Wiege des Bergbaus: GeoPark Muttental

Das Muttental bietet Besuchern eine hervorragende Kulisse, um die Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet kennen zu lernen. Von der einfachen Kohlengräberei der Bauern über den späteren Stollenbau bis hin zum Tiefbau der Zeche Nachtigall, die bis 1892 in Betrieb war und heute das Kernstück des ►LWL-Industriemuseums bildet, repräsentiert das Muttental eine über 450-jährige Bergbaugeschichte in dem geologische Aufschlüsse und bergbauhistorische Relikte in einer großen Vielfalt eng beieinander liegen. Zu dem Ensemble gehört das LWL-Industriemuseum mit seinem Besucherbergwerk und dem ►GeoPark-Infozentrum, der Bergbaurundweg mit dem Bethaus der Bergleute und dem Zechenhaus Herberholz, die Steinbrüche am Hettberg, das Gruben- und Feldbahnmuseum ►Zeche Theresia mit der Muttenthalbahn und die ►Burgruine Hardenstein.

Muttental

Südlich von Witten fließt der Muttenbach durch ein beschauliches Tal, das durch seine Idylle und Stille hervorragend zum Wandern geeignet ist. Doch die wilde Romantik des Tales, die Wälder und der dahin plätschernde Bach – wohlwissend, dass man hier noch im eigentlich so dicht bebauten Ruhrgebiet steht – ist nicht die einzige Besonderheit: Im Muttental wurde vermutlich die erste Kohle im Ruhrrevier gefunden. Zahlreiche Klein- und Kleinstzechen förderten hier einst Kohle in Stollen und ersten Schächten zutage. Heute lassen sich viele Relikte der vergangenen Zeit anhand von rekonstruierten und erhaltenen Objekten auf einem Spaziergang auf dem Bergbauwanderweg besichtigen. Erschlossen werden durch den Wanderweg auch die Ruine Hardenstein, das Industriemuseum Zeche Nachtigall und das Gruben- und Feldbahnmuseum Theresia. Auch ein Abstecher zum Schloss Steinhausen bietet sich an.

01 Besucherstollen Nachtigall, Steinbruch Dünkelberg

02 Entwicklung des Steinkohlebergbaus

03 Östlicher Tagetrieb Frielinghaus

04 Stollen Turteltaube

05 Bethaus der Bergleute, heute Gaststätte und Museum

06 Halde der Zeche Hermann

07 Gebäude am Schacht Constanz

08 Zechen Hermann

09 Haspelanlage

10 Verladeanlage Zeche Jupiter

11 Stollen Stettin

12 Stollenzeche Maximus

13 Muttentalbahn

14 Stollen Fortuna

15 Halde Schacht Juno

16 Zeche Renate

17 Dreibaum

18 Gedenkstein für verunglückte Bergleute

19 Geologischer Überblick

20 Flözaufschluss

21 Göpelschacht Moses

22 Göpelschacht Wilhelm

23 Göpelschacht Heinrich

24 Westlicher Tagetrieb Frielinghaus

25 Zeche Orion

26 Stollen Reiger

27 Pingenfeld Carthäuserloch

28 St.Johannes Erbstollen

29 Vereinigungsstollen

30 Nachkriegsstollen

31 Tiefbauzeche Martha

32 Schacht Margarethe

Im Steinbruch sind die aufgeschlossenen Schichten von Sandstein, Kohle und Schieferton zu sehen. Der Steinbruch wurde durch die Ziegelei Dünkelberg betrieben, die sich auf dem Gelände der stillgelegten Zeche Nachtigall befand. Der Transport des Schiefertons, der für die Ziegelherstellung benötigt wurde, erfolgte durch den 130 m langen Nachtigallstollen. Bei der sichtbaren Kohle handelt es sich um das Flöz Geitling 3.

