Volmarstein war bereits 1307 Stadt
Burg in ihrer Geschichte mehrmals zerstört
Burg Volmarstein, hoch über dem Ruhrtal gelegen, ist bereits 900 Jahre alt. Sie wurde im Jahr 1100 vom Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg errichtet, der damit seine Machtansprüche in Westfalen untermauern wollte. Die Burg schützte die »Erzbischöfliche Schutzgeleitstraße« von Ennepetal nach Soest. Bis in das 14. Jahrhundert ist die Burg der Verwaltungsmittelpunkt für die Herrschaft Volmarstein, zu der zum Beispiel auch Hagen gehörte. 1134 wurde mit Heinrich I. zum ersten Mal ein Vertreter der »Herren von Volmestein« urkundlich erwähnt.
Um die kurkölnische Burg Volmarstein entstand zunächst eine bäuerliche Siedlung, die schon ab 1307 mit dem Begriff »Stadt« gekennzeichnet wurde. Nach der Schlacht von Worringen 1288 belagerte Graf Eberhard I. von der Mark die Burg und zerstörte sie sogar teilweise. Nach einer Aussöhnung wurde sie 1289 wiederhergestellt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ereigneten sich lange Jahre dauernde Machtkämpfe mit Münster um einige märkische Grafschaftsrechte. 1314 wurde Gottfried von Sayn der Herr von Burg Volmarstein. Da das Lehen »Volmarstein« (Volmestein) an der Grenze des Bischoftums und der Grafschaft Mark lag, wechselten die Besitztümer durch die politischen Machtkämpfe wieder zu Kurköln. Aufgrund einer Fehde der beiden Kontrahenten wurde die Burg Volmarstein mit der gleichnamigen Freigrafschaft 1324 zerstört. Es kam zur Gefangennahme des Bischofs bei Methler durch Engelbert II. von der Mark. Nach jener Aussöhnung wurde die Burg erneut wieder errichtet. Im 14. und 15. Jahrhundert schienen die Grafen von Kleve/Mark die Burg Volmarstein nur noch zeitweise genutzt zu haben, zuletzt um 1525 vom Herzog Johann von Kleve-Mark, bevor sie im 16. Jahrhundert langsam verfiel. Durch einen großen Brand wurde das Dorf Volmarstein samt Burg 1754 zerstört. Von dem historisch bedeutsamen Bauwerk blieben nur noch Trümmer übrig. Die Anwohner nutzten die Steine der Burg zum Wiederaufbau ihrer Häuser. 1819 ging die Ruine in den Besitz von Graf Philipp von der Recke-Volmarstein über, der in der Zeit von 1822 bis 1854 auf seine Kosten erhebliche Sanierungsarbeiten startete. So entstand auch die Mauerstütze am gespaltenen Turm, dem Symbol des Burgbergs. Am 24. Juni 1830 hatte ein heftiger Orkan die Hälfte des Ostturms zerstört.
Die Herren von der Recke-Volmerstein beanspruchten und behielten ihren Besitz in Volmarstein und die dazugehörige Lehnskammer, die zu den reichsten Westfalens zählte, bis ins 19. Jahrhundert und veräußerten ihren Volmarsteiner Besitz erst im 20. Jahrhundert. Die Burgruine Volmarstein befindet sich bis heute im Eigentum der Grafen von der Recke von Volmerstein. Ort Volmarstein älter als die Burg Die »Ansiedlung« Volmarstein ist übrigens noch älter als die Burg selbst. Das Dorf Volmarstein auf der »Höhe an der Volme« fand nämlich bereits im Jahr 1047 urkundliche Erwähnung. Eine Befestigung sorgte dafür, dass die Siedlung entscheidend an Bedeutung gewann und früh die Stadtrechte erhielt. Erst der verheerende Brand 1754 vernichtete auch das Dorf. Wie erwähnt, benutzten die Bürger die Burgruine als Steinbruch und besiegelten so endgültig das Schicksal der Burg Volmarstein. Die Burgruine Volmarstein ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Die Wege hinauf sind bestens ausgebaut. Von der Burg aus haben die Besucherinnen und Besucher einen wunderbaren Panoramablick auf die Stadt Wetter und den Ort Volmarstein. Eine steinerne Hinweistafel am einzigen noch halb erhaltenen Turm der Ruine weist auf zwei wichtige Daten der Burggeschichte hin. Sie trägt die Inschrift: »Diese im Jahr 1100 von dem Erzbischof von Köln erbaute und von den Herren von Volmarstein bewohnte Burg wurde 1324 von dem Grafen von der Mark erobert und zerstört.« Die zweite Tafel erinnert an den Nachkommen der Familie Volmarstein, der im Deutsch-Französischen Krieg 1870 gefallen ist. Die Inschrift lautet: »Von den Nachkommen des auf dieser Burg einst blühenden Geschlechts fiel ruhmvoll am 18. August 1870 bei St. Privat der Graf Siegfried von der Recke-Volmarstein. Pr. Lieutnant im 3. GardeGren.-Reg. Königin Elisabeth.«
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