Zusammen mit dem Läuten der größten Glocke soll die Totenleuchte die Bevölkerung an diese zum Teil verheerenden Angriffe erinnern, sie ist einerseits eine Mahnung und andererseits ein Appell, dieses Gedenken an die Schrecken fruchtbar zu machen – in Dankbarkeit für die lange Periode des Friedens, den es zu erhalten gilt.
Im Zuge der aktuellen Sanierungsarbeiten am Dom wurde die Leuchte gesäubert und erhielt ein neues Dach aus Kupfer. Beim Gotteshaus selbst war es damals nach dem Krieg mit kosmetischen Korrekturen nicht getan. Der Dom brannte 1945 aus. Das brennende Dach ist vom Gewölbe gehalten worden, das Feuer schlug durch die Fenster ins Innere. Es gibt nur noch drei Fenster aus dem Vorkriegsdom. Die Engelsfenster überlebten in der Krypta das Bombardement. Außerdem setzten Wasserschäden dem Gotteshaus massiv zu.
An die Angriffe, die das komplette Dach, die Turmhaube und eben auch den zweiten Giebel auf der Südseite des Langhauses zerstörten, erinnert nicht nur die 1949 angebrachte Totenleuchte. Auch die Gedächtniskapelle, die 1973 von der Paderborner Künstlerin Agnes Mann (1907-1994) mit Mosaiken ausgestattet worden war, sowie die Reste einer Luftmine am Eingang zum Kapitelsfriedhof tun dies.
Im Kreuzgang waren durch die Mine am 22. März 1945 insgesamt 14 Menschen ums Leben gekommen.