Das LVR-RömerMuseum Xanten ist der Nachfolger des Regionalmuseums Xanten (RMX), welches sich bis 2007 in der niederrheinischen zu Nordrhein-Westfalen gehörigen Stadt Xanten unweit des St. Viktor befand. Das Gebäude des neuen RömerMuseums wurde über den Fundamenten der Basilika Thermarum (Vorhalle der Großen Thermen) im LVR-Archäologischen Park Xanten (APX) errichtet und ergänzt damit den 1999 eröffneten Thermenschutzbau, welcher über den eigentlichen Baderäumen errichtet wurde.
Ziel des Gebäudes ist es, die römischen Funde so nahe wie möglich an ihrem Fundort zu präsentieren. Gleichzeitig ist das Museum selbst ein Schutzbau für die im Untergeschoss sichtbaren ausgegrabenen Fundamente der Vorhalle.
Die Ausstellung beginnt bereits vor dem Museum mit einer Ansammlung römischer Großquader. Einst aus den Ruinen der römischen Stadt entwendet, fanden die tonnenschweren Steinquader nun ihren Weg zurück in die Colonia. Sie deuten an, welche ungeheuren Massen an Steinmaterial die Römer an den Niederrhein transportiert haben, bevor diese in späteren Zeiten ein Opfer des Steinraubs wurden.
Der Begriff „Basilika“ stammt aus dem Griechischen und meint ursprünglich die Königshalle in Athen. In der römischen Architektur ist die „basilica“ ein mehrschiffiger, gedeckter Hallenraum in der Funktion der Markt- oder Gerichtshalle.
Im Erdgeschoss des RömerMuseums öffnet sich die Basilika auf ganzer Länge. Im Foyer ist eine fast 30 Quadratmeter große römische Bodenschicht begehbar unter Glas in den Boden eingelassen. Antike Fußspuren und Abdrücke von Tierpfoten und Karrenrädern stehen als einstimmendes Motto für das, worum es im LVR-RömerMuseum geht: um Menschen und ihre Spuren in der Geschichte.
Römer auf dem Fluss
Hauptverkehrsader der Römer war aber der Rhein selbst. Die Grenze sah das Imperium nicht etwa in der Mitte des Flusses – der Rhein gehörte Rom. Auf ihm transportierte man Waren und Baumaterial nach Xanten & Co. – und natürlich Soldaten. „Classis Germanica“ hieß die römische Rheinflotte, die schnell vor Ort war, wenn Germanenstämme in kriegerischer Absicht die Grenze überqueren wollten. Wie sie auf dem Wasser unterwegs waren, zeigen in Xanten zwei originalgetreue 1:1-Nachbauten römischer Schiffe. Der Lastensegler „Minerva Tritonia“ und das Patrouillenschiff „Quintus Tricensimanus“ entstanden im APX vor den Augen des Publikums in einem inklusiv gestalteten Projekt. Als Rekonstruktion verdeutlichen sie die Dimensionen der antiken Wasserfahrzeuge und vermitteln ein lebendiges Bild von der Wichtigkeit des Flusses für die Römer.