Weitere Informationen zum Aufschluss in Herbede im Bereich GeoParks

 
Selbst alte Baumstämme sehen hier aus wie ein Triceratops-Schädel
 

Die Wiege des Bergbaus

Bereits im Mittelalter gruben Bauern in Mini-Tagebauen für den Eigenverbrauch nach dem wertvollen Heizrohstoff. Dies geschah in kleinen, oberflächennahen Löchern, den sogenannten Pingen (Einzahl: Pinge), die häufig noch heute als Oberflächenform erkennbar sind. Meist endete der Abbau zwangsläufig durch das Verfüllen der Grube mit Grundwasser, denn Pumpanlagen gab es natürlich noch nicht. Schließlich ging man etwa im 18. Jahrhundert in den Stollenbergbau über, nachdem es staatliche Reglemen-tierungen u.a. zum Erhalt der Landschaftsformen gab. Ein unregelmäßiger Abbau wurde damit unwirtschaftlich, man schloss sich daher in Gewerkschaften zusammen. Im 19. Jahrhundert erfolgte erstmals der Übergang zum Schachtabbau. Mit einem Göpel, also einer Einrichtung zum Heben von Lasten durch Mensch oder Tier, oder durch eine Haspelanlage, einer Kurbel wie an einem alten Burgbrunnen, konnten mit Kohle beladene Gefäße senkrecht an die Oberfläche geschafft werden. Schließlich wurde der Abbau industriell und mit Hilfe von Maschinen oder Tieren bewältigt.

Durch die zahlreichen neuen nördlich gelegenen Großzechen im Ruhrgebiet wurde der Abbau in Klein- und Kleinstzechen im Muttental unrentabel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind bereits viele der Zechen aufgegeben worden. Die beiden Weltkriege sorgten aufgrund des Mangels an Brennmaterial währenddessen und in der Nachkriegszeit für eine kurzfristige Neubelebung. Mit der Stabilisierung der Wirtschaft ist der Bergbau im Muttental dann aber komplett verschwunden. Das Tal ist heute wieder sehr idyllisch und zu einem Geheimtipp zum Wandern, Radfahren oder Reiten geworden. Mit dem Bergbau-Wanderweg werden über zwei Dutzend Stationen erschlossen, an denen teilweise original und teilweise rekonstruiert viele dieser Klein- und Kleinstzechen, Stollen und besondere Gebäude zu besichtigen sind.

In diesem Steinbruch hat die Firma Dünkelberg zwischen 1897 und 1963 Tonstein zur Herstellung von Ziegeln gewonnen. Um den Rohstoff zur Ziegelei auf dem Gelände des heutigen LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall zu transportieren, wurde der Nachtigallstollen angelegt, dessen Eingang im Steinbruch liegt und der heute Teil des Besucherbergwerks Nachtigall ist. Neben mächtigen Tonsteinschichten sind im oberen Bereich des Steinbruchs das Flöz Mentor (Geitling 3) und der Finefrau-Sandstein aufgeschlossen. 

 

Weitere Informationen zum Thema "Steinbruch Dünkelberg" unter ► GeoParks

Besucherstollen der Zeche Nachtigall (KARTE NR. 1)

Zeche Nachtigall

Am Eingang des Muttentals befindet sich die älteste Tiefbauzeche südlich der Ruhr. Das Bergwerk entwickelte sich aus einer 1714 erstmals erwähnten Kleinzeche. Sie ging im frühen 19. Jahrhundert vom Stollenbau zum Tiefbau über und setzte Dampfmaschinen zur Wasserhaltung und Kohlenförderung ein, bis sie wegen schlechter Flözverhältnisse und großer Wasserzuflüsse 1892 den Betrieb einstellte. Nach Stilllegung der Zeche wurde die Anlage zur Ziegelei Dünkelberg umgebaut, in der Tonschiefer aus dem nahen Steinbruch Muttental zu Ziegeln verarbeitet wurde. Erhalten sind - inzwischen restauriert - das Maschinenhaus mit Anbauten, die Waschkaue, ein Verwaltungs- und Wohnhaus sowie der viereckige, aus Ziegeln gemauerte Wetterschornstein, einer der wenigen erhaltenen Industriekamine dieser Art. 

 

(Der ► Zeche Nachtigall ist ein Extrakapitel gewidmet).

