Der Ortsteil Dorstfeld wurde bereits um 882 in einem Werdener Urbar als "dorstidfelde" erwähnt. Dorstfeld lag am Übergang der Handelsstraße über die Emscher, 1345 urkundlich als Dorstfelder Helewege benannt. In der Nähe des kleinen Friedhofs befand sich später der Eingang zur Zeche Dorstfeld, hier soll Alfred Nobel zwischen 1860 und 1864 mit Sprengstoffen für den Bergbau experimentiert haben. Nicht weit vom Friedhof entfernt stand bis 1938 die Dorstfelder Synagoge, an die nur eine uninteressante Skulptur aus gelbem Gestänge erinnert. Gegenüber befindet sich das Schulte-Witten-Haus, Herrensitz einer alten Familie, die sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.
Der alte Friedhof an der Twerskuhle wurde schon etwa seit 1790 belegt. Zu diesem Zeitpunkt war Dorstfeld noch eine eigenständige Gemeinde. Die Eingemeindung erfolgte 1914. Dorstfeld entwickelte sich entlang des Hellweges und blieb bis etwa 1840 ein kleines Dorf, dessen Hofstellen zumeist nördlich des Hellweges lagen. Dorstfeld besaß keine eigene Pfarrkirche und war zu St. Reinoldi in Dortmund eingepfarrt. Nach der Reformation kam es zu einer Spaltung der Gemeinde. Der evangelisch gewordene Teil der Gemeinde blieb bei St. Reinoldi und der größere Teil, der katholisch gebliebenen Bevölkerung orientierte sich nach Huckarde. Im Zuge der Industrialisierung kam es nach 1840 zu einer völligen wirtschaftlichen und kulturellen Umstrukturierung. Damit entwickelte sich auch ein Bedarf an Wohnraum und infrastrukturellen Verbesserungen. Den Friedhof hatte man südlich des Ortskerns angelegt. Der älteste erhaltene Grabstein auf dem Friedhof stammt aus dem Jahre 1843. Es handelt sich hierbei um eine Stele im klassizistischen Stil für Johann Dietrich Schulte-Witten. Der Friedhof an der Twerskuhle ist bedeutend für die Geschichte des Menschen. Der erhaltene Bestand auf diesem Friedhof an baulichen Anlagen, Ehrenmälern und Grabsteinen dokumentiert eindrucksvoll den Totenkult von der Mitte des 19. bis zum beginnenden 20. Jahrhunderts. Für die Erhaltung und Nutzung sprechen wissenschaftliche und künstlerische Gründe. Die wissenschaftlichen Gründe beziehen sich in erster Linie auf stadt-, kultur- und sozialgeschichtliche Zusammenhänge, die sich mit der Anlage des Friedhofs und einzelnen Grabsteinen aufzeigen lassen. Im Mittelpunkt steht dabei die dokumentarische Bedeutung, die dem Friedhof zukommt. Einzelnen Grabmälern kommt eine künstlerische Bedeutung zu. Sie sprechen das ästhetische Empfinden in besonderem Maße an und vermitteln den Eindruck, dass es sich nicht um etwas alltägliches handelt. Sie vermitteln ein gültiges Bild der Grabmalkunst von der Mitte des 19. bis zum beginnenden 20. Jahrhunderts.
Quelle: https://rathaus.dortmund.de
Auf dem Dorstfelder Friedhof ruhen in einem großzügig angelegten Grab, das sich hinter den repräsentativen Grabstellen der Fabrikbesitzer auf dem Dortmunder Ostfriedhof nicht verstecken muss, zwei Generationen Heinrich Schulte-Witten, beide, wie auf einer Tafel nicht ohne Stolz vermerkt ist, ihres Zeichens Fideikommissbesitzer.
Wer sich nun fragt, was oder wer ein Fideikommissbesitzer ist, hier folgende Kurzerklärung (www.fremdwort.de):
Kaum noch bekannt ist die Rechtsform der Fideikommisse, obwohl noch heute an den Oberlandesgerichten und am Bundesgerichtshof eigene Fideikommisssenate bestehen. "Ein durch Stiftungsakt geschaffenes unveräußerliches und unteilbares, einer bestimmten Erbfolge unterliegendes Vermögen, das üblicherweise auch nicht belastet werden durfte. Im Wesentlichen nach spanischem Vorbild ausgebildet, verbreitete es sich nach dem 30jährigen Krieg auch im römisch-deutschen Reich. Die Erbfolge in den üblicherweise adeligen Familienfideikommissen erfolgte meist nach den Regeln der Primogenitur, wobei häufig daran noch als zusätzliche Bedingung eine Ebenbürtigkeitsklausel für den Begünstigten geknüpft war. Der Übergang von Erstgeburtstiteln war vor allem in Preußen häufig an die Innehabung des Fideikomisses gebunden."
