Elbe - Kreuzfahrt nach Lauenburg?
„Unser komfortables Fahrgastschiff MS Viktoria nimmt Sie mit auf den Weg zu dem beschaulichen Schifferstädtchen Lauenburg. Auf unserer Mini - Flusskreuzfahrt lernen Sie dabei die unberührte Natur einer einmaligen Flusslandschaft kennen. Die Elbkreuzfahrt nach Lauenburg beginnt im Hamburger Hafen an den Landungsbrücken. Der Weg führt vorbei an der Überseebrücke, der Elbphilharmonie und den historischen Lagerhäusern der Speicherstadt. Nachdem wir den turbulenten Hamburger Hafen hinter uns gelassen haben, führt der Rest des Elbverlaufs ruhig und verträumt durch die weite Landschaft.“
Quelle: Elbe Erlebnistörns GmbH, Bei den St. Pauli Landungsbrücken Brücke 2, 20359 Hamburg
So war es geplant – doch dann kam alles ganz anders.
Das Fahrgastschiff MS Viktoria mit einer Länge von rund 40 Metern, einer Breite von 5,10 Metern und einem Tiefgang von 1,70 Metern passte aufgrund des hohen Wasserstandes im Hafen (der starke Ostwind der letzten Tage hatte sehr viel Wasser in die Elbe gepresst) nicht unter den Eisenbahnbrücken hindurch. Ein Zuviel von 30 Zentimetern bei den Aufbauten hinderten den Kapitän an einer Durchfahrt, 30 Zentimeter Schiffsaufbauten, auf die er nicht gern verzichten wollte. Nach eine 180°-Wende brach die Viktoria daher in entgegengesetzter Richtung auf. Neues und Ersatzziel war nun Stade an der Unterelbe. Stade hätten wir gern gesehen, vor allem die wunderschöne Altstadt. Doch auch daraus sollte letztendlich nichts werden. Der endgültige Plan war nun ein Besuch der Elbinsel Krautsand. Nach rund 9 Stunden auf der Unterelbe erreichten wir dann nach einstündigem Aufenthalt auf der Insel gegen 20:00 Uhr wieder den Hamburger Hafen. Trotz der Umstände (nicht zuletzt auch wegen der Mannschaft) eine schöne und erlebnisreiche Kreuzfahrt auf der Unterlebe.
Vorbei am Bürogebäude "Dockland", dem ehemaligen England-Terminal und den Auktionshallen am Fischmarkt erreichen wir mit der Hafenfähre 62 (Finkenwerder - St. Pauli) kurz vor 9:00 Uhr die Landungsbrücken, wo die MS Viktoria bereits vor Anker liegt und auf ihre Gäste wartet.
Die MS Viktoria wurde 1901 bei Janssen & Schmilinsky in Hamburg als Dampfschiff gebaut und trug bis 1938 den Namen Herzog Friedrich. Die Kreisverwaltung setzte das Schiff auf der Schlei zwischen Kappeln und Schleswig ein. 1938 wurde das Schiff von dem Kieler Reeder August C. Hansen übernommen und in Viktoria umbenannt; es erhielt damit den Namen einer früheren Brigg der Reederei Viktoria und wurde ab diesem Zeitpunkt als Fördeschiff eingesetzt. 1939 wurde es zu einem Erprobungsträger für Geheimanlagen gemacht und 1940 zu einem Tender der Scharnhorst. Nachdem es 1944 im Kieler Hafen gesunken war, wurde es 1949 gehoben und repariert. Danach wurde es als Motorschiff wieder in Fahrt gesetzt. 1952 sollte es nach Israel verkauft werden, erhielt aber keine Genehmigung, den Suezkanal zu durchfahren, und blieb daher in Deutschland. 1958 ging es in den Besitz der Bundesmarine über, die das Schiff als Messhulk verwenden wollte, jedoch aus Kostengründen die Maschine nicht ausbaute. 1970 wurde das Schiff bei der Bundesmarine außer Dienst gestellt und 1971 ging es in den Besitz einer Privatperson in Otterndorf über. Damals erhielt es den Namen Pirat. Danach wurde das Schiff an den Duisburger Autoverwerter Ernst Busch verkauft. 1994 ging es in den Besitz von Roland Thurow über, der es von Ueckermünde aus als Passagierschiff einsetzte. Spätestens ab diesem Eignerwechsel trug das Schiff wieder seinen Namen Viktoria, unter dem es auch heute noch weiterverwendet wird.
Die M.S. Viktoria ist das Flaggschiff der Elbe Erlebnistörns GmbH.
Sie bietet auch für Feiern (Hochzeit, Geburtstagsparty oder Firmenjubiläum) ein gemütlich, maritimes Ambiente. Das Fahrgastschiff Viktoria verfügt über einen geräumigen Salon. Der vordere Bereich lädt zum Verweilen ein. Sie hat ein großzügiges Hauptdeck auf dem 96 Personen Platz finden. Dieses ist von Bug bis Heck frei durchgängig und wirkt dadurch angenehm geräumig. Das Hauptdeck ist in zwei Bereiche aufgeteilt, in einen vorderen Salon mit Sitzplätzen für bis zu 60 Personen mit großer Tanzfläche. Im hinteren Bereich befindet sich über die ganze Länge der große Tresen, an dessen Seiten Tische für 36 Personen stehen. Das Oberdeck ist aufgeteilt in einen vorderen, fest überdachten Bereich, der bei nicht zu hoher Windstärke auch seitlichen Windschutz bieten kann. Es ist ausgestattet mit Bestuhlung und Tresenbereich. Der hintere Teil des Freidecks ist offen und bietet eine großartige Rundumsicht. Auf dem gesamten Freideck stehen 60 Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Halunder Jet ist ein Katamaran der Förde Reederei Seetouristik, der im Fährdienst zwischen Hamburg und der Nordseeinsel Helgoland über die Unterelbe mit Halt in Cuxhaven eingesetzt wird. Das Schiff wurde am Ende 2016 bestellt und auf der Werft Austal Philippines gebaut. Am 26. Juni 2017 wurde das Schiff auf Kiel gelegt, es lief am 7. Januar 2018 vom Stapel. Das Schiff kostete etwa 17 Millionen Euro. Am 7. März 2018 wurde das Schiff abgeliefert und verließ die Werft am selben Tag in Richtung Europa unter der Flagge Tuvalus mit Heimathafen Funafuti. Am 24. April 2018 traf das Schiff in Hamburg ein. Dort wurde es am 27. April 2018 getauft und am 28. April 2018 in Dienst gestellt. Es fährt unter der Flagge Zyperns mit Heimathafen Limassol. In der Saison des Jahres 2019 wurden rund 193.000 Passagiere mit dem Katamaran von und zur Insel Helgoland befördert.
Die Mega-Yacht „Nord“ steht in Dock 11 von Blohm + Voss
Im September 2021 wurde die angeblich 500 Mio. Euro teure Mega-Yacht „Nord“ (142 m) vom russischen Stahl-Milliardär Alexei Alexandrowitsch Mordaschow (55) in Dock 11 von Blohm + Voss gestellt.
Das fünf Decks hohe Alu-Stahl-Schiff mit auffälliger Plattform und den blauen LED-Buchstaben „Nord“ über dem Bug wurde erst 2021 von Lürssen abgeliefert, war im Frühjahr auf Jungfernfahrt vor Mallorca. Zur Luxus-Ausstattung für bis zu 36 Gäste gehören u.a. Beachclub, Kino, Theater, Schwimmbad.
Hier fehlt doch was?
Als erstes fällt dem Besucher des Hafengebietes eine Veränderung auf der Werft von Blohm und Voss auf. Wo ist Dock 10? Wo im Vorjahr noch der Kreuzfahrer "Europa" aufgebockt zur Instandhaltung lag (s. Foto aus 2020), klafft jetzt eine riesige Lücke. Für das fast 290 Meter lange Dock war seit längerem schon ein Dach geplant. Durchsichtig, von filigranen Stahlträgern gestützt und mit einer millimeterdünnen dauerhaften Folie überzogen, soll durch diese Maßnahme das größte überdachte Schwimmdock Europas entstehen. Das Dock 10 der Traditionswerft Blohm + Voss hat im schon im April 2021 seinen Platz gegenüber den Hamburger Landungsbrücken verlassen - aber nur vorübergehend. Es wurde zunächst für zwei Jahre nach Bremen geschleppt, wo das neue Dach fertiggestellt werden soll. Dabei war Dock 10 nicht leer, sondern trug eine neue Superjacht huckepack, die währenddessen weitergebaut wurde.
Der Umbau des 300 Meter langen Docks kostet insgesamt rund 13 Millionen Euro und soll 2022 fertig sein. Ein Zeitpunkt für die Rückkehr nach Hamburg ist noch nicht bekannt.
Unter dem Schutz der textilen Hülle können Neubauten und Reparaturen von Schiffen zukünftig wetterunabhängiger, sichtgeschützt und mit einem hohen Anteil an natürlichem Tageslicht durchgeführt werden. Falls Kunden übrigens wünschen, dass die Arbeiten an Schiffen nicht gesehen werden sollen - zum Beispiel bei Milliardärs-Jachten oder Marineschiffen - kann ein Sichtschutz installiert werden.
▲ Die Europa ist ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH. Sie ist das mittlerweile sechste Schiff, das diesen Namen trägt und weltweit das einzige Kreuzfahrtschiff, das vom britischen Kreuzfahrtführer „Berlitz Complete Guide to Cruising & Cruise Ships“ zwölf Mal in Folge mit der Kategorie „5-Sterne-plus“ ausgezeichnet wurde.
Der am 07. September 1911 eröffnete St. Pauli-Elbtunnel mit seiner restaurierten Kuppel (in Abgrenzung zum seit 1975 bestehenden Neuen Elbtunnel auch Alter Elbtunnel genannt) unterquert die Norderelbe auf einer Länge von 426,5 Metern und verbindet mit zwei Tunnelröhren die nördliche Hafenkante bei den St. Pauli-Landungsbrücken (Nordeingang) mit der Elbinsel Steinwerder (Südeingang). Er wird als öffentlicher Verkehrsweg sowohl von Fußgängern und Radfahrern als auch eingeschränkt von Kraftfahrzeugen genutzt. Er galt bei seiner Eröffnung als technische Sensation, steht seit 2003 unter Denkmalschutz und wurde am 7. September 2011 (100 Jahre nach der Inbetriebnahme) von der Bundesingenieurkammer und der Hamburgischen Ingenieurkammerbau mit dem Titel "Historisches Wahrzeichen der Ingenieur-Baukunst in Deutschland" ausgezeichnet. Die Ehrentafel wurde am nördlichen Eingang (St. Pauli) angebracht.
