Unsere Friedhöfe lassen sich auch als größter Skulpturenpark Deutschlands bezeichnen. Nirgendwo sonst findet man ein so breites Spektrum an Figuren, Reliefs oder Stelen wie auf den Gräbern unserer Vorfahren. Vor allem der Besuch eines historischen Friedhofs wie den Ostfriedhof in Dortmund lässt sich so auch als Besichtigung eines Freilichtmuseums betrachten. Die Skulpturenvielfalt ist ein Spiegel des Wissens und Könnens von Künstlern und Bildhauern, Steinmetzen und Bronzegießern. Die Art der Gestaltung von Grabsteinen und Grabschmuck verweist auf unsere Historie. So lassen sich Gestaltungsvorlieben quer durch die Jahrhunderte ablesen – von den beeindruckenden Grabanlagen des Barocks über die eher nüchternen Gräberreihen der Nachkriegszeit bis hin zu den vielfältigen Gedenksteinen der Gegenwart. In der Gestaltung der Grabsteine zeigt sich eine sehr lebendige Ausdrucksform unserer Friedhofskultur, die sich stetig weiterentwickelt, z.B. durch die Verwendung bislang unüblicher Materialien wie Glas und Edelstahl.
Wer den Ostfriedhof durch das geschmiedete Eingangstor betritt, vorbei an der denkmalgeschützten Trauerhalle, unter Platanen, Buchen und Eichen hindurch immer entlang der Hauptachse, dem begegnen bald Namen, die in Dortmund bis heute äußerst präsent sind – von A wie Arnecke bis Z wie Zillken. Albert Arnecke war bis 1900 Bürgermeister in Dortmund, eine Straße im Kreuzviertel ist nach ihm benannt. Anna Zillken leitete von 1928 bis 1962 die Dortmunder Wohlfahrtsschule, heute das Anna-Zillken-Berufskolleg.
Grabstätten vom Ende des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mit Skulpturen des Historismus und des Jugendstils
Die Sepulkralkultur (lat. sepulcrum, "Grab", "Grablege“, sie umfasst die Kultur des Todes, des Sterbens, des Bestattens sowie des Trauerns) ist ein Spiegel individueller und sozialer Verhältnisse.
Die Form des Grabmals und die Art der Bestattung werden in entscheidender Weise vom Verhältnis des Menschen zum Tod geprägt. Friedhöfe dienen nicht nur der zeitlich meist begrenzten Aufnahme unserer Toten, sondern sind zugleich Orte der langfristigen Erinnerung und Besinnung. In ihrer Gesamtheit, mit ihren Gebäuden, ihrer Flächengestaltung und ihren Grabmalen sind sie Zeugnisse des Zeitgeistes. Sie spiegeln wandelnde Einstellungen zum Tod und zum Toten und verweisen auf die Geschichte der Gemeinde oder Region sowie handwerkliche Traditionen und Neuerungen. Jeder Grabstein ist als Ausdruck des Selbstverständnisses und Anspruches einzelner oder gesellschaftlicher Gruppen zu verstehen. Er ist ein bewusst gesetztes Denkmal und Erinnerungs-Zeichen, das den individuellen Ansprüchen und /oder materiellen Möglichkeiten sowie dem Zeitgeschmack entsprechend gestaltet wurde. Auf diesem 1876 angelegten Friedhof wird das besonders deutlich.
Im Oberteil eines Grabsteines des Friedhofes erkennt man noch die Stelle, an denen sich das gestohlene Relief des Dortmunder Künstlers Benno Elkan befand. Es war eins von ehemals 11 Kunstwerken Elkans hier auf dem Ost(en)friedhof.
Die jüdische Familie Elkan lebte in der Dortmunder Brückstraße. Als Benno Elkan (1877 – 1960) dort an der Stelle des heutigen Orchesterzentrum Dortmunds das Licht der Welt erblickte, führte Vater Salomon als Schneidermeister dort ein Herrenkleidergeschäft. Bennos beruflicher Weg führte über ein Sprachstudium in Lausanne nach Antwerpen, wo er als Kaufmann arbeitete. Erst ab 1898 führte sein künstlerischer Weg über München, Karlsruhe, Paris, Rom und Frankfurt bis nach London. Im Nationalsozialismus erhielt Elkan Berufsverbot, emigrierte 1934 nach London und wurde britischer Staatsbürger. 1956 schuf er im Auftrag der Knesset in Jerusalem sein berühmtestes Werk, die „Große Menorah“, die in Jerusalem vor der Knesset die Geschichte des jüdischen Volkes erzählt. Sein während des Zweiten Weltkriegs entstandener Entwurf eines „Mahnmals für die Toten des Krieges“ wurde 2010 in Dortmund als virtuelles Denkmal realisiert und ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen. Benno Elkan starb am 10. Januar 1960 in London. Während seiner Zeit in Karlsruhe erreichten ihn die ersten Aufträge aus Dortmund für den Ostenfriedhof. Sein erstes Werk war ein Grabmal für das Familiengrab Richter/Seippel.
Schön wie das Original: Freude über Kunst-Rückkehr auf den Ostfriedhof
Quelle: RN vom 22.01.2022 u.a.
Viele bedeutende Kunstschätze sind auf den historischen Gräbern des Ostfriedhofs zu bewundern. Einige sind frisch zurückgekehrt - zur Freude von drei engagierten Anwohnerinnen. Frisch herausgeputzt erstrahlt das Grabmal der Familie Borbein/Kirchhoff auf dem Ostfriedhof. Ein glanzvoller Rahmen für das Kunstwerk, das wieder auf dem Sockel Platz gefunden hat. Die 1908 geschaffene „Persephone“ des Bildhauers Benno Elkan ist an ihren angestammten Ort zurückgekehrt. Heike Wulf, Ursula Wörmann, Gertrud Holtmeier haben als „Freunde des Ostparks“ großen Anteil daran, dass die Kunstwerke zurückgekehrt sind. Auslöser ihres Engagements waren Diebstähle von Kunstwerken aus Metall vom Ostfriedhof im Mai 2018. Mehrere große Figuren und Grabplatten waren damals verschwunden. Als kulturbegeisterte Anwohnerinnen des Ostfriedhofs fragten sie besorgt nach und starteten eine Unterschriftensammlung, mit der die Wiederherstellung der zerstörten Gräber sowie der besondere Schutz der Kunstwerke von Benno Elkan und die Herstellung von Duplikaten gefordert wurde.
Ergebnis: Ende 2019 wurden sieben Elkan-Kunstwerke abmontiert und sicher eingelagert. Eine auf Restaurierungen spezialisierte Firma erhielt nach einer Ausschreibung den Auftrag zur Anfertigung von Duplikaten. Sie sind nun auf dem Ostfriedhof zu bewundern – allerdings nicht mehr die Originale, sondern Repliken aus Polymerbeton. Die sehen den denkmalgeschützten Originalen aber beeindruckend ähnlich, wie die drei Freundinnen des Ostparks bestätigen. Spaziergänger und Friedhofsbesucher können sich über die Repliken der Werke auf dem Ostfriedhof freuen, die auch bei kunsthistorischen Führungen wieder präsentiert werden.
Auch die Originale schienen nicht verloren zu sein. Sie sollten künftig „in einem geschützten Raum“ für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, wie die Stadt Dortmund damals mitteilte. Überlegt wurde, sie in der Wandelhalle des Hauptfriedhofs oder im Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu zeigen, wo auch Elkans Entwurf eines „Mahnmals für die Toten des Krieges“ als virtuelles Denkmal zu sehen ist.
Was aber ist aktuell mit den Original-Kunstwerken von Benno Elkan?
Mittlerweile lagern die Originale in den Katakomben des Hauptfriedhofs. Zwar gesichert, aber nicht unter Umständen, „die ihrer würdig wären, geschweige denn, ihrem Erhalt dienlich sind“. Wie die Freunde des Ostparks erfahren haben, ist wohl derzeit kein Museum der Stadt bereit, diese herausragenden Kunstwerke in ihre Obhut zu nehmen. Das muss sich ändern! Was weiter geschieht, hängt wohl auch von einem entsprechenden Bürgerantrag ab (anfordern: kontakt@wort-kunst-raum.de), welcher der Stadt Dortmund im Oktober 2022 übergeben werden soll.
Von A-Z: Heute hat der Besucher über weite Strecken das Gefühl, weniger durch einen Friedhof denn durch ein Freilichtmuseum zu spazieren, das die Dortmunder Stadtgeschichte erzählt. Wer den Ostfriedhof durch das geschmiedete Eingangstor betritt, vorbei an der denkmalgeschützten Trauerhalle, unter Platanen, Buchen und Eichen hindurch immer entlang der Hauptachse, dem begegnen bald Namen, die in Dortmund bis heute äußerst präsent sind – von A wie Arnecke bis Z wie Zillken. Albert Arnecke war bis 1900 Bürgermeister in Dortmund, eine Straße im Kreuzviertel ist nach ihm benannt. Anna Zillken leitete von 1928 bis 1962 die Dortmunder Wohlfahrtsschule, heute das Anna-Zillken-Berufskolleg.
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Weitere bemerkenswerte Grabstätten
Der Dortmunder Ostenfriedhof (auch Ostfriedhof oder Ostpark genannt) ist eine parkähnliche Grünanlage im Dortmunder Stadtbezirk Innenstadt-Ost. Viele berühmte Bürger der Stadt sind auf dem innenstadtnahen, ca. 16 Hektar großen Ostenfriedhof an der Robert-Koch-Straße beigesetzt. Schöne alte Gräber mit kunstvollen Grabmalen zeugen von begüterten Familien, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Zahlreiche Grabskulpturen stammen von dem jüdischen Bildhauer Benno Elkan. Der historische Teil des Friedhofs mit Baumbestand und Wegeführung, die Einfriedung, ein Tor, Brunnen, die Trauerhalle, ein Toilettenhaus, das Verwaltergebäude sowie 362 Einzelgrabdenkmäler sind als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. Der Ostenfriedhof ist heute Teil der Route der Industriekultur.
Erst 1950 konnten die Trauerhalle neu errichtet und das Verwaltungsgebäude mit fünf Dienstwohnungen wieder aufgebaut werden. Gleichzeitig erfolgte die Instandsetzung der Bedürfnisanstalt am Friedhofseingang, wofür, um die durch Bombentreffer zerstörte Kanalisation wieder herzustellen, 400 Meter Leitung neu gelegt werden mussten. Mit Beendigung dieser Arbeiten waren die gröbsten Schäden behoben. Weitere Schritte wurden mit der Erstellung eines neuen Geräteschuppens, mit dem Wiederaufbau der Unterkünfte für die Belegschaft und mit der Aufstellung von Ruhebänken getan.
Der Ostenfriedhof in Dortmund wurde 1876 als zweiter städtischer Friedhof nach dem „Westentotenhof“, dem heutigen Westpark, eingerichtet. Diese zweite Friedhofsanlage steht im Zusammenhang mit dem rapiden Bevölkerungswachstum im Zuge der Industrialisierung des Ruhrgebiets. Während bei der Gründung des Westentotenhofs 1811 etwa 4.000 Menschen in Dortmund lebten, waren es 1876 über 50.000. Die erste Beisetzung fand am 1. April 1876 statt. Es wurde jeweils auf zwei Feldern, selten auf drei Feldern gleichzeitig beigesetzt. Im Jahre 1898 sind erstmals Beisetzungen verzeichnet, was bedeutet, dass seit dieser Zeit die jüdische Abteilung des Friedhofs besteht. Bereits im Jahre 1912 wurde die Anlage des Hauptfriedhofs und damit die Umgestaltung des Ostenfriedhofs in eine Parkanlage beschlossen. Vor allem durch den ersten Weltkrieg wurde dieses Projekt allerdings verzögert und erst im Jahre 1921 fand die erste Beisetzung auf dem Hauptfriedhof statt. Mit diesem Tag wurde der Ostenfriedhof wie auch der Südwest- und der Nordfriedhof für Beisetzungen in Reihe geschlossen. Die Beisetzungen in Familien- und Erbgruften blieben gestattet. Der Ostenfriedhof erlitt während des zweiten Weltkriegs schwere Zerstörungen und wurde zeitweilig für jeglichen öffentlichen Verkehr gesperrt. Durch Vandalismus in der Zeit des Nationalsozialismus und schwere Bombentreffer war vor allem der jüdische Friedhof stark beschädigt. Die zerstörte und erst 1949 wiederhergestellte Einfriedung begünstigte noch in der Nachkriegszeit weiteren Vandalismus, etwa durch Bronzediebstahl. Die Wiederaufbauarbeiten verliefen aus Mangel an Personal und Material schleppend und dauerten bis in die fünfziger Jahre an. Zwischen 1950 und 1955 wurde der Ostenfriedhof erweitert und es wurden seitdem wieder mehr Beisetzungen vorgenommen.
Der Rundgang führt uns vom Eingang des Ostfriedhofs durch großen Gassen vorbei an bemerkenswerten Denkmälern. Entlang der Hauptachse, die vom Haupteingang in Richtung Süden verläuft, zeugen historisch wertvolle und minutiös aufgearbeitete Grabstätten von einer glorreichen Zeit der Industrialisierung. Hier ruhen ehemals große Bürger Dortmunds, die die Stadt- und Wirtschaftsgeschichte wesentlich mitgeschrieben haben.
„Hier ruht unser liebes Töchterchen Carola Lützeler“, steht in altdeutscher Schrift auf der oval eingefassten Grabinschrift. Ein kleiner, steinerner Lockenkopf hockt auf dem Sockel über der Inschrift, mit Schmollmund blickt das Mädchen leicht gen Himmel. Sein Körper ist verwittert und angelaufen, und an beiden Ärmchen fehlen die Hände. Kein Wunder, dieses Grab und das steinerne Kind sind weit über 100 Jahre alt. Die letzte Ruhestätte der kleinen Carola, die im Alter von 7 Jahren aus unbekannten Gründen starb, ist damit eines der ältesten auf dem 1876 gegründeten Ostfriedhof. Und dennoch zählt es zu den gepflegtesten: Wann immer man an dem Kindergrab ganz in der Nähe des Eingangs vorbeikommt, ist es frisch und liebevoll bepflanzt, und nicht nur das: Stets trägt die Kleine einige Stoffblumen oder kleine Windspiele in ihren beschädigten Ärmchen. Wer das Grab so hingebungsvoll seit Jahrzehnten schmückt, ist ein Geheimnis – eines der Rätsel des Ostfriedhofs.
In verschiedenen Foren wird diskutiert, ob es sich bei dem Namen um „Lützeler“ oder „Fuhrler“ handelt.
Auf Anfrage gibt das Büro der Betriebsleitung Friedhöfe Dortmund, Am Gottesacker 25, folgende Auskunft:
"Das auf dem Ostfriedhof bestattete Mädchen heißt definitiv "Carola Lützeler". Den Namen kann man (auch wenn man nicht des Lesens der altdeutschen Schrift mächtig ist) vom Weg aus an der schmalen Seite der Sandsteineinfassung ablesen. Auch sieht man einen deutlichen Unterschied zwischen den Buchstaben "e" und "r" bei der altdeutschen Schrift auf dem Grabstein selbst. Das Gerücht, der Name sei Fuhrler ist von einem unaufmerksamen 'Leser' in die Welt gesetzt worden und hatte mittlerweile selbst bei Wikipedia Einzug gehalten.
Die Grabstätte wurde am 15.12.1891 durch Gustav Lützeler erworben. Das Kind Karoline (Carola) wurde 07.03.1884 geboren, bestattet am 17.12.1891. Das Grabmal besteht aus Wesersandstein mit figürlicher Darstellung eines Kindes. Das Grab wird ab und an von Friedhofsbesuchern geschmückt."
Um 1880 lebten in Dortmund der Kaufmann Gustav Lützeler (vermutlich 1830-1912) und seine Ehefrau Emilie, geborene Wagner (vermutlich 1860-1944). In der Dortmunder Zeitung / Anzeiger wurde am 25.04.1882 gerichtlich erklärt, dass „die Ehefrau des Kaufmanns Lützeler, Emilie geb. Wagner, nach erreichter Großjährigkeit (1875 wurde die Volljährigkeit auf 21 Jahre gesenkt) jede Gütergemeinschaft für ihre Ehe ausgeschlossen hat“.
Einen Monat später (Dortmunder Zeitung / Anzeiger 22. Mai 1882) wurde die Geburt eines „prächtigen Jungen“ veröffentlicht. (Anzeige 5769)
Karoline (Carola) Lützeler wurde 07.03.1884 geboren und verstarb bzw. wurde beerdigt am 17.12.1891.
Ob zwischen den hier beschriebenen "Karoline", "Emilie" und "Gustav" Lützeler ein familiärer Zusammenhang besteht ist wahrscheinlich, kann aber letzten Endes nur vermutet werden, da keine weiteren Aufzeichnungen zu finden sind.
Den exakt gleichen Grabstein der kleinen Carola (allerdings besser erhalten) findet man auf dem historischen Friedhof der Pankratius-Kirche in Hamburg-Neuenfeld.
Weiter geht es zum Denkmal der verstorbenen Grubenarbeiter des Schacht Kaiserstuhls aus dem 19. Jahrhundert. Immer wieder wurde der Schacht Kaiserstuhl von schweren Unglücken heimgesucht, wobei die schwerste Schlagwetterexplosion am 19. August 1893 in Schacht I insgesamt 62 Bergleuten das Leben kostete. 20 weitere Bergleute verloren ihr Leben bei einem zweiten Grubenunglück auf Schacht II am 22. Dezember 1897. Nachdem zur damaligen Zeit eine behördliche Genehmigung eingeholt wurde, hatte man auf dem Ostfriedhof ein Massengrab vorbereitet. Insgesamt wurden 48 Grabkreuze, die noch heute in einer Reihe stehen, auf dem Ostfriedhof aufgestellt.
Nicht einmal 4.500 Einwohner hatte Dortmund anfangs des 19. Jahrhunderts. Bis 1815 war es kleiner als Iserlohn und Münster. Von Dortmund bei Lünen wurde gesprochen, die Stadt, deren Bewohner mehrheitlich von Ackerbau und Viehzucht lebten, abschätzig als Dorf mit Mauern tituliert. Mitte des 19. Jahrhunderts aber hielt die Industrialisierung Einzug in Dortmund. Und wie! Schwerindustrie und Bergbau boomten und die Eisenbahn wurde massiv ausgebaut, um Rohstoffe und Güter zu transportieren. Die Kohlevorkommen lieferten den Brennstoff für Maschinen und Hochöfen. Immer mehr Bergbaufelder wurden erschlossen. Auch im Stadtbezirk wurde Kohle abgebaut. Dortmund stieg zum industriellen Zentrum des Ruhrgebiets und Westfalens und damit zum Magnet für Arbeitskräfte auf. Im Jahr 1885 überschritt die Einwohnerzahl die 100.000er-Grenze. Überall wurden Arbeitskräfte gesucht und große Teile der Landbevölkerung zogen vom Land in die Städte, um hier ihr Glück zu machen. Aber auch das reichte nicht aus. Werber rekrutierten Arbeiter im Osten, vor allem aus dem nachmaligen Polen. Die Grünflächen, Äcker und Wiesen außerhalb der damaligen Innenstadt wurden rasch mit Fabriken, Fördertürmen und Wohnquartieren zugebaut. Hinter der technischen Entwicklung der Maschinen und Abbaugeräte blieben jedoch die Sicherheitseinrichtungen meist zurück. Häufige und schwerwiegende Unfälle machten so die Kehrseite der rasant wachsenden Wirtschaft aus. Auf vielen Friedhöfen des Ruhrgebietes befinden sich Gräber verunglückter Bergleute. Dabei kommt den dort für sie errichteten Denk- bzw. Ehrenmalen eine doppelte Funktion zu: Während sie für die Hinterbliebenen in erster Linie Ort des Trauerns sind, verfolgen sie ein weiteres Ziel. Indem sie den Gräbern der Verunglückten eine über Standardgräber hinausgehende Bedeutung verleihen, wird den Verunglückten zwar vordergründig Ehre erwiesen und eine gewisse Dankbarkeit ausgesprochen. Unterschwellig aber beschwichtigen sie und lenken von den mangelnden Arbeitsschutzmaßnahmen ab. Außenstehen - den suggerieren sie geradezu die Bestürzung der Arbeitgeber über die Katastrophe und stellen die Unfälle, die bei entsprechenden Vorsichtsmaßregeln hätten vermieden werden können, als Schicksalsschläge durch unvorhersehbare und unbezähmbare Naturkatastrophen dar. Über vom Anstand gebotene Beileidsbekundungen weit hinausgehend, wurde so etwaiges Protestpotenzial im Zaum gehalten. Auch auf dem Ostfriedhof wurden den Opfern zweier Bergwerkskatastrophen unmittel bar bei ihren Gräbern Gedenksteine errichtet: In Feld 10 wird der Mehrzahl der Opfer des durch eine Schlagwetterexplosion verursachten großen Unfalls auf Zeche Kaiserstuhl I vom 19. August 1893 gedacht, denen die Gewerkschaft Westphalia ein rund 4,5 x 6 Meter messendes Denkmal in Tempelarchitektur setzte. 48 der 61 verunglückten Bergleute fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Die goldene Inschrift auf beiden Seiten der unter einem Dreiecksgiebel zwischen zwei Pilastern eingelassenen schwarzen Marmortafel lautet:
„Den in treuer Pflichterfüllung am 19. August 1893 auf Schacht Kaiserstuhl I verunglückten Bergleuten gewidmet von der Gewerkschaft Ver. Westphalia“.