Der älteste Begräbnisplatz, auf dem 1822 Herz Levi bestattet wurde, ist nicht mehr zu lokalisieren. Möglicherweise liegt er unter der um 1907 erbauten Sparkasse. Ab 1861 bestand in Dorstfeld ein Friedhof an der Wittener Strasse. Er wurde nach 1933 aufgehoben, die Knochen und die 50 Grabsteine wurden auf den Friedhof an der Twerskuhle gebracht. Das Friedhofsgelände an der Twerskuhle wurde bereits ab 1843 belegt, es lag aber nicht an der heutigen Stelle, sondern eine kurze Strecke entfernt in westlicher Richtung. Die letzte Beerdigung fand im Jahre 1932 statt. Der Friedhof ist heuet als Parkanlage gestaltet. Vom jüdischen Teil sind noch die Tore mit den Pfeilern zu finden, die Tore selbst fehlen. (www.juedische-friedhoefe.info)
Der Friedhof - der dritte jüdische Friedhof in Dorstfeld - wurde 1851 im Nordwesten angrenzend an den heute sogenannten kommunalen "Bauernfriedhof" angelegt. In der äußersten Ecke des Friedhofs wurde ein Taharahaus errichtet, das den Dorstfelder und Huckarder Juden zur Leichenwaschung diente. Es existiert heute noch als Teil des Gebäudekomplexes "altes Armenhaus".
Dieser Friedhof hatte zwei Vorgängerfriedhöfe. Der älteste jüdische Friedhof in Dorstfeld an der Wittener Str. 18 war 1790 geschlossen worden. Menschliche Knochen, die beim Bau der Sparkasse auf diesem Gelände gefunden wurden, bettete man 1907 auf den Friedhof an der Twerskuhle um. Der auf dem Nachbargrundstück Wittener Str. 14 im Jahr 1790 eröffnete jüdische Friedhof war bereits 1851 voll belegt und geschlossen worden. 1940 legte man hier einen Luftschutzkeller an. Die dabei gefundenen menschlichen Knochen wurden ebenfalls auf dem Friedhof an der Twerskuhle beigesetzt. Ein Gedenkstein für diesen zweiten Friedhof steht heute auf dem Dortmunder Hauptfriedhof.
Jüdischer Friedhof Dorstfeld
(Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Dortmund)
Hier ruht unsere innigstgeliebte Mutter
Julie Rothschild
geb. 23. Mai 1832, gest. 28. Sept. 1905
Julie Rothschild geb. Rosenbaum wurde in Dortmund geboren und war die Tochter der verstorbenen Eheleute Levo Rosenbaum und Beile geb. Seligmann. Verheiratet war sie mit dem Lehrer Michael Rothschild.
Martha Neugarten
geb. 15 Sept. 1898 - gest. 13 März 1924
Ruhe sanft
Die ledige Verkäuferin Martha Neugarten wurde in Huckarde geboren und lebte dort in der Huckarderstraße 360.
Louis Rosenberg
geb. 11.2.1867, gest. 20.4.1923
Der Kaufmann Louis Rosenberg wurde in Dorstfeld geboren als Sohn des Handels-manns Seligmann/Susmann Rosenberg und der Eva geb. Stern. Er war verheiratet mit Henriette geb. Coppel.
