Zahlreiche Sandbänke vor Amrum können Schiffen zum Verhängnis werden. Im Juli 1964 lief im Rütergat das 135 Meter lange Frachtschiff „Pella“ auf Grund. Tagelang hoffte der Kapitän, das Schiff wieder frei zu bekommen, doch in der Nacht zum 2. August brach der Rumpf der „Pella“. Der damals auf Amrum stationierte Seenotkreuzer BREMEN unter Vormann Harry Tadsen rettete die 25-köpfige Besatzung unter schwierigsten Bedingungen. Häufig werden die Seenotretter um Hilfe gebeten, wenn Verletzte oder Kranke ins Krankenhaus auf die Nachbarinsel Föhr gebracht werden müssen. Die Besatzung um Vormann Sven Witzke zählt insgesamt neun Mann. Zwölf Freiwillige stehen zur Verfügung, um sie bei Bedarf zu ergänzen. Die Station Amrum liegt auf der gleichnamigen Nordfriesischen Insel an der schleswig-holsteinischen Westküste. Der Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE ist im Süden der Insel im Seezeichenhafen von Wittdün stationiert. Zum Revier gehört das Wattenmeer, das hier zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gehört, darunter die Halligen Hooge und Langeneß, andererseits aber auch die Deutsche Bucht.
Quelle: www.seenotretter.de
Der Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE ist das Typschiff der neuen 28-Meter-Klasse der DGzRS. Gebaut wurde er 2015 bei der Fassmer-Werft in Berne-Motzen. Benannt wurde der Seenotrettungskreuzer nach dem Reeder Ernst Meier-Hedde (1913-1994), Mitbegründer der Bremer Schlüssel-Reederei für Massengutschiffe. Er war von 1980 bis 1990 elf Jahre lang ehrenamtlicher Vorsitzer der Seenotretter. Das Tochterboot LOTTE erhielt seinen Namen nach der Ehefrau Meier-Heddes.
In Kooperation mit dem Notarzt
Vormann Leiss war der Vorgänger des Rettungskreuzers Ernst Meier-Hedde.
Am 20. Juni 2015 ersetzte die ERNST MEIER-HEDDE den bis dahin dienstältesten Seenotkreuzer „VORMANN LEISS“. Bereits einige Wochen bevor der Nachfolger in Dienst gestellt werden konnte, hatte der Seenotrettungskreuzer „Vormann Leiss“ Amrum für immer verlassen. Vorrübergehend wurde er durch „Vormann Jantzen“ den Reservekreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ersetzt.
1985 ist der Rettungskreuzer in Dienst gestellten worden. Im Wittdüner Hafen hatte das Spezialschiff der 23-Meter-Klasse seit Dezember 2008 rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft gelegen, war zur Hilfe geeilt, wenn in den Gewässern um Amrum und Föhr ein Schiff in Seenot geriet und wurde oft auch als „Krankenwagen“ eingesetzt, wenn ein Patient von Amrum in die Föhrer Inselklinik verlegt werden musste. Und einmal wurde die „Vormann Leiss“ sogar zum Kreißsaal: Das war im Oktober 2011, als es der kleine Gideon Raphael besonders eilig hatte und auf dem Weg nach Föhr an Bord des Seenotkreuzers zur Welt kam.
In Bremen wurde nach einer Inspektion das Schiff seinem neuen Besitzer übergeben wird. Der Käufer erhielt ein bestens gepflegtes Schiff, das selbst unter härtesten Bedingungen hundertprozentig zuverlässig war und seine Mannschaft immer wieder gut nach Hause gebracht hatte.
Die VORMANN LEISS gehörte zu den fünf 23,3-m-Klasse-Seenotrettungskreuzern des DGzRS. Der zweimotorige Seenot-Rettungskreuzer wurde am 3. August 1985 zu Ehren der Familie Leiss aus Langeoog getauft. Aus der Familie Leiss gingen zahlreiche Rettungsmänner hervor. Das ursprüngliche Tochterboot wurde nach dem Wunsch eines Spenders auf den Namen Erika getauft, das zweite Tochterboot von der zuvor außer Dienst gestellten Eiswette erhielt den Namen JAPSAND, nach einer Sandbank vor der Hallig Hooge.
Der selbstaufrichtende Seenotrettungskreuzer VORMANN LEISS ersetzte im November 2008 die außer Dienst gestellte EISWETTE auf der Station Amrum im Tonnenhafen Wittdün
Im April 2009 übernahm die Vormann Leiss von der zuvor außer Dienst gestellten Eiswette das Tochterboot Japsand (KRT 24). Das bisherige Tochterboot Erika wurde aus der aktiven Flotte herausgelöst. Im Februar 2010 erfolgte die Überstellung an den Seenotrettungsdienst auf der niederländischen Karibikinsel Saba, wo es im SAR-Dienst eingesetzt wird.
