Die Stadt Altena entstand unterhalb der gleichnamigen, im 12. Jahrhundert gebauten Burg, die von einer Seitenlinie der Grafen von Berg errichtet wurde, welche sich dann Grafen von Altena und später Grafen von der Mark nannten. Die Namensherkunft der Burg ist bis heute nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass die Benennung auf einen vorgermanischen Flussnamen zurückgehe, wonach der Name vom Fluss und der Landschaft „Altena“ in Brabant stamme. Allerdings könnte der Begriff Altena auch aus dem mittelniederdeutschen Ausdruck „all te na“ gebildet worden sein, weil die Grafen von Arnsberg die Lage der Burg als „all zu nah“ ansahen.
Graf Engelbert III. von der Mark verlieh Altena am 20. Dezember 1367 die Freiheitsrechte. Die Burg Altena war jedoch nur noch bis 1392 Stammsitz der Grafen, denn sie lebten schon seit 1198 größtenteils in einem Hof bei Hamm. 1609 fiel das Gebiet an den Kurfürsten von Brandenburg. Seit dem 3. Oktober 1753 bestand der Kreis Altena als einer von vier Landkreisen in der Grafschaft Mark. 1794 bekam Altena den Titel Stadt, ohne jemals die Stadtrechte verliehen bekommen zu haben.
In malerischer Lage, hoch über der alten Drahtzieherstadt an der Lenne, thront eine der schönsten Höhenburgen Deutschlands. Der ab dem 12. Jahrhundert errichtete Wehrbau lässt das Herz jedes Ritter- und Burgenromantikers höher schlagen. Ihre internationale Bekanntheit verdankt die Burg Altena der ersten ständigen Jugendherberge der Welt, die hier 1914 eingeweiht wurde. Sie ist als Museum Weltjugendherberge noch im Originalzustand erhalten. Hauptmuseum auf der Burg ist das Museum der Grafschaft Mark. Der Spannungsbogen der Ausstellung reicht von der geologischen Frühgeschichte über das Mittelalter, die Frühe Neuzeit und das Industriezeitalter bis in die Gegenwart. Üppige Inszenierungen lassen die Besucher teilhaben an den Kämpfen, Jagden und Tafelfreuden der Ritter und Adeligen, sie erfahren viel über das Leben der Bauern und Handwerker.
Die Burg Altena lockt jährlich einige 10.000 Besucher, die von allen Kontinenten anreisen. Sie alle wollen eines sehen: die erste Jugendherberge der Welt, die der Lehrer Richard Schirrmann hier (im Jahre 1912) einrichtete. In den folgenden Jahren ging seine Idee bekanntlich um die Welt – so ist das riesige Interesse kein Wunder. Noch heute sind die dreistöckigen Holzbetten mit Strohmatratzen zu sehen. Und auch heute noch befindet sich eine Jugendherberge auf der Burg. Neben dem Herbergsmuseum lockt das Gemäuer mit einer modernen Erlebnis-Ausstellung, die einen umfassenden Einblick in das Leben der Ritter und Burgherren der Altenaer und Sauerländer gibt.
Am Fuße des Burgberges reiht sich die Innenstadt wie eine Perlenkette die Lenne entlang. Verhältnismäßig viele Gaststätten laden an jeder Ecke und in den Sommermonaten auch direkt am Wasser zum Verweilen ein. Es sind kaum Handelsketten vorhanden, die Altenas Innenstadt mit anderen Fußgängerzonen verwechselbar machen könnten. Viel eher mehren sich Ateliers, Trödel- und Antikläden. Sie und die inhabergeführten Läden verleihen der Fußgängerzone ihr eigenes Gesicht. Besuchern sei gesagt: Altenas Charme besteht weniger aus Hochglanz und Politur, sondern aus Authentizität und Bodenständigkeit.
Seit dem 16. Jahrhundert ist Altenas Geschichte unzertrennlich mit der Drahtzieherei verknüpft. Und auch wenn Kettenhemden als damaliger Verkaufsschlager heute nicht mehr der letzte Schrei sind, finden sich unendlich viele Anwendungsgebiete für die feinsten Drähte. Strom aus der Steckdose, Telefone, Digitalisierung, Internet, Touchscreens - all das wäre ohne die Erfindung des Drahtes so nicht möglich gewesen. Die Region darf deswegen stolz sein, als Wiege des Drahtes diese Entwicklung entscheidend vorangebracht und die Welt etwas mehr miteinander verbunden zu haben. Auch Kunstwerke symbolisieren Altenas tiefe Verbindung zum Draht und gleichzeitig zur Natur. Ohne deren Geschenke wie Eisenerzvorkommen, Wasserkraft und üppige Wälder zur Holzkohleverhüttung die Drahtindustrie nicht hätte wachsen können.