Gegenüber den Landungsbrücken steht seit 1907 die Schwedische Gustaf Adolfskyrkan – die Gustaf-Adolfs-Kirche. Das beeindruckende Backsteingebäude ist Treffpunkt der gläubigen Schweden in Norddeutschland. Zu kulturellen Höhepunkten, wie dem Frühlingsfest Valborg, dem Midsommarfest, dem Weihnachtsbasar und dem Lucia-Tag am 13. Dezember, strömen Tausende Besucher in die Gustaf-Adolfs-Kirche. Die kunstvollen Malereien, mit denen die Kirche anfangs ausstattetet war, wurden im Laufe der Jahre übermalt. Zum Jubiläum des hundertjährigen Bestehens 2007 wurden viele der alten Malereien freigelegt und restauriert. Heute können Besucher verschiedene Christusbilder und ein Bildnis des Schutzpatrons der Seefahrer, Nikolaus von Myra, bewundern. Auf dem hölzernen Taufbrunnen liegt eines der ältesten Ausstattungsstücke: das silberne Taufbecken aus dem Jahr 1893. Im Kirchensaal hängt zudem das Votivschiff Gustaf Adolf, geschnitzt und gebaut von Kapitän und Kap Hoornier Hans Freyholz. Es ist das Modell der Drei-Mast-Bark, mit der Freyholz auf den Weltmeeren segelte. Seit 1907 ist die Gustaf-Adolfs-Kirche Teil der Hamburger Skyline.
Die ATAIR - wir werde ihr später noch bei ihrer Fahrt auf der Unterelbe begegnen - ist ein Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Das Schiff ist das größte Schiff des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie. Es ist in erster Linie für den Einsatz in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee, aber auch in den Küstengewässern und im Nordatlantik vorgesehen. Es wird unter anderem für geologische und ozeanographische Messungen, für die Wracksuche, in der Entwicklung und Prüfung von technischen Schiffsausrüstungen und für Aufgaben der Meeresumweltüberwachung genutzt werden. An Bord ist Platz für 18 Besatzungsmitglieder sowie 15 Wissenschaftler.
Die CAP SAN DIEGO ist das größte, fahrtüchtige Museums-Frachtschiff der Welt. Ihre elegante Silhouette gehört zum Hamburger Hafenpanorama wie die Speicherstadt und der Michel. Hamburger & Touristen lieben sie, die Crew und 45 ehrenamtlich tätige Seemänner im Ruhestand, halten sie mit viel Engagement in Schuss. Das Museumsschiff ist seit 2003 zudem ein maritimes Denkmal und schwimmendes Hotel, das heute seinen Liegeplatz an der Überseebrücke in Hamburg hat. Mehrmals im Jahr legt die CAP SAN DIEGO zu Museumsfahrten mit bis zu 500 Passagieren ab.
Vom Kaispeicher zum neuen Wahrzeichen der Stadt
Wo heute die Elbphilharmonie steht, befand sich früher ein anderes Wahrzeichen der Stadt - der Kaispeicher A. Ein imposantes Gebäude im neugotischen Stil, mit einem weithin sichtbaren Turm. Eine ganz besondere Turmuhr sagte den Seeleuten die Zeit an. Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Handel zu boomen und immer mehr Schiffe legten im Hamburger Hafen an. Die Kaianlagen mussten ausgebaut werden. Mit dem Sandtorhafen entstand 1866 das erste künstlich angelegte Hafenbecken, ein Jahr später folgte das Becken des Grasbrookhafens. Die ehemalige Johns’sche Ecke erhielt dadurch ihre bis heute vorhandene markante Trapezform. Hier entstand 1875 der Kaispeicher A, nach einem Entwurf des Wasserbaudirektors Johannes Dalmann.
Zu Ehren von Wilhelm I. wurde der Speicher im Volksmund jedoch bald Kaiserspeicher genannt. An seinen Außenseiten befanden sich Dampfkrane, die Lasten mit bis zu 1,5 Tonnen direkt aus den Bäuchen der Schiffe hinauf zu den Luken der vier Böden heben konnten. Der Warenumschlag fand im Parterre statt, zur schnellen Weiterbeförderung wurden im Innenhof und auf beiden Seiten des Kais Schienen verlegt. Der Kaiserspeicher war der seinerzeit größte und modernste Speicher im Hafen und der einzige, der von Seeschiffen direkt angefahren werden konnte. Er war ein Wahrzeichen der Stadt. Der Kaispeicher wurde von seinem Westturm überragt. Auf seiner Spitze trug der Turm eine Zeitballuhr, die damals den Takt im Hafen bestimmte. Bis 1934 fiel der Zeitball exakt mittags um 12 Uhr. Er hatte einen Durchmesser von einem Meter und wurde jeweils kurz vorher hochgezogen. Mit dem Zeitball konnten in Sichtweite liegende Schiffe ihre Uhren äußerst genau stellen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Speicher durch Bomben beschädigt. 1963 sprengte man die Ruine des alten Speichers und auch den eigentlich unzerstört gebliebenen Turm mit dem Zeitball. Es gab mittlerweile bessere Uhren und Radiosignale. Für den geplanten Neubau des Speichers wurde er nicht mehr gebraucht. Der neue Kaispeicher wurde nach Plänen des Architekten Werner Kallmorgen errichtet. Es war ein moderner, schmuckloser Bau zur Lagerung von Kaffee und Kakao. Noch während der Bauarbeiten zeichnete sich wegen des neuartigen Containerumschlags die Verlagerung der Hafenanlagen elbabwärts ab. Der Magdeburger Hafen lag schon brach, der nah gelegene Strandkai wurde ab 1964 nicht mehr genutzt. Dann kam die HafenCity und der Kaispeicher A wurde zum Sockel der Elbphilharmonie. Ihre Glasfassade überragt den alten Speicher um 73 Meter.
Das Verlagsgebäude Gruner + Jahr ist die Niederlassung des Verlags Gruner + Jahr am Baumwall.
Die Grundstücksfläche umfasst insgesamt rund 27.750 m². Das fünfgeschossige Gebäude verfügt über zwei Bauteile und einen Turm mit sieben oberirdischen Etagen. Der Gebäudekomplex mit einer Bruttogeschossfläche (BGF) von rund 69.000 m² besteht aus mehreren parallelen Zeilen, die auf Stützen stehen. Diese sollen an die gegenüber verlaufenden Viadukte der Hamburger Hochbahn und die Kräne im Hamburger Hafen erinnern. Das Stahlbetonskelett der Bürogebäude ist mit Zinkblech verkleidet; eingearbeiteten Relinge und Bullaugen stellen weitere maritime Elemente dar. Die einzelnen Gebäude sind durch quer dazu verlaufende Erschließungstrakte miteinander verbunden.
Diese Anordnung soll den historischen Grundriss der Gängeviertel nachzeichnen. Teil des Ensembles ist auch das 1983 als denkmalschutzwürdig eingestufte sogenannte Getreideheberhaus, welches zwischen 1923 und 1926 erbaut wurde. Es hat eine BGF von rund 4.900 m². Der zum Bertelsmann-Konzern gehörende Verlag Gruner + Jahr gab im Dezember 2016 bekannt, seine Unternehmenszentrale von der Immobilie am Baumwall ab 2021 in einen Neubau in der Hafencity zu verlegen. Im Gegenzug kauft die Stadt Hamburg die dann 30-jährige Immobilie – wobei sie sich nicht konkret dazu äußerte, für welche Verwendung genau sie die Immobilie ankauft. Es war von einem Kaufpreis in Höhe von 150 Mion Euro die Rede; laut dem Hamburger Abendblatt eher unter 100 Mio. Euro. Anfang August 2020 wurde bekannt, dass der Kaufvertrag zwischen Gruner + Jahr und der Stadt Hamburg aufgelöst wurde, da angeblich ein vom US-amerikanischen Immobilienkonzern Tishman Speyer Properties angeführtem Konsortium, zu dem auch die Versicherungskammer Bayern sowie der Pensionsfonds des E.ON-Konzerns gehören. Voraussichtlich 2024 werde Gruner + Jahr das Gebäude am Baumwall verlassen.
Unilever-Zentrale
Beim Betreten des Gebäudes gleitet der Blick des Betrachters über sechs Ebenen nach oben durch das große Glasdach in den Himmel. Neben Büroflächen, Spa und Supermarkt bietet der Bau Flächen, die sich als öffentlicher Treffpunkt nutzen lassen. Die Unilever-Zentrale ist als Netzwerk und kommunikativer Raum zu verstehen, wobei der Netzwerkgedanke baulich ausgeführt wurde: An unterschiedlichen Stellen im Gebäude vernetzen sich die Ebenen durch Brücken, Stege, Treppen und ziehen sich als Weggeflecht durch den Raum.
Die transparente und aufgelöste Gestaltung des Atriums bestimmt das Erscheinungsbild des Baukörpers. So findet die bewegte Struktur der äußeren Fassade im gläsernen Innenraum ihre Entsprechung. Die Membran, die das Gebäude wie eine zweite Haut umgibt, wirkt luftig und transparent. Ganz gleich auf welcher Ebene man sich befindet, der Blick wird stets nach draußen gezogen. Die vorgesetzte Fassade besteht aus einzelnen Rahmen, die mit einer ETFE-Folienkonstruktion (Ethylen-Tetrafluorethylen) bespannt sind. Das Material ist nahezu transparent und wirkt im Gegensatz zu Gebäuden mit dunkler Sonnenschutz-Verglasung von außen hell und leicht. Die Folienkonstruktion ist gegenüber einer herkömmlichen Lösung mit Glasscheiben deutlich leichter, das Tragwerk des Hauses wird dadurch weniger belastet. Um die Durchsicht nach außen nicht zu stark zu beeinträchtigen, wurde statt den eher gebräuchlichen ETFE-Luftkissen eine einlagige ETFE-Folienkonstruktion gewählt.
Bei einlagigen Konstruktionen sind die effektivsten Formen Sattelformen, bei denen die eine Lastrichtung in Folienlängsrichtung und die andere in Folienquerrichtung abgetragen wird. Um die Transparenz der Folienfassade zu erhalten, wurde als Grundgerippe für die Sattelkonstruktion ein Seilnetz ausgesucht, das an den Hochpunkten mit dünnen Druckstempeln und Unterspannseilen nach außen gedrückt wird. An den Tiefpunkten wird die Last mit einem Windsogseil aus der Folie gefasst. Hierdurch entsteht eine leicht kantige Sattelform. Im Gegensatz zu einer Doppelfassade aus Glas muss die Konstruktion nicht aus Brandschutzgründen horizontal geschottet werden. Der Luft durchspülte Fassadenzwischenraum kann so zur Fensterlüftung des Gebäudes genutzt werden.
Als zweite Hülle schützt die Fassade aus ETFE-Folie, die vor die Isolierverglasung gesetzt ist, die Innenbereiche vor Zugerscheinungen und den Sonnenschutz vor den an diesem Bauplatz erheblichen Windlasten. Auf Grund seiner Lage am Kreuzfahrtterminal ist das Gebäude außerdem den Emissionen der Dieselgeneratoren, der dort vor Anker liegenden Schiffe ausgesetzt. Die Lüftung erfolgt daher über ein Hybridsystem. Die Grundbelüftung geschieht mechanisch über einen Druckluftboden, wobei die Zugluft über ein Filtersystem in die Bürobereiche und von dort in das Atrium geleitet wird.
