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Schwedische Gustaf-Adolfs-Kirche

"Michel" St. Michaelis und die Schwedische Gustaf-Adolfs-Kirche
2014: Gustaf-Adolfs-Kirche, Kirchenbau für schwedische Seeleute
Gustaf-Adolfs-Kirche, Kirchenbau für schwedische Seeleute

▲In der Nähe der Landungsbrücken steht die älteste erhaltene Seemannskirche Hamburgs, die Schwedische "Gustaf Adolfskyrkan" (rechts im Bild). In das denkmalgeschützte Gebäude von 1907 locken heute wertvolle Malereien und Schnitzereien sowie traditionelle schwedische Feste. Das beeindruckende Backsteingebäude ist Treffpunkt der gläubigen Schweden in Norddeutschland. Zu kulturellen Höhepunkten, wie dem Frühlingsfest Valborg, dem Midsommarfest, dem Weihnachtsbasar und dem Lucia-Tag am 13. Dezember, strömen Tausende Besucher in die Gustaf-Adolfs-Kirche. Die kunstvollen Malereien, mit denen die Kirche anfangs ausgestattetet war, wurden im Laufe der Jahre übermalt. Zum Jubiläum des hundertjährigen Bestehens 2007 wurden viele der alten Malereien freigelegt und restauriert. Heute können Besucher verschiedene Christusbilder und ein Bildnis des Schutzpatrons der Seefahrer, Nikolaus von Myra, bewundern. Auf dem hölzernen Taufbrunnen liegt eines der ältesten Ausstattungsstücke: das silberne Taufbecken aus dem Jahr 1893. Im Kirchensaal hängt zudem das Votivschiff Gustaf Adolf, geschnitzt und gebaut von Kapitän und Kap Hoornier Hans Freyholz. Es ist das Modell der Drei-Mast-Bark, mit der Freyholz auf den Weltmeeren segelte.

2020: Schwedische Gustaf-Adolfs-Kirche
Schwedische Gustaf-Adolfs-Kirche mit der U3

Die Schwedische Seemannskirche

 

Bereits 1883 begann die Tätigkeit der schwedischen Seemannskirche in Hamburg durch EFS (Evangeliska Fosterlandsstiftelsen), als Seemannspastor L. A. Olsson nach Hamburg kam, um hier die Gemeindearbeit für seine skandinavischen Landsleute zu übernehmen. Anfangs gab es noch kein eigenes Gebäude. Die Gottesdienste und Treffen mussten daher in der English Reformed Church an der Großen Hafenstraße abgehalten werden. Zu diesem Zeitpunkt gab es in der Hansestadt bereits eine große schwedische Kolonie. Am 12. Mai 1907 konnte Olssons Nachfolger J.O.A. Englund, der 1886 nach Hamburg gekommen war, der Einweihung des neu gebauten Kirchengebäudes durch Erzbischof J. A. Ekman beiwohnen.

 

Die Kirche liegt sehr zentral an der großen Hafenstraße, gegenüber von den "Landungsbrücken" (Zentrum des alten Hafens). Das hohe Haus mit seinem Turm ist ein Teil der Hamburger "Skyline" entlang der Elbe und deswegen ein bekanntes Gebäude, das unter Denkmalschutz gestellt wurde.

 

J.O.A. Englund legte den Grundstein für die Arbeit in Hamburg, zu der auch die Betreuung von arbeitslosen und bedürftigen Landsleuten gehörte. Der Schwerpunkt lag jedoch auf der Seemannskirchen-Tätigkeit, zumal der hiesige Hafen wegen des regen Handels ein wichtiger Anlaufpunkt für schwedische Schiffe war.

 

Bis 1956 befand sich auch die schwedische Schule im Kirchengebäude. Während des Zweiten Weltkrieges war die schwedische Kirche eines der wenigen Gebäude im Hafengebiet, das nicht von Bomben zerstört wurde. In der Endphase des Krieges wurde die Kirche zum Zentrum für Hilfs- und Flüchtlingsarbeit, woran sich heute noch viele Hamburger erinnern. Die Leitung der Seemannsfürsorge der Schwedischen Kirche übernahm 1971 die Verwaltung der Arbeit der Hamburger Kirche. Am 1. Januar 1974 bekam die Schwedische Kirche ihr Gebäude geschenkt; im Gegenzug erklärte sie sich bereit, die Pflege des Gebäudes und zahlreiche weitere Aufgaben zu übernehmen. Diese waren recht umfangreich, da die Seefahrt, die steigende Zahl an schwedischen Studenten, Geschäftsleuten und Touristen in Hamburg sowie die Mitglieder der alten schwedischen Kolonie auch weiterhin reichlich dafür sorgten, dass die Arbeit nie ausging. 1972 wurde ein Kirchenkomitee gegründet mit Schwedens Generalkonsul in Hamburg als Vorsitzenden. Das Komitee sollte ein unterstützendes Organ für die Kirche und Ratgeber für den Seemannspastor sein. Als dann jedoch die Seefahrt Anfang der 90er Jahre ab- und die Gruppe niedergelassener Schweden in Hamburg zunahm, während die Kirche zugleich wirtschaftlich mehr und mehr sich selbst versorgte, wurde 1996 eine formelle Gemeinde, die Gustaf- Adolfsförsamlingen, gegründet.

Im Juni 2001 wurde diese in einen gemeinnützigen Verein umgewandelt und wird seitdem als Schwedische Gustaf-Adolfs-Kirche in Hamburg e.V. geführt.

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