Die Isenburg in Hattingen, in alten Urkunden Burg Isenberg genannt, stellt sich dem Besucher nicht erst seit heute als Ruine dar. Sie wurde im Winter 1225/26, also bereits 25 Jahre nach ihrer Fertigstellung im Jahre 1200, zerstört (man hatte damals eben ein etwas anderes Verhältnis zu Immobilien). Das Gelände der Burg steht unter Denkmalschutz, die Ruine selbst ist zwar kein Weltkulturerbe aber so schön, dass sie schon gelegentlich in Hochglanzkalendern abgebildet wurde.
Die Ruine der Burg Isenburg repräsentierte in ihrer Ausdehnung und Außenwirkung der gewaltigen Bauformen den hohen sozialen Status und Machtanspruch ihrer Erbauer, Graf Adolf von Altena (seit 1193 Erzbischof von Köln und Herzog von Westfalen) sowie dessen Bruder Graf Arnold von Altena. Die erste Erwähnung als “Castrum Ysenberg” verdanken wir einer die Zeiten überdauernde Urkunde aus dem Jahr 1200, gesiegelt durch Erzbischof Adolf von Köln. Der Baubeginn der Burganlage wird für 1193/94 vermutet. In der wechselvollen Geschichte der Burganlage im 12. und 13. Jahrhundert spielen der Hochadel, die Kirche, ein Totschlag, Heucheln, Meucheln und Machtpolitik nicht unwesentliche Rollen. Das markante Haus Custodis wurde Ende der 50er Jahre des 19. Jahrhunderts als Landhaus mitten in die Burgruine gebaut, sozusagen als Zweitverwertung der unverbaubaren Aussicht über das Ruhrtal.
Das Haus auf dem Berg sollte nach einem Feuer vor 30 Jahren abgerissen werden. Stattdessen wurde es erst Ruine in der Ruine und schließlich Denkmal. Heute beherbergt Haus Custodis ein kleines Museum zur Isenburg. Mehrere Jahre dauerte der Wiederaufbau nachdem Haus Custodis am 26. August 1985 in Folge eines Einbruchs mit Brandstiftung niederbrannte. Damals konnte man es nur noch kontrolliert abbrennen lassen. Der Turm wirkte wie ein Kamin. Zum Teil waren die steinernen Treppenstufen abgeplatzt. Im Ergebnis standen nur noch die Bruchsteinmauern. Alles andere war verbrannt. Auch die Werkzeuge und der Gruppenraum des Isenburg-Vereins, der erst drei Wochen zuvor fertiggestellt worden war. Am 1. Januar 1996 wurde das Museum in Haus Custodis eröffnet, in dem die Funde zur Isenburg ausgestellt werden. Inzwischen ist das Haus Ausflugsziel für Familien.
Geht es nach den Plänen der hierfür zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf, dann soll der Bereich am Fuße der Isenburg – genauer vom Wehr in Hattingen bis zu dem in Dahlhausen – auf einer Strecke von rund sieben Kilometern renaturiert werden.
Nach den Vorplanungen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die bereits ganz konkret 320.000 Euro gekostet haben, soll die Ruhr zurück entwickelt werden zu einem breiten, dynamischen Fließgewässer. Beispielsweise soll die Ruhr in dem Planungsabschnitt auf stellenweise bis zu 90 Meter verbreitert werden, die Buhnen (Landzungen, die in die Ruhr ragen) sollen gänzlich verschwinden, die Ufer, wie es die Planer nennen, „entfesselt“ werden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer überflutungsgeprägten Auenlandschaft. Das Ruhrhochwasser soll gezielt in die Aue gebracht und abgesenkt, wertvolle alte Einzelgehölze erhalten werden.
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