Der Steinbruch Dünkelberg wurde von der gleichnamigen Ziegelei betrieben, die sich auf dem Gelände der 1892 stillgelegten Zeche Nachtigall auf der anderen Seite des Berges befand. Noch heute kann man im Steinbruch die aufgeschlossenen Schichten aus Sandstein, Kohle und Schieferton erkennen. Der gewonnene Schieferton gelangte durch den 130 Meter langen Nachtigallstollen – auf kürzestem Wege direkt durch den Berg – zum Ziegeleigelände. Später, während der Kohlennot nach dem zweiten Weltkrieg, diente der Nachtigallstollen dem Abbau von Kohlevorkommen, die zuvor wegen ihrer geringen Mächtigkeit als unabbauwürdig galten. Heute ist der Nachtigallstollen zum Besucherbergwerk ausgebaut.

Der Dünkelbergstollen hat einen Zugang über Tage

Bergbauwanderweg Muttental

Bergbauwanderweg: Beim Betreten des Tales öffnet sich den Besuchern ein etwa 9,0 km langer Bergbauwanderweg durch das Muttental über die Höhen bis ins Hardensteinertal.Es erwartet den Besuchern eine abwechslungsreiche wunderschöne Naturlandschaft. Entlang des Weges fügen sich fast unauffällig restaurierte Zeugnisse aus vielen Jahrhunderten des Bergbauess mit aufwändigen Hinweistafeln ein Dazu zählen Pingen, Stollen, Bergehalden, Fördergerüste, Zechenhäuser aus vergangener Zeit und mehr. Der Weg ist einzigartig und gehört zu den schönsten und interessantesten Wanderstrecken des Ruhrgebietes.

Das Bethaus der Bergleute (KARTE NR. 5)

Das ehemalige Bethaus der Bergleute an der Muttentalstraße ist heute ein beliebtes Ausflugsziel in Witten. Neben einem kleinen gastronomischen Angebot findet man hier viele interessante Informationen über die Geschichte des Ruhrbergbaus. Das kleine Bruchsteingebäude wurde im Jahr 1830 von den Eigentümern der Zechen Louisenglück, Morgenstern ins Osten, Turteltaube, Aufgottgewagt und Oesterbank errichtet. Es diente als Sozialeinrichtung für die Arbeiter dieser Stollenbetriebe im Muttental. Damit reagierten die Zechenbesitzer auf gesetzliche Verfügungen der Bergbehörden, die das Aufhängen von Schichtglocken sowie die Bereitstellung von festen Versammlungsräumen für die Bergleute vorschrieben.

Bethaus im Herbst 2019

Ort der Andacht und Lager für Werkzeuge – Schmiede mit im Haus

Die Schichtglocke hing in dem kleinen Glockentürmchen am Giebel des Bethauses und läutete jeweils zu Arbeitsbeginn. Im ersten Stock versammelten sich die Männer daraufhin zur Andacht, um Kraft für ihre gefährliche Arbeit zu schöpfen. Ein Steiger oder ein älterer Hauer las dabei aus dem Andachtsbuch ein Lied oder Gebet vor. Nach der Andacht kontrollierte der Schichtmeister die vollständige Anwesenheit seiner Belegschaft. Das geschah auch, um nach der Schicht festzustellen ob alle wohlbehalten die Zeche wieder verlassen hatten. Viele Bergarbeiter nutzten ihre eigenen Werkzeuge im Stollen. Damit sie es nicht immer den weiten Weg von zu Hause tragen mussten, konnten sie es im Bethaus lagern. Im Gebäude war eine Schmiede eingerichtet worden, in der die Werkzeuge bei Bedarf repariert oder neu hergestellt wurden. Im Ruhrgebiet gab es in der Frühzeit der Kohleförderung zahlreiche solcher Bethäuser, das Wittener Bethaus ist heute als einziges erhalten. Die Nutzung als Bethaus wurde bereits 1837 aufgelöst und das Gebäude in ein Wohnhaus umgewandelt. Der Bergbau hatte sich so rasant entwickelt, dass nun jede Zeche ihre eigenen Schmieden und Versammlungsräume hatte. Erst 1974 wurde das vom Verfall bedrohte Gebäude auf Initiative des Bergbau-Museums in Bochum grundlegend saniert und als kleines Museum eingerichtet.