Altena ist die Stadt des Drahtes. Jahrhunderte lebten die Familien von der Industrie des Drahtziehens und der Weiterverarbeitung, und noch heute hat die Drahtindustrie einen großen Stellenwert in der Burgstadt. Der Draht, den jeder von Büroklammern, Kleiderhaken und anderen Alltagsgegenständen kennt, ist in Altena auch zum Kunstobjekt geworden: in Form von Drahtbäumen. Die Brüder Bertold lassen die außergewöhnlichen Pflanzen wachsen, von 10 cm bis zu einer Höhe von 6 m. Eine richtige Drahtbaum-Allee steht an der Lenneuferstraße. Hier schreitet man durch die erste und einzige Drahtbaum-Allee der Welt – im Sommer gesäumt von mehreren hundert Meter Blumenkästen.
Die Idee einer Drahtbaumallee wurde von der ehemaligen Tourismusbeauftragten der Stadt Altena und dem Kulturamtsleiter des Märkischen Kreises entwickelt, jedoch zunächst nicht weiter verfolgt. Bei der Umwandlung der Werbegemeinschaft Altena in den Verein "Wir für Altena e. V." im Anfang des Jahres 2000 wurde die Idee dann wieder aufgegriffen. Nach einer groben Planung und einer Materialauswahl wurde nach einer Möglichkeit der Herstellung gesucht. In den Brüdern Klaus und Siegfried Berthold fand man die geeigneten Leute, ein solches Projekt anzugehen. Im Frühjahr des Jahres 2000 wurde dann mit der Produktion eines Prototyps begonnen. Der erste Baum wurde am 14. Juni 2000 eingeweiht. Für Drahtbäume besteht Gebrauchs- und Geschmacksmusterschutz beim Deutschen Patent- und Markenamt
Goethe-Statue auf der Treppe zum Garten des Hauses Köster-Emden in Altena (Foto 2009). Mit der Goethe-Plastik des 2009 verstorbenen Plettenberger Bildhauers Peter Klassen, der auch für die Zöger- und die Pott-Jost-Figuren verantwortlich zeichnet, sollte 1991 eine Brücke zwischen den Altenaern und der Kunst geschlagen werden. Viele Bürger waren nicht sonderlich gut auf moderne Kunst zu sprechen, seit 1989 bei einem Symposium abstrakte Werke entstanden und in der Burgstadt installiert worden waren. Mit denen wusste der Sauerländer jedoch so recht nichts anzufangen. Der Kunstförderverein Werkstatt stiftete – offenbar um die Wogen zu glätten – daraufhin die Goethe-Plastik, die am 29. Juni 1991 von Bürgermeisterin Ingeborg Becker enthüllt wurde. Zunächst richtete sich Goethes skeptischer Blick direkt auf eines jener kritisch beäugten Kunstwerke des Symposiums, das vor dem damaligen Kaufhaus Böhrer stand. Gut zwei Jahre später schlugen Unbekannte der Figur dann den Kopf ab. Bildhauer Peter Klassen kam erneut nach Altena, verstärkte den Körper seines Metall-Dichters und lötete das Haupt wieder an. Danach guckte Johann-Wolfgang allerdings in eine etwas andere Richtung. Die Frage, warum man sich damals ausgerechnet für eine Goethe-Figur entschied, beantwortet Stadtführerin Ulla Rinke mit einem Augenzwinkern: „Vielleicht, weil er nie hier war.“
Altenaer nennen das Wasserrad am Markaner liebevoll „Splenterrölleken“. Es wurde vor vielen Jahren vom heimischen Künstler Lutz Bernsau entworfen. Der war bekanntlich auch der erste Stipendiat der Werkstatt Altena. Bernsau wollte mit dieser Wasserskulptur den Bezug zur Drahtstadt Altena herstellen. Denn: Sein Wasserrad erinnert an die sogenannten Drahtrollen in den angrenzenden Flusstälern, die durch Wasserkraft angetrieben wurden. Sie lieferten die Energie für die Drahtzüge der Zöger, also Drahtzieher. Immer wieder kommt es vor, dass Kinder in das mächtige Splenterrölleken hineinklettern und es als eine Art Karussell nutzen, wenn das Wasser nicht fließt.
Der 1. Mai wird traditionell als "Tag der Arbeit" in ganz Deutschland als Feiertag begangen. Neben seiner politischen Bedeutung, wird in der Walpurgisnacht vor dem 1. Mai der Anbruch der warmen Jahreszeit gefeiert und in den Mai getanzt. Vielerorts gibt es neben dem Maitanz sogar ein Maifeuer, ein Maibaum wird aufgestellt und auch die Wanderung mit dem Bollerwagen ist dieser Tage eine vielgepflegte Tradition. Der Maibaum im Stadtzentrum trägt die Wappen der verschiedensten Handwerkszünfte.
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