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Stadtpark

Die Stadt Bochum besitzt den ersten, im Ruhrgebiet durch die öffentliche Hand in Auftrag gegebenen und finanzierten Stadtgarten. Er wurde in vier Abschnitten zwischen 1876 und 1903 nach den Entwürfen des Kölner Gartenbau-Direktors Anton Strauss angelegt und 1878 im ersten Teil um das Parkhaus eröffnet.

Wer einen Baum pflanzt, obwohl er weiß,
dass er nie in seinem Schatten sitzen wird,
hat zumindest angefangen,
den Sinn des Lebens zu begreifen.


Rabindranath Tagore

Dem Zeitgeist entsprechend, folgte der Stadtpark dem Gestaltungskonzept des einflussreichen Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné und seines Schülers Gustav Meyer, die Mitte des Jahrhunderts historisierende Stilformen vergangener Epochen wiederbelebt hatten. So entstanden Mischformen von natürlichen Landschaftsparks nach englischem Vorbild und schmückenden Gartenpartien, die geometrische Formen italienischen Renaissance- oder französischer Barockgärten aufnahmen.

 

Der Bochumer Stadtpark besticht durch sein abwechslungsreiches Geländerelief, das teilweise natürlichen Ursprungs ist, teilweise aber auch durch Bodenbewegungen modelliert wurde und die Anlage in Kuppen und Tallagen mit Teichen gliedert. Dazu wurden die einzelnen Gartenräume durch geometrische Gestaltungselemente wie Eingangs- und Erschließungsachsen in Verbindung mit dem Parkhaus anderen Schmuckbauten ergänzt. 760 verschiedene, zum Teil fremdländische Gehölzarten sollten den besonderen Charakter des Gartens hervorheben. Diese Vielfalt unterstreicht noch heute den besonderen Reiz des Stadtparks.

Die Gastronomie im Stadtpark Bochum
 
 
 
 
Guiseppe Spagnulo

Weitere Exponate der Reihe "Kunst im Stadtpark" finden Sie ► hier.

Erst die letzte große Erweiterung in den Jahren 1903-1905 vollendete die Gesamtanlage. Mit dem Entwurf wurde Ernst Finken beauftragt, der zuvor einige Jahre lang Direktor des Kölner Botanischen Gartens Flora gewesen war. Er folgte den Prinzipien von Strauss und schuf bis 1908 aus den zuvor zwei Parkteilen eine Einheit. Auf dem Hochpunkt des Parkgeländes wurde 1910 der Bismarckturm errichtet, und 1913 entstand das neue Parkhaus nach einem Entwurf des Bochumer Stadtbaumeisters Karl Elkart.

 
Bismarckturm
 

In den 1930er Jahren folgte am Bismarckturm der Aufbau des Bochumer Tierparks. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden einzelne Parkbereiche neu gestaltet. Heute präsentiert sich der Bochumer Stadtpark auf einer Fläche von 31 Hektar als lebendiger Park im Stile des Englischen Landschaftsgartens. Verschiedene Parkräume wie Rosen-, Dahlien-, Rhododendren- oder Staudengärten, der alte Baumbestand und der Teich mit den großen Wasserfontänen machen den Park zu einem aktuellen Erlebnis von großer Gartengeschichte. Der Stadtpark selbst sowie einige Gebäude des angrenzenden großbürgerlichen Villenviertels aus der Zeit um 1900 stehen heute wegen ihrer besonderen historischen und künstlerischen Bedeutung unter Denkmalschutz.

 
 

Weitere Fotos vom Tierpark finden Sie hier.

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