Östlich an den Friedhof angrenzend liegt gegenüber der Einmündung der Löttringhauser in die Kruckeler Straße das denkmalgeschützte Kriegerdenkmal. Der Dortmunder Stadtteil Großholthausen gehört zum Stadtbezirk Hombruch. Mit 232 Einwohnern bildet das auch heute noch ländlich geprägte Großholthausen einen der kleinsten Dortmunder Vororte.
Das Denkmal liegt an einem kleinen Wäldchen. Man sieht eine von einer niedrigen Mauer umgebene nahezu runde Plattform, zu der eine gemauerte, fünfstufige Treppe hinaufführt. Links und rechts der Treppe sieht man auf der Mauer je eine riesige steinerne Feuerschale.
Eine Tafel links an der Mauer trägt eine kaum leserliche Inschrift, die mit "Es mahnet die Rune..." beginnt. Rechts ließ die Stadt Dortmund folgende Information anbringen "Das Ehrenmal für Kriegsopfer, das vom aufrechtstehenden Soldaten beherrscht wird, verdrängt Tod und Trauer, verschweigt die Sinnlosigkeit des Krieges. Es ist eine historische Darstellung und ein Zeugnis der Zeit. 1935 hat das nationalsozialistische System bereits den zweiten Weltkrieg vorbereitet."
DAS EHRENMAL FÜR KRIEGSOPFER,
DAS VON DEM AUFRECHTSTEHENDEN
WACHSOLDATEN BEHERRSCHT WIRD,
VERDRÄNGT TOD UND TRAUER,
VERSCHWEIGT DIE SINNLOSIGKEIT DES KRIEGES.
ES IST EINE HISTORISCHE DARSTELLUNG
UND EIN ZEUGNIS DER ZEIT.
1935 HAT DAS NATIONALSOZIALISTISCHE
REGIME BEREITS DEN ZWEITEN
WELTKRIEG VORBEREITET
Die Mitte des Platzes beherrscht auf einem zweistufigen, quadratischen Sockel stehend die Skulptur eines Soldaten in Uniform mit Mantel und Helm. Breitbeinig steht er da und hält mit beiden Händen das vor ihm auf den Boden aufgepflanzte Gewehr.
Im Hintergrund bilden 6 Pfeiler und 5 dazwischen angeordnete Nischen einen Halbkreis. Während man auf den Pfeilern die Namen der beteiligten Dortmunder Gemeinden liest (Hombruch, Löttringhausen, Kruckel, Schanze, Auf dem Schnee, Klein- und Großholthausen) trägt eine Tafel in der mittleren Nische die Inschrift "Ihren in den Weltkriegen 1914-1918 und 1939-1945 gefallenen Söhnen geweiht. Die Heimat - Kirchhörde - Hombruch."
In den vier Nischen sieht man figürliche Darstellungen. Ganz links steht ein trauernder nur mit einem pseudogriechischen Röckchen bekleideter Knabe, der gerade die Waffen eines Gefallenen eingesammelt zu haben scheint. Es folgt ein nur mit geschickt angebrachtem Gürtel und Mäntelchen bekleideter, sterbender Krieger, der schwer verwundet zu sein scheint und immer noch das Breitschwert hält, obwohl er nahe am Zusammenbruch ist. Im nächsten Feld trauert eine wohlgeformte Frau, sie hat dem Betrachter den Rücken zugewandt und trägt selbstverständlich ein durchsichtiges Schleiergewand. Den Abschluss bietet ein Held, begleitet von einem aufsteigenden Adler.
Die ursprünglichen Namenstafeln waren nach dem 2. Weltkrieg entwendet worden. Steinmetzmeister Josef Kniola, Vater des Innenministers a.D. Franz-Josef Kniola erneuerte 1959 die Tafeln aus Ruhrsandstein. 1999 wurde das Mahnmal mit Unterstützung der Reinoldigilde und der Hombrucher Bezirksvertretung restauriert. 1991 wurde das Ehrenmal unter Denkmalschutz gestellt.
Der Künstler
Fritz Richter Elsner wurde 1884 in Köppelsdorf geboren und starb 1970 in Detmold. Sein Studium absolvierte er in Sonneberg und München, in Berlin-Friedrichshagen wurde er künstlerischer Leiter in der Hofbildgießerei Gladenbeck. Er schuf hauptsächlich Denkmäler - nicht nur für Friedhöfe. Nach Kriegsende floh er über Thüringen nach Hessen. Bisher ist nicht wirklich geklärt, wie sein Verhältnis zum Nationalsozialistischen Regime war. Nach dem Krieg bekam er aber kaum noch Aufträge, hauptsächlich aber wohl, weil seine Bildsprache nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprach.
Textquelle: http://rheinischer-esel-dortmund.de/kriegerdenkmal.html
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