Büsum 2009: Die Hans Hackmack (Werft-Nr. 6492) wurde am 11. Oktober 1996 in Bremen-Vegesack auf den Namen des 1970 verstorbenen Bremer Journalisten und Verlegers des Weser-Kurier, Hans Hackmack, einem Förderer der DGzRS, getauft. Die DGzRS-interne Bezeichnung lautet SK 26. Das Tochterboot (Baunummer 6493) erhielt den Vornamen von Hackmacks Ehefrau Emmi. Es hat die interne Bezeichnung TB 28. Von Dezember 1996 bis April 2011 war die Hans Hackmack in Büsum stationiert. Seit 8. April 2011 gehört sie zur Station Grömitz. Im Jahr 2006 wurde der Kreuzer mit einer Klimaanlage ausgerüstet. Das Tochterboot Emmi erhielt bei dieser Gelegenheit einen neuen Motor gleicher Leistung.
Rund um die Uhr, bei jedem Wetter, sind die Seenotretter der DGzRS einsatzbereit. Die meisten ihrer mehr als 2000 Einsätze pro Jahr finden allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt – nämlich bei Nacht und Nebel, weit draußen auf See. Umso beliebter sind die „Tage der Seenotretter“ bei den Besuchern, um mit den überwiegend freiwilligen Rettungsmännern und -frauen ins Gespräch zu kommen. Urlauber, Tagesgäste, Küstenbewohner und Insulaner sind seit vielen Jahren Stammgäste der maritimen Veranstaltung.
Die SAR-Station Warnemünde ist untrennbar mit dem Namen Stephan Jantzen verbunden. Der Lotsenkommandeur war ab 1866 maßgeblich am Aufbau der Rettungsstation beteiligt und rettete während seiner aktiven Zeit als Vormann zusammen mit seinen Besatzungen 80 Menschen aus Seenot. In seinem ehemaligen Wohnhaus (Am Leuchtturm 1) befindet sich seit einigen Jahren das Informationszentrum Nordost der DGzRS. In einer Ausstellung können die Besucher die Welt der Seenotretter erleben und entdecken. Am Alten Strom – nur wenige Schritte vom Informationszentrum entfernt – hat der Seenotkreuzer ARKONA seinen Liegeplatz. Das Spezialschiff der 27,5-Meter-Klasse wurde 1992 bei der Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack gebaut. Benannt ist es nach der Nordspitze der Insel Rügen. Der Name des Tochterbootes CASPAR erinnert an den Maler Caspar David Friedrich. Bevor die ARKONA 2003 nach Warnemünde verlegt wurde, war sie in Sassnitz stationiert. Mit der ARKONA sichern neun fest angestellte und rund 15 freiwillige Seenotretter um Vormann Karsten Waßner das Seegebiet zwischen Kühlungsborn und Wustrow mit den viel befahrenen Seeschifffahrtstraßen zu den Rostocker Seehäfen. Der Seenotkreuzer ist rund um die Uhr mit vier Mann besetzt und sofort einsatzbereit. Neben Fähren, Kreuzfahrtschiffen, Kuttern und anderen Schiffen der Berufsschifffahrt sind in dem Revier auch viele Segel- und Motoryachten sowie Freizeit- und Ausflugsschiffe unterwegs.
Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN: Die VORMANN JANTZEN wurde 1990 in Dienst gestellt und ist auf wechselnden Stationen im Einsatz. Benannt ist sie nach dem ehemaligen Vormann der Station Warnemünde, dem Lotsenkommandeur Stephan Jantzen, der in seiner Zeit über 80 Menschenleben rettete. Der Name des Tochterbootes BUTSCHER bezeichnet im mecklenburgischen Platt einen pfiffigen Jungen.
Die VORMANN JANTZEN gehört zu den fünf 23,3-m-Klasse-Seenotrettungskreuzern des DGzRS. Das Schiff wurde wie alle Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote aus Gründen der besseren Stabilität, Gewichtsersparnis und Langlebigkeitseit komplett aus Aluminium gebaut. Denn Aluminium ist leicht, fest, seewassergeeignet und gut schweißbar und damit optimal für die Anforderungen an einen Schiffsbauwerkstoff geeignet. Der Seenotkreuzer wurde am 27. November 1990 in Warnemünde zu Ehren des legendären Warnemünder Seemanns, Lotsenkommandeurs und Seenotretter Stephan Jakob Heinrich Jantzen mit dem Namen VORMANN JANTZEN getauft und dort vom 27. November 1990 bis zum 11. April 1997 stationiert. Danach hat man den Seenotkreuzer an die DGzRS-Station Darßer Ort verlegt. Seit Oktober 2003 dient die VORMANN JANTZEN als Reservekreuzer. Den originellsten Einsatz bekam das Tochterboot BUTSCHER am 10. August 2013 als die Seenotretter ein Reh aus dem Rostocker Seehafen zogen und am Tonnenhof an Land setzten, wo es schnell im Unterholz verschwand. Die Bilder zeigen das Boot während der Hanse Sail 2016.
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