Hinter dem Monument aus rotem Ruhrsandstein reihen sich entlang eines vom Hauptweg abgehenden Seitenweges die Gräber. Sie sind jeweils mit einem gusseisernen Kreuz versehen, das Namen und Geburtsdatum trägt.
Ehrenmal für die Opfer des Grubenunglücks auf „Zeche Kaiserstuhl I“
Am 22. Dezember 1897 wurde Zeche „Kaiserstuhl II“ von einem Unglück heimgesucht. Die Ursache dieser Katastrophe wurde im Einbruch einer größeren Menge Kohle ausgemacht, infolge dessen eine mit hochexplosiven Gasen gefüllte Kluft freigelegt wurde. Die in diesem Bereich arbeitenden Bergleute befanden sich in einem plötzlich frei werdenden und explodierenden Gasgemenge. Die Zahl der Opfer betrug anfangs achtzehn, wurde aber durch den Tod eines schwer verletzten Bergmanns auf neunzehn erhöht. Auf Feld 11 haben achtzehn Bergleute ein gemeinsames Grab erhalten. Die ebenfalls aus rotem Sandstein gefertigte rund dreieinhalb Meter hohe Stele, die eine Art Urne krönt, trägt auf der den Gräbern abgewandten Seite auch eine schwarze Marmortafel, die eine bis auf die modifizierten Daten gleiche Inschrift trägt: „Den in treuer Pflichterfüllung am 22. December 1897 auf Schacht Kaiserstuhl II verunglückten Bergleuten gewidmet von der Gewerkschaft Ver. Westphalia.“ Auf der Rückseite sind die Namen der achtzehn Opfer verzeichnet, die in schmucklosen Einzelgräbern in einem mit Pfosten und schweren Ketten abgetrennten Bereich beigesetzt sind.
Ehrenmal für die Opfer des Grubenunglücks auf „Zeche Kaiserstuhl II“
Künstlerischer Aufwand, der unüblich geworden ist: Auf dem Ostfriedhof gibt es viele Beispiele einer untergegangenen Friedhofskultur. Der Ostfriedhof ist nicht nur Trauerort und Natur-Oase, es stehen dort auch besonders viele Grabmäler von Dortmunder Familien, die die Stadtgeschichte prägten. Allerdings gibt es ein Problem.
Natürlich sind Friedhöfe erst einmal Orte der Trauer. Längst aber dienen sie auch als Natur-Oasen mitten in der Großstadt, und einer, der Ostfriedhof ist zusätzlich ein besonderer Ort der Geschichte. Hier liegen die Mitglieder vieler alter Dortmunder Familien begraben, die die Stadtgeschichte prägten und die ihre Bedeutung - oder ihren Reichtum - mit aufwendigen Grabmälern dokumentierten. Auf dem Ostfriedhof ergab sich mit der Zeit eine Ansammlung alter Grabstätten aus allen Epochen, angeordnet nicht in Reih und Glied, sondern locker hingestellt. Die üppige Natur tat dann das ihre, um nach und nach eine Art Geschichts-Park entstehen zu lassen. Friedhofskultur früher - das war oft der Versuch, den Verstorbenen durch prächtige Grabmale ein Stück unsterblich zu machen. Der Bergwerksdirektor etwa zeigt mit Hammer und Schlegel, womit er zu Lebzeiten Bedeutung erlangte, und der Stahlbaron sucht mit Kopf-Bildnis und einem angedeuteten Geschützturm die heute Lebenden zu beeindrucken. Vergänglich ist auf dieser Welt aber eben letztlich alles - auch ein noch so solides Grab-Monument, sofern es nicht hin und wieder saniert wird, was auf dem Ostfriedhof die große Ausnahme ist. Ansonsten regiert vielfach der Verfall.
Der Ostfriedhof ist ein Freilichtmuseum der Dortmunder Geschichte.
Insofern kann man Interessierten nur empfehlen: Besuchen Sie die historischen Grabmäler des Ostfriedhofs, solange es noch geht.
Vom Haupteingang an der Robert-Koch-Straße 35 führt eine der Hauptachsen des Friedhofs Richtung Norden. Die Gründer-Generation der Familie Hoesch, lange Eigentümer eines der größten deutschen Stahlunternehmen, ist hier beerdigt.
Auf dem Ostfriedhof ist die "Gründergeneration" des Hüttenunternehmens beigesetzt. Die Unternehmerfamilie Hoesch war seit Generationen in der Eifel und im Aachener Raum in der Eisen-, aber auch in der Metall- und Papierindustrie tätig. Eberhard Hoesch hatte 1823 unter Lebensgefahr die damals modernste Stahlproduktion in England ausspioniert. Die gewonnenen Erkenntnisse bildeten die Grundlage für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Eberhard Hoeschs Neffe Leopold verlegte die Produktion aus der Eifel ins Ruhrgebiet und trug damit sowohl dem voraussehbaren Niedergang der Eisengewinnung in der Eifel als auch dem Aufschwung des neuen Industriereviers Rechnung. Die Leitung des Werks in Dortmund übernahm Leopold Hoeschs Sohn Albert. Dessen Ehefrau Marie Johanna rief zahlreiche soziale Einrichtungen ins Leben. Sie gründete den ersten Werkskindergarten, schuf Schulen für die Frauen und Töchter der Hüttenarbeiter und unterstützte Frauen- und Wohltätigkeitsvereine. Nach dem Tode ihres Mannes brachte sie für Beihilfen in Notfällen 50.000 Mark aus ihrem Vermögen in die Albert-Hoesch-Stiftung ein. Als Albert Hoesch 1898 mit nur 52 Jahren starb, ging der Vorsitz im Aufsichtsrat an seinen Bruder Wilhelm über.
Die Familiengrabstätte mit halbhoher Umfriedung, breiter Rückwand, konisch zulaufender Stele und ewiger Flamme aus Schwarzschwedisch erinnert an Albert Hoesch (1847–1898), Direktor der Hoesch AG. Ein bronzenes Medaillon zeigt den Verstorbenen im Halbprofil nach rechts. Lorbeerzweige und Schleife rahmen das Brustbild. Seine Lebensdaten im unteren Teil des Grabsteins werden durch eine Ädikula gerahmt.
Beschriftung: "Hier ruht Albert Hoesch geb. 24.Jan. 1847 gest. 1. März 1898" "Robert Hoesch geb. 8.Juni 1876 gest. 5.Mai 1933" "Marie Hoesch geb. Günther 11.Apr. 1852 † 31.Jan. 1916" "Elisabeth Hoesch geb. Osthoff 21.Sept. 1922 † 6.Febr. 1986" "Hans Hoesch 10.Sept. 1877 † 12.Sept. 1877" "Lilly Hoesch 20.Sept. 1884 † 26.Jun. 1866" "Wilhelm Theodor Hoesch geb. 3. Mai 1909 gest. 28.Okt. 1976"
Technik/Material: Schwarz-Schwedisch, Bronze
Höhe: ca. 6 m
Breite: ca. 2 m
Das Grabmal des Bauunternehmers Ludwig Mönnig (1860-1930) und seiner Familie ist ein typisches Beispiel bürgerlicher Trauerkultur, wie sie sich im späten 19. Jahrhundert etablierte. Schmerz und Kummer nach dem Tod eines Angehörigen werden durch eine trauernde anmutige weibliche Grabplastik ausgedrückt. Die Trauernde sitzt in einem antiken Gewand auf einem Vorsprung der Grabarchitektur. Ihren Körper und Blick hat sie vom Betrachter abgewendet. In der linken Hand hält sie einen Rosenkranz. Der Oberkörper ist leicht gebeugt, der Kopf gesenkt. Er ruht auf dem rechten Oberarm, der sich wiederum auf eine Kante der Grabarchitektur stützt. Die Skulptur ist kein Einzelexemplar, sondern entstammt einer seriellen Produktion.
Beschriftung: „FAMILIE L. MÖNNIG“; „Luise Mönnig * 22. Oktbr. 1894 † 8. März 1905“; „Für Deutschland starben und ruhen unbekannt in fremder Erde: Ltn. d. R. Ludwig Mönnig * 12. Dezbr. 1886 † 2. Oktbr. 1916 Füs. Wilhelm Mönnig * 28. Juni 1892 † 10. Juni 1916“; „Ludwig Mönnig * 31. Oktbr. 1860 †30. Dezbr. 1930“; „Lisette Mönnig geb. Bitter *18. August 1867 † 8. April 1927“; „Clara Mönnig Geb. Schönfeld * 12.2. 1895 †17.6. 1950“; „Charlotte Mönnig Geb. Junge *25.1. 1900 † 27.1. 1955“; „August Mönnig * 1.12. 1890 † 9.5. 1956“, Lieselotte und Frits Hooijberg 2015 / 1995"
Technik/Material: Heller Granit, Bronze
Höhe: 1,35 m
Breite: 0,8 m
Zwei lebensgroßen Bronzefiguren zieren das architektonisch gestaltete Grabmal des Ingenieurs Caspar Heinrich Jucho, dessen Unternehmen 1911, fünf Jahre nach seinem Tod, mit dem Bau der Hochbrücke über den Nord-Ostseekanal berühmt wurde. Sein imposantes Grab suchte er sich 13 Jahre vor seinem Tod selbst aus: Er kaufte es auf der Pariser Weltausstellung 1898 und ließ es individuell umgestalten. Nicht nur das macht Staunen, sondern auch die Lektüre der Inschriften auf seinem Grabmal: Jucho war verheiratet mit Johanna, geborene Wenker – eine gastronomisch äußerst umtriebige Familie: Johannas Vater August Wenker gehörte der Gasthof „Zum König von Preußen“ in Hörde, dessen Vetter Heinrich führte über viele Jahrzehnte die Dortmunder Kronenbrauerei, ihrem Onkel Ludwig gehörte der „Kölnische Hof“ – eine damals sehr bekannte Gaststätte in der Nähe des Marktes, und ihr Cousin Hermann führte das Hotel „Zum römischen Kaiser“. Juchos Sohn Heinrich heiratete Hilde Hoesch, die Tochter von Hoesch-Gründer Albert, dessen imposantes Grabmal nur wenige Meter entfernt liegt.
Caspar Heinrich Jucho, der Begründer der Firma Jucho, und seine beiden Söhne liegen im Feld 13 bestattet. Das Denkmal dieser Grabstätte ist deshalb besonders zu erwähnen, weil es anlässlich seines Besuchs der Weltausstellung 1889 in Paris von Caspar Heinrich Jucho erworben wurde. Caspar Heinrich Jucho gründete im Juli 1877 mit seinem Bruder Wilhelm als Aktionär die Dortmunder Brückenbau AG. Als unbesoldeter Stadtrat war er von 1891 bis zu seinem Tode für das Wohl der Stadt mitverantwortlich. Seine beiden Söhne, Dr. Ing. Heinrich Jucho (1878-1932) und Dr. phil. Max Jucho (1880-1933), führten das Werk weiter. Im Jahre 1907 gliederten sie das Werk Hamm dem Dortmunder an und sorgten für die Erweiterung der Dortmunder Brückenbau AG. Nach ihrem Tode lag die Weiterführung des Betriebes in den Händen der Söhne Heinrich Juchos. Das erste weltweit bekannte Projekt, das mit Beteiligung von Jucho entstand, war die Hochbrücke über den Nord-Ostseekanal, die bis heute längste Eisenbahnbrücke Europas. Auch das “Blaue Wunder”, Dresdens berühmte Elbbrücke, wurde in Juchos Werk gebaut.
SO IST ES KÖSTLICH GEWESEN
JOHANNA JUCHO geb. WENKER 28.01.1854 – 21.01.1910
MAX JUCHO, 03.08.1880 – 01.06.1933
LINA JUCHO, 08.02.1865 – xx.02.1945
SO IST ES MÜHE UND ARBEIT GEWESEN
CASPAR HEINRICH JUCHO, 02.03.1843 – 01.02.1906
HEINRICH JUCHO, 06.09.1878 – 30.12.1932
HILDE JUCHO geb. HOESCH, 06.04.1888 – 24.05.1973
ANNELIESE JUCHO, geb. CARSTANJEN, 01.01.1919 – 08.10.2008
GÜNTHER JUCHO, 19.05.1917 – 04.04.1974
NORBERT FRÖMMING, 15.08.1942 – 22.02.1982
Caspar Heinrich Jucho: JUCHO war ein deutsches Stahlbau-Unternehmen in Dortmund. Es wurde 1877 vom Konstrukteur und Techniker Caspar Heinrich Jucho (* März 1843; † Februar 1906) gegründet und 1974 geschlossen. Zunächst gehörten eiserne Brücken für Eisenbahn- und Straßenverkehr, Drehscheiben und Fördergerüste für den Bergbau zum Produktionsprogramm. Seine Blüte erreichte das Unternehmen mit Beginn des 20. Jahrhunderts. 1911 wurde die Rendsburger Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal, die bis 2010 – also 99 Jahre – längste Eisenbahnbrücke Europas, errichtet. Danach begann das Unternehmen auch im Behälter- und Maschinenbau zu arbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Unternehmen stark am Wiederaufbau beteiligt. Zu den Nachkriegsprojekten gehörte unter anderem die Instandsetzung zerstörter Brücken, auch der großen Rheinbrücken, sowie die Mitwirkung beim Wiederaufbau der Westfalenhalle. Später war das Unternehmen insbesondere auf dem Gebiet des Baus von Sendemasten tätig. So entstanden der Sender Mühlacker und der Florianturm in Dortmund. Bedeutende Aufträge kamen auch aus dem Ausland. Im Jahr 1974 wurde das Werk geschlossen und dann zum großen Teil unter dem Namen Thyssen Engineering weiterbetrieben. Grund für die Schließung waren Zahlungsschwierigkeiten in Verbindung mit dem tragischen Unfalltod von Günter Jucho, der das Unternehmen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs leitete. Betroffen von der Schließung waren 1200 Mitarbeiter.
Das Grabmal des Stahlunternehmers Caspar Heinrich Jucho (1843 -1906) und dessen Familie ist als architektonische Anlage konzipiert mit einem kleinen Bauwerk als Rückwand, niedrigen Mauern und zwei Sitzgelegenheiten an den Seiten. Die Rückwand der Grabstätte täuscht ein Mausoleum vor. Die Architektur besteht aus zwei sich nach oben hin verjüngenden Mauerstreifen mit Basis und kapitellartigem Abschluss. Sie rahmen eine verschlossene Pforte und tragen die Inschrift
„Und ist es köstlich gewesen, so ist es Mühe und Arbeit gewesen“ (Psalm 90, 10)
sowie die Namen der Verstorbenen. Vor der Tür stehen eine weibliche und eine männliche Figur, einander berührend. Sie trägt ein antikes Gewand mit einem Tuch über dem Haupt. In ihrer Rechten hält sie eine Öllampe und mit der linken Hand untergreift sie den muskulösen Unterarm des Mannes. Es macht fast den Eindruck als würde sie Ihn führen oder mitnehmen und den Weg erleuchten. Mittig über der Türe zeigt ein Bronzemedaillon ein Bild von Caspar Heinrich Jucho, der auf ein arbeits- und erfolgreiches Leben zurückblicken konnte.
Deutlich wird die Verknüpfung mit anderen großen Industriellenfamilien Dortmunds durch Heirat, etwa Familien Hoesch und Wenker. Der Entwurf für das Grab des bedeutenden Bauunternehmens Caspar Heinrich Jucho stammt von der Pariser Weltausstellung von 1898.
Eine weibliche Gestalt mit antiker Haartracht und Kleidung schreitet mit gesenktem Blick auf einem Podest vor der mittleren Wand der dreiteiligen Grabmalsarchitektur. Zaghaft tastet ihre Hand den Weg an der Mauer ab. Eine Marmortafel erklärt die Szenerie: „Und die richtig vor sich gewandelt haben, kommen zum Frieden“ (Jesaja 57.2). Eine feine Rosenbordüre am oberen Abschluss der Wand symbolisiert das aus dem Tod erblühende ewige Leben. Die Grabstätte wird durch einfache niedrige Steinpfeiler eingefriedet, die untereinander ehemals mit Ketten verbunden waren.
Karl Richter, bekannt als Karlchen Richter, kam als 30-Jähriger 1860 aus dem mecklenburgischen Schwerin nach Dortmund. Hier wurde er Chefredakteur des „General-Anzeigers für Dortmund“, der sich unter Richter zur größten Tageszeitung von Deutschland außerhalb von Berlin entwickelte. Aus dieser außerhalb Berlins ging im Jahre 1946 die "Westfälische Rundschau" hervor. Richter gab als Lokal-Chronist und gleichzeitig als Satiriker unterhaltsame, aber auch kritische Einblicke in das aufstrebende Dortmund um die Jahrhundertwende. Er starb 1931 kurz nach seinem 70. Geburtstag, zwei Jahre vor jener Machtergreifung, die Deutschland in den Abgrund riss und natürlich auch das Lebenswerk Richters, den General-Anzeiger, vernichtete. Die Figur auf seiner Grabstätte, die "Wandelnde" ist die erste große Arbeit des Dortmunder Bildhauers Benno Elkan.
Robert Hellhake geboren: 11. Sept. 1877, gestorben: 27. Sept. 1959, Kaufmann
Emilie Hellhake, geboren: 17. Mai 1895, gestorben: 9. Sept. 1975
Albert Hellhake, geboren: 22. Okt. 1848, gestorben: 24. Aug. 1924
Adelise Cramer-Hellhake, geboren: 25. Mai 1925, gestorben: 29. Sept. 1931
Albert Busse, geboren: 25. März 1883, gestorben: 03. Okt. 1924
DEDDINE SCHWECKENDIECK
geb. SCHNEDERMANN
geb. in Aurich
09.01.1855 - 09.03.1906
Königl. Kommerzienrat
ERNST SCHWECKENDIECK
geb. in Emden
18.12.1849 - 1936
Ernst Schweckendieck, geb. 1849 (Emden), gest. 1936 (Dortmund), u.a. Vorstandsmitglied der Dortmunder Union, 1904–1913 Stadtverordneter und 1913–1919 unbesoldeter Stadtrat in Dortmund.
Ernst Schweckendieck war der Bruder des Emdeners Georg Ludwig Carl Schweckendieck. Letzterer (geboren am 13. Januar 1843 in Emden; gestorben am 17. Januar 1906 in Berlin) war Jurist und Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat im preußischen Ministerium für öffentliche Arbeiten. Schwerpunkt der Tätigkeit Carl Schweckendiecks war der Ausbau des Kanalnetzes, insbesondere der Anschluss der Häfen an der Nordsee an das Industriegebiet an Rhein und Ruhr. In diesem Zusammenhang verlieh ihm der oldenburgische Großherzog in Würdigung der Bedeutung des Kanals für das Großherzogtum Oldenburg einen Verdienstorden. Der erste von vielen Orden, die folgen sollten. Als Geheimer Regierungsrat trieb Schweckendieck den Bau des Dortmund-Ems-Kanals voran. Als besonders ehrenvolle Aufgabe organisierte er im August 1899 die feierliche Eröffnungsfeier im Beisein des Kaisers Wilhelm II. Der Ausbau des Emder Hafens war eine Folge des Anschlusses über den Dortmund-Ems-Kanal an das Ruhrgebiet. Der Einsatz Schweckendiecks für dieses Projekt traf sich mit den Intentionen seines obersten Dienstherrn. Die kaiserliche Regierung propagierte einen starken Binnenmarkt, der seine Aus- und Einfuhren über eigene Häfen abwickelte. Die Ruhrindustrie vertrieb ihre Produkte allerdings über den leichter zu erreichenden und leistungsfähigen Rotterdamer Hafen. So musste der Emder Hafen ausgebaut werden, um der niederländischen Konkurrenz gewachsen zu sein und die ihm zugedachte Funktion erfüllen zu können. Als Nationalliberaler verfocht Schweckendieck das Konzept des Kaisers. Er wusste sich darin einig mit seinem Parteifreund, dem Emder Oberbürgermeister Leo Fürbringer. 1901 erfolgte die Fertigstellung des neuen Emder Hafens. Für Schweckendieck ging ein Traum in Erfüllung. Bis zu seinem Tode setzte er sich für den Bau der Großen Seeschleuse und die Vertiefung der Ems ein. Seine Heimatstadt Emden machte ihn wegen seiner Verdienste um den Hafen am 26. September 1901 zu ihrem Ehrenbürger.
Carl Schweckendieck war in erster Ehe verheiratet mit Margarethe Schnedermann, Tochter des Obergerichtsrats Christian Arnold Schnedermann (05.12.1811 - 03.04.1885) und seiner Frau Helene Christine, geb. Kempe. (20.11.1817- 13.01.1900). Margarethe starb bei der Geburt der Tochter im Juni 1881. Im Februar 1883 verheiratete sich Carl Schweckendieck mit Helene Anspach, Tochter des preußischen Justizrats a. D. Wilhelm Anspach aus Breslau.
Carl Schweckendieck verstarb 63jährig in Berlin und wurde auf dem Alten Zwölf-Apostel-Friedhof am 20. Januar 1906 beigesetzt.
1824 eröffnet Johann Carl Wilhelm Tewes, Silberarbeiter, Silberschmied + Goldarbeiter sein Geschäft zwischen St. Reinoldi + St. Marien.
Vor fast 200 Jahren gegründet und seit sechs Generationen in Familienhand, ist Juwelier Tewes eine Institution in Dortmund. 1824 zog Carl Tewes von Soest in die aufstrebende Ruhrmetropole Dortmund und gründete sein Geschäft – und das als sakrale Kunst immer noch im Vordergrund stand und das Bürgertum erst begann Schmuckstücke für sich zu entdecken.