Mit der Entwicklung eines neuen Stadtraums entlang der Elbe setzt Hamburg über Europa hinaus neue Maßstäbe als ambitionierte integrierte Stadtentwicklung, die lokale Bedürfnisse und globale Anforderungen gleichermaßen verbindet. Auf einer Fläche von 157 ha entsteht eine lebendige Stadt mit maritimem Flair, die anders als reine büro- und einzelhandelsdominierte City-Räume die verschiedenen Nutzungen Arbeiten, Wohnen, Bildung, Kultur, Freizeit, Tourismus und Einzelhandel vereint. Doch die HafenCity unterscheidet sich noch in weiteren Aspekten von vielen anderen großen Stadtentwicklungsvorhaben in Wasserlage. Dazu gehören neben ihrer besonders zentralen Lage und dem hohen, weiterwachsenden Qualitätsanspruch, auch ein besonderes Urbanitätskonzept, die stark zunehmende ökologische Nachhaltigkeit und eine intensive soziale Mischung gestützt durch qualitätsvolle öffentliche Räume und ökonomische Nachhaltigkeitselemente. Einzigartig sind auch die intensiven Wechselbeziehungen von Land und Wasser. Da die HafenCity trotz Hochwassergefahr nicht eingedeicht wurde, ist sie nicht vom Wasser abgeschnitten. Stattdessen wird das gesamte Gebiet auf ca. 8–9 m über NHN angehoben. Davon ausgenommen sind die Kai- und Uferpromenaden sowie die Wasserlagen der Plätze. Durch diese Warftkonzeption erhält das frühere Hafen- und Industrieareal eine neue charakteristische Topografie, die den Zugang zum Wasser und das hafentypische Milieu bewahrt und gleichzeitig den Hochwasserschutz gewährleistet.
Ziele
Die Zielsetzungen der HafenCity-Entwicklung sind sehr weitreichend und nicht auf Einzelaspekte beschränkt. Es gilt, ein neues Stück Stadt am Wasser städtebaulich-architektonisch, nutzungs- und identitätsbezogen, aber auch emotional neu zu schaffen. Insgesamt werden ca. 2,5 Mio. m² Bruttogrundfläche (BGF) oberirdisch neu gebaut und es entstehen über 7.500 Wohnungen für ca. 15.000 Menschen, Dienstleistungsflächen mit bis zu 45.000 Arbeitsplätzen (davon 35.000 Büroarbeitsplätze), Bildungseinrichtungen (Kitas, Schulen, Universitäten), Gastronomie, Einzelhandels-, Kultur- und Freizeitangebote sowie Parks, Plätze und Promenaden – für rund 80.000 Gäste täglich, die nach der Gesamtfertigstellung erwartet werden.
Lighthouse Zero: Am Baakenhöft ist das erste Lighthouse entstanden
In einer Höhe von 20 Metern bietet das Lighthouse ein Wohnerlebnis mit 360° Panorama-Aussicht. Zentrales Element des Lighthouse ist eine 20 Meter hohe Spannbetonröhre, auf der die 230 Quadratmeter große Wohnplattform ruht. Von hier aus bietet sich dem Bewohner eine einzigartige Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Ein gläserner Aufzug und eine im Betonschaft versteckte Treppe erschließen die Wohnebene. Der Wohnraum lässt sich um den Kern herum vollkommen frei gestalten. Der Garten befindet sich auf dem Dach und ist 150 Quadratmeter groß. Die besondere Bauweise einer großen Wohnplattform auf einem Schaft von drei Metern Durchmesser sorgt auch für minimalen Grundflächenbedarf und dadurch geringste Flächenversiegelung. So wird der Bau auch in schwierigem Gelände wie im oder am Wasser, in hochwassergefährdeten Gebieten oder in Hanglagen möglich. Beim Thema Nachhaltigkeit setzt das Lighthouse Maßstäbe: Eine hochwertige Dämmung der Gebäudehülle und ein außenliegender, fahrbarer Sonnenschutz senken den Energiebedarf auf ein Minimum. Kombiniert mit der Nutzung regenerativer Energien in Form von Photovoltaik bietet das Lighthouse neben dem innovativen Wohnkonzept auch ein hohes Maß an Energieeffizienz.
▲ Internationales Maritime Museum Hamburg
(Das ► Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) ist ein Schifffahrtsmuseum im Kaispeicher B in der Hamburger Speicherstadt. Ausgestellt wird die Sammlung Peter Tamms aus Objekten zur Seeschifffahrt, deren Kern mehrere Zehntausend Schiffsmodelle bilden.)
Hafencity – Quartier Elbbrücken
Im äußersten Osten der Hamburger Hafencity kreuzt die Eisenbahntrasse das Hafengebiet. Hier entsteht das Elbbrückenquartier. Unternehmen, Hotels, Einzelhandel und Gastronomie werden hier ihren Platz finden; auch der Bau zahlreicher Wohnungen ist vorgesehen.
Im Auftrag der Ed. Züblin AG, Hamburg, wurden insgesamt 89 Fertigteil-Elemente für zwei HERING-Außenbahnsteige des Typs modula® per LKW nach Hamburg geliefert. Die HERING-Fertigteile sind allesamt Unikate ohne Wiederholungsfaktor, denn das Gleis liegt in einem Bereich mit einem starken Längsgefälle und zudem in Bogenlage, was die Konstruktion und Fertigung zu einer bedeutenden Herausforderung gemacht hat.
Schon im Herbst 2018 kamen Mitarbeiter der HERING-Gruppe in Hamburgs jüngstem Stadtteil mit dem Eisenbahndrehkran KRC 910 zum Einsatz. Mit diesem Kran der HERING-Flotte begann das Abladen und Einheben der Bahnsteigelemente am neu erbauten S-Bahn-Haltepunkt „Elbbrücken“. Das neue Quartier soll an den Nahverkehr angeschlossen werden. Eine 70 m lange Fußgängerbrücke verbindet den neuen S-Bahn-Haltepunkt mit dem bestehenden U-Bahn-Haltepunkt. Ende März wurden die beiden modula®-Außenbahnsteige mit Längen von 265 m und 252 m fertiggestellt. Die Montage der Elemente wurde durch EMS Gleisbau ausgeführt.
EVA SCHULTE (IMO: 9439826, MMSI: 564739000) ist Chemical/Oil Products Tanker. Es fährt unter der Flagge von Singapore, gebaut 2010.
Im Hansahafen auf dem Kleinen Grasbrook befinden sich mit dem Hafenmuseum Hamburg und der Stiftung Hamburg Maritim gleich zwei Institutionen, die sich für den Erhalt von Hamburgs maritimen Erbe einsetzen. Dementsprechend finden sich dort zahlreiche Traditionsschiffe und weitere Objekte aus der maritimen Historie der Stadt.
Im Hansahafen auf dem Kleinen Grasbrook spürt man das maritime Erbe Hamburgs an jeder Ecke. Am Bremer Kai liegen maritime Zeugnisse wie der Stückgutfrachter MS Bleichen oder ab September 2020 auch der Viermaster Peking. Alte Hafenkrane stehen an der Pier und auf den Gleisen sieht man alte Hafenbahnen. Mitten im ehemaligen Freihafen, im Hansahafen, liegt der neue Anleger Bremer Kai. Mit dem 2018 in Betrieb genommenen Anleger Bremer Kai bekommen Traditionsschiffe aus der Metropolregion Hamburg eine feste Anlaufstelle im Hamburger Hafen. Die Pontonanlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den historischen 50er-Schuppen. Das Hafenbecken des Hansahafens wurde 1893 angelegt und die Bebauung der Landzunge mit Schuppen, dazugehörigen Kopfgebäuden und Einzelgebäuden erfolgte 1908 bis 1912. Die Stiftung Hamburg Maritim sorgt seit ihrem Bestehen dafür, dass diese einmaligen Repräsentanten der Hamburger Kaiarchitektur erhalten bleiben.
Eine wechselvolle Geschichte
Als das Dampfschiff SCHAARHÖRN 1908 auf Hamburg-Steinwerder vom Stapel lief, befand sich das maritime Hamburg in einem großen Umbruch. Wenige Jahrzehnte zuvor war die Gründung des Freihafens und der Speicherstadt erfolgt und die Vertiefung der Unterelbe auf zehn Meter bei mittlerem Hochwasser gerade abgeschlossen. Heraus kam ein luxuriöser, schneller Zweischrauben-Dampfer mit modernster technischer Ausstattung – eigentlich hatte man nämlich ein standesgemäßes Schiff gewollt, um damit Kaiser Wilhelm II. durch den Hamburger Hafen zu fahren (wozu es offenbar nie gekommen ist). 1910 wurde das Schiff in das damals noch zu Hamburg gehörende Cuxhaven verbannt. Von hier aus vermaß das edle Dampfschiff jahrzehntelang die Tiefen und Untiefen der Elbmündung.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Aufgaben und Einsatzort immer wieder verändert. Nach dem Krieg wurde die SCHAARHÖRN wieder in Cuxhaven stationiert und bis 1972 als Vermessungsschiff eingesetzt und 1973 nach England verkauft. Dort wurde sie bis 1979 an der Ostküste gastronomisch genutzt. 1979 wurde die SCHAARHÖRN dann an die Westküste überführt und dort aufgelegt. Die SCHAARHÖRN sollte die Keimzelle eines Museumshafens in Maryport werden, verkam dort jedoch völlig. 1990 wurde die SCHAARHÖRN aus Mitteln des Commerz-Collegiums zu Altona gekauft und per Dockschiff nach Hamburg überführt. 1993 wurde sie als erstes Schiff in die Hamburger Denkmalliste aufgenommen. Von 1990 - 1995 wurde das Schiff grundlegend restauriert, finanziert aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit, der Freien und Hansestadt Hamburg sowie durch Spenden aus der Hamburger Wirtschaft.
Die 50er Schuppen im ehemaligen Freihafen in Hamburg sind ein einzigartiger Ort: Hier verbinden sich Tradition und Moderne, Kultur und Handel, Event und Handwerk zu einer authentischen Einheit mit vielfältigen Möglichkeiten. Die Kaischuppen Nr. 50, 51 und 52 sind der letzte erhaltene Umschlagsort aus der Kaiserzeit im Hamburger Hafen. Drei denkmalgeschützte Schuppen mitsamt ihrer Verwaltungsgebäude werden für Hafenumschlag, das Hafenmuseum Hamburg und Großveranstaltungen aktiv genutzt. Im Kopfbau des Schuppens 52 A befindet sich die Geschäftsstelle der Stiftung Hamburg Maritim mit Blick auf Elbe, HafenCity und Elbphilharmonie. Das gesamte Gelände umfasst rund 100.000 m² und neben den Gebäuden auch Kaianlagen mit historischen Kränen, Hafenbahn und Schiffen.
