Nach einer nicht nachweisbaren Überlieferung soll an der Stelle einer altgermanischen Kultstätte die Klein-Baroper Margarethenkapelle errichtet worden sein. Sehr wahrscheinlich fällt die Kirchengründung in die Zeit unmittelbar nach der Errichtung der ersten Taufkirche Syburg. In einer Urkunde von 1348, in welcher es sich um die Beilegung eines Streites zwischen dem Kloster Fröndenberg und dem Priester Johannes von dem Overhus, Kirchherrn der Kapelle zu Barop, wegen Erhebung des Zehnten aus dem zur Kapelle gehörenden Pfarrgut handelt, wird die Margarethenkapelle zum ersten Mai mit dem Lehnsherrn Rotger von Altena erwähnt. Die Kapelle gehörte, wie der Klein-Baroper Schultenhof, zum Andreas-Kapitel in Köln.
Bis ins 16. Jahrhundert waren Bräuche wie die Hagelfeier, eine Feldprozession, und das Margarethenbier bekannt. 1652 schreibt Pastor Riese, dass damals das Margarethenbier, dessen Ursprung ihm nicht bekannt sei, auf der Schule abgehalten wurde, wofür man auf Geheiß der Kirchenvorsteher Schinken, Butter und Bier von Dortmund holen ließ. Dieses Margarethenbier wird 1666 zum letzten Mal erwähnt. Die kleine Pfarrkirche, bis zur Reformation eine der Heiligen Margaretha geweihte Kapelle, eine Filiale der Reinoldikirche zu Dortmund, wurde erst unter brandenburgischer Herrschaft 1655 zu einer selbständigen evangelischen Kirche.
Die ersten Prediger nach der Reformation waren zugleich Lehrer am Gymnasium zu Dortmund. Aus evangelischer Zeit stammt der lateinische Vers, der noch im 18. Jahrhundert an der Chorwand zu lesen war: Virgo fuit Margreta hujus patrona sacelli, sed nos patronum novimus esse deum (deutsch: Die Heilige Jungfrau Margarethe war die Schutzpatronin dieses Heiligtums, aber Gott dünket uns ein besserer Schirm).
1829 wurde die kleine Kapelle bis auf den Chorbereich abgebrochen und eine größere an deren Stelle erbaut. Als einziges historisches Schmuckelement sind an der Ostseite des Chores zwei Eckvorlagen erhalten; die südliche mit einem Kopfkapitel.
Bei Renovierungsarbeiten wurde im Altar ein Reliquiar gefunden, das sich jetzt im Tresor des Museums an der Hansastraße befindet und nur zu besonderen Gelegenheiten wieder in die Margarethenkapelle gebracht wird.
Der Kirchhof verdeutlicht mit seinen historischen Grabsteinen die vormalige Nutzung als Friedhof.
....
DER EHRBARER UND …. ACHTBAHRER
YOHAN HEIMSODT
SEILIG IM HERREN
......
….
DIE EHR- UND TUGENDT SAHME
ELSEBETH IUNGE IN BAROP GENANDT
HEIMME SÖTHGE
SELIG IM HERREN
ENTSCHLAFFEN
IHRES ALTERS
.... JAHR
ANNO 1770 DEN....
EHRSAME... JOH HEN HUMMELBECK SELIG IM HERN
ENTSCHLAFFEN.....
SEINES ALTERS.....JAHR
1749 DEN 25 NOVEMBER IST DIE
EHRSAHME
MARGARETA NOLLE
JOHAN HENRICH HUMMELBECKS
GEWESENE EHEFRAU
IM 30ST JAHR IHRES ALTERS IM
HERRN ENTSCHLAFFEN
…..
JOHANN DIEDERICH GILDEHAUS
GENANDT VOS GEB D 14 TEN MAY 1721
GESTORB … NOVEMB 1796
ALTER IST 75 JAHR UND 6 MONATH
ANNO 17..
IST DIE EHR- UND TUGENDT SAME
ANNA BOCKHOLTS
VON OSPEL
JOHAN STORCK SEINE EHEFRAU
IN DEN HEREN
ENTSCHLAFFEN
Hochzeit: 30 Januar 1780 Proc. Dom. Sesax.
Johan Diedrich, weyl. Johan Diedrich STORCK zu Barop hinterlassener ehel. Sohn,
mit Anna Margarethe, weyl. Herman SALZMAN zu Werne hinterl. ehel. Tochter. Dimit. nach Barop
ANNO 1887 DEN....
IST DEGENHARDT HEIMESADT ZU BAROPE
SEINE EHEHAUSFRAW
ANNA HEIMESADT
IN DEN HERRN ENTSCHLAFFEN
JOHANN CASPAR SEYD
GEB. D. 2. AUGUST 1758 GEST D. 27. MAERZ 1826
HIER RUHT AN DER SEITE SEINES
ERSTGEBORENEN, 1820 IM NOCH NICHT
VOLLENDETEN ZWEITEN LEBENS JAHRE
VERBLUEHETEN ENKELS,
ERNST SCHRADER,
DIE IRDISCHE HÜLLE EINES TREUEN
GATTEN LIEBEVOLLEN VATERS UND
WUERDIGEN SEELSORGERS, DER 38 JAHRE
AN DIESER GEMEINDE IM SEGEN SEIN
AMT VERWALTETE.