Auf der Gruft erinnern bronzene Tafeln an die verstorbenen Angehörigen der Familie. Der bedeutendste ist der Ingenieur und Unternehmer Friedrich Springorum (1858-1938). Er arbeitete nach einem Studium der Hüttenkunde an der TH Aachen zunächst für die Union AG für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie in Dortmund. Er leitete 1881 das Laboratorium der Henrichshütte in Hattingen und wurde 1882 Betriebsingenieur der Union. 1884 arbeitete er als Leiter der Stahlwerke des Aachener Hütten-Aktienvereins (Rothe Erde) und wechselte dann zum Phoenix in Ruhrort. 1891 kehrte er als technischer Leiter des Eisen- und Stahlwerks Hoesch AG nach Dortmund zurück. 1898 wurde er Vorstandsmitglied. Als Generaldirektor führte er das Werk von 1904 bis 1920. Anschließend übernahm er den Vorsitz im Hoesch-Aufsichtsrat. 1932 wurde er Ehrenvorsitzender. Springorum war Stadtverordneter in Dortmund, Mitglied des westfälischen Provinziallandtags und des preußischen Herrenhauses.
Die Gruft der Familie Springorum liegt leicht erhöht. Vier Treppenstufen – beidseitig von Voluten flankiert – führen zu ihr hinauf. Auf der Gruft steht ein großer Scheinsarkophag aus Muschelkalk mit einem Eierstab-Ornament an der Basis und einem Fries mit musizierenden Putten unterhalb des flachen Abschlusses. Auf dem Sarkophag befindet sich eine mächtige Deckelurne, ihre Vorderseite ist zu einem Merkurkopf profiliert. Zwei überquellende Füllhörner schmiegen sich an die Urne an.
Beschriftung: „SPRINGORUM“;
Inschriften der Platten von li. nach re.:„Emma/ Springorum/ geb. 12.Dez. 1887/ gest. 12. 1891“; „Stephanie/ Springorum/ geb. Lutterbeck/ geb. 13.Aug. 1902/ gest. 27.Sept. 1984“; „Walter/ Springorum/ geb. 17.Okt. 1892/ gest. 3.Febr. 1973“; „Luise/ Springorum/ geb. Wenker/ geb. 30.Dez. 1858/ gest. 4.Juli 1911“; „Friedrich/ Springorum/ geb. 1.April 1858/ gest. 16.Mai 1938“; „Jürgen/ Springorum/ geb. 10.Nov. 1919/ gest. 23.März 1978“; „Otto/ Springorum/ geb. 8.Nov.1890/ gest. 8.April 1955“; „Ilse/ Springorum/ geb. 12.Sept. 1897/ gest. 17.Febr.1987“; „Luise Wenker geb. Wehrenbold geb. 7. April 1828 gest. 5.Dez. 1898“
Technik/Material: Muschelkalk
Höhe: 1,95 m; Aufsatz: 1 m
Breite: 2 m
Eines der letzten erhaltenen gusseisernen Grabmale in Westfalen ist die Gruft der Familie Bäumer mit eindrucksvollen Schmiedearbeiten im Jugendstil.
Die Grabstätte der Familie Louis Bäumer, einem Holzhändler aus Lünen ragt unter den monumental und aufwändig gestalteten ganz besonders hervor. Die imposanten Schmiedearbeiten mit unzähligen floralen und figürlichen Motiven sind ein absolutes Meisterwerk der Handwerkskunst. Hier spiegelt sich der Jugendstil in seiner ganzen Schönheit wider. Filigrane Details sind hier zu entdecken, die Taube, die ein Band oder Tuch hinter sich herzieht, der Schwan mit dem langen Hals aber auch der wunderschöne Engel mit dem Zweig in der Hand der den Eindruck erweckt, als würde er auf dem Zweig eine Melodie spielen. Die Verwendung von Eisen und Metall war im 19. Jahrhundert sehr beliebt, insbesondere bei den Grabeinfassungen wurde dies sichtbar. Leider wurden im Krieg 1914-1918 die meisten Grabanlagen wie auch Kirchenglocken eingeschmolzen und für die Waffenproduktion verwendet.
Bäumer und die "Curanstalt Inselbad"
In der Dokumentation von 2014 „Die Ottilienquelle, das Inselbad und die „Curanstalt Inselbad bei Paderborn“ wird berichtet, dass Louis Bäumer im Jahre 1876 die "Curanstalt Inselbad" in der Nähe von Paderborn übernahm: „…Die „Curanstalt Inselbad“ litt erheblich darunter, dass sie als offene Einrichtung auch der einheimischen Bevölkerung zugänglich war. Die vergnügungslustigen Paderborner Besucher rauchten, sprachen wohl auch dem Alkohol zu und belästigten die ebenso ruhe- wie erholungsbedürftigen auswärtigen Kurgäste. Offenkundig mehrten sich die Konflikte und auf lange Sicht waren solche Verhältnisse einem reibungslosen Kurbetrieb abträglich. Es ist zu vermuten, dass Friedrich Wiesehahn im Jahre 1876 nicht nur aus Altersgründen, sondern auch wegen der ständigen Auseinandersetzungen mit der Paderborner Bevölkerung das Inselbad an den Holzhändler Bäumer aus Lünen bei Dortmund verkaufte. Dieser setzte dem bislang einstöckigen Badehaus ein zweites Stockwerk oben drauf und errichtete ein Konzerthaus im Park. Ansonsten aber scheint er vom balneologischen Kurbetrieb wenig verstanden zu haben. Sein Nachfolger Dr. Brügelmann klagte jedenfalls über den katastrophalen baulichen Zustand der Einrichtung, über ungeeignetes Personal und den schlechten Ruf als Sanatorium. Zum 1. Februar 1878 übernahm der aus Köln stammende Dr. Brügelmann21 das Inselbad, zuerst als Pächter, ab dem 30. März 1881 dann als Eigentümer. Dr. Brügelmann hatte bereits in Köln eine Lungenheilanstalt geleitet und beabsichtigte nun, das Paderborner Inselbad zu einer großen Kureinrichtung mit überregionaler Strahlkraft zu entwickeln. Sein Konzept unterschied sich wesentlich vom bisherigen. Um das konfliktträchtige Nebeneinander von Kur- und öffentlichem Badebetrieb zu beenden, schloss Brügelmann das Schwimmbassin, den Park und die Gastwirtschaft für das allgemeine Publikum. Des Weiteren erwarb er den benachbarten Turnplatz von der Stadt Paderborn…..“
Ludwig August Hugo Holle (* 27. Juni 1855 in Schwelm; † 12. Dezember 1909 in Dortmund) war preußischer Minister für geistliche-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten (Kultusminister) vom 24. Juni 1907 bis zum 14. Juli 1909. Holle studierte Rechtswissenschaften. Seit 1878 war er Gerichtsreferendar und seit 1883 Gerichtsassessor. Ein Jahr später wechselte er zur landwirtschaftlichen Spezialkommission nach Höxter. Im Jahr 1889 wurde Holle zum Regierungsrat ernannt. Seit 1890 arbeitete er als Hilfsarbeiter im preußischen Landwirtschaftsministerium. Im Jahr 1891 wurde er in den Rang eines Geheimen Regierungsrats und vortragenden Rates befördert. Eine weitere Beförderung erfolgte 1895 zum Geheimen Oberregierungsrat. Im Jahr 1900 wurde Holle Landeshauptmann der Provinz Westfalen. Seit 1904 war Holle Unterstaatssekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Von 1907 bis 1909 amtierte er als preußischer Kultusminister. Allerdings war er schon seit 1908 aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt. Seit 1876 war er Mitglied des Corps Bremensia Göttingen.
Künstler: Karl Janssen
Das Grabmal erinnert an den preußischen Kultusminister Dr. Ludwig Holle (1855-1909). Ein bronzenes Relief zeigt den Verstorbenen im Profil mit seinen Lebensdaten und nennt seine berufliche Stellung. Es ist in einen hohen, sich nach oben verjüngenden Grabstein aus Epprechtstein eingelassen. Das Relief wurde von dem Bildhauer Karl Janssen geschaffen, der in Düsseldorf unter anderen Bernhard Hoetger und Wilhelm Lehmbruck unterrichtete.
Technik/Material: Epprechtstein, Bronze
Höhe: Bronze: 1,4 m
Breite: 0,6 m
STAATSMINISTER
DR. LUDWIG HOLLE
*27. JUNI 1855 †12. DEC. 1909
„GETREU BIS IN DEN TOD“
ANNA HOLLE GEB. MELCHIOR
*5. JUNI 1860 †28. MÄRZ 1947
Inschrift Bronzetafel links:
„UNSEREN SÖHNEN ZUM GEDÄCHTNIS. 1914-1918"
WILHELM HOLLE GER. ASS. LT. D. R.U.KOMP. F.I.J.R. 62
*27.4.1887 †13.11.1916 BEI BEAUMONT
ERNST HOLLE GER. ASS. LT. D. R. I. MIN. WERF. BTL. 10
*11.8.1888 †8.8.1917 BEI ZOONEBEKE
GÜNTHER HOLLE KAUFM. KRIEGSFR. I. R. J. R. 232
*2.6.1893 †15.2.1915 BEI BUDA A. D. RAWAK
WILLY WOLFF LANDRAT. O. LT. D. R. I. KAIS AL. G. G. R. 1
*1.5.1876 †4.8. 1914 BEI SCHUBIN
FRITZ TEWAAG GER. ASS. LT. D. R. BATT. F. I. F. ARTL. R.22
*24.1.1885 †25.9.1916 BEI SAILLY SAILISEL
MAX KLEINE AMTSRICHT. RITTM. D. R. I. DRAG. R.5
*30.1.1878 †6.4.1915 BEI FLIREY
THEODOR SCHMIEDING BERGW. DIR. HPTM. D. R. ART. R.7
*28.1.1878 †12.3.1916 BEI VERDUN
GERHARD KINDERMANN CAND. ING. LT. D. FLIEG. ABT. 39
*15.6.1891 †14.7.1917 FARMAS B VALENCIENNES
FRITZ HOLLE STUD. JUR. KR. FRW. V. WACHTM. ART. R.22
*27.6.1895 †18.11.1915 LA BASSEE B. ARRAS.
Tafel rechts
„ZUM GEDÄCHTNIS DER OPFER DES KRIEGES 1939-1945"
HORST VON SYDOW *27.08.1908 †06.07.1939
HANS DIETRICH NAUMANN *20.04.1904 †08.07.1942
HANS GÜNTHER WOLFF *18.02.1903 †Sept. 1943
GÖRTH TEWAAG *14.08.1923 †03.04.1944
FRIEDR. WILH. BENEDICTUS HOLLE *20.10.1924 †12.06.1944
HANS VOWINCKEL *19.07.1936 †28.06.1944
WOLFGANG VOWINCKEL *10.04.1940 †28.06.1944
PAUL HELMUT HOLLE *29.10.1903 †02.02.1945
WILHELM HENNECKE *15.06.1907 †vermisst seit 02.03.1945
LUDWIG HOLLE *15.06.1921 †23.04.1945
HANS HENNING VON SYDOW *18.10.1916 †25.04.1945
ULRICH MEININGHAUS *24.07.1893 †23.03.1943“
BERND MEININGHAUS *13.01.1917 †28.03.1940“
August Friedrich Hermann Victor Melchior
Justizrat Victor Melchior (1898 war er noch Notar)
Februar 1823 – 15. November ????
Eltern:
Matthias Lucian Melchior (1784 – ....) aus Soest
Maria Dorothea Helena Carolina von Viebahn (1791 – ....) aus Soest
Ehefrau:
Bertha Carolina Lisette Overbeck (14.09.1831 – ....) aus Dortmund
Heirat: 14. April 1856 in Dortmund
Kind:
Anna Selinda Melchior (05.06.1860 – ....) in Iserlohn + Ludwig August Hugo Holle (1855 – 1909)
Ida Schaffer
geb. Westhoff
20.07.
Heinrich Schaffer
14.10.1835 - 19.10.1903
Der Gedenkstein auf dem Grab des Hafendirektors Fritz Geck (1848-1904) präsentiert ein bronzenes Medaillon mit einem Abbild des Verstorbenen im Halbprofil. Laut Inschrift „Aetatis suae. L.“ zeigt es Geck im Alter von 50 Jahren. 1901 hatte der Ingenieur seinen Dienst als Direktor des Dortmunder Hafens aufgenommen, den Kaiser Wilhelm II. als Endpunkt des Dortmund-Ems-Kanals 1899 feierlich eröffnet hatte.
Inschrift:
Dem hochverdienten Vorkämpfer
für den Mittellandkanal
Herrn Hafendirektor Ingenieur
Fritz Geck
geb. 24.August 1848 gest. 21.Mai 1904
in Dortmund
seine Freunde
Medaillon: „ÆTATIS SUÆ L“ (50)
Künstler Signatur unleserlich „Ber. Ost, S..mmetpfennig?/ 1904“
Technik/Material: Basaltlava, Bronze
Höhe: 2,3 m, Breite: 0,86 m, Durchmesser: Medaillon: 0,3 m
Otto Taeglichsbeck (*14.07.1838 in Brandenburg an der Havel; †19.04.1903 in Wiesbaden) war Berghauptmann und Direktor des Königlichen Oberbergamts Dortmund. Taeglichsbeck absolvierte 1855 in seiner Heimatstadt das Abitur, arbeitete anschließend für zwei Jahre als Bergbaubeflissener in den schlesischen Bergbaurevieren und studierte dann von 1857 bis 1860 an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin das Bergfach. Nach Aufenthalten in den Bergbaudistrikten Westfalens, der Rheinprovinz, des Saarkreises und Schlesiens legte Taeglichsbeck am 14. Januar 1864 das Bergreferendar-Examen ab und bestand am 30. Januar 1867 das Assessorexamen. Eine erste Anstellung führte ihn im selben Jahr als Bergassessor und Hilfsarbeiter an das Oberbergamt Breslau. 1869 wechselte er als Bergwerksdirektor zum Bochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrikation und wurde 1873 zum Bergmeister und Bergrevierbeamten in Witten ernannt. Drei Jahre später übernahm er als Bergwerksdirektor und Direktor die Leitung der Berginspektion Heinitz. 1879 erfolgte seine Ernennung zum Bergrat und 1884 zum Oberbergrat und Mitglied des Oberbergamtes Halle. Ab 1891 war Taeglichsbeck für ein Jahr als Hilfsarbeiter im Berliner Ministerium für Handel und Gewerbe tätig, bis er 1892 zum Berghauptmann und Direktor des Königlichen Oberbergamts Dortmund ernannt wurde. Im Jahr 1881 wurde er für die Nationalliberale Partei in den Reichstag gewählt und setzte sich für mehr Arbeitssicherheit im Bergbau und für eine Verbesserung der Wohnsituation der Bergleute ein. Otto Taeglichsbeck ist auf dem Ostenfriedhof in Dortmund bestattet. Sein Grabmal mit einem trauernden Knappen in Festtracht wurde von Clemens Buscher gestaltet.
In zwei kurz aufeinanderfolgenden Grubenunglücken im Schacht 1 und 2 der Zeche Kaiserstuhl hat Otto Taeglichsbeck viele seiner Männer verloren. Die Zeche Kaiserstuhl wurde wiederholt von Grubenunglücken heimgesucht, aber das Schwerste davon war die Schlagwetterexplosion auf Schacht I am 19. August 1893, es starben 62 Bergleute. Die Rettungsmannschaften fanden in Stücke gerissene oder bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Bergleute. Am 22. Dezember 1897 ereignete sich auf Kaiserstuhl II erneut eine Schlagwetterexplosion, diesmal starben 20 Bergleute. Die Bilder der Grabstätten der Verunglückten sind weiter oben zu sehen.
Die enge Verknüpfung von Arbeitsalltag und Tod, von Religiosität und militärischem Habitus manifestiert sich eindrucksvoll im Ablauf der bergmännischen Begräbnisse. Bis heute ist es Brauch (wie beim Militär), dass die Bergleute ihre Toten selbst zu Grabe tragen, zur „letzten Grubenfahrt, von der es keine Wiederkehr“ gibt. Die Bergleute tragen Uniformen, führen Fahnen und nicht selten Grubenlampen mit, die stellvertretend für das „Lebenslicht“ stehen, das „nur äußerlich erlischt“. Wenn sie die Toten ins Grab gesenkt haben, löschen die Kameraden ihre Lichter zum Zeichen des Abschieds. Nirgends werden Ernst und Würde der Bergleute so deutlich. Hier erkennt man, warum auf dem Grab des Berghauptmanns ein trauernder Knappe oder Bergmann steht.
Das Grabmal erinnert an den Direktor des Königlichen Oberbergamts Dortmund und Reichstagsabgeordneten Otto Taeglichsbeck (1838-1903). Es zeigt einen Knappen in Bergmannstracht trauernd vor einem Monolith aus Schwarz-Schwedisch. Der Monolith verjüngt sich nach oben. Ihn schmückt ein Bronzemedaillon mit dem Porträt des Verstorbenen im Halbprofil nach rechts. Darunter erinnern die preußische Krone sowie Hammer und Schlegel an die berufliche Stellung Taeglichsbecks. Aus dem Naturstein ist eine Tafel herausgearbeitet mit der Inschrift: „Dem Andenken des Berghauptmanns Taeglichsbeck gewidmet von den Bergbautreibenden, den Königlichen und den Privat-Bergbeamten des Oberbergamtbezirkes Dortmund“. Ein bronzener Lorbeerkranz und Palmwedel sind ihm zu Ehren am Stein niedergelegt.
Künstler: Jean Degen(?)
Signatur an der Bronze: "J. Degen" "RHEINISCHE BRONZEGIESSEREI FERD. HUB. SCHMITZ KÖLN"
Grabinschrift: "Hier ruht in Gott Bergwerksdirector Arthur Lindenberg geb. 30.Januar 1837, gest. 31. Juli 1896 zu Dortmund"; "Die Liebe höret nimmer auf."
Technik/Material: Bronze, Marmor oder Granit
Höhe: 2,22 m
Breite: 0,7 m
Durchmesser: Ø: 0,4 m
NACHRUF
Glückauf - Berg - und Hüttenmännische Wochenschrift
Essen (Ruhr), 8. August 1896.
Bergwerksdirektor Arthur Lindenberg. Am 30. Januar 1837 zu Emmerich geboren, trat er nach Beendigung der Gymnasialzeit Herbst 1856 in die bergmännische Laufbahn als Bergbaubeflissener ein. Dem Probejahr schlossen sich Instruktionsfahrten und markscheiderische Arbeiten im Bochumer Revier bis zum Beginn des akademischen Studiums, im Herbst 1858, an. In die Periode der akademischen Studien auf den Hochschulen zu Halle und Berlin, bis zum Herbst 1861, fallt neben kurzen Unterbrechungen durch die Thätigkeit auf Staatswerken, auch die Ableistung der einjährigen Dienstpflicht beim Infanterie-Regiment 32, das damals in Halle garnisonierte. Die Zeit bis zur Ablegung des Referendar-Examens im Herbst 1865 war wiederum durch um fangreiche Instruktionsreisen und vielgestaltige Thätigkeit im praktischen Betriebe ausgefüllt. Anfang 1868 erbat und erhielt der Verewigte den Abschied aus dem Staatsdienste, nachdem er im Revier- und Betriebsdienste weitere Erfahrungen gesammelt hatte. Die erste Beschäftigung im Privatdienste als Direktions-Assistent der Gruben Graf Beust und Ernestine erfuhr durch den Krieg gegen Frankreich längere Unterbrechung. Schon im Feldzuge 1866 war das Avancement zum Vize-Feldwebel erfolgt, dem 1870 am 2. September die Beförderung zum Offizier und im Anfang 1871 die Dekoration mit dem Eisernen Kreuz als neue Auszeichnungen sich anschlossen. Nach mehr als zehnjähriger Thätigkeit bei der Aktien-Gesellschaft für Bergbau-, Eisen- und Stahl-Industrie, Union zu Dortmund, deren Abteilung „Kohlenbergbau" er seit Anfang 1875 vorstand, trat der Hingeschiedene 1892 zur Direktion der Gelsenkirchener Bergwerks - Aktien - Gesellschaft über, um die Leitung der Zechen Stein und Hardenberg zu übernehmen, zu denen später Hansa und Monopol hinzukamen. Auch über dieses Arbeitsgebiet hinaus war man von allen Seiten bestrebt, seine Thätigkeit für die Forderung des niederrheinisch - westfälischen Gewerbefleißes zu gewinnen. Das Berggewerbegericht zu Dortmund, die Berggewerkschaftskasse, ferner der Allgemeine Knappschaftsverein sowie der Verein für die bergbaulichen Interessen und nicht minder eine Anzahl von Grubenvorständen verlieren in ihm einen Mitarbeiter, dessen Wirken von regem Wohlwollen, vielseitiger Erfahrung und weitblickendem Urteil getragen war. Nicht treffender können alle ihm Nahestehenden seinen Verlust beklagen als mit den Nachrufsworten der Gelsenkirchener Bergwerks-Gesellschaft: „Wir verlieren an ihm einen hochverdienten und bewährten Kollegen, einen lieben, treuen Freund."
Der erste Propst der Propsteigemeinde Dortmund war Hermann Josef Wiemann (geb. 01.01.1819, gest. 22.05.1875, Propst von 1859-1875). Er wurde auf dem Südwestfriedhof begraben. Seit der Umwandlung des Friedhofs in den Westpark ist der Grabstein von Propst Wiemann in der Propsteikirche zu finden. Der zweite Propst, Johannes Löhers (geb. 20.06.1835, gest. 26.08.1904, Propst von 1889 bis 1904), liegt auch auf dem Ostfriedhof auf dem Grabfeld Nr. 004.