Moritz Rosenberg
18. November 1868 - 1. Juni 1930
David Rosenberg
18. Juli 1865 - 03. Sept. 1941
Zur Erinnerung an
Regina Rosenberg geb. Wallach
28.11.1869 - gestorben 1941
Zu Tode gekommen 1941 i. Osten
Gesockelter Doppelgrabstein in großer Grabeinfassung, Symbol Davidstern. Diese Grabstelle war ursprünglich vermutlich nicht für Moritz Rosenberg und seinen Bruder David, sondern für ihn und seine Frau gedacht. Vermutlich wurde sein Grabstein nach Kriegsende nicht durch die Gedenkinschriften ergänzt, sondern ein komplett neuer Grabstein gesetzt. Die Brüder Moritz und David Rosenberg waren Söhne des Handelsmanns Seligmann Susmann Rosenberg und der Eva geb. Stern. Die am 28. November 1869 in Krefeld geborene Regina Rosenberg geb. Wallach war die Gattin des David Rosenberg. Das Paar hatte drei Kinder. Bei ihrer Deportation lebte sie laut Gedenkbuch in der Heil- und Pflegeanstalt Bendorf-Sayn, von wo aus sie am 15. Juni 1942 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und ermordet wurde.
Hier ruht meine liebe Gattin, unsere gute Mutter
Julie Lindenbaum geb. Löwenstein
geb. 12. Januar 1841 - gest. 6. Januar 1906.
Beschreibung Kleines gesockeltes Grabmal in Grabeinfassung. Julie Lindenbaum geb. Löwenstein wurde in Overhagen im Kreis Lippstadt geboren, sie war eine Tochter von Isaac Löwenstein und Ester geb. Weinberg. Verheiratet war sie seit 1873 mit dem Metzger und Handelsmann Leeser Lindenbaum in dessen zweiter Ehe, nachdem dessen erste Gattin Hannchen, eine Schwester von Julie, gestorben war, ebenso wie ihre beiden kleinen Söhne, Isaac (1870) und Louis (1872). Die Tochter Emma wurde 1874 in Huckarde geboren. Sie war ledig geblieben. Im Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 12. März 1943 starb.
Isack Neugarten
aus Huckarde
geb. 24. November 1851, gest. 28. November 1905
Lina Neugarten
geb. 28. Januar 1858, gest. 7. September 1938.
Beschreibung Hohes, gesockeltes Doppelgrabmal in großer Grabeinfassung. Der Kaufmann Isack Neugarten wurde in Huckarde geboren und war der Sohn der verstorbenen Eheleute Handelsmann Mendel Neugarten und Karoline geb. Rosenberg. Verheiratet war er mit Lina geb. Schönthal, sie war eine Tochter von Martin Moses Schönthal und Catherina geb. Vogelier.
Hier ruht
Susmann Rosenberg
geb. im April 1830, gest. 14. Nov. 1909
Frau Eva Rosenberg geb. Stern
geb. 18. Juni 1835, gest. 2. Juli 1914
Eva Stern war eine Tochter des Krämers und Fleischers Raphael David Stern in Dorstfeld und der Helene geb. Samson. Ihren Tod meldete ihr Sohn, der Pferdehändler Louis Rosenberg, wohnhaft in der Kaiserstraße 10 in Dorstfeld. Verheiratet war sie mit dem neben ihr begrabenen Pferdehändler Susmann (auch Seligmann) Rosenberg. Dieser war ein Sohn des verstorbenen Handelsmann Philipp Rosenberg und dessen Gattin Berta. Söhne: Louis Rosenberg; Moritz Rosenberg; David Rosenberg s.o.
Hier ruht in Gott meine liebe Frau,
unsere unvergessliche Tochter und Schwester
Rosa Löwenberg geborene Rosenberg,
geb. 18.12.1885, gest. 02.11.1911.
Gesockeltes Grabmal in Grabeinfassung, Ornament florale Verzierung, insbesondere ein Palmwedel und ein bebänderter Kranz. Rosa Löwenberg geb. Rosenberg war verheiratet mit Willy Löwenberg und vermutlich die Tochter von Leeser Rosenberg. Sie starb kurz vor ihrem 26. Geburtstag.
Hier ruht
Fräulein Hetti Rosenbaum
geb. 21.11.1888, gest. 19.08.1918.
Die ledige Henriette Rosenbaum war eine Tochter der verstorbenen Eheleute Metzgermeister Samuel Rosenbaum und Adelheid geb. Emmerich. Sie war eine Schwester des Wolff Rosenberg, Metzgermeister in Dorstfeld, in dessen Haus, Dorstfelder Hellweg 19, sie verstarb. Julia Rosenbaum, verheiratet mit Josef Friedenberg und Dina Rosenberg, verheiratet mit Eugen Bachenheimer, waren ihre Schwestern. Eltern: Samuel Rosenbaum und Adelheid geb. Emmerich
Quelle: www.steinheim-institut.de
Hier ruht unser lieber Vater
Herz Oppenheimer
geb. 10 Juni 1830, gest. 23 Febr. 1902
Herz Isaac Oppenheimer, wohnhaft in der Kaiserstraße 26 in Dorstfeld, wurde in Vreden im Kreis Ahaus als Sohn des Kaufmann Isaac Oppenheimer und der Jette geb. Moses geboren. Er war der Witwer von Sara geb. Heymann, Tochter von Levy Heymann aus Burgsteinfurt. Er hatte sie am 07.01.1863 im Alter von 31 Jahren geheiratet, sie war bei der Hochzeit 21.