Vom Schiff auf die Schiene: Die Hafenbahn
Zum Hafen gehören nicht nur Schiffe, Kais, Schuppen, Kräne und Straßen, sondern auch die Eisenbahn: Sie ist seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die wichtigste Verbindung des Hafens mit dem Hinterland. Für das Hafenmuseum ist sie unverzichtbarer Bestandteil, um historische Fahrzeuge zu zeigen, auf dem weiträumigen Gelände zu fahren und vor allem den Umschlag Schiff/Schuppen/Schiene/Straße vorführen zu können.
Hafenkrane - mehr als nur eine schöne Kulisse
Am Bremer Kai stehen rund 15 historische Krane aus dem gesamten Hafengebiet - überwiegend Vollportal-Krane. Die Namen ihrer berühmten Hersteller - wie Krupp oder Kampnagel - sind noch deutlich erkennbar. Einsatzbereit ist derzeit nur einer von ihnen, an anderen wird gearbeitet. Am Bremer Kai wurden auch die Halbportalkrane saniert, die einst am Kaispeicher A installiert waren. Heute stehen sie wieder an ihrem Heimatort, der Elb-philharmonie, und erinnern an die Wurzeln dieses Gebäudes.
Museumsschiff "Peking"
Vor über 100 Jahren bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut, segelte der Hamborger Veermaster Peking als einer der letzten Frachtsegler bis 1932 über den Atlantik. 88 Jahre nach dem letzten Auslaufen aus dem Hamburger Hafen und zwischenzeitlicher Funktion als Museumsschiff in New York, kehrte sie nun endlich wieder heim in den Hamburger Hafen und liegt frisch restauriert längsseits an ihrem vorläufigen Liegeplatz vor dem Hafenmuseum Hamburg. Das Schiff wird zukünftig eines der Höhepunkte des in Planung befindlichen Deutschen Hafen-Museums werden.
Die Peking war 1911 in Hamburg vom Stapel gelaufen, segelte später 34 Mal um Kap Horn und lag über 40 Jahre als Museumsschiff in New York. Nach einer spektakulären Atlantiküberführung wurde die historische 115 Meter lange Viermastbark im Auftrag der Stiftung Hamburg Maritim drei Jahre auf der Peters Werft in Wewelsfleth restauriert und erstrahlt nun wieder in voller ursprünglicher Schönheit. Das Schiff wurde elbaufwärts nach Hamburg geschleppt und im Hamburger Hafen durch unzählige Begleitboote und tausende „Sehleute“ an den Landungsbrücken begrüßt. Nach der Ankunft der Peking nahmen der erforderliche Ausbau des Liegeplatzes im Hansahafen und die sicherheitstechnische Fertigstellung des Viermasters für den Besucherbetrieb an Bord noch einige Monate in Anspruch. Seit Sommer 2021 ist die Peking nun auch für Besucherinnen und Besucher begehbar. Bis dahin konnte das Schiff innerhalb der Öffnungszeiten des Hafenmuseums Hamburg von der Kaikante aus betrachtet werden. Zudem sind im Schaudepot des Museums zahlreiche Originalobjekte von der Peking zu sehen, darunter der 17 Meter lange Bugspriet und die ursprüngliche Schiffsglocke des Viermasters. Die Peking wird als Leitobjekt ein Teil des noch in Planung befindlichen Deutschen Hafenmuseums, das das Herz des neuen Hamburger Stadtteils Grasbrook bilden wird. Mit dem Museum entsteht in der größten Hafenstadt Deutschlands in den nächsten Jahren ein Ort, an dem wirtschaftliche, soziale und kulturelle Fragestellungen rund um den Hafen als Knotenpunkt einer globalisierten Wirtschaft behandelt werden.
Container Terminal Burchardkai (CTB)
Auf dem HHLA Container Terminal Burchardkai wurden 1968 die ersten Stahlboxen in Hamburg abgefertigt. Heute schlägt die größte Anlage für den Containerumschlag fast jeden dritten Container im Hamburger Hafen um. 30 Containerbrücken arbeiten an den Tausenden Schiffen, die hier jährlich festmachen, und täglich werden mehrere Hundert Eisenbahnwaggons be- und entladen. Das laufende Modernisierungsprogramm erhöht die Kapazität schrittweise und macht den Terminal fit für die größten Containerschiffe. Der Containerterminal entwickelte sich aus einem Mehrzweckterminal. Früh wurde bei der HHLA erkannt, dass Containerumschlag große Vorteile hatte. 1965 wurde am Burchardkai Platz 3 die erste Containerbrücke aufgestellt. Sie schlug dort Container auf konventionelle Schiffe um. Als Beginn des „Containerzeitalters“ im Hamburger Hafen gilt der Erstanlauf der American Lancer am 31. Mai 1968. Das 213 Meter lange Schiff der United States Lines war das erste Vollcontainerschiff auf der Elbe. Zur Begrüßung des Schiffs kamen der damalige Hamburger Wirtschaftssenator und spätere HHLA-Vorstandsvorsitzende Helmuth Kern und andere Prominente. Kern setzte sich damals sehr für die Entwicklung des Hamburger Hafens ein. 1972 standen sechs Containerbrücken an sechs Liegeplätzen zu Verfügung für die damals gängige Containerschiff-Größe von 1500 TEU und 225 Meter Länge.
1992 begann die Verlängerung des Athabaskakais über das Athabaska-Ufer nach Westen. Hierfür mussten die Wasserschutzpolizei-Revierwache und auch die HADAG-Anlegebrücke weichen.
Um später auf dem CTB größere und damit schwerere Containerbrücken betreiben zu können, wurden die Liegeplätze 1 bis 6 am Burchardkai um etwa 20 Meter „vorgeschuht“: vor der bisherigen Kaianlage wurde eine 20 Meter breite neue Fläche mit einer neuen Kaimauer gebaut; das Hafenbecken wurde dadurch etwas kleiner. Ein Nebeneffekt ist, dass unter dem Kai der Bugstrahlruder-Strom besser abgeleitet werden kann, um eine Auskolkung unter der Kaianlage zu verhindern. Im August 2013 brachte das chinesische Spezialschiff Zhen Hua 26 die ersten vier für das CTB bestimmten Tandem-Containerbrücken an den Burchardkai. Kurze Zeit später wurde eine weitere Tandem-Containerbrücke in Betrieb genommen, so dass 13 zur Verfügung stehen. Die vom chinesischen Unternehmen ZPMC gebauten Containerbrücken wurden auf den erneuerten Liegeplätzen 3 und 4 aufgestellt.
Im August 2014 ging auch der ertüchtigte Liegeplatz 5/6 mit jetzt 595 Meter Länge in Betrieb. Er wurde mit fünf weiteren Tandem-Containerbrücken von ZPMC ausgestattet, die mit ihren 65 Meter langen Auslegern die größten Containerschiffe mit bis zu 24 Containerreihen nebeneinander be- und entladen können. Dabei können sie im Tandembetrieb arbeiten: eine Brücke kann gleichzeitig vier 20-Fuß- oder zwei 40-Fuß-Container bewegen. Im August 2016 trafen weitere drei Brücken von ZPMC ein. Sie wurden Anfang 2017 nacheinander am CTB am Liegeplatz 5/6 in Betrieb gestellt. Die HHLA hat ab dann am CTB zwei Liegeplätze zur Abfertigung von Großcontainerschiffen.
Vorbei am Anleger Teufelsbrück geht es in Richtung AIRBUS weiter elbabwärts.
AIRBUS
Hamburg, einer der drei größten Standorte weltweit für die zivile Luftfahrt – neben Seattle und Toulouse – ist Firmensitz von Airbus Commercial in Deutschland und größter industrieller Arbeitgeber der Hansestadt. Das Unternehmen spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Fertigung aller Airbus-Flugzeuge. Neben der Geschäftsführung der Airbus Operations GmbH hat die Leitung des A320-Flugzeugprogramms ihren Sitz in Finkenwerder. Ebenso wird hier an den Zukunftskonzepten wie ZEROe für Flugzeuge mit Wasserstoff-Antrieb mitgearbeitet. Für die aktuelle Produktion werden Bauteile aus aller Welt mit dem Frachtflugzeug Beluga, dem Schiff oder per LKW nach Hamburg transportiert. Fertige Großkomponenten werden an die Endlinien in Hamburg, Toulouse, Tianjin und Mobile geliefert.
Ein Schwerpunkt der Produktion in Finkenwerder liegt auf der Strukturmontage für die Flugzeuge der A320-Familie sowie für die Langstreckenflugzeuge A330 und A350 XWB. Ebenso erfolgt hier die Endmontage für die Flugzeuge der A320-Familie. Dabei arbeiten die Mitarbeiter unterstützt von modernster Robotertechnik. Außerdem erfolgt in Hamburg die Auslieferung der A320-Flugzeuge an Kunden in aller Welt. Mehr als die Hälfte aller weltweit produzierten Flugzeuge der A320-Familie werden von Hamburg ausgeliefert. Hier arbeitet man bei der Auslieferung in einem Team aus Technikern, Testpiloten und -ingenieuren sowie Spezialisten aus kaufmännischen Berufen zusammen. Test- und Abnahmeflüge unserer Flugzeuge sowie der Landeanflug unserer lächelnden Beluga kann man außerhalb des Werkes von einer Aussichtsplattform beobachten. Airbus-Mitarbeiter können eine direkte Flugverbindung zum Standort in Toulouse nutzen.
Anfang Juli 2020 wurde am Mühlenberger Yachthafen der rot-weiße Turm des neuen Blankeneser Oberfeuers aufgestellt. Mit dem roten Turmkopf hat der Leuchtturm eine Höhe von 62,25 Metern und ist damit der vierthöchste in Deutschland. Im Herbst 2019 starteten die Bauarbeiten für zwei neue Leuchttürme in Blankenese. Die beiden Vorgänger müssen ersetzt werden, weil die Fahrrinne zwischen dem Mühlenberger Loch und der Lühekurve um 160 Meter verbreitert wird. Sie wächst von 225 auf 385 Meter Breite und bildet so eine Begegnungsbox. Damit können ein- und auslaufende Pötte aneinander vorbeiziehen. Das erleichtert den Schiffsverkehr zwischen Elbmündung und Hamburger Hafen. Doch um die Mitte der veränderten Fahrrinne korrekt anzuzeigen, muss die Richtfeuerlinie angepasst werden. Deshalb verlieren die beiden Leuchttürme im Baurs Park und nahe der Kajüte SB 12 ihre Funktion. Dieses alte Richtfeuer aus dem Jahr 1984 wird zurückgebaut, sobald das neue in Betrieb geht. Dafür muss nun nur noch das neue 32 Meter hohe Unterfeuer fertiggestellt werden, dass zurzeit im Böschungsbereich der Elbe nahe dem Blankeneser Strandhotel errichtet wird. Dieser Leuchtturm wird über eine 22 Meter lange Brücke zu erreichen sein und auch eine Aussichtsplattform haben.
