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Schlosskapelle Steinhausen, Witten - Bommern

An der nordöstlichen Ecke des Herrenhauses steht die historistische Schlosskapelle. Im Kern aus dem Jahr 1648 stammend, erfuhr sie 1904 eine grundlegende Umgestaltung nach dem damals herrschenden Geschmacks des Jugendstils. In ihrem Inneren sind alte Grabplatten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert zu sehen, darunter auch der Grabstein Hardenberg Stael von Holsteins. Unter Robert Stael von Holstein wurde 1648 die Kapelle auf Steinhausen auf felsigem Grund errichtet.

 

Die Krypta unter der Kapelle, mit archaischen Würfelkapitellen, wurde bis ca. 1920 als private Begräbnisstätte der Familie Dünkelberg genutzt. Die Kapelle wurde liebevoll restauriert und ist wieder zugänglich.

Die Kapelle von Schloss Steinhausen hat wahrscheinlich zwei Glocken gehabt, gegossen um 1200 bzw. 1500 n.Chr. Auf einer der Glocke war das Wappen von Hardenberg und Stael von Holstein und die Inschrift " St. Antonius bitte für uns" zu sehen. Die Glocke kann aber auch von der früheren Burg Hardenstein stammen. Die Antonius-Kapelle der Burg Hardenstein wird 1363 urkundlich erwähnt. Im Jahr 1439 stirbt Heinrich von Hardenberg, als letzter Hardenberger auf Burg Hardenstein. Durch Heirat kommt die Burg 1529 an Stael von Holstein. 

ERBAUT 1648
ROB. STAEL

UMGEBAUT 1904
W. DÜNKELBERG

▲ Im 13. Jahrhundert von den Herren von Witten erbaut, diente es zur Sicherung eines Ruhrübergangs. Durch Heirat kam das Anwesen im 15. Jahrhundert an die Familie Staël von Holstein und blieb für nahezu drei Jahrhunderte in ihrem Besitz, ehe es an die Freiherren von Elverfeldt überging. Nach schnell aufeinander folgenden Besitzerwechseln während des 19. Jahrhunderts erwarb 1893 der Wittener Unternehmer Friedrich Wilhelm Dünkelberg das Gebäudeensemble und ließ es im Stil des Historismus umfassend verändern. Er gab ihm damit sein heutiges Aussehen.

 

An der nordöstlichen Ecke des Herrenhauses steht die historistische Schlosskapelle. Im Kern aus dem Jahr 1648 stammend, erfuhr sie 1904 eine grundlegende Umgestaltung nach dem damals herrschenden Geschmacks des Jugendstils. In ihrem Inneren sind alte Grabplatten aus dem 15. bis 18. Jahrhundert zu sehen, darunter auch der Grabstein Hardenberg Staël von Holsteins.

 
 
 

Zwar ist die Kapelle nicht geweiht, ein kleiner Altar, ein edles Kreuz, Heiligenbilder und Kirchenbänke laden dennoch zum Beten ein. Oder zumindest zum Nachdenken und Abschalten.

 
Christusfigur
Maria mit Kind
 
Ikonenmalerei
 
 

Ein noch älterer, stillerer Ort der Ruhe liegt unter der Kapelle – die Krypta, 1642 errichtet. Bis in die 1950er oder 60er Jahre waren hier auch noch Tote der Familie Oberste-Frielinghaus begraben. Die Särge wurden dann umgebettet, die Grabplatten hängen in der Kapelle. Jetzt steht die Gruft leer und soll auch bald renoviert werden. Ein andächtiger Ort der Stille aber wird sie sicher bleiben.