Quelle: www.steinheim-institut.de
Jettchen Oppenheimer, geb. Steinhardt
geb. 11. Okt. 1877, gest. 19. Jan. 1928
Henriette Oppenheimer geb. Steinhardt wurde in Würzburg in Bayern geboren. Sie war die Ehefrau des Kaufmanns Hugo Oppenheimer und lebte auf dem Dorstfelder Hellweg 23.
Hier ruht unser lieber Sohn und Bruder
Julius Markhoff
geb. 20. Novbr. 1860, gest. 22. April 1890.
Das bei einem Sturm 2014 beschädigte Grabmal wurde neu zusammen-gesetzt. Mutter?: Charlotte Markhoff geb. Mosberg
Quelle: www.steinheim-institut.de
Samuel Neugarten
geb. 4.9.1849, gest. 13.10.1919
Eva Neugarten, geb. Bernstein
geb. 13.7.1851, gest. 15.5.1932
Der Viehhändler Samuel Neugarten, Sohn von Mendel Neugarten und Caroline geb. Rosenberg, war viele Jahre Vorsitzender des Huckarder Krieger- und Landwehrvereins. Einer seiner Söhne war Weinhändler in Mainz, ein zweiter Arzt.
Eva Neugarten geb. Bernstein wurde am 13. Juli 1851 in Fröndenberg geboren als Tochter des Handelsmanns Kusel Bernstein und dessen zweiter Gattin, Rosalie geb. Rosenbaum. Sie verstarb am 15.05.1932.
Vater von Samuel Neugarten: Mendel Neugarten
Mutter von Samuel Neugarten: Caroline Neugarten geb. Rosenberg
Schwager von Eva Neugarten: Moses Neugarten
Quelle: www.steinheim-institut.de
Nr. 42: Baum, Abraham (1854 – 1932) und Caroline (1860 – 1916).
Hier ruhen unsere teuren Eltern
1854 Abraham Baum 1932
1860 Caroline Baum 1916
Beschreibung Breites Doppelgrabmal in großer Grabeinfassung. Der in Huckarde geborene Abraham Baum war ein Sohn von Herz Baum aus dessen zweiter Ehe mit Esther Herz. Verheiratet war er seit 1887 mit seiner Cousine, Caroline, Tochter des Kölner Handelsmanns Jacob Baum und der Sara geb. Salomon. Seinen Tod meldete der Kaufmann Friedrich Baum. Abraham Baum betrieb in Huckarde einen Kolonialwarenhandel und ein Textilgeschäft.
Sophie Baum
geb. 18.11.1879 zu Huckarde
gest. 8.10.1913 in Crefeld.
Friede sei mit dir, geliebte Schwester.
Sophie Baum war eine Tochter von Samuel Baum und Henriette geb. Baum. (Nr. 4 + 5 s.o.) Sie starb in Krefeld bei der Geburt ihres Kindes.
Hier ruht
Caroline Neugarten
geb. Rosenberg
geb. zu Dorstfeld 1823
gest. 1. Januar 1875
Caroline Neugarten geb. Rosenberg starb im Alter von 50 Jahren in Huckarde. Sie war die Tochter des verstorbenen Händlers Philipp Rosenberg und der verstorbenen Henriette geb. Leeser. Verheiratet war sie mit dem verstorbenen Handelsmann Mendel Neugarten.
Zur Familie
Vater: Philipp Isaak Rosenberg
Mutter: Henriette Rosenberg geb. Leser
Gatte: Mendel Neugarten
Söhne: Isaak Neugarten, Samuel Neugarten
Quelle: www.steinheim-institut.de
Hier ruht
Ph. J. Rosenberg
geb. zu Dorstfeld am 12. November 1789,
gest. 11. Dezbr. 1874.
