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Henrichshütte Hattingen
Masselgießanlage

 
Masselgießmaschine der Henrichshütte
 

Die Masselgießanlage kam zum Einsatz, wenn das flüssige Roheisen nach dem Abstich nicht direkt dem Stahlwerk zugeführt und damit nicht sofort weiterverarbeitet werden konnte. Das Roheisen wurde dann in Form von kleinen Barren, den sogenannten Masseln, vergossen um anschließend gelagert bzw. weiter transportiert werden zu können. Die Masselgieß-Maschine besteht im Fall der Henrichshütte aus einer Gießstation in einer Halle, zwei parallelen Endlostransportbändern sowie einer Entleerungsstation für die erstarrten Masseln am Umlenkpunkt des Endlosbandes. Am Umkehrpunkt des Bandes werden die Gießformen selbsttätig entleert und die erstarrten Masseln fallen über eine Rutsche in einen bereitstehenden Eisenbahnwagen und werden dort gesammelt. Am Kopfende der Endlosbänder sind auf einer schweren Maschinenbühne die Antriebe angeordnet. Diese Bühne mit Unterkonstruktion, die innerhalb des Schwadenturms steht, stammt aus der Zeit der Errichtung des Hochofens 3 (Hersteller BAMAG, Köln-Bayenthal, 1939).

Blick von der Abstichhalle auf die Masselgießanlage im Hintergrund (mit Gießmaschine)

Der 1962 errichtete Schwadenturm besteht aus einer räumlichen, fachwerkartigen Stahlkonstruktion, die innenseitig mit Eternit-Platten verkleidet ist. An einer Seite ist er an die Abstichhalle des Hochofens angeschlossen. Im unteren Bereich liegt die Maschinenbühne der Masselgießanlage, auf der die schweren Antriebe der Bänder installiert sind. Die Stahlkonstruktion dieses rechteckigen „Kamins“ ist innen mit einer Plattenverkleidung versehen. Als zeittypischen Baustoff wählte man als robust und preiswert geltende Eternit-Wellplatten.

 
 
 

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