Das Bethaus der Bergleute im Muttental, gebaut 1830. Das Bethaus im unteren Muttental ist das letzte seiner Art im Ruhrgebiet. Im frühen Ruhrbergbau waren sie weit verbreitet und erfüllten mehrere Funktionen: als Ort des Gebets vor und nach der Schicht, damit aber auch einer Anwesenheitskontrolle, denn so wurde festgestellt, wer zu Schichtbeginn einfuhr und ob nach Schichtende alle auch wieder wohlbehalten zurück gekehrt waren.

Der Wetteraner Rainer Simmat ist bis zum Jahresende 2017 der neue Schmied und Betreuer des Bethauses.  Wenn alles wie geplant läuft, soll ein Ofenbauer schon im August mit den Arbeiten für die Errichtung einer funktionsfähigen Schauschmiede im Untergeschoss des Gebäudes beginnen.

 

Die Schmiede wird durch Fördergelder der RAG- und der NRW-Stiftung möglich. Auch an anderen Stellen wird sich im Haus etwas verändern: Der im April verstorbene Bethaus-Betreuer Volker Avermann im Haus gewohnt. Bei seinem Nachfolger wird das nicht mehr so sein. „Die kleine Wohnung wollen wir künftig als Lagerfläche nutzen und als Rückzugsort. Avermanns in die Jahre gekommene Küche im Anbau des denkmalgeschützten Hauses soll durch eine neue ersetzt werden.

Bei der Bethaus-Gastronomie wird das Stadtmarketing bis zum Jahresende den Hut aufhaben, das für diesen Zweck eine Schankerlaubnis beantragt hatte.

Die Feuerstelle der historischen Schmiede ist bereits freigelegt. Derzeit werden im künftigen Schmiederaum Ambosse und Schmiede-Werkzeuge gezeigt, außerdem Bergmannsschuhe, die zwischen 1825 und 1831 getragen wurden. Auch über die Geschichte dieses Ortes erfährt der Besucher etwas. Etwa, dass die ursprüngliche Muttentaler Schmiede ab September 1837 ausgedient hatte. Sie wurde von den Zechen nicht mehr benötigt, die eigene Schmieden hatten.

Der Eingang zur Schauschmiede soll barrierefrei gestaltet werden und alles zusammen ab März 2018 den Bethaus-Gästen zur Verfügung stehen.

 

 

Die nachfolgenden Bilder zeigen  Ausstellungsräume und Exponate im Jahr 2014.

Kenner und und Fan´s des Bethauses der Bergleute im Wittener Muttental erkannten es auf den ersten Blick: Da fehlte doch was! Die drei Bäume vor dem oberen Eingang waren verschwunden. Der Engel auf dem Glockenturm laufen nun Gefahr im Sommer einen Sonnenbrand zu bekommen. "Die Bäume drohten umzustürzen und mussten daher leider gefällt werden" erklärte Volker Avermann, der "Glücksschmied" vom Bethaus, Anfang 2015. Aber auch sonst hat sich einiges im Bethaus getan. Der Ausstellungsraum im unteren Teil - der ehemaligen Schmiede - wurde leergeräumt und neu gestaltet.
Dem „Glücksschmied“, der unerwartet im April 2017 starb, war bereits in diesem auf drei Bethaus-Marken  zu sehen. Auch eine neue Marke wird man 2018 zwei Monate lang im Bethaus kaufen können. Das Wertzeichen soll an Avermanns einjährigen Todestag erinnern.

Halde der Zeche Hermann Ehrenstein Verlorener Posten (KARTE NR. 6 - 7 - 8)

Die Zeche Hermann förderte ab 1883 auf der Höhe im Hintergrund. Hier im Muttental errichtete sie 1899 den 40 m tiefen, senkrechten Schacht Hermann. Bereits in früherer Zeit hatte es in diesem Grubenfeld Bergbau gegeben, so dass die Arbeit unter Tage sehr gefährlich war. 1901 ertranken bei einem Grubenunglück zwei Bergleute nach einem Wassereinbruch aus einem alten Grubenbau. Die höchste Jahresförderung erzielte die Zeche 1910 mit rund 60 Tonnen pro Tag bei 51 Mann Belegschaft. Die wirtschaftliche Situation der Zeche war jedoch großen Schwankungen unterworfen und führte einige Male zum Verkauf und sogar zur Zwangsversteigerung des Betriebs. Zuletzt übernahm die Carl Deilmann AG aus Dortmund die Zeche und ließ 1918 den jetzt als Wohnhaus genutzten Fachwerkbau errichten. In ihm waren Schmiede, Maschinenraum, Waschkaue Lampenstube und Büro untergebracht. Andere Betriebsgebäude, die sich ehemals um den Schacht herum gruppierten, stehen heute nicht mehr. 1928 wurde der Betrieb endgültig eingestellt.