Fleischer und Handelsmann Philipp Rosenberg erklärte 1846, dass schon sein verstorbener Vater zur Zeit der französischen Zwischenregierung den erblichen Familiennamen Rosenberg angenommen habe. Damals lebten auch zwei Brüder von ihm in Dorstfeld: Levi Rosenberg und Samuel Rosenberg. Vier Kinder sind bei ihm verzeichnet: Caroline, Adelheid, Leser und Levi. Der Handelsmann Philipp Rosenberg war der Sohn der verstorbenen Eheleute Isaak und Johanna Rosenberg. Er war verheiratet mit der verstorbenen Henriette geb. Leser. Er starb im Alter von 85 Jahren. Sein Tod wurde angezeigt von dem in Dorstfeld lebenden Handelsmann Seligmann Rosenberg.
Zur Familie
Bruder: Samuel Rosenberg
Gattin: Henriette Rosenberg geb. Leser
Sohn: Levi Philipp Rosenberg
Tochter: Caroline Neugarten geb. Rosenberg (links)
Hier ruht in Gott
Herz Baum
geb. 15. Septb. 1812, gest. 25. Mai 1891.
Bei der Annahme fester Familiennamen im Jahr 1846 wies der damals 33jährige Huckarder Fleischer Herz Baum, auch Joseph Hirsch Baum, mit einem Schreiben des Bürgermeisters zu Geyen nach, dass bereits sein Großvater in französischer Zeit den Familiennamen Baum angenommen hatte. Er war ein Sohn des Abraham Baum zu Pulheim, wo auch sein Bruder Jacob lebte, sein Bruder Salomon lebte zu Mengede. Drei Kinder wurden damals bei ihm verzeichnet: Jule, Jacob und Samuel. Diese stammten aus seiner ersten Ehe mit der um 1848 gestorbenen Sophie Levi Samuel Neugarten. Aus der zweiten Ehe mit Esther geb. Herz stammte der 1854 geborene Sohn Abraham. Der Kaufmann Herz Baum, Sohn des Viehhändlers Abraham Baum, wurde in Bergheim geboren. Verheiratet war er mit Esther geb. Herz und lebte in Huckarde. Er starb im Alter von 78 Jahren, sein Tod wurde gemeldet durch Philipp Baum.
Zur Familie
Schwiegermutter (1. Ehe): Blümche Neugarten
2. Gattin: Esther Baum geb. Herz
Söhne: Samuel Baum, Abraham Baum und Jacob Baum (Dortmund-Ostfriedhof)
Quelle: www.steinheim-institut.de
Hier ruht meine liebe Gattin
unsere gute Mutter und Tochter
Rosalia Samson, geb. Markhoff
geb. 22. Jan. 1861, gest. 23. Juli 1892
Friede ihrer Asche
Gesockeltes Grabmal in Grabeinfassung, Ornament florale Verzierung; gestalterische Verzierung. Das 2014 bei einem Sturm schwer beschädigte Grabmal war in der Mitte gebrochen und wurde wieder zusammengesetzt. Mutter?: Charlotte Markhoff geb. Mosberg
Hier ruhen unsere geliebten Eltern
Samuel Rosenbaum
geb. 18.3.1838, gest. 16.3.1903.
Adelheid Rosenbaum geb. Emmerich
geb. 6.7.1848, gest. 27.1.1918.
Der Metzgermeister Samuel Rosenbaum war ein Sohn des Dorstfelder Trödlers Benjamin Rosenbaum. In erster Ehe war er verheiratet mit Jette Rosenberg, die 1872 im Alter von 27 Jahren starb. Die zweite Ehe schloss er mit der neben ihm ruhenden Adelheid Emmerich, Tochter der verstorbenen Eheleute Handelsmann Wolf Emmerich und Henriette geb. Eber. Sie wurde in Vinsebeck, im Kreis Höxter, geboren. Ihren Tod meldete ihr Sohn, Wolf Rosenbaum, wohnhaft auf dem Dorstfelder Hellweg 19.
Bruder: Meier Rosenbaum
Tochter: Hetti Rosenbaum
Quelle: www.steinheim-institut.de
Sarah Dannenbaum, geb. Junkermann,
geb. in Bühne (Kr. Warburg), am 15. Juli 1833,
gest. am 1. Sept. 1905.