Im Folgenden werden einzelne Handwerke der Colonia gezeigt wie Töpferei, Bronzegießerei, Beinschnitzerei, Fischerei, Schuhmacherei und Schreinerei visualisiert, bevor der Besucher vor dem größten Fund der Ausstellung steht: das etwa 7 m lange Stück eines antiken Lastkahns. Es war das Großprojekt des Jahres 2014 im Archäologischen Park Xanten (APX): der Bau der "Nehalennia". Seit dem Frühjahr baute ein Team von Fachleuten in einem einzigartigen Live-Projekt das 1991 bei Auskiesungen in Wardt entdeckte römische Plattbodenschiff aus der Zeit um das Jahr 100 nach Christus nach. Unter dem Titel "Ein alter Lastkahn neu gebaut - die Nehalennia" stellte die Archäologin Gabriele Schmidhuber-Aspöck am Ende den Baufortschritt der Rekonstruktion sowie die neuesten, beim Bauprojekt gewonnen Erkenntnisse über das Transportschiff vor. Inzwischen waren die baulichen Arbeiten an der nach der antiken Göttin "Nehalennia" benannten Rekonstruktion beendet. Alle Bodenplanken und Spanthölzer waren nach überlieferter Herstellungsart in Form gebracht und befestigt. Alle 2000 handgeschmiedeten Eisennägel waren eingeschlagen und auch die Steuerruder und Stakstangen bereits gebaut. Lediglich die Abdichtung fehlte noch. Zu dieser Jahreszeit war es allerdings zu feucht im Zelt, sodass man keine Abdichtung vornehmen konnte, auch eine Erkenntnis über den gallorömischen Schiffsbau, die während des Selbstversuchs gewonnen wurde. Eine weitere Entdeckung war, dass der römische Lastkahn nicht, wie vorher vermutet, zum Warentransport über längere Strecken genutzt wurde, sondern als Fähre zwischen den Flussufern. Der Warentransport über Wasser war deutlich günstiger als zu Land. Römische Lastkähne transportierten Getreide, Wein, Oliven, und gerade um das Jahr 100 nach Christus, der Entstehungszeit der Colonia Ulpia Traiana, vor allem auch Baumaterial nach Xanten. Allerdings besaßen derartige Lastkähne stets einen Treidelmast, um die Schiffe stromaufwärts vom Ufer aus mit Seilen zu ziehen. Während des Bauprojekts stellte sich heraus, dass das Transportschiff keinen Mastspant für einen Treidelmast gehabt haben kann. Stattdessen erhärtete sich der Verdacht, dass das Schiff als Fähre zwischen den Flussufern diente. Ein Hinweis dafür ist etwa, dass sich in den Bodenplanken Füllstücke befunden haben, um den Boden für Wagen zu ebnen. Ebenso dafür spricht die breite und flache Bug- und Heckform, die es ermöglicht, bis weit ans Land aufzufahren. Nützlich waren derartige Fähren vor allem zur Überquerung des Rheins. Der Handel zwischen dem römischen Reich auf der linken und den germanischen Stämmen auf der rechten Rheinseite war sehr rege. Brücken allerdings gab es nur wenige. Angetrieben wurde die Fähre höchstwahrscheinlich nach Art der sogenannten Gierseilfähren. Dabei wurde in der Mitte des Flusses ein Anker gesetzt, dessen Seil sich an der Fähre zweiteilt. Ein Seilende wurde vorne am Bug, das andere am Heck befestigt. Durch Verkürzen und Verlängern der Seile bewegte sich die Fähre fort. Stakstangen halfen dabei, sich vom Ufer abzustoßen.
Eneucaega ist eine weitere einheimische niederländische Göttin, deren Name auf einem Stein im heutigen Gelderland, Niederlande, entdeckt wurde, und zwar in der Nähe des Dorfes Zennewijnen. Der Ursprung dieser Göttin und die Rolle dieser Göttin sind völlig unbekannt, aber es gibt einige Theorien. Der Stein selbst wurde 1930 entdeckt und trägt eine lateinische Inschrift. Der Stein ist ziemlich beschädigt und daher schwer zu lesen. Es scheint, dass der Stein für einen Veteranen angefertigt wurde, der in der 30. Legion der römischen Armee diente. Genau wie die anderen in den Niederlanden gefundenen „Göttinnensteine“ schließt dieser Stein das Ende eines Vertrags ab, eine erfüllte Bitte einer Gottheit.
Dies ist die lateinische Inschrift auf dem Stein:
Dies bedeutet:
Für die Göttin Iseneucaega ließ Ulfenus, Sohn des Publius, Tribun der 30. Legion Ulpia Victrix Severiana Alexandriana, diesen Altar und den dazugehörigen Tempel von Grund auf errichten und erfüllte damit sein Gelübde mit gutem Grund und Verdienst während des Konsulats unseres Herrn Severus Alexander.