Blick auf das Zechenhaus Herberholz im Muttental. Auf dem Außengelände und im Gebäude findet, wer dort am Wochenende einkehrt, viele Informationen aus der  Bergbaugeschichte.

Zechenhaus Herberholz mit Einkehrmöglichkeit

Das kleine Fachwerkhaus gehörte um 1860 Peter Best, der Steiger der Zeche Nachtigal war und hier seit 1825 ein Grundstück besaß. Sein Wohnhaus stand etwas weiter zurück und ist nicht erhalten. Heute wird das kleine Gebäude als Steigerhaus bezeichnet und vom Sauerländischen Gebirgsverein genutzt. Das Ziegelgebäude entstand um 1875 und war ein Betriebsgebäude der Zeche Louisenglück und Herberholz. Heute dient es als Vereinshaus des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier und beherbergt eine kleine bergbaugeschichtliche Ausstellung. Der Schacht Constanz befand sich auf dem Vorplatz und wurde 1828 errichtet. Er war 20m tief und mit einer Haspelanlage versehen, mit Hilfe dessen man die Kohle zutage förderte. Die Bergleute trafen sich zu Beginn und zum Ende der Schicht im Bethaus.

Wasser- und Brandschäden 2021

 

Mitte Juli 2021 hat „Tief Bernd“ zu schweren Wasserschäden auch im Zechenhaus Herberholz geführt. Am 19. September stand im Muttental das wenige Meter entfernte historische Steigerhaus in Flammen, das aufgrund eines technischen Defektes vollständig ausbrannte. Beim verheerenden Unwetter stand das Zechenhaus Herberholz im Wasser. Das Gelände glich einer  Seenplatte. Der erste Zugang zum Gelände am Haus, eine Steinbrücke, wurde zerstört. Der sonst beschauliche Muttenbach war im Tal tosend über die Ufer getreten. Der Bach hatte das Brückenfundament unterspült. Wasser und Schlamm standen rund 80 Zentimeter hoch im Haus. Auch dessen Einrichtung wurde schwer beschädigt. Auch alte Flözkarten aus dem Ruhrgebiet, ein Geschenk eines alten Bergmannes, wurden vom Wasser angegriffen. Das Unternehmen RAG (früher Ruhrkohle AG) hat angeboten, die Karten zu restaurieren und fachmännisch zu lagern. Dass das Fachwerkhaus, das mindestens 200 Jahre alt war, originalgetreu wiederaufgebaut werden kann, davon geht der städtische Denkmalschützer nicht aus. Bei den derzeitigen Baupreisen ein Fachwerkhaus zu rekonstruieren, das ist sicher nicht finanzierbar. Am 10. April 2022, einem Sonntag, soll das Zechenhaus wieder eröffnet werden.

Steigerhaus

Das kleine, eingeschossige Fachwerkhaus vom Ende des 18.Jahrhundert zeigt den landschaftstypischen Baustil mit verputztem Sandsteinsockel, schrägen, abgeknickten Fachwerkstreben, Fenster mit Schlagläden und Ladeluke und Hohlpfannen-Eindeckung. Der Ziegelbau ist späteren Datums. Die Lage des Fachwerkhauses im Muttental lässt auf bergbaulichen Ursprung schließen, daher der Name Steigerhaus. Bisher ist nicht belegt, ob sich in dem Gebäude tatsächlich ein Büro und die Wohnung eines Steigers für die umliegenden Kleinzechen befand. Steiger waren dem Bergamt verpflichtete Beamte, die den Bergbaubetrieb unter Tage kontrollierten. Seit 1979 wird das Gebäude vom Sauerländischen Gebirgsverein, Abteilung Witten e.V., als Wanderheim genutzt. Unter dem staatlichen Direktionsprinzip (1737-1865) waren die Steiger dem Bergamt verpflichtete Beamte, die den Bergbaubetrieb unter Tage kontrollierten. Die Steigerhäuser dienten ihnen als Wohn- und Büroräume.