Johannes Löhers war bereits 12 Jahre lang Hilfsseelsorger für die arbeitende Bevölkerung, bevor er 1887 Pfarrer von Propstei wurde. 1889 wurde er feierlich als Propst eingeführt und baute während seiner Amtszeit vor allem das Vereinswesen weiter aus. Seine Zeit war gekennzeichnet durch die Industrialisierung der Stadt Dortmund und den starken Bevölkerungszuwachs. Wegen der stark wachsenden Zahl der Katholiken und zur Erleichterung der Seelsorgearbeit gelang ihm 1895 die Neuansiedlung der Franziskaner. 1883 wurde die Liebfrauenkirche erweitert. 1894 bis 1899 entstand ein Erweiterungsbau des St. Johannes-Hospitals. Das schmerzlichste Ereignis war für ihn die Übergabe der Krimkapelle an die immer größer werdende Gemeinde der Altkatholiken. Neben dem Bau des Josefinenstiftes 1896 ließ er 1897 die Herz-Jesu-Kirche errichten. Die Rentnerin Christine Schäfer hatte die Propsteigemeinde zur Erbin ihres großen Vermögens gemacht mit der Verpflichtung, aus dem Ertrag bedürftige alte Katholiken zu verpflegen. Propst Löhers erwarb einen geeigneten Platz, auf dem ein Heim entstand, das spätere Christinenstift. Bereits 1901 konnten Vinzentinerinnen die Betreuung der alten Leute übernehmen. Propst Löhers entschloss sich, auch in Dortmund-Körne eine Filialkirche zu errichten. Wenige Tage vor seinem Tod 1904 wurde der Grundstein zu St. Liborius gelegt. Die Gesundheit von Propst Löhers wurde zunehmend schlechter. Obwohl er lungenkrank war, gönnte er sich keine Ruhe, bis er im August 1904 bettlägerig wurde und am 26. August starb. Er hatte die 43 Jahre seines Priestertums ausschließlich in Dortmund verbracht.
Quelle: propsteikirche-dortmund
Inschriften: „EGO SUM RESURRECTIO ET VITA JOH 11 25”;
„HIER RUHET IN GOTT PROPST- JOH- LÖHERS *20. Juni 1835 zu GESEKE †26. Aug. 1904“;
„Ihrem treuen Seelsorger die dankbare Propsteigemeinde“;
„PROBST JOHANNES LOHERS *20. JUNI 1835 †26. AUG. 1904 R.I.P.“;
„VIKAR EMIL VAHLE *9. SEPT 1872 †26. MAI 1897 R.I.P“; „PFARRER CLEMENS CLOIDT *2. MÄRZ 1865 †15. FEBR. 1919 R.I.P.“; „KAPLAN HEINRICH BRAUN *2. MAI 1865 †11. MÄRZ 1893 R.I.P“; „RELIGIONSLEHRER DR THEOL DIERTRICH GLA *6. DEZ. 1852 †18. MÄRZ 1905 R.I.P“; „KAPLAN HERMANN KÖNIG *11. APRIL 1855 †10. OKT.1886 R.I.P“;
Technik/Material: Sandstein
Höhe:Figur: 1,4 m; Insgesamt: 2,4 m
Breite:1 m
Künstler: Friedrich Bagdons
Friedrich Bagdons wurde am 7. August 1878 im ostpreußischen Kowarren geboren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Holzbildhauer in Königsberg und studierte anschließend ab 1895 Bildhauerei an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Zu seinen Lehrern gehörten Wilhelm Haverkamp, Fritz Heinemann und Karl Ludwig Manzel. Dieses Studium schloss er 1902 wohl erfolgreich ab. Vier Jahre später wurde er an die neu gegründete Dortmunder Handwerker- und Kunstgewerbeschule als Leiter der Bildhauerklasse berufen. Zu seinen Schülern zählten der Kirchenraumgestalter Friedrich Press und die Tochter des Hoesch-Betriebsdirektors Emil Bohnstengel, Margarete, die er am 2. August 1913 heiratete. Friedrich Bagdons erstes prominentes Werk war ein Entwurf für Holztüren des Neuen Marstalls in Berlin. Nach Beginn seiner Lehrtätigkeit in Dortmund erhielt er öffentliche und private Aufträge. Erste größere Aufträge ergaben sich, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, als er Nagelfiguren in Dortmund, Hagen und Recklinghausen schuf. In den Nachkriegsjahren gestaltete er vor allem Kriegerdenkmäler, diese auch außerhalb Westfalens in Freudenstadt und Baden-Baden. 1927 erhielt er vom Westfälischen Provinziallandtag den Staatsauftrag für eine Monumentalbüste des verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Bagdons war deutschnationaler Gesinnung, dennoch erhielt er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Berufs- und Lehrverbot. Dieses wurde jedoch bereits 1934 wieder aufgehoben und Bagdons schuf eine Büste Adolf Hitlers. Sein letztes vollendetes Werk war eine Kolossalstatue des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg im Tannenberg-Denkmal, die er 1935 fertigstellte. Im vorausgegangenen Wettbewerb konnte er sich unter anderem gegen Fritz Klimsch durchsetzen. Friedrich Bagdons starb am 7. März 1937 in Dortmund.
„Die muskulöse, edel gebaute Kraftgestalt, der alle falsche Sentimentalität ferne zu liegen scheint, hat eben die Kunde vom Tode des Oberbergrats erhalten. Die Hacke entgleitet ihren Händen, sie richtet sich auf und gedenkt des Verstorbenen, wie ein Mann eines anderen, größeren Mannes gedenkt, in stiller verinnerlichter Trauer“ – Mit diesen Worten beschrieb ein Zeitgenosse die Grabmalskulptur auf der Ruhestätte des Geheimen Bergrats Louis Wilhelm Ulrich Harz (1830-1913) auf dem Dortmunder Ostfriedhof. Er begeisterte sich für das Werk von Friedrich Bagdons: „Wir werden mitgerissen von dieser Weihe, unser Empfinden gehört für Minuten dem Manne, der hier ruht. Edler und großzügiger konnte der Gedanke von Tod und Weiterleben, zwischen denen als Brücke der erste Schmerz steht, nicht zum Ausdruck gebracht werden.“ (zit. n. Fleckner/Zänker 1993)
"LOUIS WILHELM ULRICH HARZ" "Unser Leben Währet Siebzig Jahre , Und Wenn Es Hochkommt, So Sind Es Achtzig Jahre, Und Wenn Es Köstlich Gewesen Ist, So Ist Es Mühe Und Arbeit Gewesen" "Nichts Höheres Gab Es Für Ihn Hienieden: Dem König Zu Dienen In Krieg Und Frieden"
Technik/Material: Kalkstein
Höhe: 2,5 m; Figur: 1,15 m
Breite: 3,6 m; Figur: 1,3 m
Vor einer Ädikula mit dem Namen des Verstorbenen hockt ein männlicher Akt, dessen Position an den „Denker“ (1880-82) von Auguste Rodin erinnert. Die muskulöse Figur sitzt auf einem Stein, hat ihr linkes Bein ausgestreckt und das rechte unterschlagen. Der linke Arm ist hinter dem Körper aufgestützt, während der Ellenbogen des rechten Arms auf dem leicht erhobenen linken Knie ruht. Die Handfläche stützt in „Denkerpose“ den Kopf des Mannes, dessen Blick sich mehr ins Innere als in die Ferne richtet. Ein Bergmannspickel bleibt hinter der Figur verborgen, lässt nur bei genauerem Hinsehen auf das berufliche Umfeld des Verstorbenen schließen. So wird ihm mehr als Person denn als Bergrat gedacht. Das Grabmal trägt die Inschriften „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn's hoch kommt, so sind es achtzig Jahre, und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen.“ (Psalm 90,10) und „Nichts Höheres gab es für ihn hienieden: Dem König zu dienen in Krieg und Frieden.
Zum ehrenden Gedächtnis
unseres lieben Sohnes und Bruders
THEODOR DANCO
der den Heldentod fürs Vaterland
starb in Mazedonien
im Alter von 28 Jahren
Hier ruht
OTTO RUPPRECHT
Generalsekretär der Nationallib. Partei
für Westfalen
10.11.1855 - 12.12.1902
REINHOLD RUPPRECHT
17.05.1896 - 03.05.1899
Die Nationalliberale Partei (NLP) war eine liberale Partei während des Norddeutschen Bunds und Deutschen Kaiserreichs, die 1866/1867 aus einer Abspaltung des rechten Flügels der Deutschen Fortschrittspartei hervor-gegangen war und 1918 in der Deutschen Volkspartei aufging.
Im Dortmunder Adressbuch 1894 findet man ein „Arnold Schliwa Agenturgeschaeft“ in der Hamburger Straße 52 in Dortmund.
Arnold Schliwa 10.05.1834 - 05.12.1907
Grete Kramer 17.09.1899 - 12.01.1977
Gottfried Kramer 29.03.1906 - 26.01.1984
Peter Jürgen Kern
04.04.1961 - 02.04.2005
Blickfang des schlichten Grabsteins ist ein steinernes Relief. Es zeigt eine junge Frau in einem bodenlangen antiken Gewand, das ihre Schultern freilässt. Körper und Blick sind vom Betrachter abgewendet. Die Dargestellte scheint tief in Gedanken versunken. Sie kauert auf dem Boden mit einem Kranz in der linken Hand. Ihr Oberkörper ist gebeugt und der Kopf in Trauer gesenkt. Ihre Rechte stützt das von einem Tuch bedeckte Haupt und verdeckt ihre Augen. In der Grabstätte fanden u.a. der Besitzer der Klosterbrauerei, Kommerzienrat Ewald Meininghaus (1836-1899) und sein Neffe Dr. August Meininghaus (1867-1945) ihre letzte Ruhestätte. Letzterer war wie sein Onkel im Braugewerbe tätig, hatte sich aber vor allem als Erforscher der Dortmunder Stadt- und Heimatgeschichte einen großen Namen gemacht. Er war Vorsitzender des Historischen Vereins und Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. 1932 verlieh ihm die Universität Münster die Ehrendoktorwürde.
Beschriftung rechte Seite:
EWALD MEININGHAUS
KOMMERZIENRAT
geb. 19.OKTOBER 1836
gest. 31. AUGUST 1899
OTTILIE MEININGHAUS
GEB. WUPPERMANN
geb. 22. JANUAR 1844
gest. 30. SEPT. 1922
EWALD Ottilius MEININGHAUS
Brauereibesitzer
geb. 25. März 1864
gest. 10. JUNI 1918
EMMA MEININGHAUS
GEB. METZMACHER
geb. 16. MÄRZ 1875
gest. 14. AUGUST 1936
WALTER MEININGHAUS
geb. 29.07.1872
gest. 29.08.1936
ADELE MEININGHAUS
GEB. WISKOTT
geb. 1. DEZEMBER 1874
gest. 5. OKTOBER 1962
Beschriftung linke Seite: (zum Teil unleserlich)
AUGUST MEININGHAUS
Brauereibesitzer
Geburt 13. Juli 1840
(Eltern: August MEININGHAUS und
Johanna (Jeanette) Catharina Christine HOMBERG)
(Heirat: 14. Juni 1866 mit:)
AMALIE (Clementine Ernestine) MEININGHAUS
GEB. KUHFUSS
geb. 05.08.1846, gest. 22.06.1923
AUGUST MEININGHAUS
(Dr. der Staatswissenschaften, Brauereibesitzer)
Dr. Dr. Phil. H.C.
geb. 23.02.1867, gest. 05.04.1945
(Heirat 4. November 1893 mit:)
FRIEDERIKE (Emma Julie) MEININGHAUS
GEB. VON SYDOW
geb. 17.08.1875, gest. 04.04.1945
AUGUST FRIEDRICH WILHELM MEININGHAUS
geb. 20.10.1894, gest. 08.07.1901
ULRICH MEININGHAUS
Dr. Dr. Ing.
geb. 04.02.1896, gest. ??
Walter Meininghaus
Bankier
* 29.07.1872 in Dortmund, † 29.08.1936 in Dortmund heiratet
Als Mitgründer und Geschäftsinhaber der Deutschen Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien, wechselt er anlässlich der Verschmelzung mit der Nationalbank für Deutschland 1921 in den Aufsichtsrat der neuen Institution.
Ihre Tochter:
Walter Meininghaus Eltern:
Albert Heinrich Friedrich „Wilhelm“ Holle
Geh. Reg. Rat, Ehrenbürger, von 1906-1918 Oberbürgermeister Stadt Essen
* 25.07.1866 in Dortmund, † 26.11.1945 in Bückeburg
heiratet am 17.02.1894 in Dortmund
Ihre Großeltern (siehe links):
Ewald Meininghaus
Brauereibesitzer, Kaufmann, Stadtrat
* 19.10.1836 in Langenberg/Rhld, † 31.08.1899 in Vulpera-Tarasp, Schweiz heiratet am 10. Oktober 1862 in Dortmund
Töchter:
Sein Bruder
Sohn:
Töchter:
Ewald und August Meininghaus errichten 1864 in Dortmund auf dem Gelände des Katharinenklosters eine Klosterbrauerei. 1872 kommt eine Mälzerei hinzu. 1881 erfolgt der Ankauf der angrenzenden Ritterbrauerei. Aus der Ritterbrauerei, der Mälzerei der Gebrüder Meininghaus, und der Lindenbrauerei der Familie Bömcke geht 1905 die Ritterbrauerei AG hervor. Als Kommerzienrat wirkt er bei der industriellen Entwicklung des Dortmunder Brauwesens mit, gehört von 1885 bis 1899 dem Stadtrat der Stadt Dortmund an und bekleidet dort von 1887 bis 1899 das Amt des Vizepräsidenten der Handelskammer.
Eltern:
FRIEDRICH SIGMUND
FREIHERR HALLER v. HALLERSTEIN
geb. 05.05.1887, gef. 06.10.1944
HERTA FREIFRAU HALLER v. HALLERSTEIN
Geb. MEININGHAUS
geb. 15.05.1900, gest. 20.05.1977
Herta (Hertha) Ottilie Mathilde Martha Meininghaus wurde am 15.05.1900 in Dortmund geboren und verstarb hier am 20.05.1977.
Ihre Eltern waren:
Vater: Bankier Walter Meininghaus, geb. 29.07.1872, gest. 29.08.1936 in Dortmund
Mutter: Elisabeth Anna Mathilde Adele Meininghaus, geb.Wiskott, geb. 01.12.1874, gest. 05.10.1962 in Dortmund.
Ihre Geschwister:
Irmgard Meininghaus, 18.11.1902 - xx
Agathe Adele Meininghaus, 25.02.1907- xx
Ehemann:
Sie war verheiratet (Heirat 22.03.1924) mit Baron Eduard (Friedrich) Julius Karl Sigmund Haller von Hallerstein, geboren am 05.05.1887 in Mönchberg, Unterfranken, (gefallen) verstarb am 06.10.1944 in Dortmund.
Seine Eltern waren:
Vater: Baron (Carl) Friedrich Emil Adolph Sigmund Haller von Hallerstein, geb. 30.07.1853 in Herzogenaurach, Mittelfranken, gest. 26.06.1927 in Murnau am Staffelsee, Oberbayern.
Mutter: Emilie Mantel, geb. 08.11.1866 in Winnweiler, Pfalz, verstorben 18.09.1936 in Murnau am Staffelsee, Oberbayern
Kinder aus der Ehe mit Herta Meininghaus:
Baron Joachim Friedrich Sigmund Haller von Hallerstein: 16.06.1929 in Dortmund – 29.04.1992 in Düsseldorf. Daten zu dessen Ehefrau sind nicht bekannt. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor: Baroness Benita Haller von Hallerstein: 1959 – 1983.
Otto Röder
06.04.1823 - 20.01.1900
Ida Röder, geb. Cappell
07.06.1836 – 03.05.1861
Lilli Röder, geb. von Mengershausen
06.07.1836 – 01.02.1895
2. Ehefrau von Otto??
Otto Röder
Grubendirector / Direktor der Zeche Luise in Dortmund.
„Berg-Referendar / Technischer Dirigent der Steinkohlegrube >Louise Tiefbau< bei Dortmund“
06.04.1823, Hattingen - 20.01.1900, Dortmund
Eltern:
Geschwister:
Verbindung: Heirat: 01.10.1857
Geschwister:
Julius Philipp Heintzmanns zweite Tochter, Charlotte, war die Ehefrau von Carl Ferdinand Friedrich Wilhelm Cappell, der am 10. Mai 1776 zu Hagen geboren wurde und am 5. Dezember 1808 als Bergdirektor in Essen starb.
Ihre Tochter, Frau Justizrat Julie Röder, war die Mutter des Direktors der Zeche Luise-Tiefbau zu Dortmund, Otto Röder, geboren 1824, gestorben 1900, und des Dr. jur. Louis Röder, des Großvaters der Gattin Wilhelm Braumüllers (geboren am 9. Mai 1872), Bergassessors und Generaldirektors der Duisburger Kupferhütte, der übrigens ebenfalls mütterlicherseits von einer der Töchter Julius Philipp Heintzmanns abstammt.
Charlotte und Carl Friedrich Cappells Sohn, der überkonsistorialrat Eduard Cappell, war der Vater von Eduard Cappell (geboren am 11. November 1837, 1866 Bergreferendar, 1870 Bergassessor), der nach Verwendung im Oberbergamtsbezirk Dortmund und als Stellvertretender Berginspektor bei der Berginspektion Gerhard im Saarbezirk 1878 Bergmeister und Bergrevierbeamter zu Tarnowitz wurde. 1881 zum Bergrat ernannt, trat er 1886 in den Ruhestand und zog sich nach Kötzschenbroda bei Dresden zurück, wo er am 13. August 1904 starb. Auch von den Nachkommen von Julius Philipps ältestem Sohn, Johann Friedrich Heintzmann (1776 bis 1834), über dessen Beruf die Familiengeschichte nichts angibt, stehen einige in Beziehung zum Bergbau.
Dr. Paul Morsbach 16.12.1864 – 19.07.1901
Agnes Neuhaus, geb. Morsbach, 24.03.1854 Dortmund - 20.11.1944 Soest
Tochter von
Vater: Franz Adolf Morsbach 23.11.1823 Nordkirchen – 03.03.1903 Dortmund, Dr. med., Geh. Sanitätsrat
Mutter: Florentine Clara Morsbach geb. Riesberg 30.06.1827–07.01.1897, Geh. Sanitätsrat
Ehefrau von
Adolf Neuhaus 1845 – 1905, Richter, Jurist
Hertha (Bertha?) Morsbach, geb.Keller ? 18.10.1863 – 15.05.1927, Sanitätsrat Dr.
Dr. Engelbert Morsbach, 23.05.1855 – 30.06.xxxx , Sanitätsrat
Maria Morsbach xx.11.1894 – xx.10.1930 ?
Elsa …. 1933
Job Tilmann 11.05.1884 Paderborn – 08.04.1945
Fabrikbesitzer, Sohn von Gustav Ferdinand Joseph Tilmann und Franziska Antoinette Ottilie Cosack, Ehemann von Gerta Morsbach, Vater von Florentine, Gerta, Norbert und Maria Tilmann.
und Gerta Tilmann 19.11.1893 Arnsberg – 16.01.1916 Dortmund
Tochter von Job Tilmann und Gerta Morsbach, Schwester von Florentine Tilmann, Norbert Tilmann und Maria Tilmann.
Gerta Tilmann geb. Morsbach 17.02.1867 Dortmund – 19.01.1960 Münster
Ehefrau von Job Tilmann, Mutter von Florentine, Gerta, Norbert und Maria Tilmann.
Adolph und Reinold Morsbachs Schwester Gerta Tilmann ist die Gattin des langjährigen Mitinhabers der Firma Both und Tilmann in Dortmund, Weichen- und Waggonfabrik, Ingenieur Josef Tilmann, seit 1920 im Besitz des Eisen- und Stahlwerks Hoesch, die Schwiegermutter des am 7. Mai 1891 geborenen, zurzeit bei der Berginspektion zu Buer der Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen beschäftigten Bergassessors Heinrich Boesensell. Ein Onkel ihres Gatten war der in zahlreichen Ehrenämtern des Ruhrbergbaus bewährte Bergassessor, Bergrat Emil Tilmann, Bergwerksdirektor der Gewerkschaft Tremonia, geboren am 6. März 1838, gestorben 1917, der Vater des Geologieprofessors Dr. phil. Norbert Tilmann zu Bonn.
Agnes Neuhaus geb. Morsbach, Gründerin des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V., wurde am 24. März 1854 in Dortmund geboren und in der Kirche getauft, die auch in ihrem weiteren Leben eine große Rolle spielte: die Propsteikirche. Insgesamt hatte die Familie Morsbach neun Kinder, von denen aber eine Tochter früh verstarb. Der Vater war Arzt und sagte später: „Ich habe vier Söhne und vier Töchter. Von den Söhnen sind zwei Ärzte geworden und zwei Bergleute. Von den Töchtern haben zwei geheiratet und zwei sind ins Kloster gegangen.“ Die Mutter war eine fromme Frau, eine lebendige und begeisterte Katholikin, wie Agnes berichtete. Dieser lebendige Glaube wirkte auf das zukünftige Leben und Handeln der Agnes Neuhaus.