Leuchttürme faszinieren Besucher weltweit. Die Seefahrt kann trotz GPS und moderner Radargeräte nicht auf sie verzichten. Bei engen Fahrrinnen werden Richtfeuer aus zwei synchronisierten Leuchtfeuern unterschiedlicher Höhe errichtet. Im Hamburger Hafen gibt es 13 solcher Richtfeuer aus jeweils zwei Leuchttürmen.
Der Leuchtturm Oberfeuer Blankenese bildet seit dem 29. November 1984 zusammen mit dem Leuchtturm Unterfeuer Blankenese die Richtfeuerlinie Blankenese für elbaufwärts fahrende Schiffe. Der erste, 1983 erbaute Leuchtturm war bis 2020 in Betrieb und wurde dann durch einen anderen ersetzt und abgerissen, da die Richtfeuerlinie im Rahmen der Elbvertiefung um 500 m nach Südosten verlegt wurde. Der alte, 40 Meter hohe, weiß-rot gestreifte Betonturm mit rotem Stahllaternenhaus wurde 1983 gebaut. Er stand in Baurs Park auf dem Kanonenberg, rund 1.340 Meter vom Unterfeuer entfernt. Das elf Tonnen schwere Laternenhaus wurde mit Hilfe eines Mobilkranes montiert. Aufgrund seiner Höhe verfügte der Turm über eine Hindernis-Befeuerung für den Luftverkehr. Der seit 2020 in Betrieb befindliche, rot-weiß gestreifte Leuchtturm ist 62 m hoch und steht am Mühlenberger Jollenhafen in Nienstedten. Mit seinen 62,25 m Höhe ist er der vierthöchste Leuchtturm in Deutschland.
Am Abend des 2. Juli 2020 wurde das neue Oberfeuer am Blankeneser Mühlenberg aufgebaut.
Der Mühlenberger Yachthafen wird von der Jollenhafen-Gemeinschaft Mühlenberg betrieben und befindet sich in Hamburg-Blankenese unterhalb des Hirschparks. Mit der S-Bahn oder dem Bus hat man direkte Verbindung zu Hamburgs Innenstadt. Der Hafen liegt gegenüber einer Bucht der Elbe, dem Mühlenberger Loch. Hier kann man erstklassigen Wassersport betreiben. Der Hafen hat 245 Liegeplätze für Yachten, Jollen und offene Motorboote. Für Jollen gibt es auch Trockenliegeplätze an Land. Eine Slipanlage ist vorhanden. Ein Mastenkran kann kostenlos benutzt werden. Auch Gastliegeplätze stehen zur Verfügung.
Hamburg Blankenese: Villenviertel am Elbhang
Blankenese ist einer der schönsten Stadtteile Hamburg – und einer der reichsten. Das wundert nicht bei dem traumhaften Ausblick über die Elbe, den man von fast überall im Stadtteil hat. Nicht umsonst heißt eine alte Volksweisheit in der Hansestadt: „Mehr als Blankeneser kann ein Hamburger nicht werden.“
Weiße Perle an der Elbe
Wer denkt, hoch im Norden sei das Land nur flach, der war wohl noch nicht in Blankenese. In einem der schönsten Stadtteile Hamburgs geht es mächtig auf und ab: Der Hamburger Elbvorort besitzt mit dem Süllberg und dem Baursberg zwei der höchsten Erhebungen, die Hamburg zu bieten hat. Rund um den Süllberg gruppiert sich das Treppenviertel, eine Ansammlung von alten Fischerhäusern, die nur zu Fuß erreichbar sind. Hoch oben vom Süllberg und von vielen weiteren Standorten in Blankenese, hat man einen herrlichen Ausblick auf die Elbe und ihre Uferlandschaften wie das Falkensteiner Ufer. Doch nicht nur der Blick auf die Elbe ist wunderschön, Blankenese erfreut das Auge zudem mit viel Grün in seinen zahlreichen Parkanlagen.
Skandinavisch-mediterranes Flair
Blankenese hebt sich deutlich von den anderen Hamburger Stadtteilen ab und erinnert besonders im Sommer an eine Mischung aus skandinavischem und mediterranem Urlaubsparadies. Die meist weißen Fassaden der Häuser zwischen den Baumwipfeln sind schon von weitem gut zu sehen, wenn man in Richtung des Stadtteils fährt oder über die Elbe schippert. Vom Wasser aus sticht der Süllberg am prägnantesten hervor. Auf der Kuppe der 74,4 Meter hohen Erhebung thront die Burg, die heute ein Sterne-Restaurant, einen Biergarten und ein Hotel beherbergt und ein beliebtes Ausflugsziel ist. Rund um den Süllberg herum befindet sich das Treppenviertel – eine architektonische Besonderheit und Hamburgs ruhigster Stadtteil. Dort, wo man nur über die rund 5.000 Stufen der zahlreichen Treppen von A nach B kommt, haben Autos keine Chance. Das Treppenviertel ist damit sozusagen ein erfolgreiches Großprojekt für autofreies Wohnen in der Stadt.
Blankeneser Bergziegen
Aber auch außerhalb des Treppenviertels, in den engen, verwinkelten, sich durch den Stadtteil windenden Straßen, ist der Verkehr nur eingeschränkt möglich. Im Nahverkehr sind es beispielsweise nur die sogenannten Bergziegen, kleine, gelenkige Busse, die sich ohne Probleme durch die engen Gassen schlängeln können. Entlang der Straßen und Gassen liegen die wunderschönen Häuser, die das Erscheinungsbild Blankeneses prägen. Alte Fachwerkhäuser, reetgedeckte Dächer, Villen sowie Land- und Herrenhäuser wie der Katharinenhof, das Hessehaus oder das Landhaus Warburg geben dem Stadtteil sein unverwechselbares Aussehen. Zudem wird beim Anblick deutlich: Blankenese ist ein reicher Stadtteil. Das Durchschnittseinkommen der Bewohner liegt mit zirka 95.000 Euro im Jahr nahezu dreimal so hoch wie der Hamburger Durchschnitt.
Die Richtfeuerlinie Blankenese ist ein seit 1984 bestehendes Richtfeuer für elbaufwärts fahrende Schiffe im Hamburger Stadtteil Blankenese. Das ursprünglich 1983/1984 gebaute Richtfeuer, das am 29. November 1984 seinen Betrieb aufnahm, wurde im Oktober 2020 durch eine neue, etwa 500 m nach Südosten verschobene Richtfeuerlinie ersetzt. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurden die alten Leuchttürme abgerissen.
Im Zuge der Elbvertiefung wurde die Elbe westlich von Blankenese verbreitert und dort eine Begegnungsbox angelegt, an der ein- und auslaufende Schiffe einander passieren können. Die Richtfeuerlinie Blankenese, die die Fahrrinne für einlaufende Schiffe markiert, wurde dabei um 125 m nach Süden verlegt. Die dafür notwendigen neuen Leuchttürme wurden von Herbst 2019 bis Herbst 2020 neu errichtet und nahmen am 26. Oktober 2020 ihren Betrieb auf.
Direkt am Blankeneser Fähranleger an der Elbe, in unmittelbarer Nähe zum Treppenviertel, liegt das Ponton op'n Bulln. Der Zugang ist nur möglich über eine schmale Gangway. Diese ist mal steiler, mal seichter - je nachdem, ob Ebbe oder Flut. Der Gast wird im Ponton op'n Bullen mit Hamburger Spezialitäten wie Labskaus oder Pannfisch verwöhnt. Zudem gibt es Kaffee, Kuchen, Currywurst oder Spanferkel.
Vor den Toren der Großstadt – direkt am Elbufer des malerischen Treppenviertels Blankenese – liegt als erstes Haus am Strand eine historische Jugendstilvilla, die 1902 erbaut wurde. Modernes Design und erhaltene Jugendstil-Elemente schaffen eine einzigartige Atmosphäre im Strandhotel Blankenese. Di beiden großzügigen Salons mit Panoramafenstern bieten Platz für bis 60 Gäste und die weitläufige Strand-Terrasse mit direktem Elbblick lädt zu jeder Jahreszeit zum Beobachten der zahlreichen Segelschiffe, Motorboote und Containerriesen ein. Das charmante Hotel, schon damals im maritimen Stil als Herberge und Ausflugslokal errichtet, verfügt über insgesamt 15 Zimmer: acht Doppelzimmer und vier Einzelzimmer im Haupthaus sowie zwei Doppelzimmer und eine Suite im dazugehörigen Kapitänshaus. Alle Zimmer sind individuell eingerichtete Rückzugsorte und verfügen über einen fantastischen Blick auf das Blankeneser Treppenviertel oder die Elbe.
Grüner wird's nicht
Neben dem Weiß der Häuserfassaden ist besonders das Grün der Bäume in Blankenese allgegenwärtig. Im Norden des Stadtteils, direkt am Blankeneser Bahnhof, der schon 1867 eröffnet wurde und damit der älteste Bahnhof Hamburgs ist, liegt Goßlers Park und ein Stück südlich davon der Hessepark. Westlich des Süllberges bilden Schinckels Park, Bismarckstein und Polterberg ein grünes Ensemble. Der wunderschöne Römische Garten bildet den Übergang vom Polterberg zum Waldpark Falkenstein, der sich entlang des Elbufers schlängelt und schließlich in den Sven-Simon-Park mündet. Apropos Falkenstein: Das Falkensteiner Ufer mit dem Elbstrand und seinem Leuchtturm ist wohl eines der schönsten Stücke Land, an dem man sich an der Elbe aufhalten kann. Die Aussicht auf den Fluss mit den vorbeifahrenden Schiffen, hinüber auf die andere Uferseite und die unter Naturschutz stehende Binneninsel Neßsand mitten in der Elbe ist unvergleichlich in Hamburg. Bei Ebbe gibt das Gewässer dort auch den Blick frei auf das Schiffswrack „Uwe“, das seit Mitte der 50er-Jahre am Flussufer liegt. Entlang des Elbufers sind zudem weitere Schiffswracks zu sehen, die ans Ufer geschleppt wurden und nun zu Sehenswürdigkeiten geworden sind.
Die Uwe war ein Binnenschiff, dessen Heck seit 1976 als Wrack in der Elbe vor Hamburg-Blankenese liegt.
Im Westen Hamburgs findet man mit dem Falkensteiner Ufer nicht nur einen ausgesprochen schönen Sandstrand, der wesentlich idyllischer ist als der zentrumsnähere und überlaufene Elbstrand. Faszinierend wird das Falkensteiner Ufer vor allem durch die zwei Schiffswracks, die sich dort seit einigen Jahrzehnten dem Hamburger Schmuddelwetter ausgesetzt sehen.
Das Binnenschiff „Uwe“ – leicht zu identifizieren an der offensichtlich zu neuen Aufschrift – sank hier im Dezember 1975 bei Nebel, der die Sicht auf 50 Meter einschränkte. Auf dem Radar des deutschen Frachters „Wiedau“ tauchte erst viel zu spät das Signal eines polnischen Frachters auf.
