Das wichtigste Element, das in jeder Grabinschrift genannt ist, ist der Name des oder der Verstorbenen. Der Name eines Mannes setzt sich zusammen aus seinem Vornamen und dem Namen seines Vaters, z.B. Awraham, Sohn des Mosche. Der Name einer Frau setzt sich zusammen aus ihrem Vornamen und dem Namen ihres Vaters, z.B. Sara, Tochter des Mosche, bei verheirateten Frauen in der Neuzeit auch ergänzt oder ersetzt durch den Namen des Gatten: Sara, Tochter des Mosche, Gattin des Awraham. Der Name konnte ergänzt werden durch die Angabe eines Herkunftsorts, eines Bei- oder Familiennamens, in einigen Gemeinden auch des Hauszeichens. Die Namen wurden meist eingeleitet durch die Angabe des Status' des oder der Verstorbenen, z.B.: das Kind, der Knabe, das Mädchen, der Junggeselle/junge Mann, die Jungfrau/junge Frau, der Bräutigam, die Braut, der Mann, die Frau, die Wöchnerin, die Witwe, der Greis, die Greisin. Diese Begriffe geben einen Anhaltspunkt für den Lebensabschnitt, in dem sich der oder die Verstorbene befand, aber nur einen ungefähren Hinweis auf das Alter. So könnte ein Junggeselle oder eine Jungfrau ebenso gut 18 wie 80 Jahre alt geworden sein. Vor den Namen (meist nur den Namen von Männern) folgte oft auch ein Titel, der Auskunft über den gesellschaftlichen Status und innergemeindliche Funktionen geben kann, wie der geehrte Herr, der Toragelehrte, unser Lehrer und Meister (= Rabbiner), der Vorsteher und Leiter (= Gemeindevorsteher) etc. Diese Titel wurden meist abgekürzt. Nach den Vaters- und Gattennamen folgt, wenn diese schon gestorben waren, der Segenswunsch. Nach dem Namen ist das Sterbedatum das wichtigste Element einer hebräischen Grabinschrift. Die Angabe des Geburtsdatums war dagegen nicht üblich. Anstelle des Geburtsdatums gibt es jedoch oft genauere oder wenige genauere Hinweise auf das Alter eines Verstorbenen. Die Daten in hebräischen Grabinschriften werden immer nach dem Jüdischen Kalender angegeben. Meist schließt eine hebräische Grabinschrift mit einem Schlusssegen.