Ihr Vater Franz Adolf Morsbach (23.11.1823 Nordkirchen - 03.03.1903 Dortmund) hatte eine Reihe wichtiger politischer Ämter in Dortmund inne: Vorsitzender des örtlichen Ärztevereins, Präsident der Ärztekammer des Regierungsbezirks Arnsberg und der Provinz Westfalen. Er war lange Jahre Stadtverordneter, später auch Stadtverordneten-Vorsteher in Dortmund und Aufsichtsratsmitglied der Harpener Bergbaugesellschaft. Morsbach gehörte seit Gründung der Zoologischen Sektion als auswärtiges Beiratsmitglied zum Vorstand und widmete sich neben seinem Beruf als Arzt intensiv seiner Käfersammlung. In Anerkennung seiner Verdienste als Mediziner wurde er Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzender des Vereins der Ärzte des Regierungsbezirks Arnsberg.
Ihre Mutter Florentine Clara Riesberg (30.06.1827- 07.01.1897) war lange Zeit eine bekannte Privatlehrerin für Französisch in Dortmund, sie hatte also in der damaligen Zeit einen anerkannten Erwerbsberuf. Das Unterrichten stellte sie erst nach der Geburt des dritten Kindes ein. Sie leitete einen katholischen Frauenverein, gründete einen Wöchnerinnenverein und war außerdem Vorsitzende des städtischen Kinderpflegevereins. Darüber hinaus organisierte sie die Ausbildung von Kindergärtnerinnen.
Agnes Neuhaus heiratete noch vor Abschluss der Examen den Gerichtsassessor Adolf Neuhaus (1845–1905) aus Münster und bekam drei Kinder.
Ihr Gatte, Adolf Neuhaus, seit 1890 Amtsrichter in Dortmund, verstarb im Jahr 1905.
Kinder:
Sohn: Adolf (⚔ 1914), Dr. iur., Jugendrichter in Berlin
Tochter: Florentine Rickmers (1881–1963), Dr. rer. pol., Referentin im bayer. Sozialministerium;
Tochter: ....
Elisabeth Ahaus
geb. Neuhaus
1912 - 2000
Angelika Neuhaus
geb. Dassel
1849 - 1886
Klara Neuhaus
1889 - 1967
Wilh. Neuhaus
1871 - 1967
Daniel Neuhaus
1834 - 1989
Karl Neuhaus
1916 - 1971
ELTERN
Johann Eberhard Wilhelm WENKER,
Brauereibesitzer 04. August 1805 - xxxx
Elisabeth KAUPE
xxxx - xxxx
Die Ruhestätte der Eheleute Heinrich Wenker, Besitzer der (einst) größten deutschen Privatbrauerei, der Kronenbrauerei, liegt nahe am Haupteingang.
Heinrich Wenker 23.02.1825 - 03.01.1905
Luise Kopfermann (verh. Wenker) 03.05.1840- 26.04.1922
Dr. Jur. Günter Brand xxxx - xxxx
Rosemarie Brand geb. Klönne 1916 - 199x
Günter Brand heiratete 1938 Rosemarie Helene Brand geb. Klönne
Rosemarie Helene Brand geb. Klönne, geb. 1916, war die Tochter von Franz Mathias Moritz Klönne (* 17. Dezember 1878 in Dortmund; † 13. Januar 1962 in Salzburg). Er war ein deutscher Ingenieur und Stahlbau-Unternehmer. Er besaß und leitete das von seinem Vater gegründete Dortmunder Stahl- und Brückenbau-Unternehmen Aug. Klönne. Moritz Klönne engagierte sich auch als Politiker in der DVP und in der DNVP, letztere vertrat er von 1924 bis 1930 als Abgeordneter im Reichstag.
Die Dortmunder Brauerfamilie Wenker-Brand
Drei große Privatbrauereien waren noch nach dem Zweiten Weltkrieg an der Entwicklung der Dortmunder Brauindustrie beteiligt: die Privatbrauerei Dortmunder Kronen, die Brauerei Thier & Co und die Bergmann-Brauerei. Die Kronenbrauerei befand sich mehr als 250 Jahre lang im Besitz der Familie Wenker-Brand. Heinrich Wenker erlangte dabei als Begründer der modernen Brauindustrie in Dortmund, als Förderer öffentlicher Anliegen und als Mäzen die größte Bedeutung unter den Familienmitgliedern. Seine Vorfahren waren seit Generationen als Bierbrauer und Gastwirte in der "Krone am Markt" tätig. Heinrich Wenker wurde am 23. Februar 1825 in Dortmund geboren. Einige Jahre besuchte er das Gymnasium in Dortmund. Da der für die Nachfolge in der Krone auserkorene Bruder 1839 verstarb, ging Heinrich Anfang der 1840er Jahre nach München zur Franziskanerbrauerei und lernte dort die untergärige bayerische Braumethode kennen. Im Sommer 1843 begannen die Brauereibesitzer Overbeck und Wenker, wie es in den Steuerakten heißt, "besser eingerichtete Braulokale nach bayerischer Art zu erbauen", die "mit dem Jahre 1845 in Wirksamkeit treten sollten." Wenker war verheiratet mit Luise Wenker, geb. Kopfermann (1840 - 1922)
Bereits 1894 war sein Schwiegersohn Oskar Brand in den Familienbetrieb eingetreten. Oskar Brand, 1866 als Sohn eines Kesselfabrikanten in Dortmund geboren, heiratete 1894 Marie Wenker (1871 - 1955). Seine wichtigste unternehmerische Entscheidung war der Erwerb einer Mälzerei am Düsseldorfer Hafen im Jahre 1913. Sie firmierte fortan als "Kronenmalzfabrik Dr. Oskar Brand".
Dr. Günther Brand und sein Bruder Heinrich Brand leiteten den Wiederaufbau der Brauerei Kronenburg nach dem Zweiten Weltkrieg. 1964 erreichte der Ausstoß die 1 Mio. Hektolitermarke. 1987 wurde die im 19. Jahrhundert von der Familie Frantzen in Hörde begründete Stifts-Brauerei erworben, 1992 folgte die Dortmunder Privatbrauerei Thier. 1996 endete die Ära "Wenker-Brand" in Dortmund. Die ehemals größte deutsche Privatbrauerei wurde von der Dortmunder Actien-Brauerei übernommen.
Rosemarie Kampmann
1924 - 1989
Walter Kampmann
1915 - 2001
Ida Blomberg
1872 - 1967
Friedr. Linsmann
06.05.1804 – 22.03.1885
Caroli. Linsmann geb. Lücke
08.01.1820 – 10.12.1892
ROBERT REINHARD
*28.JANUAR 1833 †7.FEBRUAR 1910
ALWINE REINHARD
GEB WESTERMANN
*25.SEPT. 1838 †18.DEZEMBER 1910
HELENE MÜLLER-REINHARD
*3.1.1874 †29.8.1953/
DR. JOS. MÜLLER-REINHARD
*26.10.1879 †1.1.1957
Rechtsanwalt
Dr. ED.WIRTZ
23.01.1893 – 11.12.1929
ROBERT REINHARD
23.11.1866 – 23.07.1937
TILLA REINHARD
geb. HAGER
14.04.1880 – 31.08.1959
GUSTAV STEIN
06.07.1856 – 25.01.1943
MIMI STEIN
geb. REINHARD
20.08.1868 . 08.11.1943
DR. WALTER UPPENKAMP
REICHSGERICHTSRAT A. D.
*5.2.1893 †29.12.1980
ERNA UPPENKAMP
GEB. STEIN
*25.5.1895 †4.1.1986
Ein sehr häufiges Motiv auf dem Friedhof ist der Mohn, der als Mohnblüte oder als Samenkapsel Grabsteine und wie hier das Gitter der Umrandung ziert. Wegen der berauschenden und einschläfernden Wirkung der in seinem Milchsaft enthaltenen Alkaloide wurde der Mohn in der Antike zum Symbol für den Schlaf (Hypnos), den Zwillingsbruder des Todes (Thanatos). Insbesondere im Klassizismus wurde die Pflanze häufig auf Grabmalen dargestellt, wo sie einen sanften Tod symbolisiert.
MAGDALENE PELZER, geb. BENZEL, 1848 - 1922
FRIEDRICH PELZER, 1837 - 1901
Heirat: 17.06.1882
CHARLOTTE PELZER 1848 - 1881
Zentralstein:
OTTO PELZER, 1875 - 1961
ELFRIEDE PELZER, 1895 – 1990
CHARLOTTE PELZER 1921 - 2005
Ltn. HANS PELZER, 1923 – 1943 gef. im Osten
Die Grabstätte der Familie Gustav Maiweg besteht aus einem monumentalen Halbrund auf Säulen. Im Zentrum sitzt eine trauernde Figur aus Muschelkalk. Gustav Maiweg war Ziegeleibesitzer, Architekt und Stadtrat.
Gustav Maiweg
geb. 04.12.1860 Werne bei Bochum?, gest. 08.04.1930 Dortmund
Beschriftung: Inschrift: "MAIWEG"; „Luch Maiweg geb. 23. August 1895 gest. 17. Juli 1967“;
Weitere Inschriften größtenteils unleserlich:
„Clara Maiweg“; „Gustav Maiweg“; „Zum Gedächtnis … Oberleutnant … Friedr. Wilh. Maiweg … Regiment 55“;
Jahr: 1899
Technik/Material: Muschelkalk
Höhe: Figur (mit Plinthe) 80 cm
Breite: 90 cm
Die Grabstätte Maiweg (Feld 3) besteht aus einem monumentalen Halbrund auf Säulen. lm Zentrum sitzt eine trauernde Figur (Muschelkalk). Gustav Maiweg war Ziegeleibesitzer, Architekt und Stadtrat. Solche Verflechtungen zwischen Politik und Industrie sind typisch für die Zeit und lassen sich auf zahlreichen Grabmalen der hier vertretenen bürgerlichen Elite Dortmunds ablesen.
Friedrich Wilhelm und Karl Maiweg
Der Volkspark Langendreer liegt auf dem Gelände zweier ehemaliger großer Feldziegeleien, die dem Bauunternehmer Maiweg und dem Schulten Grieb gehörten. Die roten Backsteingebäude des Hofes Maiweg sind noch heute Zeugen der Vergangenheit als Ziegelei. Der Maurermeister Friedrich Wilhelm Maiweg gründete 1859 ein Bauunternehmen in Langendreer. Sein Sohn Karl Maiweg arbeitete als Architekt im gleichen Unternehmen. Eines ihrer bekanntesten Gebäude ist das Amtshaus Langendreer, erbaut 1900-1901.
FRIEDY BECKMANN, geb. POTH,
29.01.1898 – 16.08.1952
PAUL BECKMANN,
20.09.1888 – 19.11.1955
HERMANN BECKMANN,
22.05.1852 – 02.12.1906
DOROTHEA BECKMANN, geb. HAGEMANN,
23.03.1861 – 28.11.1916
GERD BECKMANN,
24.09.1923 – 04.08.1943
GERD BECKMANN,
01.10.1954 – 26.09.1957
Unter D. & K. Schulze firmierten das gemeinsame Architekturbüro und andere unternehmerische Aktivitäten der Brüder Dietrich Schulze (* 7. Februar 1864 in Bad Sassendorf; † 1938 in Dortmund) und Karl Schulze (* 18. Januar 1876 in Bad Sassendorf; † 14. Mai 1929 in Dortmund) in Dortmund und Umgebung. Die Brüder Dietrich und Karl Schulze waren ab 1902 mit ihrem Büro D. & K. Schulze vorwiegend in Dortmund und Umgebung tätig, wobei Dietrich Schulze die organisatorisch-kaufmännische und Karl Schulze die architektonisch-gestalterische Komponente zugeschrieben wird. Karl Schulze hatte drei Semester Architektur als Gasthörer an der Technischen Hochschule Hannover belegt. Sie errichteten zunächst im Auftrag verschiedener Zechenverwaltungen zahlreiche Bergwerkssiedlungen, oft dem Typus der Gartenstadt angenähert. Später kamen Industrie- und Verwaltungsbauten sowie einzelne Villen, Wohn- und Geschäftshäuser dazu. Die Architekten erkannten den großen Bedarf an Baustoffen und gründeten daher 1902 die D. & K. Schulze Dampfziegelei in Schwieringhausen. Der Betrieb wurde 1974 als letztes Dortmunder Ziegelwerk stillgelegt; das Unternehmen besteht fort. Nachdem Karl Schulze 1929 an den Folgen einer Operation verstarb, übernahm sein Sohn Karl Schulze jun. das Architekturbüro.
Ohne den Mut der Gebrüder Schulze gäbe es die Firma nicht
Als in Dortmund schon die Schlote rauchten, als die Stadt schon führend war in der Stahl- und Eisenindustrie, im Bergbau und in der Bierbrauerei, veränderten sich die Verhältnisse auch im Norden Dortmunds. Unter anderem entstanden in Mengede und in Lünen-Brambauer Zechen mit Ihren Industriebauten und Wohnsiedlungen, und zwischen beiden Orten querte der Dortmund-Ems-Kanal das Gebiet. Während des Kanalbaus wurden auch die Dortmunder Architekten Dietrich und Karl Schulze auf mächtigen Lagerstätten von verziegelbarem Ton in Mengede-Schwieringhausen aufmerksam. Die Architekten kannten den großen Bedarf an Baustoffen und entschlossen sich, die D & K Schulze Dampfziegelei zu gründen. Es war ein schneller aber ausgereifter Entschluss, begünstigt durch die Zusagen der Brambauer Zeche Minister Achenbach, nur noch Ziegel des neuen Ziegelwerkes zu verwenden und dem Werk Kohle zu liefern, und begünstigt durch die Aussicht, auf dem Kanal die Erzeugnisse preiswert auch an entferntere Orte zu transportieren, aber auch in der Nähe Abnehmer zu finden. Mit viel Geld wurden ca. 13 ha Land in der Nähe des Kanals erstanden. In den Jahren 1903 und 1905 wurden zwei für damalige Zeiten gewaltige Ringöfen gebaut. Dampfmaschinen und Elektro-Generatoren ermöglichten die Ziegelproduktion. Zuwandernde Mitarbeiter aus dem Lipperland und aus Schlesien fanden Arbeit in einem Ziegelwerk, das schon nach kurzer Zeit unter Einsatz der neuesten Anwendungstechniken das ganze Jahr hindurch betrieben werden konnte. Zeitgleich führten die Brüder Schulze in Dortmund-Mitte ihr Architektenbüro D & K Schulze weiter. Sie errichteten vor dem ersten Weltkrieg wohnliche Gartenstadtsiedlungen in Brambauer, Dortmund-Mitte und - Schüren, Lünen, Marl, Selm und im rheinischen Troisdorf, in denen sie bis zu 47 Häusertypen entlang gewundener Straßen und Plätze schufen, umgeben von viel Grün. Dazu kamen Industrie- und Verwaltungsbauten, in denen viele Menschen ihren Arbeitsplatz ausfüllen konnten. Eine stattliche Anzahl von einzelnen Villen, Wohn- und Geschäftshäusern, viele davon in Dortmund, rundeten das Wirken des Architektenbüros ab. Im ersten Weltkrieg (1914 - 1918) wurden viele Mitarbeiter des Ziegelwerkes als Soldaten eingezogen, der Betrieb ruhte, und die geplanten Werkswohnungen konnten nicht gebaut werden. So durchlebten die Firmengründer und die Familien der Mitarbeiter die Kriegszeit mit schweren Gedanken und großen Sorgen. Als Architekten waren die Brüder weiter tätig. Es entstanden zum Beispiel Gebäude für das große Schulzentrum an der Brüggmannstrasse in Dortmund-Mitte, Schule und Saalbau in Mengede und das Verwaltungsgebäude der Dortmunder Bergbau und Hütten- AG an der Rheinischen Straße. Als der Krieg vorbei war, kam nach und nach ein neuer Aufschwung für das Ziegelwerk. Wichtige Absatzgebiete lagen jetzt in Norddeutschland und in den Niederlanden. In einer alten Chronik heißt es: „Die Produktion war mehr als umfangreich geworden, denn ohne große Umstellung konnten Hohlziegel, Biberschwänze in verschiedenen Größen, Doppelfalzziegel, Strang-, Kleeblatt- und Stiefelfirsten, Gratziegel, Kehlziegel, Doppelkrampen, Walmkappen und Dachgaupen in rot, schwarz und braun hergestellt werden". Ein Heim für Ledige und eine Werkswohnung nach der anderen entstanden in Schwieringhausen. Aber auch im ganzen Ruhrgebiet setzte das emsige Wirken des Architektenbüros wieder Akzente. Es entstanden weitere Gartenstädte, mehrere davon in Dortmund, und viele andere Bauten, darunter auch Schulen und ein Altenheim, Sporthallen, Bürogebäude, Wohn und Geschäftshäuser.
Quelle: Firmenchronik 100 Jahre H.D. Schulze
Ostfriedhof Dortmund, Grabmal Christian Leonhard Krüger (1839-1936), Buchhändler und Druckereibesitzer
Inschrift: „Christian Leonhard Krüger Buchhändler und Buchdruckereibesitzer. geb. in Arolsen am 9.März 1801. gest. in Dortmund am 17.April 1876. Begründer der Dortmunder Zeitung.“; „Theodore Krüger geb. Nedelmann. geb. zu Dortmund am 2.December 1801. gest. daselbst am 21.April 1888.“; „Selig sind die Todten. die in dem Herrn sterben. Ja. der Geist spricht. dass sie ruhen von ihrer Arbeit. und ihre Werke folgen ihnen nach.“
Bücher Krüger war eine traditionsreiche Buchhandlung in der Dortmunder Innenstadt. Das Unternehmen Bücher Krüger geht zurück auf den von Christian Leonhard Krüger gegründeten Verlag in dem das „Dortmunder Wochenblatt“ mit einer Startauflage von 600 Exemplaren erschien. 1833 übernahm das Verlagshaus Krüger die Nedermannsche Druckerei. Hier wurden neben dem Dortmunder Wochenblatt, das ab 1847 unter dem Namen „Dortmunder Anzeiger“ erschien, die Satirezeitschrift Kladderadatsch sowie Fachbücher gedruckt. Zum Verlagshaus gehörte bis 1868 auch eine Leihbibliothek, ursprünglich die private Sammlung der Nedermannschen Kinder, mit mehr als 10000 Büchern. Ab 1906 verlegt die Familie Krüger zusammen mit Friedrich Wilhelm Ruhfus den Dortmunder General-Anzeiger, die bis zum Zweiten Weltkrieg größte, überregionale Tageszeitung außerhalb Berlins. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde der linksliberale General-Anzeiger eingestellt und das Betriebskapital durch die Gestapo eingezogen. Nach der vollständigen Zerstörung der Betriebsanlagen wurde 1946 die Buchhandlung zunächst in einem Privatzimmer wieder eröffnet. 1948 erfolgte die Rückkehr an den alten Standort in der Krüger-Passage am Westenhellweg. Der Krüger Verlag spezialisierte sich auf Fachtitel für Industrie und Medizin. Auch Vorlesungsverzeichnisse und Bibliographische Taschenbücher für die Universität Dortmund und die Pädagogische Hochschule Ruhr wurden herausgegeben.
Im Feld 21 stößt man auf die Grabstätte Friedrich Wilhelm Ruhfus * 13.09.1839 / † 05.03.1936. Jeder Dortmunder wird mit diesem Namen Außenwerbung verbinden. Im Jahre 1866 gründete Friedrich Wilhelm Ruhfus die Fabrik und Buchdruckerei Fr. Wilh. Ruhfus. Damit hielt die erste Liniermaschine Westfalens Einzug in Dortmund. Berühmt wurden die Geschäftsbücher aus dem Hause Ruhfus. 1878 schloss Ruhfus nach dem Vorbild des Berliner Druckers Ernst Litfass einen Vertrag mit der Stadt Dortmund über die Aufstellung von Plakatsäulen. Gleichzeitig wurden bei Ruhfus die „Dortmunder Nachrichten“ gedruckt. Anfang der 90er Jahreging dieser Druck dann in andere Hände über. Im Jahre 1913 übernahmen die Söhne die Firma. Friedrich Wilhelm Ruhfus starb im hohen Alter von 96 Jahren. Noch heute zeichnet das Unternehmen für die öffentliche Plakatwerbung in Dortmund verantwortlich und verweist stolz auf das am längsten bestehende Vertragsverhältnis der Branche weltweit.
Elisabeth Ruhfus wurde nur 5 Jahre alt - sie starb 1878. Eines der bewegendsten Gräber im Ostpark in Form eines Kinderbettchens. Es wird immer noch gepflegt und mit Figuren und Püppchen geschmückt.
Rechts im Bild das Grab der Köchin und Autorin Henriette Davidis aus Wengern, eines der ersten Gräber auf diesem Friedhof.
Die Kochbuchautorin. Ob „Sauerampfersuppe“ oder „Rinderschmorfleisch in saurer Milch“ – Henriette Davidis ließ die Hausfrau am Herd nicht allein. Mit ihren Büchern wurde die Köchin berühmt. Viele Frauen schlugen im 19. Jahrhundert nach, wenn es um „Die Kunst“ ging, „gut und billig zu essen“, wie es Davidis in ihrem „Praktischen Kochbuch“ beschreibt. Mehrere hundert Bücher hatte sie geschrieben, bevor sie 1876 mit 76 Jahren in Dortmund starb. Dort fand sie auf dem Ostfriedhof ihre letzte Ruhestätte, die ebenso bescheiden ist wie ihr Leben bis zuletzt war.
