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Föhr 2015 - Nix für Frostkötel

Der Urlaub beginnt in Dagebüll am Fähranleger. Denn die Fährfahrt mit einem der W.D.R.-Schiffe ab Dagebüll-Mole ist jedes Mal etwas ganz Besonderes, auch bei Schietwetter. Minutenlang starre ich durch das Fensterglas des Windschutzes. Ich gehöre zu den Wenigen, die auf dem Oberdeck ausharren, zumindest beim Ablegen. Rinnsale von Regenwasser laufen hinab. Noch bevor wir Dagebüll verlassen, fegen Windböen über das Deck. Keine optimalen Vorhersagen für das Wochenende, trotzdem ist die Fähre voll. Es muss am Biikebrennen liegen, das jedes Jahr am 21. Februar auf den Inseln und Halligen stattfindet. Neben den Rauchern auf dem Oberdeck gibt es immer mehr Passagiere, die hier die Nordsee spüren wollen, mit allem Drum und Dran. Direkt, wenn sie in Dagebüll aus dem Zug steigen. Dick eingemummt, die Mützen tief ins Gesicht gezogen, stehen sie am Heck, schauen auf die Wellen und lassen sich den Wind um die Nase wehen. Das sind die Lover der Nordsee, die wahren. Die lieber im Winter als im Sommer nach Nordfriesland kommen und jene, die die  Einsamkeit suchen. Das Schietwetter. Selbst die eher lieblich wirkende Insel Föhr umgibt sich im Winter mit rauen Nordsee-Charme.

Dagebüll Mole

Vor Dagebüll, dem Festlandhafen, gibt es den natürlichen Priel, da muss gebaggert werden. Die Schiffer kämpfen hier teilweise, besonders bei Ostwindlagen mit sehr niedrigen Wasserständen, was bedeutet, dass die Schiffe höchstens 1,80 Meter Tiefgang haben dürfen.

 

Zwar peitscht der Wind die Wellen, doch wir spüren ihn kaum auf der "SCHLESWIG-HOLSTEIN", einer der neuen Fähren mit Umweltengel fürs Schiffsdesign. Beim Bau der drei neuen Doppelendfähren für die Föhr-Amrum-Linie sind die Anforderungen des renommierten Umweltzeichens "Blauer Engel" umgesetzt worden. Die beiden 2010 bzw. 2011 in Dienst gestellten Neubauten M/S "UTHLANDE" und "SCHLESWIG-HOLSTEIN" sind bereits mit jeweils einem "Blauen Engel" für ihr "Umweltfreundliches Schiffsdesign" prämiert worden. 2 Jahre später, Ende September 2017, wird als erstes Schiff die M/S "SCHLESWIG-HOLSTEIN" noch einen zweiten "Blauen Engel" bekommen: Er wird ihr für den "Umweltschonenden Schiffsbetrieb" zuerkannt werden. Weltweit ist die "SCHLESWIG-HOLSTEIN" dann das erste Fährschiff überhaupt, das beide Auszeichnungen tragen wird.

Mit der Schleswig-Holstein geht es in rund 45 Minuten nach Wyk.

Es gibt seit hunderten von Jahren hier Schifffahrt. Am Anfang waren es Segelschiffe, Lastensegler, die hier verkehrt sind. Später waren es Frachter, die sich dann in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in Passagierschiffe verwandelten und heute sind es kombinierte Passagier – und Frachtfähren. Die Fähren mit dem Umweltsiegel Blauer Engel transportieren auf jeder Fahrt 70 Pkw und nicht selten in der Hauptsaison ein- bis zweihundert Passagiere, pro Jahr 1,8 Millionen Touristen, Tagesausflügler und Einheimische.

 
 

Kurz nach dem Ablegen reißt der Himmel auf, die Sonne blinzelt, dann zeigen sich blaue Flecken. „Bei Gott und auf Föhr ist alles anders.“ Diesen Satz hört man auf Föhr öfter. Mir geht die Überfahrt nach Wyk immer viel zu schnell. Kaum ist man auf See, ertönt auch schon wieder das Signal zum Anlegen. Rund 50 Minuten dauert die Überfahrt. Während dieser "Minikreuzfahrt" darf und kann man alles um sich herum vergessen – den Stress, den Alltag – nur eines nicht: Die Fotokamera. Schließlich führt die kleine Seereise nach Wyk auf Föhr durch eine weltweit einmalige Naturkulisse: den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Land ist stets in Sicht, so ist das im nordfriesischen Wattenmeer. Irgendwo tut sich immer eine Hallig oder Insel hervor. Die Warften von Oland, Langeness.

Gerade im Winter lässt es sich wunderbar am 15 Kilometer langen Föhrer Strand entlang spazieren, der von Wyk bis Dunsum quasi um die halbe Insel führt. Nichts zu spüren von den zahlreichen Spezialisierungen – eigentlich gibt es Abschnitte für Surfer, Nichtraucher, Hunde, Drachen sowie barrierefreie und FKK-Bereiche. Nichts als Sand, Wind und Wellen.

Bei Pitschis gibt es immer leckere Sachen zum Essen

Kitesurfen bei jedem Wetter - auch im Februar

Seit einigen Jahren gehören Störche wieder zum Stadtbild von Wyk auf Föhr. In einer Aufzuchtstation in der Feldstraße verbringen etliche Störche sogar den Winter auf der Insel. Ende Februar in Wyk auf Föhr: Im Mühlenpark ist ein Storchenpaar eifrig dabei, ein Nest zu bauen. Unaufhörlich wird Material herangeschafft, das sorgfältig angeordnet wird. Sogar der Strand wird nach dünnen Zweigen abgesucht. Auch in der Station in der Feldstraße werden haben sich mehrere Storchenpärchen gefunden und bereiten alles für den Nachwuchs vor.