Die Inschrift kann mehrere Hinweise auf das Herstellungsdatum und den Hersteller des Steins geben. Der Stein erwähnt das Konsulat von Severus Alexander, was bedeutet, dass der Stein aus dem Jahr 222 n. Chr. stammt. Die 30. Legion selbst wurde um 100 n. Chr. gegründet und erhielt aufgrund ihrer Beteiligung am dakischen Konflikt den Namen Victrix (Siegerin). Die 30. Legion war in Xanten, Deutschland, stationiert und besetzte mehrere Außenposten an den Grenzen Deutschlands, beispielsweise in der Colonia Ara Agrippinensium (heute Köln). Normalerweise wurden Hilfstruppen (rekrutiert aus lokalen Stämmen) zur Bewachung der Grenzen des Reiches eingesetzt. Dies erklärt, warum ein römischer Soldat einen Stein zu Ehren einer einheimischen niederländischen Göttin herstellte.
Aber wer war diese Göttin eigentlich? Je nachdem, wie man den Stein liest, kann er unterschiedlich geschrieben werden: Seneucaega, Iseneucaega, Isenbuccaega, Ixeneucaega. Auch die Bedeutung dieses Namens ist noch immer ein Rätsel. Der Name selbst klingt eher keltisch als germanisch, ihr Ursprung könnte also keltisch gewesen sein. Auch der Fundort des Steins kann einen Hinweis auf die Bedeutung ihres Namens geben. Der erste Teil ihres Namens „Seneu“ ähnelt dem ersten Teil des Dorfnamens „Zenne“. Dies könnte sich auf einen gleichnamigen Fluss beziehen, den Fluss Zenne. Der zweite Teil „caega“ könnte sich auf das protokeltische Wort „kagja“ beziehen, was Hecke oder Kai bedeutet. Sie hätte die Göttin des Flusses Zenne sein können. Es gibt jedoch ein Problem mit dieser Theorie. Der Fluss Zenne liegt nicht einmal in der Nähe von Zennewijnen, er liegt im heutigen Belgien. Vielleicht wurde der Stein bewegt? Der angebliche Tempel, der laut Inschrift gebaut wurde, wurde nie gefunden, daher ist es möglich, dass der Stein verschoben wurde. Vielleicht sagt die Darstellung dieser Göttin etwas über ihre Fähigkeiten aus. Sie wird genauso dargestellt wie die römische Göttin Diana. Diana war die Göttin der Jagd, der wilden Natur und des Mondes. Vielleicht hatte Senecaega ähnliche Fähigkeiten, weshalb sie wie die Göttin Diana dargestellt wird. Vielleicht war Senecaega die Göttin der Jagd oder des Mondes?
Auch wenn wir nicht genau wissen, wer diese Göttin war, ist es dennoch großartig, dass ihr Name wiederentdeckt wurde.
Gedenkstein mit einer darunter liegenden Inschrift aus dem Dorf Birten. Die Göttin Hludana ist durch vier Inschriften gekennzeichnet, wobei vier davon im Römischen Reich-Rhein-Gebiet und einmal auf der Warft von Beetgum (im Nordwesten von Leeuwarden) gelegen sind. Der Weihealtar besteht aus einem einfach profilierten Sockel, gefolgt von einem Altarkörper mit Inschrift ohne Rahmung und einem Aufsatz, der durch ein profiliertes Gesims getrennt ist. Die Bekrönung besteht aus zwei Pulvini und einem mittigen kleinen Giebel, dessen Spitze allerdings abgeschlagen ist. Das Gesims ist nicht umlaufend, der Sockel umlaufend ausgearbeitet, Information zur Rückseite fehlt. An der Rückseite ragt eine Metallklammer heraus. Oben in der Mitte befindet sich ein kleines Dübelloch, eventuell für einen Metallgegenstand (Statue, Aufsatz etc.).
Inschrift:
Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist vollständig erhalten. Die Schriftgröße nimmt von oben nach unten ab.