Sarah aus Bühne (heute Borgentreich, bei Warburg) war eine Tochter von Meyer Junkermann und Jule geb. Matthias. Am 19. Juli 1860 heiratete sie den Färber Levi Dannenbaum aus Harpen (heute Bochum), Sohn des Handelsmanns Meyer Dannenbaum und der Karoline Siebenborn zu Fürstenberg.
Ehemann: Levi Dannenbaum (Dortmund-Lütgendortmund)
Sohn: Max Dannenbaum (Duisburg-Mattlerbusch)
Tochter: Rika Weidenbaum geb. Dannenbaum (Dortmund-Lütgendortmund)
Schwiegersohn: Moritz Hoffmann (Dortmund-Lütgendortmund)
Die zwei steinernen Pfosten, in denen noch die Angeln stecken, die aber so verrostet sind, dass sie jegliche Hoffnung auf Torflügel aufgegeben haben, könnten selbst Stelen sein, wären sie nicht schmuck- und namenlos. Weiträumig verteilt sind hier die wenigen verbliebenen Grabsteine: die Rosenbergs, Rosenbaums und Baums, deren Namen wunderbar zu diesem kleinen, idyllischen Ort inmitten der Verkehrshektik passen. Doch die Ruhe, die Totenruhe, ist leider auch hier nicht jeder Gesinnung heilig. Der Friedhofscharakter geht allmählich in einen Parkcharakter über, ein kleines Mausoleum steht unbeachtet, wer darin war, hat seinen Namen nicht an die Mauern schreiben lassen, ein gefällter, annähernd mannshoher Baumstumpf darf vor sich hinfaulen, und zwischen den Gebüschen oder einfach direkt am Wegrand, von der Grasnarbe fast zugewachsen, hier und dort Grabsteine, oft so verwittert, dass die Schriftzüge nicht mehr erkenntlich sind, die Namen, die Sprüche, mit denen die Hinterbliebenen ihre Wünsche den Verstorbenen mit auf den Weg gaben.
Einzelgrabdenkmäler auf dem historischen Teil des Friedhofes: (Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Dortmund 2018)
Feld 1:
01. Schulte-Witten, Johann Dietrich (1843), klassizistische Stele mit Reliefs
02. Schulte-Witten, Johann Heinrich (1847), klassizistische Stele mit Reliefs
03. Sibbe (1873), neugotische Fiale
04. Schulte-Witten (1907), monumentales Grabmal mit Sandsteinquader-Einfriedung und Bronzedekor, figürliche Rundplastik (Engel) vom Kölner Bildhauer Wilhelm Fassbinder
05. Prein (o. J.), monumentale Ädikula mit seitlichen Ansätzen
06. Kaffsack (o. J.), Obelisk, Abschlussgitter
07. Ostermann, gen. Deusemann (1862), neugotische Fiale Integriertes StadtbezirksEntwicklungsKonzept Innenstadt-West Bericht 2009 114
08. Ostermann, gen. Deusemann (1885), marmorner Pultstein mit Reliefs
09. Frerich, Fam. Carl (1935), stilisierter Sarkophag mit Aufsatz
10. Wüllner / Frerich (1866), neugotische Fiale
11. – 16. Thiemann (1875), architektonische Stele und 5 alte Pultsteine, zum Teil auf Schlackensockeln
17. – 21. Köster (1861), 5 alte Pultsteine mit Akanthusrelief
22. – 29. Samm / Horn (1897), Obelisk und 7 Schlackengrabeinfassungen mit eingearbeitetem Pultstein
30. Ziegler (1897), architektonische Stele
31. Starke (1915), Stele mit seitlichen Ansätzen
32. Poth/Drenkmann (o. J.), Obelisk
33. Othmer (1906), Mauer mit Granitvorsatz
34. Dehselmann (o. J.), architektonische Stele
35. Samm, C. H. (o. J.), architektonische Stele
36. Samm / Abendroth (o. J.), monumentale Schlackenwand mit Inschriftentafel aus Granit
37. Schulte gen. Trantroth (o. J.), Stele mit Bronzerelief (Jugendstil)
38. Poth (1898), Obelisk
39. – 41. Klein / Blume (1902), zwei rustizierte Stelen, eine Gusssteinstele
42. Hansack (1897), Obelisk
Feld 2:
43. Mausoleum der Familie Wulff (um 1910 - 1915), kubischer Bau aus Sandsteinquadern mit Kuppel, Säulenportikus, Architekt Heinrich Voss, Dorstfeld