▲ Johanna Friederika Henriette Katharina Davidis (* 1. März 1801 in Wengern; † 3. April 1876 in Dortmund) war eine deutsche Autorin von Kochbüchern. Sie war das zehnte von 13 Kindern des lutherischen Pfarrers Ernst Heinrich Davidis und seiner aus dem niederländischen Breda stammenden Ehefrau Maria Katharina Lithauer. Der Vater stammte aus einem alten lutherischen Pfarrergeschlecht aus dem Raum Unna. Der erste Pfarrer in der Familie wurde 1606 David Davidis. Dessen Sohn Thomas, ebenfalls Pfarrer in Unna, war 1649 vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm zum Ersten Generalinspektor der Lutherischen Kirchen in der Grafschaft Mark bestellt. Henriette wurde also in eine Familie der bildungsbürgerlichen Elite hineingeboren. In Sprockhövel stellte Henriette Davidis später ihre Rezeptsammlung zusammen, die sie 1844/45 bei Velhagen & Klasing in Bielefeld drucken ließ. „Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche“. Mit diesem Büchlein, 344 Seiten stark, war sie fast über Nacht eine gemachte Frau. Für die erste Auflage, von der 1.000 Exemplare gedruckt wurden, erhielt Henriette 450 Taler. Für diesen Betrag musste ein Sprockhöveler Bergmann etwa drei Jahre lang arbeiten. Noch im selben Jahr wurde die zweite Auflage mit 2.000 Ex. gedruckt, die dritte mit 3.000 erschien 1846, die vierte 1849 mit 5.000, die fünfte 1851 mit 8.000 usw. Als Davidis 1876 starb und hier auf dem Ostfriedhof beigesetzt wurde, war gerade die 21. Auflage in Druck mit einer Auflagenhöhe von 40.000 Exemplaren. Das Kochbuch gehörte zur Grundausstattung vieler deutscher Haushalte. Die vielen heute noch antiquarisch erhältlichen Exemplare zeigen, dass das Buch rege benutzt und mit Anmerkungen versehen wurde. Viele Familien vererbten das Praktische Kochbuch von Generation zu Generation weiter. Davidis war, während sie ihre Bücher verfasste, selbst als Hauswirtschaftslehrerin, Erzieherin und Gouvernante, später nur noch als Autorin tätig. Obwohl ihre Bücher schon zu ihren Lebzeiten sehr erfolgreich waren, konnte sie von den Erträgen nur ein eher bescheidenes Leben führen und bezog erst im Alter von 74 Jahren eine eigene Wohnung.
Heute erinnert das Henriette-Davidis-Museum in Wetter-Wengern mit Ausstellungen über Kochbücher und einer Schriftenreihe an sie. Teile eines steinernen Herdes, der aus dem Pfarrhaus in Wengern stammt, wurden mit einer Gedenktafel in das Widerlager der 1934 fertiggestellten Eisenbahnbrücke der Elbschetalbahn bei Wengern eingemauert, wo sie noch heute zu sehen sind. Das Pfarrhaus hatte dem Bau der Brücke weichen müssen. ▼
Text-Quelle: wiki.edu.vn/wiki16/2020/12/30/henriette-davidis-wikipedia u. andere
▲ Wetter-Wengern: Erinnerungsgemälde für Henriette Davidis und Henriette- Davidis-Museum. Letzteres wurde 1994 eröffnet und stellt Leben und Werk der Kochbuch-Autorin vor. Die berühmteste deutsche Kochbuchautorin wurde 1801 hier in Wengern geboren. Seit 2004 ist das Museum im Mühlchen, einem Fachwerkhaus aus dem Jahre 1801, beheimatet. Das Gebäude befindet sich direkt am Elbschebach nahe der Dorfkirche Wengern im Ortskern. Neben 700 Davidis-Büchern wird in sechs Räumen mit unterschiedlichen Themen das Leben dargestellt.
Mit nachfolgendem Link stelle ich Ihnen Wengern, Geburtsort der Henriette Davidis vor.
Familie G. Hammacher
Hedwig Gertrud Sophie HAMMACHER geb. LUYKEN
* 30.11.1838 Berge - † 31.10.1877 Barop
Ihr Vater:
Hermann Gerhard Luyken
06.07.1805 – 14.02.1888
Beruf: Pfarrer in Berge
Weiter Kinder / Geschwister von Hedwig
Ihr Ehemann:
Gottlieb Hammacher
*Dortmund 24.07.1830, †Wiesbaden 27.01.1903
Ihre Kinder / Enkelkinder: (s.a. weiter unten)
Lydia Caroline Hammacher
*13.08.1863 - †07.12.1918, verheiratet mit
Oberst Friedrich Wilhelm Karl Adolf von Pilgrim
*30.07.1862, †20.12.1943
FAMILIE G. HAMMACHER
"ICH LEBE UND IHR SOLLT AUCH LEBEN"
HEDWIG HAMMACHER GEB. LUYKEN
geb. 30.November 1838, gest. 31.October 1877
Weitere Kinder von Hedwig und Gottlieb (Daten soweit bekannt)
Hier ruhen
Heinrich Lüdecke
geb. 15. April 1842
gest. 18. August 1922
die Ehefrau
Luise Lüdecke geb. Spenhoff
geb. 9. Dec. 1855
gest. 10. Juni 1893
Sie schaffte viel zum Wohle ihrer Lieben,
Doch ist Sie viel zu früh von hier geschieden
Das Offizier Corps des 2. Bataillons (Dortmund)
3ten Westfälischen Landwehr Regiment No 16
Seinem Commandeur
Major Hüneke
geboren: 10. Nov. 1835
gestorben: 16. Feb. 1888
METZMACHER
Ursula Türstig geb. Estner
21.10.1918 - 22.04.1972
Paul-Georg Estner
11.02.1916 - 13.02.1997
Ingeborg Estner geb. Götze
27-02-1933 - 19.11.2001
Friedr. Carl Metzmacher
1836 - 1877
Emma Metzmacher
geb. Struewer
1855 ? - xxx
Tochter Emma Dorothea METZMACHER
heiratet Ewald Ottilius MEININGHAUS
Elisabeth Estner
geb. Metzmacher
13.07.1880 - 10.02.1965
Carl Metzmacher jun.
26.01.1846 – 27.07.1915
Eltern Carl Metzmacher sen.
und Dorothea Mallinkrodt
Paul Estner
12.03.1878 - 28.01.1924
Carl Metzmacher (Senior) (*18.8.1809 in Elberfeld, † 18.1.1881 in Dortmund) war Meister vom Stuhl der Loge Zur alten Linde von 1865-1875.
Seine Eltern waren der Kaufmann und ehemalige Wirkermeister Johannes Metzmacher und Maria Gertrud geb. Altfeld. Er war zunächst kinderlos verheiratet mit Friederike Overhof und später mit Dorothea Mallinckrodt (1802-1878), mit der er zwei Kinder hatte. Vater von Carl Metzmacher Junior, der ab 1900 Meister vom Stuhl war. Metzmacher war in den 1830er Jahren bis 1846 Landwirt. 1846/47 erfolgte der Bau der ersten Dortmunder Dampf-Getreidemühle und tätiger Gesellschafter der Fa. Schaeffer, Metzmacher & Co. bis 1875, deren weitere Gesellschafter Franz Schaeffer, Arnold Wenker und Wilhelm Wiesmann waren. Er erwarb 1855 Kuxe (Namenspapiere) an den Zechen Landwehr und Mühlenberg, deren Repräsentant er später war. 1856 war er Mitbegründer der Paulinenhütte. Metzmacher war Unterzeichner der März-Resolution 1848, dann Mitglied des Constitutionellen Clubs in Dortmund (die gemäßigt fortschrittliche Richtung). 1851-1881 war er Stadtverordneter (II. Abteilung), 1873-1879 stellvertretender Vorsitzender der Stadtverordneten-Versammlung. 1852, 1864-1875 (so lt. Häming, nach anderen 1851-1875) Mitglied des preußischen Provinzial-Landtags für den Wahlbezirk Mark/Stadt Dortmund. 1861-1868 war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses (er legte das Mandat aus gesundheitlichen Gründen nieder). Er war nicht Mitglied der Fortschrittspartei, stimmte aber mit ihr. 1861 war er Vorsitzender des Deutschen Nationalvereins in Dortmund. Er setzte sich mit den Freimaurern Roling und Sonnenschein für die Gründung einer Mädchenschule in Dortmund ein (späteres Goethe-Gymnasium). 1864 wird mit den Freimaurern Roling und Ruëtz Mitglied der Kommission zur Errichtung der Gewerbeschule.
Metzmacher wurde am 22.11.1857 in die Loge Zur alten Linde aufgenommen, 1858 zum Gesellen befördert und 1859 zum Meister erhoben. 1863-1865 war er Deputierter Meister, 1865-1876 Meister vom Stuhl, danach Ehrenmeister. Er war Ehrenmitglied der Großen National-Mutterloge Berlin.
Metzmacher war Mitglied der Handelskammer zu Dortmund ab Gründung 1864 und deren stellvertretender Vorsitzender 1876-1881.Er war Mitglied des Faßvereins seit 1869.
Der gebürtige Recklinghausener Heinrich Schüchtermann (1830-1895) soll ein schweigsamer Mann gewesen sein. Seine Ausbildung zum Uhrmacher erhielt er in London. In der unteren Brückstraße besaß er ein kleines Uhrmachergeschäft, dessen Absatz in Goldwaren als lebhaft galt. In den 70er und 80er Jahren wechselte er in die Industrie über, wo sein erstes Geschäft die Anlage einer Kokerei bei der Zeche Hansa darstellte. Schüchtermann wurde Beirat der Berliner Discontgesellschaft, die ihr Geld in Dortmunder Industriebetrieben anlegte, vermittelte in dieser Eigenschaft manches gute Geschäft und bekam zugleich Berührung mit der Eisenindustrie. Inzwischen zum gewiegten Finanzmann geworden, gründete er die Maschinenfabrik „Schüchtermann und Kremer“ und wurde so zum Fabrikbesitzer. Durch den Bau von Schlackenmühlen erwarb er ein Riesenvermögen. Da ihre Ehe kinderlos blieb, legten Heinrich und Antoinette Schüchtermann (geb. Schiller) das gemeinsame Vermögen in der Schüchtermann-Schiller-Stiftung fest, von deren Mitteln der Stadt Dortmund ein Drittel zugutekam. Davon waren wiederum zwei Drittel für skrofulöse Kinder und ein Drittel für die Unterstützung der städtischen Beamten vorgesehen. In Anerkennung seiner hohen Verdienste, besonders auf sozialem Gebiet, wurde Heinrich Schüchtermann, der von 1891 bis 1895 unbesoldeter Stadtrat in Dortmund war und zum Kommerzienrat ernannt wurde, Ehrenbürger der Stadt. Sein Grab am Hauptweg gilt als Ehrengrab. Auf dem Ostwall, wo die Arndtstraße ausläuft, hat die Stadt Dortmund ihrem Wohltäter im Jahre 1899 ein Denkmal errichtet.
Auf dem Ehrengrab des Maschinenfabrikanten Heinrich Schüchtermann und seiner Frau Antoinette Schüchtermann, geb. Schiller steht eine dunkle Steinstele. Sie verjüngt sich nach oben hin, ihr dachartiger Abschluss wird von einem Steinkreuz bekrönt. Das katholische Ehepaar gehört zu den Wohltätern der Stadt Dortmund. Die bis heute aktive Schüchtermann-Schiller'sche Familienstiftung zu Dortmund stellt alljährlich einen erheblichen Betrag für soziale Zwecke zur Verfügung.
Inschrift Vorder- und Rückseite:
„RUHESTÄTTE DER FAMILIE SCHÜCHTERMANN“;
Grabsteine: „CATHARINA HUMANN/ verwitwete Schiller/ geborene Schürmann/ geboren den 8ten November 1809/ gestorben den 9ten August 1886./ Wer an mich glaubt,/ wird in Ewigkeit nicht sterben./ Joh. 11,26“ „Commercienrath/ Heinrich/ Schüchtermann/ geb. 20. October 1830/ gest. 20.April 1895.“ „Frau/ Heinrich/ Schüchtermann/ Antoinette geb. Schiller/ geb. 29.Juni 1835/ gest. 21.März 1900“
Technik/Material: Labrador
Höhe: ca. 3,5 m
Breite: 1 m
Einige Meter hinter den Gräbern der Wenkers liegt auf der rechten Seite des Hauptweges ziemlich unscheinbar das Grab mit der Aufschrift „Hier ruht der Musikdirector Franz Giesenkirchen“. Der Kapellmeister spielte Ende des 19. Jahrhunderts bei den rauschenden Festen des „tollen Bomberg“ auf – jenes Titelhelden aus Joseph Wincklers Schelmenroman, verfilmt mit Hans Albers, dem Freiherr Giesbert von Romberg II in seinem Schloss am Rombergpark als Vorbild diente. Ihm sagt man nach, er habe jedesmal, um den Anschein einer großen Kapelle zu erwecken, Statisten engagiert.
HIER RUHEN
Mathilde ALTHÜSER, geb. Meyer
03.05.1859 - 21.05.1941
Fritz WILHELMS
01.09.1878 - 02.06.1952
Clara WILHELMS, geb. ALTHÜSER
17.10.1889 - 29.05.1973
Wilhelm ALTHÜSER
14.04.1850 - 23.09.1929
Paul STRACK
28.05.1879 - 12.10.1961
Frieda STRACK geb. ALTHÜSER
10.12.1891 - 23.12.1981
o. Prof. em. Dipl.-lng. Klaus Kafka, Architekt und Stadtplaner, Träger des Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland
Der Dortmunder Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer Prof. Klaus Kafka ist im Oktober 2011 im Alter von 77 Jahren verstorben. Klaus Kafka galt als einer der prägenden Architekten der Nachkriegszeit, der vor allem im Raum Dortmund wirkte. Der 1934 in Brünn geborene Klaus Kafka arbeitete nach dem Studium an der TU Braunschweig zunächst in Braunschweig verlegte er sein Büro nach Dortmund, nachdem er den städtebaulichen Ideenwettbewerb zur Neugründung der Universität Dortmund gewonnen hatte und mit der Umsetzung der Gesamtplanung beauftragt wurde. In Dortmund realisierte er fortan viele seiner Bauten. Zu seinen bekanntesten zählen hier das Codic-Bürohaus, das Gebäude der Fakultät Maschinenbau an der heutigen TU, das Architekturgebäude der Fachhochschule, die Bundesanstalt für Arbeits- und Unfallschutz, das Ruhrkohle-Gebäude, das Wisstor und die Corso-Passage sowie der aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangene Dortmunder Flughafen. Kafka war auch deutschlandweit tätig. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war der Bau von Verwaltungsbauten. Ein besonderes Anliegen war ihm daneben die Restaurierung historischer, denkmalgeschützter Bauten. Zu nennen sind die Restaurierung der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, das Ständehaus in Düsseldorf oder das Erich Mendelsohn-Haus in Berlin. Zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbserfolge zeichnen das Werk des Architekten aus wurde Klaus Kafka als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudekunde an der TU Hannover berufen, Gastdozenturen führten ihn nach Istanbul und Graz. Bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1996 verfasste er zahlreiche Schriften zur Entwurfstheorie. Er war Mitglied verschiedener Fachgesellschaften wie des Förderkreises des Deutschen Künstlerbundes oder der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung. Für seine Leistungen wurde er 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Quelle: DAB regional 02/12, Februar2012,44. Jahrgang
Offizielles Organ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Nachruf
Inschrift: "Familie Crüwell" "Wilhelm Crüwell" "Anna Crüwell"
Grabplatten von links nach rechts:
Charlotte Crüwell geb. Gartag *19.12.1807 in Bielefeld † 8.4.1890
Wilh. Adolf Crüwell * 30.8.1807 in Bielefeld † 1.7.1873
Anna Crüwell geb. Halbrock * 13.1.1849 in Hillegossen † 24.10.1915
Wilhelm Crüwell * 9.9. 1843 in Paderborn † 6.7.1910
Karl Franz Crüwell unleserlich
Louis Crüwell * 30.1.1880 † 8.7.1880
Margarete Schantz geb. Hilgenstock * 30.11.1899 † 25.10.1984
Elisabeth Hilgenstock geb. Crüwell *11.12.1876 † 6.11.1965
Dr. jur. Fritz Hilgenstock Geh. Justizrat *2.12.1862 †28.3.1945
Margarethe Preiß/ geb. Crüwell * 30.5.1878 in Dortmund † 20.5.1901
Max Preiß * 27.2.1860 in Frankenstein † 7.8.1931
Technik/Material: Sandstein, Bronze
Höhe: Bronzeplatte: 1,1 m
Breite: 0,6 m
Tafel des Engels:"DEM AUGE FERN DEM HERZEN EWIG NAH"; Inschrift: "Ruhestätte der Eheleute Franz Röttgers";
"Franz Röttgers Direktor geb. 4.Mai 1873 gest. 18.Juli 1909";
Technik/Material: Bronze, Granit o. Marmor
Höhe:2,2 m (ohne Sockel); Engel:1,3 m (mit Flügel 2 m)
Breite:2,1 m
Klara Auguste Elise Meyer, geb. Palm, 11.03.1870 - 17.01.1911
27.02.1867 - 21.03.1911 in Dortmund
Eine andere bedeutende Dortmunderin, die Frauenrechtlerin und Schulbegründerin Marie Reinders, ist im Gräberfeld 19 im westlichen Teil des Friedhofs bestattet.
Tochter eines Dortmunder Zechenbeamten und dessen Frau. Ausbildung zur Lehrerin und Anstellungen als Erzieherin und Lehrerin in Bodelschwingh und Stadtsulza. Rückkehr nach Dortmund und Übernahme der höheren Privatmädchenschule. Schulvorsteherin-Examen. Studienaufenthalt in Paris. Mitglied des von Helene Lange gegründeten Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins. Erkenntnis der Notwendigkeit einer Schulform für Mädchen, die in mittlere und gehobene Berufe streben. Anträge an die Stadtverwaltung zunächst nicht beachtet, dann auf eigenes Risiko mit Unterstützung des Direktors der höheren Mädchenschule nach Genehmigung des Regierungspräsidenten Gründung und Eröffnung 1901. Erster Standort: heutiges Karstadt-Gebäude in der Innenstadt. 1902 wegen großen Andrangs Neubau in der Lindenstraße. Einführung von Elternabenden und Schulbesuchen, intensiver pädagogischer Einsatz für die weitere Laufbahn der Schülerinnen. Wegen plötzlicher unheilbarer Erkrankung bei städtischer Übernahme der Schule keine Anstellung. Früher Tod. Ihrer Kollegin und Freundin Elisabeth Cordes sind die wenigen Überlieferungen zu verdanken.
August Klönne – ein Dortmunder Pionier im Stahl- und Behälterbau, der mit seiner Arbeit die Welt eroberte
August Klönne wurde am 21. August 1849 in Mülsborn (jetzt Meschede) als Sohn der Eheleute Johann Nathanael Ludwig Friedrich Klönne (1811–1867) und Auguste Albertine Klönne, geborene Greve (1820–1869) geboren. Zu seinen Geschwistern zählten der Bergwerksdirektor Friedrich Wilhelm Klönne (1834–1904) und der Kaufmann Karl Engelbert Julius Klönne (1851–1882). Der Vater Friedrich Klönne entstammte einem münsterländischen Bauerngeschlecht, dass seit dem 17. Jahrhundert in Hamm ansässig war, der Großvater Johann Friedrich Nathanael Klönne (* 1775) war dort bereits Kaufmann. Friedrich Klönne war zunächst Besitzer des Ritterguts Goldschmieding bei Castrop, dann Gutspächter in Mülsborn bei Meschede und Kaufmann in Oberhausen. Alle diese Tätigkeiten hatten keinen wirtschaftlichen Erfolg, so dass er unvermögend starb. Die Mutter Auguste Klönne war die Tochter von Franz Carl Greve und Maria Antoinetta Roling und Schwester des Bochumer Bürgermeisters Max Greve.
Mit 24 Jahren wurde er 1873 zum Vorstand der Gas- und Wasserwerke der Dortmunder Union berufen. Im folgenden Jahr erfand er Verbesserungen zur Befeuerung von Gaserzeugungsöfen, die nach seinem System kurz darauf auch in Dortmund, Wesel, Barmen, Elberfeld, Hannover, Eisenach und Turin erbaut wurden. Hierdurch stieg seine Bekanntheit in Fachkreisen, und mehrere Städte versuchten, ihn als Leiter ihrer Gaswerke zu gewinnen. Er bildete sich auch in dieser Zeit privat weiter.
Aus der 1874 geschlossenen Ehe mit Gertrud Haverkamp (1846–1922), Tochter des Bernhard Haverkamp (1810–1847), gingen neun Kinder hervor, darunter die Zwillinge Max (* 17. Dezember 1878; † 14. April 1945) und Moritz Klönne (* 17. Dezember 1878; † 13. Januar 1962). Vier der gemeinsamen Kinder starben schon früh. Am 1. Juli 1879 machte sich Klönne jedoch mit einem Ingenieurbüro und den unter seinem Namen erteilten Patenten selbständig. 1892 kaufte Klönne die 1867 gegründete Adlerbrauerei in Unna, die 1922 mit der Lindenbrauerei vereinigt wurde. Als Brauereibesitzer wurde auch eine Biermarke nach ihm benannt. Abseits des Engagements für seine Unternehmen war er im Aufsichtsrat der Nationalbank und in der Mitgliedervertretung der Gothaer Lebensversicherungsbank tätig. In seiner Heimatstadt Dortmund nahm er keine öffentlichen Ämter an, wirkte jedoch im Stillen als Wohltäter für Kirchen, Kranken- und Waisenhäuser.
