Über Generationen war die Henrichshütte für viele Hattinger Familien „unsere Hütte“. Dort, wo einst Mütter und Väter arbeiteten, können Brautleute heute den Bund fürs Leben schließen. Übergabestation nannten die Hochöfner den 25 Meter hohen Turm am Rande des Museumsgeländes. Förderbänder erinnern daran, dass hier früher Erz und andere Materialien zum Hochofen transportiert wurden.
Heute befindet sich hier ein Trauzimmer. Neben den Aggregaten ist auf etwa 30 Quadratmetern Platz für 25 Stühle. Die Übergabestation bietet fantastische Ausblicke auf das Hüttengelände. Ein Personenaufzug ist vorhanden, so dass Menschen, Rollstühle und Kinderwagen bequem hinauf in das Trauzimmer gelangen können. Der Trauort im Industriemuseum bietet eine starke Identifikation mit Hattingen als Industriestandort. Der Kontrast zwischen Industriekulisse und romantischer Hochzeitsdekoration machen den besonderen Reiz des Ortes aus. Der Hochofen und andere Zeugen der industriellen Vergangenheit Hattingens wurden schon von vielen Brautpaaren als Hintergrund für individuelle Hochzeitsfotos ausgesucht. Vom Übergabeturm aus haben Brautpaar und Gäste einen Panoramablick über das gesamte Hüttengelände vom Hochofen bis zur Ruhraue.
Der Übergabeturm ist nur in wärmeren Monaten für die Trauungen geeignet, da er nicht geheizt wird. Deshalb steht der Raum nur von April bis Oktober zur Verfügung.
Von der Bunkeranlage aus werden Möller und Koks zum oberen Ende des Schachtes, der so genannten Gicht, transportiert. Die Zuführung des Materials wird auch als Beschickung oder Begichtung bezeichnet und erfolgt je nach Platzangebot entweder über Bandstraßen, Setzkübel oder kleine Schüttwaggons, sogenannte Loren bzw. Hunte (auch Hunde). Im Falle der Wagenbeschickung oder auch „Skipbegichtung“ erfolgt die Beschickung über einen Schrägaufzug bis zur als „Gichtschleuse“ bezeichneten Einfüllöffnung, die den oberen Abschluss des Hochofens bildet. Für jeden Hochofen sind zwei Aufzugsysteme im Einsatz, die im Wechsel Koks und Möller transportieren. Neben der größeren Versorgungsleistung dient der Einsatz von zwei Aufzügen aber auch der Sicherheit gegen Ausfälle, um die ununterbrochene Versorgung des Hochofens zu gewährleisten. Bei modernen Hochöfen werden zur Beschickung mittlerweile Förderbänder bevorzugt eingesetzt. Diese können zwar nur geringe Steigungen überwinden und haben einen größeren Platzbedarf, besitzen aber eine höhere Leistungsfähigkeit, lassen sich leichter automatisieren und behandeln das Schüttgut schonender.
Der Möllerbunker ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als das Ruhrgebiet noch Feuer und Rauch spuckte; als Stahl in lodernden Flammen geschmiedet wurde und das Gold des Reviers noch schwarz glänzte. Als hier noch die Hochöfen betrieben wurden, lagerte man in solchen Bunkern Grundstoffe wie Eisenerz und Koks ein. Das Mischen der Zuschlagstoffe nennt sich möllern, daher der Name dieses Bunkers. Die Zuschlagsstoffe im Möller verringern den Schmelzpunkt der Erze und dienen als Flussmittel bzw. als Schlackenbildner. Ihre Zusammensetzung richtet sich nach der Beschaffenheit des Erzes. Silikat-reiche Erze werden mit kalkhaltigen Zuschlägen zu Möller verarbeitet, kalkhaltige Erze mit Silikaten.Die Mölleranlagen galten einst als der dreckigste und z.T. auch gefährlichste Arbeitsplatz im Revier. Dann kam die Stilllegung
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