44. Bornemann, Johannes (1889), Pultstein 2. Kriegerdenkmal von 1934 (Feld 2)
Feld 5c:
3. Kriegsgräber von 1914–1918, Gedenkstein von 1866 (Preußisch Österreichischer Krieg)
Feld 8:
4. Denkmal zur Erinnerung an ein Bergwerksunglück von 1925
Denkmal und Gräberfeld für die Opfer einer Kohlenstaubexplosion infolge vorhergegangener Explosion des Sprengstofflagers Untertage - 16.05.1925 - Zeche Dorstfeld in Dortmund - 47 Tote & 28 Verletzte
Die Zeche Dorstfeld ist nach der Ortslage benannt. Der Schürfschacht lag 500 m westlich des alten Dorfs. Zwischen 1861 und 1891 lief der Betrieb unter Ver. Dorstfeld. Eine deutliche Vergrößerung des Grubenfelds brachte die Übernahme der Zeche Ver. Carlsglück & Planetenfeld im Jahr 1889. Sie wurde in Dorstfeld 2 umbenannt. 1885 kamen erstmalig im Ruhrgebiet Radschrämmaschinen zum Einsatz, die das mühsame Setzen eines Schräms per Hand ersetzte. 1895 waren sie soweit verbessert, dass sie im Dauerbetrieb laufen konnten. 1952 erwarb die Harpener Bergbau AG die Zeche, die danach die drei Schachtanlagen noch als Einzelbetriebe weiterführte. Diese wurden 1955 zusammengefasst als sich die Kohlekrise ab 1958 schon andeutete. Bis 1959 bestand noch eine Seilbahn von Dorstfeld 5/6 nach Dorstfeld 2/3. Danach wurden die Kohlen unter Tage transportiert. Ende 1963 kam die Stilllegung, da die Zeche im Konzern die schlechtesten Zukunftsaussichten hatte. Bei Schlagwetterexplosionen starben 1855 drei und 1891 sechs Bergleute, bei einer Kohlenstaubexplosion 1905 fünf und bei weiteren Schlagwetterexplosionen 1916 und 1918 jeweils fünf und zwölf. 1925 kam es zu einem Großunglück. In der Sprengstoffkammer am Schacht 5 kam es zu einer Explosion mit 47 Toten. 1932 starben drei Bergleute beim Absturz eines Förderkorbs im Schacht 3. (www.ruhrzechenaus.de)
Ehrenamtmann Wilhelm Ostermann genannt Deusemann
Über ihn berichtet Nils Kowalewski in seiner Schrift „Das Dorstfelder Wappen und seine Väter“: .....„Dieser (Wilhelm Ostermann) wurde am 10. September 1831 in Eppendorf bei Bochum* geboren und auf den Namen Heinrich Wilhelm Ostermann genannt Klettmann getauft. Er heiratete am 21. April 1854 die Anerbin des Deusemann-Hofes in Dorstfeld, Caroline Sophie Lisette Deusemann (09.01.1825 - 08.04.1862). Er wurde infolge der Hochzeit abweichend von seinem Geburtsnamen nun Ostermann genannt Deusemann gerufen. Er wurde am 18. Januar 1866, dem preußischen Krönungstag, zum Ehrenamtmann des Amtes Lütgendortmund ernannt, zu welchem auch die später selbstständigen Amtsbezirke Dorstfeld und Marten gehörten.“.........
*Mit der Auflösung des Landkreises Bochum durch das Gesetz über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke wurde Eppendorf am 1. April 1926 auf die kreisfreien Städte Wattenscheid und Bochum aufgeteilt. Mit der Eingemeindung Wattenscheids am 1. Januar 1975 kam Eppendorf dann ganz zur Stadt Bochum.
Ruhestätte der Familie Frerich
Karoline Wüllner (geb. Frerich)
19.01.1882 - 15.03.1982
Amtsrichter Karl Wüllner
(Karl Wüllner ruht auf der Kriegsgräberstätte in Soupir, Kameradengrab)
Die Dames auf dem Chemin. Zwischen Laffaux und Craonne erhebt sich ein etwa 30 km langes, schmales und fruchtbares Plateau zwischen dem Tal der Aisne und dem Tal der Ailette. Es überragt um etwa 100 Meter die Ebene zwischen Laon und Reims und ist aus diesem Grund ein ausgezeichneter, natürlicher Beobachtungsposten.