Durch den folgenden Zusammenprall der beiden Schiffe änderte sich der Kurs der Wiedau und zwar so, dass die Wiedau mit dem Binnenschiff Uwe kollidierte und dieses in zwei Teile schnitt. Für beide Schiffe war es, im wahrsten Sinne des Wortes, der Untergang. Der Kapitän der „Uwe“ sowie 16 Besatzungs-Mitglieder der „Wiedau“ konnten sich an das nahe Ufer retten, zwei Menschen haben die Kollision nicht überlebt.
Der nur wenige Meter von der Uwe entfernte hölzerne Rumpf des motorisierten finnischen Seglers Polstjernan schmückt das Falkensteiner Ufer seit seinem Untergang im Jahre 1926. Gleichzeitig fungiert das Wrack als Wellenbrecher. Untergegangen ist die Polstjernan jedoch nicht in der unmittelbaren Nähe des Falkensteiner Ufers. Im Nord-Ostsee-Kanal setzte der Motor die Holzladung in Brand. Das brennende Schiff wurde zunächst von einem Schlepper vor Grimmershörn auf Sand gesetzt. Eine Versicherung erteilte kurze Zeit später den Auftrag, das Schiff zu bergen. Bei dieser Bergungsaktion landete das Schiff am Falkensteiner Ufer. Dabei zeigte sich, dass die Polstjernan nicht mehr zu retten war.
Ein Herz für den Sport
Schiffe spielen im ehemaligen Fischerdorf natürlich immer noch eine große Rolle. In Blankenese haben sich im Laufe der Jahrzehnte viele Segelvereine angesiedelt, die die optimalen Bedingungen direkt vor der Haustür nutzen. So wie der Segelclub Rhe, 1855 gegründet und damit der älteste Segelclub Deutschlands, dessen Clubhaus im Sven-Simon-Park liegt.
Gewachsene Gemeinschaft
Die Historie Blankeneses ist genauso besonders wie der Stadtteil selbst. Dafür sorgen die Einwohner, die ihre Traditionen hochhalten. Dabei gilt es zunächst eine Hürde zu überwinden: Man kann zwar nach Blankenese ziehen, doch richtiger Blankeneser wird man dadurch noch lange nicht. Erst wenn mehrere Generationen einer Familie im Stadtteil gelebt haben, darf man sich als waschechter Blankeneser bezeichnen. So finden sich in der Geschichte des Stadtteils häufig die gleichen Familiennamen, wie zum Beispiel der Name Breckwoldt. Viet Breckwoldt war der erste dieser Ahnenreihe, der 1490 in Blankenese geboren wurde. Ihm wurden Anfang des 16. Jahrhunderts die Rechte an der Blankeneser Elbfähre, einer der bedeutendsten Fährverbindungen über den Fluss, übertragen. Mitte des 17. Jahrhunderts trugen von den 45 Blankeneser Familien schließlich 18 den Namen Breckwoldt. Weniger konstant als die Blankeneser Familiengeschichten war die Zugehörigkeit des Stadtteils. Das ehemalige Fischerdorf wurde im Jahr 1301 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zunächst zur Grafschaft Holstein-Pinneberg und ab 1460 zum Herzogtum Holstein. Auf zwei Jahrhunderte dänische Herrschaft folgten im Deutsch-Dänischen-Krieg eine kurze Zeit unter Österreichischer Flagge, bevor Blankenese 1866 an Preußen fiel. 1927 mussten sich die Einwohner erneut umstellen, denn ihr Stadtteil wurde durch das Groß-Altona-Gesetz zum Vorort der Großstadt Altona – gegen den Willen der Bewohner. Wiederum nur elf Jahre später wurde Blankenese schließlich zusammen mit Altona nach Hamburg eingegliedert. Blankenese hat sich in seiner langen Geschichte dabei stetig entwickelt. Als Fischerdorf gegründet, verlebten später viele Kapitäne und Lotsen ihren Lebensabend im Elbvorort. Blankenese wurde im Verlauf immer wohlhabender und stieg schließlich zum großbürgerlichen Villenviertel auf.
Der Name Blankenese geht übrigens auf eine überspülte Landzunge zurück. Die blanke Nase in der Elbe, glatt und glänzend, wenn die Gezeiten sie freilegten, verschwand allerdings im Laufe der Jahrhunderte und wurde vermutlich von einer Sturmflut für immer weggerissen.
Nach kurzer Zeit erreichen wir auf der Backbordseite die unter Naturschutz stehende Binneninsel Neßsand in der Unterelbe. Auf ihr treffen sich die Grenzen der Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die sumpfige Landzunge Neßhaken vor Finkenwerder abgetragen, befestigt und begradigt, um die Werke des Hamburger Flugzeugbau zu erbauen. Der damals noch angrenzende Mündungstrichter der Alten Süderelbe, das Mühlenberger Loch, wurde zur Landefläche für Wasserflugzeuge ausgebaggert. Der Aushub wurde elbabwärts, vorbei am Schweinsand, gegenüber von Wittenbergen abgelagert. So entstand dicht neben dem Schweinesand die neue Insel Neßsand. Beide Inseln waren jeweils rund 900 Meter lang. Ihren Namen bezog die neue Insel vermutlich daher, dass ihr Material – Sand – von der als Neß bekannten Landzunge von Finkenwerder stammt. Es handelte sich bei der Aufschüttung buchstäblich um „Neßsand“. Die Sachbezeichnung wurde offenbar zur geographischen Bezeichnung. Das Gelände wurde aufgeforstet. Die Vegetation entwickelte sich zu einem teils undurchdringlichen Dickicht. Sogar große, schwer erreichbare Teiche entstanden, sind aber teilweise wieder verlandet. Im Rahmen der Elbvertiefung von 1965 bis 1970 wurde auch die restliche vier Kilometer lange Wasserfläche zwischen Hanskalbsand und Neßsand nebst Schweinesand aufgespült, so dass Hanskalbsand und Neßsand nebst Schweinesand zu einer 7,5 Kilometer langen Insel vereinigt wurden. Ihre Namen wurden beibehalten, bezogen sich aber nur noch auf Regionen der – ansonsten namenlosen – Insel. Die Insel ist Zentrum des rund 170 Hektar großen und seit 1952 bestehenden Naturschutzgebietes Neßsand, zu dem noch Wattgebiete und die zusammenhängende Insel Schweinesand gehören. Im Westen reicht es bis zur früheren, heute nur noch durch die Steinschüttungen erkennbaren, Durchfahrt. Das von Hamburg verwaltete Naturschutzgebiet wird zeitweise, meist im Sommerhalbjahr, von einem Insel- und Naturschutzwart bewohnt und bewacht. Seit 1998 ist es, zusammen mit dem Landschaftsschutzgebiet Mühlenberger Loch, Natura-2000-Gebiet. Der in Niedersachsen liegende Teil des Naturschutzgebietes ging im Dezember 2018 im neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet „Elbe und Inseln“ auf. Das Betreten des Gebietes ist verboten, lediglich im nordwestlichen Abschnitt des Schweinesander Strandes sowie am schmalen westlichen Bereich ist das Anlanden und Betreten erlaubt.
▲ Der Schiffsanleger Wittenbergen hat schon lange keine Fahrgastfunktion seit die HADAG die Fährverbindung zwischen den St. Pauli Landungsbrücken und Schulau vor Jahren aufgegeben hat.Es steht zu befürchten, dass der Anleger bald ganz aufgegeben wird. Heute dient er der DLRG, die dort an der Innenkante ein Einsatzboot in der Saison liegen hat.
Leuchtturm Rissen, Unterfeuer
Wittenbergen
Der rot-weiß gestreifte, sechseckige Leuchtturm Wittenbergen bildet seit 1900 zusammen mit dem Leuchtturm Tinsdal die Richtfeuerlinie Wittenbergen-Tinsdal für elbabwärts fahrende Schiffe im Hamburger Stadtteil Rissen.
Der Bau der Stahlgittertürme begann 1899, zeitgleich mit dem Leuchtturm Billerbek, der bis 1960 zusammen mit dem Leuchtturm Tinsdal die Richtfeuerlinie Billerbek-Tinsdal bildete. Auf Grund einer Fahrwasserveränderung der Unterelbe wurde das 30 Meter hohe und vier Tonnen schwere Unterfeuer im September 1905 um neun Meter nach Süden versetzt. Bei einer weiteren Umbaumaßnahme im Jahr 1927 wurde die Petroleumlampe mit Otterblenden gegen eine rundum verglaste Flüssiggaslaterne mit Gürteloptiken, 375 Millimeter Brennweite Richtfeuerlinie und 187,5 Millimeter Brennweite Quermarkenfeuer ausgetauscht. Außerdem erhielt er das bis heute bestehende Farbkleid.
Der Turm ist seit 1966 elektrifiziert, wird seit 1979 ferngesteuert und ist heute mit Doppelsignalscheinwerfer (2 mal 60 Watt) mit einer Sichtweite von 14,3 Seemeilen ausgestattet. Der Leuchtturm Wittenbergen steht seit dem 31. März 2004 unter Denkmalschutz und gehört zu den ältesten Stahl-Leuchttürmen der Bauweise Treppenrohr mit Gratsparren.
Unweit vom Schulauer Elbhochufer, aber jenseits der Landesgrenze steht auf Hamburger Gebiet das Oberfeuer Tinsdal. Um das nostalgischen Flair des seit 121 Jahren im Betrieb befindlichen Leuchtturms zu unterstreichen hat die Grafikerin Corinna Dintheer ihrem Leuchtturm eine Elbekarte aus dem Jahre 1932 untergelegt, als man in jenen Jahren Tinsdahl noch mit einem "h" schrieb.Das Leuchtfeuer Tinsdal bildet seit 1900 als Oberfeuer zusammen mit dem Leuchtturm Wittenbergen als Unterfeuer die Richtfeuerlinie Tinsdal-Wittenbergen.
Ein Rätsel bleibt aber warum das Bundesministerium der Finanzen, das sicherlich den Rat des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamts eingeholt hat, statt des Oberfeuers nicht das weitaus bekanntere und prominentere Unterfeuer Wittenbergen ausgewählt hat.
Das Heizkraftwerk Wedel ist ein Heizkraftwerk (HKW) in Wedel, Schleswig-Holstein, das direkt an der Unterelbe und der Landesgrenze zu Hamburg liegt. Das mit Steinkohle befeuerte Kohlekraftwerk verfügt über zwei Blöcke sowie zwei Gasturbinen für die Spitzenlastversorgung. Charakteristisch für die Anlage sind die beiden jeweils 151 Meter hohen Schornsteine. Der elbseitige Schornstein ist, ebenso wie zwei der ehemals vier Blöcke, stillgelegt. Das HKW gehört seit 2. September 2019 zur Wärme Hamburg GmbH, die zu 100 % im Besitz der Stadt Hamburg ist.