Für das Wohl unserer Kaiser, für Iupiter Optimus Maximus und die übrigen Götter und den Schutzgeist des Ortes hat Marcus Vercundinius Simplex, centmio der 30. Legion Ulpia, aufsichtsführend über die Stallmeister und die Leibwache zu Fuß des Statthalters, sein Gelübde eingelöst, Wie es sich gehört. Im Konsulatsjahr des Macrinus und Celsus.
Marcus Vercundinius Simplex ist der bislang einzige bekannte centmio der legio XXX Ulpia victrix, der sicher aus dem Rheinland stammte. Mit der Aufsicht über das militärische Personal des Statthaltersitzes in Köln hatte er im Jahr 164 n. Chr. ein Routinekommando inne, das jeweils von einem abkommandierten Centurionen der beiden niedergermanischen Legionen wahrgenommen wurden.
Die erste Zeile enthält das kaiserliche Monogramm: imp(eratori), Jouis Optimus Maximus, auch bekannt als Jupiter Capitolinus. Marcus‘ Legion war die 30 Ulpia Victrix.
Das Konsulat von Macrinus (M. Pompeius Macrinus) und Celsus (P. Juventius Celsus) geht genau auf das Jahr 164 n. Chr. zurück, höchstwahrscheinlich auf die erste Hälfte des Jahres, seit sie gewöhnliche Konsuln waren.
Viele Ligaturen (IMP, VEREC(VN)DINI, C(VR)AM, S(IN)GVLARI(VM), (ML), MACR(IN)O).
Inschrift:
Zum Wohle unseres Kaisers, Jupiter, dem Besten und Größten, und den anderen Göttern und dem Geist dieses Ortes, erfüllte Marcus Verecundinius Simplex, Zenturio der Legion XXX Ulpia, der sich um die Stratoren und die einzelnen Lakaien des Gouverneurs kümmerte, sein Amt geloben, wie verdient, willig und glücklich. Macrinus und Celsus sind Konsule.
Die Stratores und die Fußsoldaten waren Wacheinheiten, die dem Provinzgouverneur unterstellt waren. Leider weiß ich nicht viel darüber. Diese Inschrift ist wahrscheinlich für Historiker der römischen Militär- und Verwaltungsgeschichte interessant.
Inschrift:
Den treverischen Muttergottheiten (geweiht)! Titus Paternius Perpetuus, cornicularius des Legionskommandeurs der 30. Legion Ulpia victrix, hat sein Gelübde gerne und gebührend eingelöst.
Titus schreibt:
"Gestatten, Titus Paternius Perpetuus, Büroleiter des Legionskommandeurs und verantwortlich für die Verwaltungsvorgänge. Mein Glaube an die Muttergottheiten geht auf meine Heimat zurück, die Gegend um Trier. Dort lebt der gallische Stamm der Treverer. Sie verehren besonders die Matres ihres Volkes. Unter den 5.500 Soldaten einer Legion bin ich einer von nur sechs Tribunen. Damit bekleide ich einen der höchsten Offiziersränge. Mein Dienst hier in Xanten dauert allerdings nur etwa drei Jahre. Viele einfache Soldaten haben deshalb mehr militärische Erfahrung als ich. Am Niederrhein habe ich von der germanischen Göttin Seneucaega gehört. Bei der Jagd verspreche ich mir Hilfe von ihr. Ich bin Soldat der 30. Legion und möchte zurück nach Britannien. Deshalb wende ich mich mit dieser Weihung ganz speziell an die Muttergottheiten der Britischen Inseln. Dort habe ich diese Matres kennen und ihre göttliche Macht schätzen gelernt. Man munkelt, ich sei an den Niederrhein strafversetzt – zu solchen Gerüchten äußere ich mich nicht."
Der Batimodus-Grabstein ist ein frühchristlicher Grabstein des Germanen Batimodus, der in Xanten gefunden wurde und aus der Zeit um 400 n. Chr. stammt. Der Stein ist ein wichtiges spätantikes Zeugnis für die regionale Religionsgeschichte und für das frühe Christentum der merowingischen Periode im Niederrheingebiet der ehemaligen römischen Provinzen Germania inferior und Germania secunda.