AQUAFÖHR Kur- und Thalassozentrum an der Nordsee

Das Heulen der Sirenen schreckte in der Nacht zum 07. August 1993 den ganzen Ort aus dem Schlaf. Im Cafe des Freizeitbades war Feuer ausgebrochen. Unter schwerem Atemschutz gelang es der Feuerwehr, ein Übergreifen des Feuers auf das Wellenbad zu verhindern. Der Betrieb musste jedoch für Wochen eingestellt werden, und das in der Hauptsaison. Des Öfteren wurde in den vergangenen Jahren bedauert, dass das Wyker Wellenbad nach diesem Feuer nicht abgerissen, sondern lediglich saniert worden ist. Damit wären all die Mängel aus der Welt gewesen, mit deren Beseitigung sich die Politiker der Stadt Wyk nun schon seit geraumer Zeit herumschlagen. Bereits im Jahr 2009 war in Folge steigender Preise eine Expertise zum Energieverbrauch in Auftrag gegeben worden. Dazu kam auch noch, dass beim Brandschutz solch gravierende Mängel zu verzeichnen sind, dass die Untere Bauaufsichtsbehörde des Kreises Nordfriesland einige Sofortmaßnahme forderte und bis 2017 eine Beseitigung der Gefahrenquellen verlangt. „Andernfalls kann eine Nutzungsuntersagung erfolgen“. Unausweichliche Maßnahmen sind unter anderem die Deckendämmung, die Aufrüstung vor allem des Daches und schließlich auch die optimale Regelung der Flucht- und Rettungswege und die Beseitigung kritisch zu beurteilender Bauteile.

AQUAFÖHR Kur- und Thalassozentrum an der Nordsee

Am 12. Mai 2018, 25 Jahre nach dem Brand, wurden Modernisierung und Erweiterung Aqua Föhr und Kurmittelhaus, Teilabriss und Neubau öffentlich ausgeschrieben. Hier heißt es … „Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein und langfristig allen Gästeansprüchen an Qualität, Erlebnis und Ambiente genügen zu können, bedarf es dringend einer umfangreichen Modernisierung und energetischen Sanierung des Gebäudes. Eine Vorplanung zur energetischen Sanierung stammt aus dem Jahr 2015. Sie wurde um eine Machbarkeitsstudie erweitert, die verschiedene Bauvarianten aufzeigt. Im Ergebnis hat man sich für die Variante 3 Teil-Abriss und Erweiterung ausgesprochen. Zeitlich parallel zu diesem Vergabeverfahren wird ein Planungswettbewerb für das Leistungsbild Gebäude und Innenräume ausgelobt,… Die Gesamtbruttogrundfläche vergrößert sich durch diese Maßnahme von 6410 auf 7560 qm. Die Gesamtbaukosten wurden mit 37,2 Mio. EUR brutto veranschlagt…“

AQUAFÖHR Kur- und Thalassozentrum an der Nordsee

Ab Oktober wird die Nordsee empfindlich kalt. Ein Meer nur für abgehärtete Naturen, Schwimmer und Segler und zu Silvester zum kurzen Untertauchen beim Neujahrsschwimmen. Ein kaltes Vergnügen mit über 100 Teilnehmern und 500 Zuschauern. Wer im Herbst und Winter die kalte Nordsee scheut oder von Ebbe und Flut unabhängig sein will, dem kann auf Föhr jederzeit geholfen werden – mit einem Meerwasserwellenbad.

AQUAFÖHR Kur- und Thalassozentrum an der Nordsee

Das ist Föhr im Februar: Abends noch ein wunderschöner Sonnenuntergang, der Frühlingsgefühle weckt - am nächsten Tag schneit es und der Winter ist zurück.

Mal schnell eine Runde in der Nordsee drehen ....

.......und danach ins Cafe auf einen Pharisäer oder eine Tote Tante! Und abends dann wieder Sonne!

Wenn die Touristentage vorbei sind, wird es auf der beschaulichen Insel an der Nordsee merklich ruhiger. Das heißt nicht, dass die Bewohner und die Attraktionen völlig in den Winterschlaf fallen, aber es wird stiller und geruhsamer. Vielmehr wechseln mit der Jahreszeit auch die Anforderungen an Föhr. Sollte es an den bunten Sommertagen vor Partystimmung nur so wimmeln, kommen nun Gäste auf die Insel, die sich von Trubel und Alltagsstress bei entspannten Spaziergängen und bekömmlichen Getränken innerlich und äußerlich aufwärmen möchten. Wanderer und Naturfreunde zieht es im Winter an das Meeresufer, nahe der kilometerlangen Strandpromenade. An klaren Tagen kann man von hier aus die Warften der nahe gelegenen Halligen sehen. Sie und die umliegenden Inseln sind der Grund für ein gemäßigteres Klima. Trotz Nordsee direkt vor der Tür ist der Wind auf Föhr zu allen Jahreszeiten milder als auf den Nachbarinseln. Diese Eigenschaft macht sich sowohl in den Temperaturen als auch in den Windgeschwindigkeiten bemerkbar. Nicht umsonst wird Föhr auch die Friesische Karibik genannt. Auch innerhalb der Insel finden Wanderfreunde ihre Pfade.

 
Leuchtturm am Südstrand
 
Wyk, an bestimmten Tagen im Jahr nahezu menschenleer.
Bi de pump
 
Am Glockenturm
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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