GEDENKET AN EUERE LEHRER DIE EUCH
DAS WORT GOTTES GESAGT HABEN
WELCHER ENDE SCHAUET AN UND FOLGET
IHREM GLAUBEN NACH. HEBR. 13. 7.
Johann Caspar Seyd, Adjunkt und ab 1791 Evangelischer Pfarrer in Barop. Er wurde geboren am 2. August 1758 in Einhausen (Thür.) und verstarb am 27. März 1826 in Dortmund-Barop. Am 5. Juli 1789 heiratete er in Hamm Johanna Katharina Henriette Nolda.
Kinder:
Anna Maria Catha Wilhelmine (Thieheuer) geb. Schulte
Ehefrau John. Georg Heinrich Thieheuer
geb. .. Februar 17...
gest. Juni 18…
Ihr weint, weil wier von euch geschieden
O weinet nicht des Himmels Frieden
Des wahren Vaterlandes Heil
ward uns aus Gottes Hand zu Theil
Offenbarung 7:16
Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten;
es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne
oder irgend eine Hitze;
ANNA CATHARINA CORDTS
REMSCHEDA MONTANA
JOH. HASSELKUS
LENNEPA MONTANUS
PASTOR
LOCI DEFUNCTUS
Johannes Hasselkus (Religion: evangelisch-lutherisch) wurde am 30. Dezember 1709 in Lennep/Rheinland geboren und verstarb am 28. April 1792 Dortmund. Ab 1737 war er Pfarrer in Barop, zugleich (bis 1739) Gymnasiallehrer in Dortmund und Organist. Seine Eltern waren Johannes Hasselkus, Schumacher aus Remscheid-Lennep, (1671 – nach 1737) und Christina Müser (1677 – 1737). In der 1. Verbindung (Heirat: 1. März 1735, Remscheid) war er mit Katharina Corts [Courtz] verheiratet. Sie verstarb vor 1745. Aus der Ehe gingen 2 Kinder hervor:
Um 1745 heiratete Hasselkus ein weiteres Mal: Aus dieser Ehe entstammt:
Hr. Nölk,
geboren am 27. September 1827,
gestorben am 14. September 1859
ANNO 1745 DEN 23 MARTZY
IST
HENRICH LUG ZU BAROP
IM 87 JAHR SEINES ALTERS
IM HEREN ENTSCHLAFEN
Caspar Heinrich Karl Wilhelm Schütte
02.11.1828, Dortmund-Barop - 22.09.1901, Dinslaken
Pfarrer in Weidenhausen und ab 1870 in Barop
Eltern:
Um in den Schutz der großen Grundherren zu kommen, gingen damals viele Güter in das grundherrliche Verhältnis der Kirche oder des Adels. Die Abtei Werden an der Ruhr und das Stift Essen spielten in Persebeck und Barop eine große Rolle. Auch durch Schenkungen kamen damals Höfe in den Besitz der Kirche. Während alle rings um Dortmund liegenden Höfe entweder zur Grafschaft Dortmund oder zur Grafschaft Mark gehörten, war der Reichshof Huckarde im Besitze der Abtei Essen. Im 9. Jahrhundert hatte der König Ludwig der Deutsche den Reichshof Huckarde (Hucrithi) der Äbtissin des Stiftes Essen zum Geschenk gemacht. Dadurch wurde Huckarde der Oberhof für die in Klein- und Groß-Barop liegenden Essener Höfe. Nach dem Essener Kettenbuch und der Höferolle gehörten folgende Baroper Höfe zum Oberhof Huckarde:
Kettenbuch:
to luttyken Badorpe
Gildehuis
des Storkes
Hermani uppen Tyye
Everhardi van Badorpe
des Jungen
Smakepepers
Höferolle:
Grasekamp
Gildehaus
Stork
Tyheuer/Schepers
Hummelbeck
Junge
Voß
Die Groß-Baroper Höfe von Gildehaus, Junge, Stork, Hummelbeck, Voß und Thieheuer gehörten jahrhundertelang zu dem Reichshof Huckarde. Die umfassendste Aufzeichnung des Essener Güterbesitzes und zugleich die wichtigste Quelle für die stiftische Wirtschaftsgeschichte ist das Kettenbuch, so genannt, weil es mit einer Kette an seinem Aufbewahrungsort, dem Jakobsaltar in der Krypta des Essener Münsters, befestigt war. Es wurde in lateinischer Sprache niedergeschrieben auf Geheiß der Äbtissin Elisabeth von Nassau in den Jahren von 1408 und 1412 unter Benutzung älterer Register, vor allem desjenigen von 1332. Darüber hinaus ist es eine Sammlung von Aufzeichnungen der einzelnen Hofverbände, die wohl durch deren Hofschulten verfasst worden sind. Das Essener Kettenbuch enthält Angaben über die einzelnen Oberhöfe mit ihren Unterhöfen, zu denen auch die sieben Klein- und Groß-Baroper Höfe gehörten.
Quelle: www.hombrucher-geschichtsverein.de
wdf - wupper digitale fotografie
Alle Bilder auf diesen Seiten unterliegen dem © von Klaus-D. Wupper. Das Copyright für veröffentlichte, vom Betreiber dieses Onlineangebotes selbst erstellte Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten.
Eine Vervielfältigung oder Verwendung solcher Grafiken, Sounds oder Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Betreibers nicht gestattet.