Hochrechteckige, annähernd quadratische Platte aus grauem Sandstein mit geringen Abplatzungen an den Kanten. Gefunden Anfang 1954 von Wilhelm Piepers auf dem Gräberfeld im nördlichen Seitenschiff des Domes, aufrecht stehend wiederverwendet in dem merowingischen Steinsarg, der in der ersten Hälfte des 6. Jhts für eine Frauenbestattung angefertigt worden war.
Auf der Vorderseite ist ein fünfzeiliger Sterbevermerk mit Grabbezeugung zwischen doppelter Lineatur in Scriptura continua eingehauen. Darunter sind drei Christusmonogramme in lateinischer Kreuzform nebeneinander angeordnet. Das mittlere Monogramm ist mit Alpha und Omega über dem waagerechten Balken in einem Clipeus ausgeführt und deutlich größer als die beiden seitlichen Monogramme, die in unterschiedlicher Höhe stehen.
In einer eingehenden Untersuchung hat Heinrich Tiefenbach die Deutung des germanischen Namens Batimodus im Sinne von „jemand, der das Herz/den Mut eines Batavers hat“ vorgeschlagen.
Falls sein Träger, wie anzunehmen ist, den ortsansässigen Hattuariern angehörte, ließe sich der Name aus der unmittelbaren Nachbarschaft zum Gebiet der Bataver erklären. Das Vorhandensein des Steins setzt eine christliche Gemeinde voraus, über die sonst keine gesicherten Daten vorliegen. Der Batimodus-Stein ist somit „das einzige unzweifelhafte Beweisstück für die Anwesenheit eines Christen auf dem spätrömischen Friedhof“.
Übersetzung:
Inschrift:
Den Grenzgöttern und dem Schutzgeist des Ortes und dem Iupiter Optimus Maximus geweiht. Die Soldaten der 30. Legion Ulpia victrix, Marcus Massianius Secundus und Titus Aurelius Dosso, haben ihr Gelübde gern und gebührend erfüllt.
Kommentar:
Die beiden Soldaten, die unmittelbar an der Provinzgrenze zu Obergermanien eingesetzt waren, nahmen offenbar ganz ähnliche Aufgaben wahr wie die beneƒiciarii, die ebenfalls an diesem Platz bezeugt sind. Sowohl Marcus Massianius Secundusm als auch Aurelius Dosso scheinen einheimische Soldaten gewesen zu sein.
Weihaltar niedergermanischer Soldaten aus dem Heer des Quintus Acutius Nerva an Juppiter Optimus Maximus und Hercules Saxanus
Hercules Saxanus, ist ein Gott, dessen Kult besonders durch Inschriften römischer Soldaten in der nördlichen Germania superior auf Weihesteinen aus dem 1. und 2. Jahrhundert überliefert ist. Es ist unklar, ob die Wurzeln seiner Verehrung in der keltischen, german. oder römischen Religion begründet liegen. Hercules Saxanus gilt als Schutzpatron der Steinbrucharbeiter. Der Beiname wird als Ableitung aus lat. saxum („Fels, Stein“) angesehen. Das Gros der inschriftlichen Belege stammt aus dem Brohltal bei Burgbrohl. Dort wurde durch abkommandierte Legions- und Auxiliar-Soldaten unter anderem für die Befestigung militärischer Einrichtungen am Nieder- und Mittelrhein Tuffstein gebrochen.
Inschrift:
Inschrift:
Gefunden in Vynen, nördlich von Xanten.
Der Aufstand der Bataver, die im Jahr 70 den Rhein überschritten und das Militärlager Vetera I zerstörten, endete mit einem erfolgreichen Gegenschlag der Römer, die in der Folge das deutlich größere Militärlager Vetera II. aufbauten. Die römischen Legionäre ließen daraufhin ein Siegerdenkmal errichten, das an den erfolgreichen Abschluss des Bataver-Krieges und die Wiederherstellung der römischen Ordnung erinnert.