Das Kraftwerk Wedel wurde in den Jahren 1961–1965 von der damaligen Hamburgische Elektrizitäts-Werke AG (HEW) erbaut. Gleichzeitig wurde das auf gleichem Gelände befindliche Kraftwerk Schulau außer Betrieb genommen. Die Gebäudeplanung erfolgte durch die Architekten Bernhard Hermkes und Gerhart Becker. Bis 1987 trug das Kraftwerk ausschließlich zur Stromversorgung Hamburgs bei. Um das Kraftwerk auch für die Wärmeerzeugung einsetzen zu können, wurden 1988/89 zwei Blöcke für Kraft-Wärme-Kopplung umgebaut. Zeitgleich wurde eine Rauchgasentschwefelungs- und Entstickungsanlage errichtet. Von 1990 bis 1993 wurde das Heizkraftwerk in einer Generalüberholung auf den neuesten Stand der Technik gebracht, um die Betriebsdauer dadurch um 25 bis 30 Jahre zu verlängern. Eine erneute Ertüchtigung erfolgte im Jahr 2016.
2022 wurden am Standort des Heizkraftwerkes Wedel zwei Elektrokessel für die im Bau befindliche Power-to-Heat-Anlage (P2H) angeliefert und eingebaut. Die installierten Kessel bilden künftig das Herzstück der Wind-zu-Wärme-Anlage. Sie wir eine der größten ihrer Art in Deutschland sein. Die Anlage ist vom Typ Power-to-Heat (P2H). Das bedeutet, aus Strom und nicht aus fossilen Energieträgern wird Wärme erzeugt. Die Anlage wird künftig Windstrom in Wärme zum Heizen umwandeln. Sie funktioniert nach dem Prinzip eines Tauchsieders. Windstrom wird genutzt, um Wasser zu erwärmen, das in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Rund 23.000 Liter Wasser werden dafür pro E-Kessel auf bis zu 138 Grad Celsius erwärmt. Über Wärmetauscher wird das heiße Wasser dann in das Hamburger Fernwärmenetz eingespeist. Mit einer Leistung von 80 Megawatt können so rund 27.000 Wohneinheiten mit Fernwärme versorgt werden. Die P2H-Anlage ist langfristig auch ein Ersatz für das Heizkraftwerk Wedel. Mit dieser Power-to-Heat-Anlage wird der CO2-Ausstoß im Bereich der Fernwärme reduziert und der Einsatz von Kohle im Heizkraftwerk Wedel während der Restlaufzeit bis 2025 heruntergefahren.
Schulauer Fährhaus mit Begrüßungsanlage für Schiffe "Willkomm Höft"
Die Begrüßungskapitäne begrüßen schon seit 1952 von 10 Uhr bis Sonnenuntergang die dicken Pötte auf der Elbe und versorgen die Gäste mit vielfältigen Information über das Schiff, das soeben begrüßt oder verabschiedet wurde. Über 17.000 Karteikarten und der tägliche Hafenbericht sind ihre Hauptinformationsquellen.
Auch wenn alle optischen Navigationshilfen wegen zu schlechter Sicht ausfallen, ist ein relativ sicherer Verkehr auf der Elbe mit Hilfe des Radarleitsystems möglich. Von der Elbansteuerung bis Wedel stehen Radarstellen wie etwa in St. Margarethen, Freiburg, Rhinplate-Süd, Pagensand und Hetlingen. Der Turm der Elbinsel Rhinplate bei Glückstadt steht am Südende und hat eine Bauwerkshöhe von 81 m. Das Quermarkenfeuer befindet sich auf der unteren Plattform des Radarturms in 15 m Höhe. Der Radarturm stellt folgende Richtfunkverbindungen her: Wedel – Rhinplate, Pagensand – Rhinplate und Rhinplate – Brunsbüttel.
Ein wichtiger Standort für Wassersportler
Die Unterelbe zwischen dem Hamburger Hafen und ihrer Mündung bei Cuxhaven eignet sich vorzüglich zur Ausübung sowohl des Regatta- als auch des Fahrtensegelsports. Obwohl hier alljährlich rund 50 Regatten bis hin zu Meisterschaften ausgetragen werden, betreiben rund 90% aller Seglerfamilien bis ins hohe Alter das Fahrtensegeln. Auf zahlreichen Vereinsbooten werden Jugendliche und Kinder ausgebildet. Auch viele Motorboote starten von hier aus zu ihren Fahrten elbab- und elbaufwärts.
Hamburger Yachthafen
Der Hamburger Yachthafen hat als größte und wichtigste Einrichtung dieser Art die Aufgabe, für Wassersportler als gemeinnützige Sportanlage preiswert Liegeplätze für Sportboote zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist der Yachthafen jährlich für viele auswärtige Wassersportler ein wichtiger Gast- und Zielhafen. Der Yachthafen mit seinem ca. 80.000 m² Auwald ist auch Naherholungsgebiet für Wedel und das Hamburger Umland.
Bei Hetlingen queren zwei Hochspannungsleitungen die Elbe (Elbekreuzung 1 und Elbekreuzung 2). Die Masten stehen auf der schleswig-holsteinischen Elbseite und auf der Elbinsel Lühesand (Landkreis Stade, Niedersachsen). Die Tragmasten der Elbekreuzung 1 haben eine Höhe von 189 m und wurden 1959 bis 1962 gebaut. 1976-1978 kam die Elbekreuzung 2 dazu, deren Tragmasten noch höher sein mussten, um die Durchfahrtshöhe von 75 m zu erreichen. Sie sind 227 m hoch und damit noch die höchsten Strommasten Europas, lange Jahre waren sie sogar die höchsten der Welt.
Das Foto zeigt den nördlichen Tragmast der Elbekreuzung 2 nahe der Hetlinger Schanze. Die Masten stehen in einem Abstand von 1,17 Kilometer voneinander entfernt. Weil die 380 Kilovolt-Stromkabel wegen der Streckenlänge stark durchhängen und große Schiffe die Elbe passieren, mussten die Masten so außerordentlich hoch gebaut werden. Die Kabel sind Teil des Europäischen Energieverbunds, der wie ein Ring um die Metropole Hamburg geführt ist, der aber weit darüber hinaus bis Sizilien reicht.
Das Kernkraftwerk Stade (KKS) wurde von 1972 bis 2003 in Stadersand nahe der Schwingemündung an der Elbe betrieben. Es liegt an der südlichen Uferseite der Unterelbe in der Gemarkung der Hansestadt Stade in Niedersachsen, etwa 30 km westlich von Hamburg. Es war mit einem Druckwasserreaktor ausgestattet. Es gehört zu den ersten kommerziell genutzten Atomkraftwerken in Deutschland. Als Vorreiter gab das Kernkraftwerk außer Strom auch Wärme an die benachbarte Saline ab. Am 14. November 2003 wurde das Kraftwerk Stade offiziell stillgelegt. Es war das erste nach dem Atomausstieg stillgelegte Kernkraftwerk Deutschlands und befindet sich zurzeit im Rückbau Phase 4. Mit Stand März 2017 wird davon ausgegangen, dass der Rückbau bis zum Jahr 2023 dauern wird. Die Rückbaukosten wurden zu diesem Zeitpunkt auf eine Milliarde Euro beziffert.
Die Einfahrt in die Haseldorfer Binnenelbe heißt Dwarsloch und ist bei Wassersportlern wegen seiner ruhigen Ankerplätze sehr beliebt. Auf dem Juelssand, steht dieser schmucke Leuchtturm, den die Segler „Kleiner Kohn“ nennen. Er wurde im Jahr 1896 errichtet und war bis zu seiner Abschaltung im Januar 2010 der älteste noch im Betrieb befindliche Leuchtturm an der Unterelbe.
Der Leuchtturm wurde anfangs mit Petroleum, ab 1928 mit einem Gasglühlichtbrenner betrieben. 1965 wurde das Feuer elektrifiziert und 1967 automatisiert, so dass die letzte Leuchtturm-Wärterin „Oma Eilers“ das Dienstgebäude verlassen konnte. Bis zum 11. Januar 2010 war er das älteste in Betrieb befindliche Leuchtfeuer an der Unterelbe, dann wurde sein Feuer endgültig gelöscht. Heute steht der Leuchtturm mitten im Naturschutzgebiet und ist für Besucher nicht mehr zu erreichen. 2017 wurde der alte Leuchtturm Juelssand, der auch „Kleiner Kohn“ genannt wird, verkauft. Der seit 1704 bewohnte Juelssand war früher einmal eine Elbinsel. Durch Sandanschwemmungen und Veränderungen des Flussbettes ist der Altarm der Unterelbe verlandet, so dass die ehemalige Insel heute direkt mit der Hetlinger Schanze verbunden ist. Hier stand, etwas elbaufwärts von dem Leuchtturm, in einer Baumgruppe, ein altes Bauernhaus, das, nach Ausweisung des Gebietes als Naturschutzfläche, vor einigen Jahren abgerissen wurde. Bei näherer Betrachtung bietet der Leuchtturm Juelssand heute einen traurigen Anblick. Tiefe Risse ziehen sich durch das Mauerwerk und die Steinschüttung vor dem Leuchtturm bedarf der Erneuerung. So geht dieses maritime Kulturdenkmal einer ungewissen Zukunft entgegen.
Hier überholt uns der umweltfreundliche Hybrid-Katamaran „LIINSAND“. Das Schiff fährt emissionsarm auf der Elbe, in den Häfen sogar komplett emissionsfrei mit Batteriekraft. Es ist mit 16 Knoten flott unterwegs und befördern bis zu 50 Passagiere und bis zu 15 Fahrräder dreimal am Tag auf der Linie Stadersand -Wedel (Schulau) - Fischmarkt (HH-Altona).
Die Watten Fährlinien GmbH verlegte 2019 ihr Schiff „Liinsand“ aus dem Wattenmeer an die Elbe (Bilder vom alten Einsatzort finden Sie auch auf dieser Webseite). Bereits am 9. Juli stellt das Schiff seinen Dienst als Wattentaxi zwischen Föhr, Amrum, Dagebüll, Hooge und Langeness ein und steuert die Hansestadt an, um zeitnah eine neue Elbverbindung zwischen Stade, Wedel und Hamburg zu schaffen.
Rein optisch gesehen hat die Liinsand wohl auch schon bessere Zeiten erlebt.
Gaskraftwerk DOW
Meilenstein der Energieversorgung am Industrie-Standort Stade-Bützfleth: Der Chemie-Gigant Dow hat hier 2013 sein Gaskraftwerk in Betrieb genommen. Die zukunftsweisende Anlage ist Teil einer im Aufbau befindlichen, auf Selbstversorgung des Dow-Werks ausgerichteten, integrierten Kraftwerks-Anlage, die mit Gas, Wasserstoff, Biomasse und Kohle betrieben wird. Der Kohle-Anteil an dem Konzept steht, wie berichtet, wegen der aus Sicht von Umweltschützern immer noch zu hohen Emission des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid in der Kritik. Das Gaskraftwerk DOW an der Unterelbe bei Stade: Im Vordergrund die Hallen mit den Turbinen, dahinter die Dampf-Erzeuger und Schornsteine.