Um 6 Uhr morgens am 16. April 1917 beginnt die von General Nivelle befehligte große Offensive, die diesem nicht enden wollenden Krieg ein Ende setzen sollte. Mehr als eine Million Soldaten wurden zwischen Soissons und Reims aufgestellt. Trotz einer intensiven Feuervorbereitung durch die Artillerie wurden die deutschen Stellungen nicht zerstört. Diese blutige Niederlage hat zur Folge, dass es in der französischen Armee zu Verweigerungen des Gehorsams kommt, den sogenannten “Meutereien”.
Weitere Kämpfe: Die Einnahme des Forts de la Malmaison Ende Oktober durch die französischen Truppen zwingt die Deutschen zum Rückzug vom Plateau bis nördlich der Ailette. Nach 1918 Nach 1920 pilgern ehemalige Soldaten und ganze Familien auf die Schlachtfelder. So entsteht eine andere Art des Tourismus, der seit etwa 15 Jahren durch die Enkel und Urenkel der Soldaten von 1914-18 erneut zunehmendes Interesse findet.
Dr. med. Heinrich Frerich 1884 – 1971
Elisabeth Frerich geb. Schulze-Steinen 1900 – 1989
Liesel Frerich 1927 – 1998
Auf dem Alten Friedhof Dorstfeld befindet sich auf einem Gräberfeld (für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen) auch eine zweiteilige Gedenkplatte, die eines im Preußisch-Österreichischen Krieg Gefallenen, August Boehle aus Vormholz Kreis Bochum, gedenkt. Vermutlich sind diese Platten Teil eines Denkmals gewesen. Das am 6.6.1867 eingeweihte Denkmal befand sich möglicherweise an einem anderen Ort und nur die Platten blieben erhalten. Künstler und Gießer der Bronze-Platten sind unbekannt.
Einweihungsdatum: 6.6.1867
Errichter: Gemeinde Dorstfeld
Künstler: unbekannt
Technik/Material: Bronze
Höhe: Anlage: ca. 80 cm; Gedenkstein: 30 cm
Breite: Anlage: ca. 9 m; Gedenkstein: 1,4 m
Kunstwerknr.:44149-005
Inschriften:
Vorderseite: „Dem am 27. Juni 1866 bei Nachod gefallenen Krieger August Boehle gewidmet.“
Rückseite: „Zur Erinnerung an das Jahr 1866“
Im Deutschen Krieg von 1866 fand in der Nähe der Stadt am 27. Juni 1866 die Schlacht bei Nachod zwischen den preußischen und österreichischen Truppen statt, in welcher das österreichische 6. Korps unter General Wilhelm Ramming durch das 5. preußische Korps unter Generalfeldmarschalls Karl Friedrich von Steinmetz geschlagen wurde.
Wilhelm Poth, 1871 – 1953
Luise Poth geb. Grosse-Leege, 1872 – 1948
Otto Poth, 1895 – 1980
Ilse Poth geb. Starke, 1904 – 1992
Heinrich Diedrich Wilhelm Poth,
18.09.1866 – 02.08.1868
Johanna Sophie Emilie Poth,
13.10.1872 – 16.09.1876
Eheleute
Friedrich Pahlke
1863 – 1935
Luise Pahlke geb. Offenbach
1867 - 1930
Heinrich Starke
6 Apr 1857 - 17 Dec 1930
Alma Starke geb. Berkey
8 Jun 1872 - 26 Mar 1952
Paul Hauck
4 Jul 1894 - 4 Dec 1964
Erna Hauck geb. Starke
29 Apr 1900 - 6 Jan 1987
Wilhelmine Starke geb.Passmann
3 Mar 1839 - 22 Feb 1907
H. Starke
17 Jun 1839 - 22 Apr 1913
Hugo Starke
18 Aug 1894 - 28 May 1969
Rosel Starke geb. Diekämper
27 Jul 1894 - 29 Aug 1971
Henriette CREMER SIBBE, 21.12.1838 (1834?) - 26.05.1889
Verheiratet mit Friedrich BERTHOLD
Elfriede BERTHOLD 1875 – 1884
Friedrich BERTHOLD 1879 – 1957
(Im Hintergrund: Frerich, Fam. Carl (1935), stilisierter Sarkophag mit Aufsatz)
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