Inschrift:
Soldaten der Bataver, die vorher als Hilfstruppen für Rom gekämpft hatten, erhoben sich im Jahr 69. In den folgenden Monaten belagerten sie das Legionslager Vetera auf dem Fürstenberg bei Xanten und zerstörten es später. Der Aufstand konnte von den Römern erst im Jahr 70 niedergeschlagen werden. Insgesamt seien dafür acht Legionen erforderlich gewesen. Nach dem jetzigen Forschungsstand hat es sich bei den Batavern um sehr gute Reiter gehandelt, die auch gut ausgestattet waren. Ihre Pferde hatten Sattel, Zaumzeug und Frontpanzer. Die Reiter hatten Hosen, langarmige Tuniken und bunte Mäntel getragen. Sie waren mit Schwert, Schild und vermutlich einer Stoßlanze bewaffnet. Zusätzlich hätten sie einen Helm mit einer Gesichtsmaske getragen, und dieser Helm wurde mit Echthaar, wahrscheinlich Pferdehaar, beklebt. Dadurch habe der Helm wie ein realer Kopf ausgesehen – aber wie ein Kopf, der keine Emotionen zeige. Die moderne Archäologie geht davon aus, dass diese Helme ein Charakteristikum der Bataver im ersten Jahrhundert nach Christus waren.
Ikonographie Hauptbild:
In Muschelnische Totenmahl mit auf Kline gelagertem Mann in Tunica und Mantel, in der Linken mappa. Links frontal stehender Diener. Vorn Tisch mit Gefäßen und große Henkelflasche. Nische mit tordiertem Band gerahmt, in den Zwickeln Blattrosetten. Darunter rahmenloses Schriftfeld und Sockelbild mit Calo (mit Helm?) und Pferd mit langer Satteldecke.
Inschrift:
Dem Treverer Gaius Julius Primus, Sohn des Adarus, Reiter und Ordonnanz der Ala Noricorum, 27 Lebensjahre, 7 Dienstjahre. Der Erbe hat von sich aus (den Grabstein) machen lassen. Die Truppeneinheit in der Primus diente war in Burginaium (Altkalkar) stationiert. Primus stammte aus dem Gegend von Trier und diente der kavalerie als Ordonnanz im Stab seiner Einheit. Er war römischer Bürger, wie an seinem dreiteiligen Namen zu anerkennen ist. Im unteren Bild ist ein Pferdeknecht mit dem Pferd und den lanzen des Primus dargestellt. Das obere Bild zeigt Primus beim Mahl.
Dass die römische Reiterei eine herausgehobene Stellung innerhalb der römischen Armee hatte und besser besoldet war als die Fußtruppen, belegt der Grabstein, den sich der Treverer Gaius Iulius Primus, ein Reiter im Stab des Kommandeurs, posthum setzen ließ.
Inschrift:
[---] (pro) SAL(ute) IMP(eratoris) / ANTON(ini) AUG(usti) / PII P(atris) P(atriae) VEX(illatio) CLA(ssis) / GERM(anicae) P(iae) F(idelis) QUAE / EST AD LAPIDEM / CITANDUM / FORUM C(oloniae) U(lpiae) T(raianae) / IUSSU CLAUD(i) / IULIANI LEG(ati) / AUG(usti) PRO PRAE(tore) / CURAM AGENTE / C(aio) SUNICIO [---] F(ilio) / FAUSTO TRIERARC(ho) / BRADUA ET VARO / CO(n)S(ulibus) V(otum) S(olvit) L(ibens) M(erito)
[Pro] sal(ute) Imp(eratoris) / Anton(ini) Aug(usti) / Pii F(elicis) vex(illatio) cla(ssis) / Germ(aniae) P(iae) F(idelis) quae / est ad lapidem / citandum / forum c(oloniae) U(lpiae) T(raianae) / iussu Claudi / Iuliani leg(ati) / Aug(usti) pro prae(tore) / curam agente / C(aio) Sunicio / Fausto tri[e]rarc(ho) / Bradua et Varo / co(n)s(ulibus) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Personenstatus:
Anton. Antoninus, Augusti/Augustae
Claudi Iuliani, Claudius Iulianus
C. Sunicio Fausto, Sunicius, Faustus
Bradua
Varo, Varus
Inschrift:
Titus Quartinius Saturnalis war ein im 3. Jahrhundert n. Chr. lebender Angehöriger der römischen Armee. Durch eine Inschrift, die in der Colonia Ulpia Traiana gefunden wurde, ist belegt, dass Saturnalis Signifer der Legio XXX Ulpia Victrix war. Er weihte den Altar dem Iupiter Optimus Maximus, der Iuno Regina und der Minerva. Die Inschrift ist auf den 1. Juli 239 datiert. Die Bedeutung dieses Weihedatums ist unbekannt; da kein Bezug zu Kaiser Gordian III. vorliegt, könnte möglicherweise ein truppeninterner Anlass in Frage kommen.