Seehafen Stade (Stade-Bützfleth)
Der Seehafen Stade (Stade-Bützfleth) liegt im Ortsteil Bützfleth der Hansestadt Stade. Der Hafen ist 60 sm von der Nordsee entfernt (gemessen ab Elbe 1) und kann Schiffe mit einer Länge von bis zu 270 m und 14 m Tiefgang abfertigen. Der mittlere Tidenhub im Bereich des Hafens beträgt 3,1 m. Der Hafen besteht aus einem Nord- und einem Südpier, die ausschließlich für den Werksumschlag der ansässigen Industrieunternehmen genutzt werden, sowie einem Nordwest-Kai. Im Seehafen Stade werden aktuell vor allem Bauxit für das Aluminiumoxid-Werk importiert und Chemikalien von Dow Chemical verladen. Außerdem werden Baustoffe wie Sand, Kies oder Ton umgeschlagen. Im Jahr 2016 wurden im Seegüterverkehr rund 5,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, davon 3,05 Mio. t feste Massengüter und 2,65 Mio. t flüssige Massengüter. 4150 Personen waren 2010 direkt vom Seehafen Stade abhängig beschäftigt. Abgeschlossen ist die erste von zwei Ausbaustufen des Seehafens Stade durch den landeseigenen Hafenbetreiber Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG. In der Endstufe sollen umfangreiche Container- und Schüttgutkapazitäten geschaffen werden.
Der alte Leuchtturm Steindeich in Kollmar wurde 1965 erbaut und war bis 1995 in Betrieb. Der Leuchtturm Steindeich wurde 1965 errichtet. Dazu verankerte man zunächst 10 Betonpfähle mit einer Länge von 12, bzw. 16 Metern und einem Durchmesser von 0,42 Metern im Marschboden. Auf dieser Gründung goss man eine 1,10 Meter starke Betonplatte als Fundament. Um den Turm herum wurde im Erdgeschoss ein achteckiger ziegelsichtiger Wirtschaftstrakt erbaut, der ursprünglich Aufenthaltsräume, Sanitäranlagen und Funktionsräume beherbergte. Über eine Betonwendeltreppe mit 131 Stufen lässt sich nach 28 Höhenmetern der ebenfalls in Beton ausgeführte, frühere Radarraum der Station erreichen. Dieser befindet sich insgesamt 35 Meter über dem Erdboden.
Als so genanntes Quermarkenfeuer diente der Turm der Schifffahrt als Marke zum Richtungswechsel, in dem verschiedenfarbige Sektoren ausgestrahlt wurden. Bei einem Wechsel der Lichtfarbe musste der Kurs in Richtung eines weiteren Leuchtfeuers geändert werden. Neben der Funktion als Leuchtfeuer war der Turm auch eine Radaranlage zur Verkehrsüberwachung. Er gehörte zu einer ganzen Kette von Radaranlagen zwischen dem damaligen Feuerschiff „Elbe 2“ in der Elbmündung in die Nordsee und Hamburg, die bei ihrer Errichtung 1965 mit 140 Kilometern die längste Radarkette der Welt bildeten. Der Turm wird heute als private Wohnung genutzt. Bereits im Jahr 1893 wurde unweit des heutigen Standortes, direkt am Elbdeich gelegen, ein stählerner Vorgängerbau errichtet. Auch er war ein Quermarkenfeuer, welches zunächst bis 1927 durch eine Petroleumlampe mit einem Docht betrieben wurde. 1928 rüstete man das Leuchtfeuer auf Flüssiggasbetrieb um und führte eine unterbrochene Kennung der Leuchtsignale ein. In den 1960er Jahren reichte die visuelle Funktion der Leuchtfeuer zur Sicherung der Schifffahrt nicht mehr aus. Neue Sicherungstechniken wurden eingeführt und das alte Leuchtfeuer 1968 abgebrochen. Den neuen Leuchtturm am Steindeich hinter der Straße erbaute man 1965. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger war dieser Turm ein Hybridbauwerk. Neben dem bekannten Quermarkenfeuer besaß das Gebäude auch eine Radaranlage. Er gehörte zu einer ganzen Kette von Radaranlagen, die die Elbe von der Mündung bis zum Hamburger Hafen überwachten. Die Anlage ging 1966 in Betrieb und wurde 1995 außer Dienst gestellt, nachdem seine Aufgabe von einer neuen Generation von Radaranlagen übernommen wurde. Seit 1999 ist der Turm in Privatbesitz und bewohnt.
Quelle: „Leuchtturm Kollmar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290006
Das Unterfeuer Krautsand besteht aus einem Stück. Fertig angeliefert wurde die Turmröhre mit einem Kran auf das vorbereitete Fundament gestellt. Anschließend mussten nur noch Fundament und Turm verschraubt, und die elektrischen Verbindungen hergestellt werden. Der gesamte Vorgang war innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen. Sollten zukünftig Veränderungen der Fahrwasserlage eine Anpassung der Richtfeuerlinie erforderlich machen, kann der Turm einfach versetzt werden. Unterhalb des Umlaufes sind feste Angriffspunkte angebracht, an denen mit Hebezeug angesetzt werden kann.
Leuchtfeuertechnische Einrichtung
Wie auch im Oberfeuer dient ein Doppelsignalscheinwerfer mit Volllinse als feuertechnische Einrichtung. Die Kennung wird durch Lampentaktung erzeugt und ist mit dem Oberfeuer synchronisiert. Der Lampenraum ist schwarz lackiert, um Reflexionen zu verhindern. Der rot-weiße 20,3 m hohe Turm, ist ganauso wie das Oberfeuer mit Signalscheinwerfern im Laternenhaus ausgerüstet. Sein Gleichtaktfeuer ist bei einer Feuerhöhe von 30 m 12,9 sm weit sichtbar.
Um 14:30 Uhr erreichen wir die Elbinsel Krautsand.
12 Inseln gibt es in der Elbe zwischen Hamburg und Nordsee. Auch Krautsand lag 1575 lag noch mitten im Strom. Die Gezeiten Ebbe und Flut, aber auch Stürme haben die Inseln verschoben, zerrissen oder zu neuen Inseln verbunden. Die meisten Elbinseln mit ihren stillen Buchten, in denen schon der Pirat Klaus Störtebeker im 14. Jahrhundert gelauert haben mag, waren ursprünglich Sandbänke, die nur bei Niedrigwasser zu sehen waren. Viele Sände erhöhte der Mensch im 20. Jahrhundert künstlich.
Die Elbinsel Krautsand ist rund 16 Kilometer lang und 3 Kilometer breit und liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Cuxhaven und Hamburg. Hier leben ca. 400 Menschen und die Zeit läuft ein wenig langsamer als anderswo. Bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden die ersten richtigen Häuser auf Krautsand errichtet. Zum Schutz gegen die Sturmfluten wurden diese auf Erdhügeln gebaut, den sogenannten Wurten. Heutzutage ist die Insel ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Der ungewöhnliche Charme der Insel besteht aus den wenigen Menschen und ganz viel Natur. Eben typisch Norddeutschland. Besonders der herrliche, kilometerlange Strand lädt zum Verweilen ein. Typisch für Krautsand sind außerdem die Reetdachhäuser, die Obsthöfe, die Viehweiden und der ehemalige Hafen, der alte Elb-Ewer „Catharina“. Nach dem Landaufenthalt ging es wieder an Bord der Viktoria. Auf der rund 4-stündigen Rückfahrt nach Hamburg kann man sich bequem zurücklehnen und die gesammelten Eindrücke gemütlich sacken lassen.
Nach einstündigem Aufenthalt geht es zurück zum Hamburger Hafen:
Orientierungs- und Leitfeuer Pagensand Nord
Am Ende des Trennungswerkes zwischen Hauptelbe und Pagensander Nebenelbe befindet sich der Leuchtturm “Orientierungs- und Leitfeuer Pagensand Nord”. Die Elbinsel Pagensand ist etwa 5,8 Kilometer lang, etwa 1000 Meter breit und hat eine Fläche von über 500 Hektar.
Die Jan De Nul Group gab kürzlich bekannt, dass ihr Saugbagger ALEXANDER VON HUMBOLDT 2.000 Betriebsstunden mit 100% alternativem Biokraftstoff der zweiten Generation (BFO) absolviert hat. Das Baggerschiff wird von zwei MAN 12V32/40-Motoren und einem MAN 7L32/40-Motor angetrieben. Die Jan De Nul Group berichtet, dass dieser wichtige Meilenstein die längste kontinuierliche Verwendung von 100% nachhaltigem Biokraftstoff in der Schifffahrt darstellt und stellt fest, dass damit die zukünftige Verbreitung dieser Kraftstofflösung weiter gestärkt wird.
Die World Voyager (126 m lang und 19 m breit) ist aktuell das zweite Hochseeschiff des Kreuzfahrtspezialisten nicko cruises. Das Schiff, für maximal 200 Passagiere, wird ganzjährig auf dem deutschen Markt eingesetzt und vor allem für Kunden aus Deutschland gestaltet. Auf der World Voyager ist alles auf das Wohlgefühl der Passagiere ausgerichtet – von den komfortablen Kabinen mit vielen Extras über ein großzügiges Wellness- und Fitnessangebot bis zu der 100-köpfigen Crew, die aufmerksam für die Passagiere da ist. Die Reederei Nicko Cruises legt aber ebenso großen Wert auf die Nachhaltigkeit ihrer Reisen und den respektvollen Umgang mit der Natur.
Erst 2020 läuft die World Voyager, ausgestattet mit modernster Technik, vom Stapel und verspricht Expeditionen auch in entlegene Gebiete, da das Schiff über sehr geringe Ausmaße verfügt. Die World Voyager ist am 4. November 2020 von der Werft West Sea Viana do Castelo an die Reederei Mystic Cruises übergeben worden.
Nostalgisch: Die vier Schornsteine rauchen, das Schaufelrad plätschert, die Dampfsirene heult. Wer am Elbufer flaniert, kann das Schaufelradschiff und eines der schönsten Veranstaltungsschiffe Europas, die Louisiana Star, nicht übersehen! Das Flaggschiff der Elbreederei Abicht gehört zu den beliebtesten Charter-Locations des Hamburger Hafens. Mit seinen Galerien, Bögen und Säulen verströmt es opulentes Südstaaten-Flair, das sich auch unter Deck in roten Teppichen, breiten Treppen und poliertem Messing niederschlägt. Elegant geschwungene Aufgänge zum oberen Salon mit Bar und direktem Zugang zum großen Freideck laden zum Lustwandeln ein. Ein besonderes Spektakel bietet die Küche mit ihrem einzigartigen Hub-Buffettisch. Bis zu 500 Personen finden an Bord Platz, die Einrichtung ist barrierefrei.
Mehr über große Pötte und kleine Kraftprotze
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