Grabsteine an der Kapellenwand

Das Schloss Steinhausen ist eine mittelalterliche Burganlage, erbaut im 13. Jahrhundert von den Herren von Witten. Erstmals 1297 urkundlich erwähnt, wurde die Burg 1434 von Dortmunder Rittern, die mit 700 Fußknechten, 50 Reitern und 12 Wagen über die Ruhr gekommen waren, fast vollständig niedergerissen und nur notdürftig wieder aufgebaut. Durch Heirat der Erbtochter Jutta von Witten mit Ritter Lutter Stael von Holstein zu Hardenstein, Amtmann zu Bochum und Wetter, kam der Rittersitz "Steinhus" 1464 an die Familie Stael von Holstein und blieb für nahezu drei Jahrhunderte in ihrem Besitz. Lutters Enkel Hardenberg Stael von Holstein, Herr zu Steinhausen und Dahlhausen, baute 1529 die Burg neu auf. Robert Stael von Holstein ließ 1607 den Turm mit einem Spitzdach, sowie das Stufengiebelhaus errichten, daran erinnert das Stael von Holsteinische Wappen über der Rundbogentür und die Inschrift: "robbert stael von holstein thumler zu hildesheim hat mich erbauet". Robert Werner Stael von Holstein, Herr zu Steinhausen, Dahlhausen und Martfeld, ließ 1648 die Kapelle auf Schloss Steinhausen erbauen, wo auch heute noch die Grabplatten der Familienmitglieder zu sehen sind. Der letzte männliche Spross der Familie Stael von Holstein zu Steinhausen - Wolfgang Robert Leopold, Herr zu Steinhausen, Martfeld und Lövenich, starb1729. Seine Töchter Helena Margareta und Maria Helena, beide Stiftsdamen zu Asbeck, übertrugen 1732 als Schenkung unter Lebenden Schloss Steinhausen und die von der Familie Stael von Holstein seit dem 17. Jahrhundert im Ruhrtal betriebenen Bergwerke auf den Freiherren Friedrich Christian von Elverfeldt zu Dahlhausen, den Enkel von Robert von Elverfeldt und seiner Frau Anna Kunigunde Stael von Holstein zu Steinhausen.

Ferdinand Adrian Stael von Holstein
Herr zu Steinhausen, Martfeld und Lövenich, geb. 1646, gest. 11.06.1702,

Maria Klara Albertine von Kesselstadt, Erbin zu Lövenich und Klein-Bouslar
(Tochter v. Johann Adam von Kesselstadt)

 
 
 

Grabstein für Ferdinand Adrian Stael von Holstein (geb. 1646, gest. 1702) in der Kapelle auf Steinhausen, Inschrift: ANNO 1702 DEN 11. JUNI IST DER HOCHWOHL GEBOHRNER HERR FERDINAND ADRIAN STAEL VON HOLTSTEIN HERR ZUM STEINHAUS UND BOSSELER IM HERREN SELLIG ENTSCHLAFFEN ALTERS 55 JAHR; neben dem persönlichen Wappen Stael von Holstein in der Mitte darüber die elterlichen Wappen Stael von Holstein und Wappen von Frentz sowie darunter kaum erkennbar die Wappen der beiden Großmütter, links väterlicher-, rechts mütterlicherseits, von Voß zum Rodenberge und von Illem zu Mettinghoven,

 

 

Wolfgang Robert Leopold Stael von Holstein,
Herr zu Steinhausen, Martfeld, Lövenich und Klein-Bouslar, geb. 1691, gest. 20.04.1729

 
 

Grabstein für Wolfgang Robert Leopold Stael von Holstein (geb. 1691, gest. 1729) in der Kapelle auf Steinhausen, Inschrift: ANN0 1729 DEN 20. APRIL IST DER H0CHWOHLGEBOHRNER HERR WOLFGANG ROBERT LEOPOLDIES STAEL VON HOLIISTEIN HERR ZUM STEINHAUS UND BOSSELER IM HERREN SELIIG ENTSCHLAEEN SEINES ALTERS 38 JAHRE; neben dem persönlichen Wappen Stael von Holstein in der Mitte darüber die elterlichen Wappen Stael von Holstein und von Kesselstadt sowie darunter die Wappen der beiden Großmütter, links väterlicher-, rechts mütterlicherseits, von Frentz und von Remchingen (auf der Grabplatte verschrieben „von dem Singgn“)

 
 
 
 

Gedenkstein für Hardenberg Stael von Holstein (1484 - 1518) in der Kapelle auf Steinhausen, vermutlich 1. Hälfte 16. Jh.,

Inschrift:

DER ERSTE HARDENBERCH STAL VAN HOLSTEIN/BIDDET VOR DEN/VROMEN MAN HEI DIS ERSTEN BEGAN/BIDDET VART AN

(Gemeint ist, der Betrachter des Gedenksteins möge für Hardenberg Stael von Holstein, den ersten dieses Namens, beten, der ein frommer Mann gewesen ist und den Bau - welchen? Kirche, Kapelle, Schloss – begonnen hat. Man möge auch ferner für ihn beten.

Unter der Darstellung des Hardenberg die elterlichen Wappen Stael von Holstein und von Witten.

 

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