Die Kapitolinische Trias bezeichnet die Dreiheit der römischen Götter Jupiter, Juno und Minerva, der bedeutendsten Gottheiten der Römer. Ein Heiligtum dieser Trias wird als Capitolium bezeichnet. In einem solchen Tempel waren drei Räume (cellae) jeweils einer der drei Gottheiten zugeordnet und mit einem entsprechenden Kultbild versehen. Solche Heiligtümer existierten in mehreren Städten des römischen Reiches. Das wichtigste und eigentliche Capitolium befand sich auf dem Kapitolshügel von Rom.
Vor der Kapitolinischen Trias war vermutlich eine Dreiheit aus Jupiter, Mars und Quirinus, die sogenannte Archaische Trias, verehrt worden. Außerdem gab es als Entsprechung der Kapitolinischen Trias, deren Kult von patrizischen Priestern dominiert wurde, die Aventinische Trias, bestehend aus Ceres, Liber und Libera, in deren Kult und Verehrung die Plebejer dominierten.
Römischer Reiter in Lebensgröße
In Lebensgröße begegnet den Besuchern und Besucherinnen der Ausstellung auch das Modell eines römischen Reiters mit Wurfspieß im Anschlag. So könnte er einst auch in der Schlacht bei Gelduba gekämpft haben. Eigentlich setzten die Römer meist auf Infanterie, doch Tacitus erwähnt bei seiner Schilderung der Kämpfe auch Einheiten zu Pferde. 2000 Jahre später bestätigten die Archäologen seinen Bericht: Hunderte Pferdeskelette gruben sie in Krefeld-Gellep aus. Ihnen erging es nicht besser als den menschlichen Opfern jenes historischen „Schlachtens“ am niedergermanischen Limes.
Wie im Park-Museum zu sehen ist, waren einst Teile des Tempels, wie die korinthischen Säulenkapitelle, bunt bemalt.
Das Thema Militär nimmt nur einen kleinen Teil der Ausstellung im Archäologischen Park Xanten ein. Das liegt daran, dass die römischen Truppen dieser Region nicht in der Stadt, sondern in einem Lager mit Namen Vetera auf dem nahegelegenen Fürstenberg stationiert waren. Dazu zählte auch die 30. Legion Sie lag seit 122 nach Christus südlich der Colonia auf dem Fürstenberg. Für rund zweihundert Jahre blieb sie die „Hauslegion“ der Colonia. Später haben mittelalterliche Rheinverlagerungen ihr Lager zerstört und die Landschaft zur heutigen Bislicher Insel umgeformt. Im Museum des Parks sind die Rekonstruktion dieses Lagers und seine Geschichte dargestellt. Unter Kaiser Nero wurde Vetera, zunächst eine Holz-Erde Konstruktion, massiv in Stein ausgebaut. Es war vermutlich einst das größte Militärlager der römischen Welt und konnte zwei vollständige Legionen beherbergen.
Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus waren die Legionäre gut geschützt: Sie trugen Helme, die auch den Nacken und die Wangenpartie schützten sowie Schienen-, Schuppen- oder Kettenpanzer.
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