August Klönne starb am 30. Dezember 1908 im Alter von 59 Jahren in seiner Villa in Königsborn (jetzt Unna, Friedrich-Ebert-Str. 60) und wurde in der Familiengruft auf dem Ostenfriedhof Dortmund beigesetzt. Sein Unternehmen wurde von den Söhnen Max und Moritz fortgeführt und trug bis zur Übernahme durch die Thyssen-Röhrenwerke AG den Namen des Firmengründers.
Die Liegende hat den Oberkörper leicht erhoben und stützt sich dabei auf ihren rechten Arm. Den Kopf hat sie in den Nacken geworfen, ihr Blick wendet sich nach oben. Staunend greift ihre linke Hand zum Gesicht. Erhebt sie sich oder legt sie sich nieder? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Die große Grabstätte ist niedrig eingefriedet. Girlanden verzieren den Eingang. Auf der Mauer sind zudem Reliefs eines Hirschs, eines Schmetterlings, zweier Pferde und eines Vogel zu finden. Die Qualität des Grabmals lässt auf einen versierten Bildhauer schließen, dessen Name in Dortmund oder gar in Darmstadt zu suchen ist. Denn Sohn Moritz Klönne (1878-1962) war seit 1907 mit Änne Glückert, Tochter eines Darmstädter Möbelfabrikanten verheiratet. Es bestanden engste Verbindungen zur dortigen Künstlerkolonie, die - 1899 von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen ins Leben gerufen - ein Zentrum des deutschen Jugendstils war. Schon 1901 hatte Joseph Maria Olbrich auf der Mathildenhöhe das Große Haus Glückert erbaut. Kontakte zu den Künstlern der Mathildenhöhe pflegte die Familie Klönne auch noch in den 1920er Jahren. So wurde ihre Villa in der Prinz-Friedrich-Karl-Straße 1922 von den Dortmunder Architekten Emil Pohl und Adolf Ott in Zusammenarbeit mit dem Darmstädter Bildhauer Ludwig Habich errichtet. In der Familiengruft liegen August Klönne und sein Sohn Moritz Klönne. Max Klönne war kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs gefallen. Der Firmengründer August Klönne arbeitete nach einer Lehre als Maschinenbauer bei der Maschinenbau AG in Barop und einem Besuch der Bochumer Bergschule bei der Kölnischen Maschinen AG für Gasbehälterbau in Bayenthal bei Köln. 1873 wurde er zum Vorstand der Gas- und Wasserwerke der Union AG für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie zu Dortmund ernannt. 1879 eröffnete er in Dortmund ein eigenes Ingenieurbüro. Nach Ankauf der Werkstätten der Dortmunder Brückenbau-AG besaß er ab 1886 einen eigenen Betrieb. Die Produktionspalette umfasste Gas- und Wasserbehälter, Eisenbahnbrücken, Bahnhofshallen, Schleusen, Wehre und Schiffshebewerke. Moritz Klönne hatte Rechtswissenschaften in München und Ingenieurwissenschaften in Hannover studiert. 1905 trat er in das Unternehmen seines Vaters ein. Nach dessen Tod übernahm er mit seinem Zwillingsbruder Max die Leitung des Unternehmens. Moritz Klönne war Mitglied der Handelskammer Dortmund und engagierte sich in zahlreichen Verbänden, war u.a. Vizepräsident der Internationalen Vereinigung für Brücken- und Hochbau. Darüber hinaus war er auch parteipolitisch aktiv. 1924 bis 1930 saß er als Abgeordneter der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) im Reichstag.
"KLÖNNE DES MENSCHEN SEELE GLEICHT DEM WASSER/ VOM HIMMEL KOMMT ES ZUM HIMMEL STEIGT ES/ UND WIEDER NIEDER ZUR ERDE MUSS ES/ EWIG WECHSELND"; Grabstein: „AUGUST ALBERT ALEXANDER KLÖNNE GEB. 24.8.1849 GEST. 30.12.1908“; „GERTRUD/ KLÖNNE/ GEB. HAVERKAMP/ GEB. 6.8.1846 /GEST. 2.1.1922“; „INGEBORG/ KLÖNNE/ GEB. SCHMITZ/ GEB. 27.10.1909 /GEST. 9.6.1998“; „AUGUST/ KLÖNNE/ GEB. 24.4.1907 /GEST. 25.1.1967“; „DR. ING. EH./ MORITZ KLÖNNE/ GEB. 17.12.1878 /GEST. 16.1.1963“; „DR. EH. CARL LUDWIG/ MÜLLER-KLÖNNE/ BERGASSESSOR/ GEB. 28.4.1866/ GEST. 17.6.1936“; „DR. ING. EH./ MAX KLÖNNE/ GEB. 14.12.1878/ GEST. 14.4.1945“
Technik/Material: Muschelkalk
Höhe: Figur: 1,2 m; Sarkophag: 1,6 m
Breite: 2,2 m
Als Sohn einer Pfarrersfamilie in Bönen (Kreis Hamm) geboren, wurde Wilhelm Schmieding, nachdem er in den Jahren zwischen 1879 und 1886 in Altena und Bochum als Landrat amtiert hatte, am 30.09.1886 in das Amt des Ersten Bürgermeisters von Dortmund eingeführt. Noch im gleichen Jahr, am 13.12.1886, wurde er zum Oberbürgermeister ernannt – ein Amt, das er vierundzwanzig Jahre lang bekleidete. Schmieding erwarb sich Verdienste mit der Stiftung des Kaiser-Wilhelm-Hains (der Keimzelle des heutigen Westfalenparks) aus freiwilligen Beiträgen, der Errichtung eines städtischen Elektrizitätswerkes, dem Ausbau des Straßenbahnnetzes und dessen Elektrifizierung sowie der Anlage eines Rieselfeldes mit einer Größe von 1330 Hektar im Norden der Stadt. Auch die Errichtung des Museums am Ostwall, des Stadttheaters und des Hauptbahnhofes gehen auf seine Initiative zurück. Schmiedings Hauptverdienst ist jedoch in der Anlage des Dortmunder Hafens zu sehen, der ebenso wie das Hafenamt und ein Lagerhaus zum größten Teil mit städtischen Mitteln gebaut wurde. Dank der Weitsichtigkeit des Stadtoberhauptes ließ die Anlage an Großzügigkeit nichts vermissen, da man von den im Norden erworbenen 152 Hektar Gelände sofort 80 für den Hafenbau zur Verfügung gestellt hatte. Noch heute trägt ein Hafenbecken aus Dankbarkeit gegenüber dem Förderer dieses Projekts den Namen Schmiedinghafen. Als 1899 anlässlich der Einweihung des Hafens Kaiser Wilhelm II. in Dortmund weilte, wurde Oberbürgermeister Schmieding der Titel „Geheimer Regierungsrat" verliehen. Im Jahre 1908 ernannte ihn die philosophische Fakultät der Universität Münster zum Ehrendoktor. 1910 machte ihn die Stadt Dortmund zu ihrem Ehrenbürger. Am 7. Oktober 1910 verstarb der unermüdliche Oberbürgermeister Dortmunds in Cappenberg bei Lünen. Sein Grab auf dem Ostfriedhof gilt noch heute in Anerkennung seiner Verdienste als Ehrengrab der Stadt.
Auf dem Ostfriedhof finden sich die verschiedensten Gräberformen: Wahlgräber an Neben- und Hauptwegen, Familien- und Urnengräber, Keller- und Kammergruften. Wahlgräber im alten Teil des Friedhofes bieten im Vergleich zu den Familiengräbern im neuen Teil, wo die Anlage bereits Stille ahnen lässt, ein anderes, unruhiges – gleichwohl reizvolles – Bild. Das Beispiel für eine Kellergruft bietet im Feld 22 die Grabstätte Brügmann. Die Gruft ist ganz unterkellert, der Kellerraum hat eine Tiefe von 2,5 Metern und gewährt Platz für 22 Grabstellen. Auf Steinsockeln von etwa einem halben Meter Höhe werden die Särge aufgestellt. Die Gruft ist ganz zubetoniert. Lediglich vorn in der Mitte ist ein Eingang von der Größe eines normalen Grabes frei gelassen worden, der nach einer Neubelegung immer wieder ausgegossen wird.
Wilhelm Brügmann, Bürgermeister von Dortmund von 1832 bis 1848, gründete am 01.12.1848 zusammen mit seinem Sohn Ludwig die Firma Wilhelm Brügmann und Sohn, eine Holzhandlung. Als er im Jahre 1854 ausschied, führte sein Sohn das Geschäft weiter. Ludwig Brügmann starb unerwartet 1872 und seine Frau übernahm die Betriebsleitung, bis Sohn Louis (* 04.12.1854 / † 13.10.1908) 1875 in die Firma eintrat. Fünf Jahre später folgte ihm sein Bruder Alfred (* 26. 09. 1856 / † 06. 07. 1924) auf diesem Wege, den noch zwei weitere Brüder 1888 und 1902 beschritten. Die Brüder Brügmann verlegten den Schwerpunkt auf die Einfuhr ausländischer Hölzer und erweiterten die Firma durch die Errichtung von Zweiggeschäften in Lübeck, Wanheim bei Hochfeld und Düsseldorf. Louis und Alfred Brügmann sind auf dem Ostfriedhof beigesetzt.
▲ Blickpunkt der neoklassizistischen Familiengrabstätte ist ein kleines Bauwerk mit Pilastern, Architrav und Nische. Vor der Ädikula steht eine weibliche Bronzeskulptur in einem bodenlangen, schlichten Gewand mit einem Tuch über den freien Schultern. Die Figur schaut mit ernstem Blick in die Ferne, ihre rechte Hand zeigt auf ihr Herz.
(Erhard Ludwig) Louis Brügmann (1827-1872) hieß eigentlich Erhard Ludwig, doch damals französisierte man gern die Vornamen. So wurde aus „Ludwig“ eben „Louis“. Mit seinem Vater gründete er im bürgerlichen Revolutionsjahr 1848 die Dortmunder Familienfirma Brügmann & Sohn (Holzeinfuhr, Säge- und Hobelwerke). Der Vater, Johann Theodor Wilhelm Brügmann (1788-1854), war vor seiner Unternehmer-Tätigkeit zunächst ehrenamtlicher, dann besoldeter Bürgermeister der Stadt Dortmund. Wechsel von der Politik in die Wirtschaft sind also nichts Neues.
Vor allem in der Gründerzeit (Bismarck-Ära) blühte die Firma auf. Ab 1875 – anfangs mit gerade 21 Jahren – leitete Heinrich Ludwig Brügmann (ebenfalls Louis genannt, 1854-1908) die Geschicke. Nach der Heirat mit Elisabeth Müser, Tochter des Gründers der Harpener Bergbau AG, saß dieser Louis gesellschaftlich noch fester im Sattel als ohnehin schon. Es ergaben sich allerbeste Aussichten.
Alsbald war er Vorsitzender des Verbandes deutscher Holzindustrieller und importierte sehr frühzeitig edelste tropische Hölzer, als derlei Tun noch lange nicht unter Öko-Verdikt gestanden hat und ein ungeahntes Feld des Luxus und der Moden eröffnete. Auf diesem speziellen Felde sollte die Firma sogar bald eine europäische Spitzenstellung erobern und für gewisse Zeit behaupten. Aufs gesamte Geschäftsfeld bezogen, spricht auch Wikipedia von „einer der größten Holzhandlungen Deutschlands“. Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte eröffnete man Niederlassungen in Papenburg, Duisburg, Düsseldorf, Lübeck, München, Heilbronn und Baiersbronn.
Johann Theodor Wilhelm Brügmann (* 27.12.1788 † 16. 01.1854) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Unternehmer, der lange als Bürgermeister der Stadt Dortmund wirkte. Er wurde 1788 in Dortmund als Sohn des späteren "Maire" = Bürgermeister (die Mairie Dortmund bestand aus der Stadt Dortmund und den heutigen Stadtteilen und damaligen Dörfern Huckarde, Dorstfeld, Wambel und Körne) Johann Arnold Caspar Brügmann und dessen Frau Wilhelmine Brügmann geb. Nies geboren. Das Paar hatte eine weitere Tochter, die aber schon im Alter von zehn Jahren starb. Die Familie des Vaters stammte ursprünglich aus dem Sauerland, der Stammvater der Dortmunder Linie ließ sich 1588 in der Stadt nieder. Über vier Generationen waren Mitglieder der Familie Brügmann in Dortmund als Gerichtsschreiber, Freigrafen, Geistliche, Ratsherren und Bürgermeister tätig.
Johann Theodor Wilhelm Brügmann studierte nach dem Besuch des Stadtgymnasiums Dortmund Rechtswissenschaft an der Universität Halle. Sein Studium unterbrach er zweimal zur Teilnahme an den Befreiungskriegen, in denen er bis zum Hauptmann der ersten westfälischen Landwehr-Infanterie aufstieg. Nach Beendigung des Studiums ging Brügmann zurück nach Dortmund und übernahm von seinen Eltern den ausgedehnten Grundbesitz inner- und außerhalb der Stadt. Sein eigentliches Augenmerk richtete sich aber schon bald auf die kommunalpolitische Tätigkeit. Er heiratete am 13. Mai 1821 Henriette Emilia (Emilie) Loebbecke (Löbecke) (1798–1822), ebenfalls aus einem alten Dortmunder Ratsgeschlecht stammend, die jedoch schon ein Jahr nach der Heirat an Kindbettfieber starb. Brügmann heiratete am 3. Juni 1824 in zweiter Ehe die französischstämmige Katholikin Maria Josephine Lemaire (1800–1852), Tochter des Ludwig Joseph Lemaire. Das Paar hatte zusammen neun Kinder, darunter Eduard Ludwig, genannt Louis. Johann Theodor Wilhelm Brügmann starb am 16. Januar 1854.
Johann Arnold Caspar Brügmann war ein deutscher Politiker und Bürgermeister der Stadt Dortmund. Nachdem am 7. November 1806 Napoleon die Stadt Dortmund und die umliegenden Grafschaft in Besitz genommen hatte, wurden französische Verwaltungsstrukturen eingeführt. Dortmund wurde Sitz des Ruhrdepartements und gleichzeitig wurde die Mairie eingerichtet. Die Mairie Dortmund bestand aus der Stadt Dortmund und den heutigen Stadtteilen und damaligen Dörfern Huckarde, Dorstfeld, Wambel und Körne. Am 1. März 1808 wurde der Dortmunder Bürger Johann Arnold Caspar Brügmann als Maire eingesetzt. Er besetzte dieses Amt bis zum 7. Februar 1812. Sein Nachfolger war Franz Mallinckrodt.
Inschrift: „Ruhestätte der Familie Brügmann“;
Technik/Material: Epprechtstein, Bronze, Höhe: 2,20 m, Breite: 0,7 m
ALEX BRÜGMANN GEB. 28.4.1867 GEST. 16.6.1947
OLGA BRÜGMANN GEB. JAEGER * 1.4.1877 † 24.3.1957
IRMG. BRÜGMANN GEB. 8.8.1904 GEST. 3.4.1917
OLGA BRÜGMANN GEB. 24.6.1898 GEST. 28.1.1912
WILH. BRÜGMANN GEB. 7. APRIL 1851/ GEST. 8. OKTOBER 1926
ELISABETH BRÜGMANN GEB. CRAMER GEB. 30.8.1866 GEST. 9.8.1957
WILH. BRÜGMANN GEB. 29.4.1908 GEST. 14.11.1948
THEODORE ROSE GEB. BRÜGMANN VERW. BRICKENSTEIN * 23.4.1905 † 29.5.2000
DR. JUR. MAX PETERS LANDRAT GEB. AM 30. JUNI 1878 GEST. AM 23. APRIL 1934
LOUIS BRÜGMANN GEB. 4. DEZEMBER 1854 GEST. 13. OKTOBER 1908
ELISABETH BRÜGMANN GEB. MÜSER GEB. 19. AUG. 1863 GEST. 6. NOV. 1946
MALLY BRÜGMANN GEB. 9.12.1882 GEST. 5.1.1890
ALFRED BRÜGMANN GEB. 26. SEPTEMBER 1865 GEST. 6. JULI 1924
HELENE BRÜGMANN GEB. MEININGHAUS GEB. 7.12.1866 GEST. 3.11.1948
HELLMUTH SIEMSSEN * 30.4.1887 † 27.6.1955
KLARA SIEMSSEN GEB. BRÜGMANN * 24.1.1898 † 10.4.1962
ULRICH BRÜGMANN 15.9.1920 3.9.1943 GEF. ALS LTN. IM OSTEN
Heinrich Leonhard Brügmann
* 28.7.1832 Nütterden (Kreis Kleve), † 10.12.1893 Köln
Eltern: Heinrich (1797–1861), Bauer in Oy und Adelheid, verwitwete Kersten, geborene Janssen (1796–1857)
Heinrich Leonhard Brügman war eine der schillernden Persönlichkeiten des Dortmunder Wirtschaftsbürgertums im 19. Jahrhundert. Geboren am 28. Juli 1832 in Nütterden bei Kleve, fiel Brügmann wegen seiner vielseitigen Interessen schon in jungen Jahren auf. Er studierte zunächst Theologie. Vor Ablegung des letzten Gelübdes war er aber zu der Überzeugung gekommen, dass er wohl doch nicht für den geistlichen Beruf bestimmt war. Heinrich Leonhard Brügman besuchte fortan die Bergschule in Bochum, wo er zum Markscheider ausgebildet wurde. Da die kleinen Zechen aus Kostengründen keine Markscheider anstellen konnten, ließen sie ihre Vermessungsarbeiten von eigenständigen Markscheidern wie Brügman durchführen, und der ließ sich als konzessionierter Markscheider in der Dortmunder Brückstraße nieder, wo er ein eigenes Büro einrichtete. Brügman heiratete 1863 Maria Doerts († 17.11.1897 in Dortmund). Ihr gehörte erheblicher Grundbesitz im Zentrum von Dortmund, unter anderem eine kleine Hausbrauerei auf dem Westenhellweg, was ihm den Anstoß gegeben haben mag, tiefer in das Braugeschäft einzusteigen. So kaufte er sich 1870 bei der Brauerei Wilhelm Struck & Co. mit einer maßgeblichen Beteiligung ein. Es war Brügman gleichzeitig gelungen, den tüchtigen Braumeister Fritz Brinkhoff von der Dortmunder Löwenbrauerei abzuwerben. Wegen der zu eng gewordenen räumlichen Verhältnisse der Brauerei sah sich Brügman 1872 zum Umzug vor die Stadtmauern zum "Uebelgönneweg" veranlasst. Am 30. Januar 1873 gründete Brügman mit sieben kapitalkräftigen Investoren, u. a. Bankiers aus Hamburg und Paderborn, mit einem Stammkapital von 100.000 Talern die Dortmunder "Union-Brauerei Actiengesellschaft" und brachte die Brauerei W. Struck als Sachleistung mit ein. Die Dortmunder Union-Brauerei entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Brauereien in Deutschland und trug den Namen der Bierstadt in alle Welt. 1887 wurden die ersten Aktien der Dortmunder Union-Brauerei an der Berliner Börse gehandelt. Die Brauerei erhielt eine seltene Auszeichnung, die "Preußische Medaille für hervorragende gewerbliche Leistungen". Am 10. Dezember 1893 starb Brügman im Alter von nur 61 Jahren an einer Lungenentzündung und wurde hier in Dortmund auf dem Ostfriedhof beigesetzt.
Karl Brügman war ein Sohn des Bergwerks- und Gutsbesitzers Heinrich Leonhard Brügman und dessen Ehefrau Maria, geb. Doers. Nach Abschluss seiner Gymnasialbildung in Dortmund absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin. Nach der Ersten Juristischen Prüfung im Januar 1889 begann er im Februar 1889 als Gerichtsreferendar seine Ausbildung beim Amtsgericht Schwerte, dem am 8. Juni 1889 die Promotion in Leipzig folgte.Im März 1891 wurde er Regierungsreferendar bei der Regierung Königsberg und im Juni 1894 Regierungsassessor beim Polizeipräsidium Frankfurt/Main. Karl Brügman heiratete am 28.09.1894 in Köln Barbara Hubertine Paulina Paula, geb. Primavesi, Tochter des Kölner Fabrikanten Gerhard Primavesi († 25.12.1888) und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Eichholz. Ab dem 22.10.1894 war er als Hilfsarbeiter bei den Landratsämtern Düren, Mönchengladbach und bei der Regierung Schleswig tätig, bevor er am 15.09.1901 zum kommissarischen Landrat des Kreises Saarburg ernannt wurde. Am 09.12,1917 wurde er zum Geheimen Regierungsrat ernannt und im April 1920 wurde er von der Interalliierten Rheinlandkommission seines Amtes als Landrat des Kreises Saarburg enthoben. Ab September 1920 war er als Oberregierungsrat bei der Regierung Düsseldorf beschäftigt. Im Jahr 1923 übernahm er die Leitung der Dortmunder Union-Brauerei und im März 1934 übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrates.
Justizrat August Raude, Dortmund, Mitglied des Landesausschusses Westdeutschland
Der Westfälische Industrieklub wurde 1918 als eine Vereinigung von Vertretern der mittleren Industrie des Ruhrgebiets in Dortmund gegründet. Der Initiator des Vereins war Wilhelm Pahl, der den Bedarf für eine branchenübergreifende Vereinigung sah, um sich vor Eingriffen durch Staat und Behörden insbesondere vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs besser schützen zu können. Der Verein wurde am 13. März 1918 im Hotel Römischer Kaiser von 44 Herren gegründet, darunter auch Justizrat August Raude von Dortmunder Union-Brauerei. Am 1. Mai 1918 zählte der Verein bereits 139 Mitglieder. Im April 1922 gründete man die Nordsternhaus GmbH, um das Nordsternhaus als Clubräumlichkeit zu erwerben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein als Westfalenhaus e. V. weitergeführt. Man schaffte Räumlichkeiten im Berghof. Im Jahre 1950 gab man sich die Bezeichnung Westfälischer Industrieklub zurück. Die Mitgliedschaft ist auch heute vor allem Unternehmern vorbehalten.
Selig sind die im Herrn sterben
J.N.R.J
INRI (auch I.N.R.I. oder J.N.R.J.) sind die Initialen des lateinischen Satzes Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum –
„Jesus von Nazaret, König der Juden“.
Prof. Dr. med Karl Vogel
1871 – 1938
Henriette Tilmann (Herbertz)
1848 – 27.12.1930 oder 36
Franziska Vogel geb. Tilmann
1879 – 1941
Signatur: „BRONZEGUSS v. B. u R. FÖRSTER, DÜSSELDORF“; „B. Sopher/ o.f. [unleserlich] 10“; Mitte: „HIER RUHT HUGO REINICKE GEB. 10.8. 1877 GEST. 10.4. 1938“; Mitte li.: „HIER RUHT MARIE GECK GEB. KÖNIG GEB. 11.2. 1863 GEST. 18.6.1934“; li.: „HIER RUHT LIDDIE REINICKE GEB. GECK GEB. 6.9.1890 GEST.18.9.1975“; „HIER RUHT HUGO GECK GEB. 23.4.1858 GEST. 22.11.1934“; re.: „HIER RUHT JOHANNA WITTE GEB. GECK GEB. 6.4. 1854 GEST. 7.9. 1940“; „OTTO WITTE GEB. 1.MÄRZ 1851 GEST. 9.AUG. 1910“; „ HIER RUHT/ MARIANNE/ REINICKE/ GEB. 10.12. 1919/ GEST. 3.7.1976“; „GUSTAV JANSEN/ GEB. 3.3.1907/ GEST. 23.9.1996“; „HIER RUHT/ ALEXANDER GECK/ GEB. 1.11.1893/ GEST. 23.6. 1954“; „GUSTAV JANSEN/ OBERBERGRAT a. D./GEB. 18.12.1873 /GEST. 11.8.195?/ ELEONORE JANSEN/ GEB. 18.10.1885/ GEST. 18.?.1985“
Technik/Material:Bronze
Höhe:Bronzeplatte: 1,4 m Breite:0,9 m
Amtsrichter
MAX KLEINE
1878 - 1915
EMMY KLEINE
geb. Teewag
1881 - 19620
Geheimer Bergrat
EDUARD KLEINE
1837 - 1914
MATHILDE KLEINE
geb. Hueck
1844 - 1923
Bergrat
EUGEN KLEINE
1867 - 1928
HELENE KLEINE
geb. Schmieding
1874 - 1960
Landgerichtsdirektor
PAUL KLEINE
1874 - 1941
MARGARETHE KLEINE
geb. Flach
1875 - 1930
Dr. MATHILDE KLEINE
1898 - 1989
und seitlich weitere Mitglieder der Familie
Eduard Friedrich Ferdinand Kleine war ein deutscher Bergbau-Ingenieur und Unternehmer und von 1887 bis 1889 Reichstagsabgeordneter der National-Liberalen. Eduard Kleine, der am 2. Oktober 1837 in Herford als Sohn des Pfarrers Johann Ludwig Kleine (1805–1885) geboren wurde, studierte nach Besuch des Friedrichs-Gymnasium Herford in Halle (Saale) und Berlin Bergwesen. Im Anschluss war Kleine kurzzeitig als Steiger tätig und beteiligte sich später finanziell an Steinkohlebergwerken. Er heiratete in die Familie Hueck ein, die unternehmerisch im Bergbau tätig war. Seit 1875 war er Stadtverordneter in Dortmund und von 1887 bis 1889 Abgeordneter für die Nationalliberalen im Reichstag. Ab 1904 saß Eduard Kleine im Aufsichtsrat des damals größten Bergwerksunternehmens im Ruhrgebiet, der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, die einige der Hueck'schen Zechen übernommen hatte. Von 1905 bis 1909 war Kleine Vorsitzender des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund. Hinzu kam das von 1905 bis 1914 ausgeübte Amt des Präsidenten der Handelskammer zu Dortmund. 1913 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Dortmund verliehen. Am 6. April 1914 starb Eduard Kleine in Dortmund.
Inschrift: „KORTENACKER RÖLLECKE“; „HERM. KORTENACKER *3.7.1884 †10.11. 1941“;„ANNA KORTENACKER GEB. ZUMBANSEN *13.1.1882 †2.9.1959“; „HERM. KORTENACKER 15.4.1920 16.7.1945“; „CARL RÖLLECKE *8.6.1877 † 5.1.1914“; „JOHANN RÖLLECKE * 5.10. 1850 † 27.12. 1922“; „MARIA RÖLLECKE GEB. ESSFELD * 14.10. 1854 † 12.3. 1928“;
Technik/Material:Sandstein?
Höhe: Reliefplatte: 1 m, Breite:1,9 m
Wilhelm Heinrich Alfred Schmemann (27. Juli 1830 – 2. Januar 1903) war Kaufmann und Eisenhändler in Dortmund. Sein Vater war Carl Wilhelm Heinrich Schmemann, seine Mutter Maria Luisa (Luise) Stemrich. Er war verheiratet mit Maria Johanna (Marie) Ruhfus. (Heirat: 19. September 1865). Sie hatten eine gemeinsame Tocher Clara Carolina Wilhelmina Schmemann (1874 – 1931).
Zu Füßen des Grabsteines Schmemann liegt ein weiterer, umgestürzter Grabstein:
Dr. Ewald Goerlich, 1858 - 1915
Marie Goerlich, geb. Schmemann, 1866 - 1944
Auch der Gründer der Firma Carl Treeck und Söhne AG liegt mit zweien seiner Söhne auf dem Ostfriedhof beerdigt. Carl Treeck sen., (* 27.07.1841 / † 24.01.1928) begann im Januar 1867 mit der Errichtung einer Schlosserwerkstatt. Anfang der 1870er Jahre ging er zur Herstellung von Kochherden über. Sein Sohn, Carl Treeck jun. (* 09.12.1868 / † 24.06.1931) trat 1889 in die Firma ein. Mit der Verarbeitung von Streckmetall begann der Betrieb 1902 mit der Herstellung von Arbeiterkleiderschränken. Nachdem 1905 die Firma durch Carl Treeck sen. in eine GmbH umgewandelt worden war, trat 1908 der jüngste Sohn Walter (* 11. 09. 1883 † 03. 10. 1945) der Firma bei. Die Umgestaltung in eine AG erfolgte 1923. Nach dem Zweiten Weltkrieg, während dem das Unternehmen an der Rüstungsindustrie beteiligt war, begann man hier mit der Fertigung moderner Stahlmöbel.
Blickfang ist eine lebensgroße, weibliche Skulptur. Ihr Sockel steht auf einem halbkreisförmigen Plateau, das über zwei Stufen zugänglich ist. Die Figur trägt ein antikes, bodenlanges Kleid und hält einen Kranz in ihrer Rechten. Der Kopf mit welligem Haar ist leicht gesenkt. Ergriffen legt sie ihre linke Hand an ihre Brust. Die Bronze wird von einem Halbkreis von kannelierten, dorischen Pfeilern hinterfangen, bildet quasi das Zentrum eines „ruinierten“ Rundtempels. Auf dem Gebälk steht in großen Lettern „Familie Carl Treeck“, beidseitig von zwei ineinander verschlungenen Ringen flankiert. Die Namen der Verstorbenen sind auf Steinen eingraviert, die die Pfeilersockel miteinander verbinden. Das Grabmal wirkt anachronistisch, denn es entspricht nicht dem Stil seiner Zeit, sondern orientiert sich an klassizistischen Mustern.
Inschrift: "Familie Carl Treeck";
Sockel: "Carl Treeck Senr./ 22.Juli 1841 24.Jan.1928"
"Caroline Treeck/ Geb. Bussmann/ 2.Juni 1842 8.Febr 1908"
Technik/Material: Epprechtstein, Bronze
Höhe: Plastik: 1,8 m, Breite: 0,6 m
Oberst Dr. rer. pol. Egon Treeck
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, 01.04.1942 Oberst, Kommandeur II. / Infanterie-Regiment 85, Kommandeur Gebirgsjäger-Regiment 137. 09.07.1944 Bildung des "Gebirgsjäger-Regiments Treeck" (Kommandeur 01.10.1944) zum Bandeneinsatz (Korpstruppe, Wehrkreis XVIII). 1944: beauftragt mit der Aufstellung der "Gebirgsjäger-Division Steiermark" (Wehrkreis XVIII), zugleich Kommandeur des erweiterten Reserve-Gebirgs-Regiments Treeck (Süd-Steiermark, Marburg a.d. Drau / Maribor, Cilly). 25.04.1945 Befehl zur Zuführung der Gebirgsjäger-Division Steiermark bei der Umbildung der "Kampfgruppe Raithel" zur 9. Gebirgs-Division.
Erich Fickler (* 3. Dezember 1874 in Clausthal; † 31. Mai 1935 in Bad Nauheim) war Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Harpener Bergbau AG, Mitglied der Ruhrlade und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats. Nach seinem Studium an der Bergakademie Clausthal wurde Erich Fickler 1899 Bergreferendar. Danach war er Bergassessor in Halle. 1903 bis 1905 war er Lehrer an der Bergschule in Bochum. 1905 trat Fickler in die Harpener Bergbau AG ein, wo er 1907 Werksdirektor der Zechen Gneisenau und Scharnhorst wurde. 1914 kam er in den Vorstand und 1923 wurde Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor. 1927 wurde er Vorsitzender des Aufsichtsrats Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats. Außerdem war er Vorstandsmitglied des RDI und Mitglied diverser Aufsichtsräte. Fickler gehörte zu den frühen Finanziers der NSDAP.
Sohn Klaus Fickler, 17.07.1913 - 03.03.19..
1. Ehefrau: Elisabet Fickler, geb. Krabler, 07.03.1886 - 08.02.1920, 34 Jahre
2. Ehefrau: Erna Fickler, geboren 1883, Heirat 1922
Georg Wulff
Rechtsanwalt und Notar
1874 – 1938
Hermine Wulff geb. Büttinghausen
1878 – 1971
Hildegard Wulff
1911 - 1946
Helene Schmittdiel
geb. Franken
26.05.1860 - 05.12.1930
Josef Schmittdiel
26.03.1844 - 31.01.1912
Helene war Joseph's 3. Ehefrau.
Joseph SCHMITTDIEL
26.03.1844 - 31.01.1912
Kaufmann in Dortmund
Eltern:
Vater: Johann Heinrich SCHMITTDIEL, 16.11.1795 – 08.01.1861
Mutter: Maria HEIDENREICH, 26.10.1818 – 13.05.1882
Familie 1 : Dorethea Friedrieke Laura SASSE
02.02.1847 - ????
HEIRAT: 13.06.1871, Sankt Johannes Katholisch, Dortmund
Familie 2 : Mathilde FRANKEN
12.02.1854 – 03.08.1879
HEIRAT: ca. 1874
Familie 3 : Helene Schmittdiel, geb. FRANKEN
26.05.1860 - 05.12.1930
HEIRAT: ca, 1883
Anna Moog 1872 - 1944
ELisabeth Moog 1896 - 1985
Dr. Anna Elisabeth Moog - Grunert 1932
Herbert Moog 1865 - 1939
Paul Moog 1895 - 1983
Herbert Reinhold Grunert 1911 - 1975
Dr. Paul H. Moog 1935 - 2001
Die Grabstätte besteht aus einer schlichten Architektur. Der mittlere Teil baut sich über einem hohen Sockel auf. In den unteren Steinblock ist ein Relief aus römischem Travertin eingelassen, der obere enthält eine große ellipsenförmige Nische. Eine auskragende Platte schließt die Stele nach oben hin ab. Beidseitig wird der Mittelteil von halbhohen Steinplatten flankiert. Hier sind die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen eingraviert. Das Grabmal präsentiert sich heute unvollständig. In der Nische stand einst eine Bronzebüste Melchers. Sie zeigte ihn in fortgeschrittenem Alter mit langem Bart. Melchers Antlitz ist auch auf dem Relief „Abschied“ wiederzuerkennen. Es zeigt ihn als Wanderer, der - plötzlich abberufen – das Leben verlässt. Die Venus symbolisiert die Liebe, der Jüngling mit Hammer sein Lebenswerk. Außer Grabmälern und Medaillen fertigte Elkan auch zahlreiche Büsten. Er porträtierte Persönlichkeiten wie den Galeristen Alfred Flechtheim (1912), den Kunsthistoriker Carl Einstein (um 1911), den Komiker Karl Valentin (um 1924) sowie die Politiker Walter Rathenau (1925) und Paul von Hindenburg (um 1930/31). Auch Prominente der Dortmunder Gesellschaft erteilten ihm manchen Auftrag. Es heißt, Elkan habe vor allem das Gespräch gesucht, um das Wesen seines Gegenübers zu erfassen. So ist anzunehmen, dass die Melcher-Büste, die von Zeitgenossen als ausgesprochen lebensecht beschrieben wurde, noch zu Lebzeiten des Bergwerksdirektors entstanden ist.
Inschrift: „G. A. MELCHER“; „GEB./ 5. MAI/ 1844“; „GEST./ 28. NOV./ 1906“ li.: „GOTTLIEB AUG. MELCHER/ 5.MAI 1844/ 28.NOV. 1906“ „HELENE MELCHER/ unleserlich LIEBER/ unleserlich NOV. 1865/ unleserlich JUN. 1915“; Sign. u. dat.: „BENNO ELKAN 1903“ unten linke Mitte
Technik/Material: Relief: römischer Travertin; Grabstein: Muschelkalk
Höhe: Relief: 0,84 m; Grabstein: ca. 1,11 - 2,71 m
Breite: Relief: 1,05 m; Grabstein: 1,83 – 4,54 m
Rosa Nancy Mathilde von Laer wurde am 19. August 1848 geboren und am 19. September 1848 evangelisch getauft. Eltern: Carl Friedrich von Laer, geboren am 13. November 1801, verstorben am 22. Juli 1875 und Nancy Auguste Amalie Hagedorn, geboren am 11. oder 13. Mai 1811, verstorben am 16. September 1848. Rosa Nancy Mathilde von Laer verstarb 1921.
Sie hatte 14 Geschwister und Halbgeschwister aus 3 dokumentierten Ehen ihres Vaters:
Rosa Nancy Mathilde von Laer heiratete am 4. August 1876 in Kirchlengern Louis Nordhoff, geb. 1848, verstorben 1921.
Laut „Deutscher Reichs-Anzeiger“ vom 28.11.1891 wird der „Kaufmann Louis Nordhoff daselbst (aus Dotmund) zum stellvertretenden Handelsrichter bei der Kammer für Handelssachen in Dortmund ernannt“.
Im historischen „Dortmunder Adressbuch 1894“ findet man den Eintrag:
Ludwig Nordhoff, Inhaber Getreide-Geschaeft, Kronprinzenstrasse 6, Dortmund
Hier könnte es sich um „Louis“ Nordhoff handeln?
Immer weniger Zeitgenossen haben Krieg noch selbst erlebt. Dafür aber gibt es neue Formen der Gewalt, die noch immer ihre Opfer fordert – nach wie vor bedingt durch falsch verstandene ideologische oder religiöse Überzeugungen. Ewald durfte nur 23 Jahre leben.
Infanterie-Leibregiment Großherzogin (3. Großherzoglich Hessisches) Nr. 117
Das 3. Großherzoglich-Hessisches Infanterie-Leibregiment Nr. 117 „Großherzogin“ war ein Infanterieverband der Armee des Großherzogtums Hessen und wurde im Anschluss an die Militärkonvention 1867 unter preußisches Kommando gestellt. Es gehörte zur Mainzer Garnison und war vorwiegend dort bis 1918 stationiert.
Ehrentafel
Im Weltkriege 1914/18 besiegelten folgende Offiziere,
Sanitätsoffiziere und Fähnriche des Infanterie-Leibregiments Großherzogin
ihre Treue für Kaiser, Landesfürst und Vaterland mit dem Heldentod:
…….
Referendar Fähnrich Ewald GOERLICH, Dortmund 6. Kompanie,
gefallen 20.09.1916 beim Sturm auf Bouchavesnes*
…….
mit diesen Offizieren fielen in den Reihen des Regiments 2276 tapfere,
brave Unteroffiziere und Mannschaften in treuester Pflichterfüllung.
* Bouchavesnes-Bergen ist eine französische Gemeinde im Département Somme in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Péronne und zum Kanton Péronne. Die Gemeinde hieß bis 1920 lediglich Bouchavesnes. Im Ersten Weltkrieg während der Schlachten vom 14. - 16.09.1916 völlig zerstört, wurde sie teilweise auf Kosten des norwegischen Unternehmers Haakon Wallem und der Stadt Bergen wiederaufgebaut. Aus Dankbarkeit ergänzte Bouchavesnes seinen Namen auf die heutige Form.
Ehrentafeln in der Ruhmeshalle des Zeughauses, Staatliche Museen, Berlin 1934.
Den Ehrentafeln XXXVII bis XXXXVI - Ergänzungen wurden den Verlustlisten des Ersten Weltkrieges und der Ehrentafel der Kriegsopfer des reichsdeutschen Adels entnommen:
Text:
Als Führer tapferer preußischer Truppen starben den Heldentod die auf diesen Tafeln genannten Generale und Kommandeure 1914-1918:
Dienstgrad | NAME | Vorname | Ort | Todesdatum | Einheit | Bemerkungen |
Oberst-Ltnt | LENNICH | Paul | Hamm, Westf. | 28.03.1918 | Arras IR 188 | Kommandeur |
Anna Lennich geb. Prin(z) geb. zu Hemer 23.03.1…. gestorben zu Ze…. xx.03.1915
Paul Lennich, Oberstleutnant des Inf.-Regiments 188
Weitere Fotos vom jüdischen Teil des Friedhofes finden Sie in einem ►Extrabereich.
Franziskanerkloster Dortmund
Das Franziskanerkloster Dortmund wurde 1895 in der östlichen Innenstadt Dortmunds gegründet. Seit 1911 nehmen die Brüder Aufgaben in der Pfarrseelsorge wahr. 1954 wurde das Kloster zur Pfarrei St. Franziskus und Antonius erhoben. Hier leben heute rund 5.300 Gläubige. Am 20.02.1922 verstarb in Dortmund der von vielen Menschen als Heiliger verehrte Bruder Jordan Mai, dessen Gebeine 1950 in die Kirche übertragen wurden. Seit 2004 ist die Franziskaner Mission – eines der Missionswerke der deutschen Franziskanerprovinz – in Dortmund ansässig. Seit Sommer 2006 ist im angrenzenden Altenzentrum Bruder-Jordan-Haus die Senioren- und Pflegestation untergebracht. Zu den Aufgabenschwerpunkten zählen neben der Pfarrseelsorge, die Tätigkeiten der Franziskaner Mission, das Bruder-Jordan-Werk, Obdachlosenarbeit, und Hospizarbeit. Zurzeit leben 10 Brüder im Franziskanerkloster in Dortmund, sowie 8 pflegebedürftige Brüder im angrenzenden Altenzentrum Bruder-Jordan-Haus.
Im 19.Jh. entwickelten sich aus den Friedhöfen Parkanlagen, die nicht nur der Trauer und Erinnerung dienten; als grüne Inseln waren sie auch Erholungsraum für die Stadtbevölkerung. Ein außergewöhnlicher Ort der Erinnerung, den ich immer wieder gerne besuche, ist der Dortmunder Ostfriedhof; eingerichtet wurde er ab 1876. Seine parkähnliche Anlage mit dem alten Baumbestand ist ein Grund für meine wiederholten Besuche. Im Herbst mit dem bunten Laub und den Blättern auf den Grabstätten zeigt sich der besondere Reiz dieser weitläufigen Anlage. Ein weiterer Grund liegt in den vielen aufwändig gestalteten Grabstätten vom Ende des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts mit Skulpturen des Historismus und des Jugendstils. Das wirtschaftlich erstarkte Bürgertum ging im 19. Jh. dazu über, die Verstorbenen in pompös ausgestatten Familiengruften beizusetzen. Hier findet man Grabstätten bekannter Industriellenfamlien aus der Gründerzeit, wie z.B. die Gruft der Familie Hoesch oder der Metall- und Stahlbauunternehmer-Familien Treeck und Jucho. Auch die Bergbauvergangenheit Dortmunds wird dem Besucher hier bewusst, wenn er vor den Gedenkstätten für die Toten der Schlagwetterexplosionen auf der ehemaligen Zeche Kaiserstuhl I steht. Der jüdische Friedhof als Teil des Ostfriedhofs wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und nach 1945 teilweise wiederhergestellt. Der Ostfriedhof ist somit ein besonderer Ort, in dem sich mehr als einhundert Jahre Dortmunder Stadtgeschichte spiegeln.
„Hier sitzen zu dürfen ist besser als hier liegen zu müssen.“
Hier auf dem Ostfriedhof findet man im nord-östlichen Bereich zwischen den Feldern 23 und 25 ein Naturdenkmal. Es handelt sich um eine Ahornblättrige Platane (Platanus acerifolia), gepflanzt 1874 mit einem Stammumfang von ca. 470 cm (Messdatum: 2017) und einer Höhe von rund 25 Metern.
Ich war schon groß,
als Du noch klein.
In meinem Schatten
ruhen Deine Ahnen,
die mich gepflanzt,
eh sie Dich kannten.
wdf - wupper digitale fotografie
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