Ausstellung auf dem Freigelände: Auf dem angrenzenden Freigelände, ganzjährig zugängig, ist von Mitarbeitern des Arbeitskreises unter Leitung des Steigers Karl Ackermann mit großem Fachwissen und Manpower in zahlreichen, ehrenamtlichen Arbeitsstunden eine Ausstellung aufgebaut. Hier ist der Übergang vom historischen zum neuzeitlichem Bergbau, von Grubenausbauten und Maschinen in eindrucksvoller Weise dargestellt. Zu sehen sind die Entwicklungen vom Holz – zum Eisenstempel bis hin zum Schildausbau für den Kohlenabbaubetrieb, die Art der Streckenausbauten vom Holz – über den Eisenausbau in Türstockform, bis hin zum modernen Bogenausbau, hier ist eine Steiglaufkatze an einer Einschienenbahn zum Materialtransport aufgehangen. Weiterhin sind aufgestellt Teufkübel für die Schachtabteufung, Bohrmaschinen für den Streckenvortrieb, Pumpen für die Wasserhaltung der Firma Düchting aus Witten und ein Modell eines Kreiselkippers der ehm. Firma Korfmann, ebenfalls aus Witten und verschiedene Förderwagen . Eine dargestellte Lampenstube rundet das Bild ab. Die Darstellung alter Werkmaschinen zeigt eine Drehbank, eine Säge und eine Bohrmaschine, angetrieben durch eine Transmission. Außerdem ist ein Schmiedeplatz eingerichtet. Etwas besonderes ist ein Einkolben - Luftkompressor mit einem großen Schwungrad zur Kraftübertragung. Angetrieben wird der Kompressor durch einen Elektromotor, verbunden mit einem Lederriemen über das Schwungrad. Alle Maschinen sind funktionstüchtig. Die zum Schutz erstellten Überdachungen in Form von Remisen, wurden ebenfalls in Eigenhilfe erstellt.

 
 
 
 
Dieses Bächlein wurde Mitte Juli 2021 zum reißenden Strom, der zu schweren Wasserschäden - auch im Zechenhaus Herberholz - geführt hat.
 
 
 
 
 
 
2019 ist das Holzkreuz nicht mehr am Ort.
 
 

Haspelanlage (KARTE NR. 9)

Diese nachgebaute Haspelanlage zeigt eine frühe Form der Fördertechnik. Sie kam zum Einsatz, wenn der Schacht nicht zu tief war (bis ca. 25 Meter). Haspelknechte wickelten das Förderseil mit großen Kurbeln auf die Holztrommel und zogen so Fördergefäße mit einem Gewicht von ca. 120 kg zutage. Im Wald hinter der Haspelanlage sind Tagesbrüche zu erkennen, Einsturzstellen alter Grubenbaue, die an der Erdoberfläche muldenartige Vertiefungen bilden.

 
 

Flözaufschluss (KARTE NR. 20)

 
 

Verladeanlage Zeche Jupiter (KARTE NR. 10)

Die beiden Brüder Henrich Johann und Henrich Oberste Frielinghaus muteten im Jahre 1783 eine Steinkohlebank, die sich vom Muttenbach aus in Richtung Osten unter dem Dickenberg im Muttental erstreckte. Das um ein weiteres Flöz erweiterte Grubenfeld wurde im Jahre 1789 unter dem Namen Jupiter verliehen. Ein Förderstollen wurde in das Gebirge getrieben, durch welchen die beiden Flöze Jupiter 1 und 2 abgehauen wurden. Doch auch dieser Betrieb ruhte längere Zeit, da auch hier der Transportweg zur Ruhr zu umständlich war. Aber nachdem der Fortunastollen im Jahre 1830 seinen Betrieb wieder aufnahm, verband man die beiden Zechen durch einen Querschlag. Die Zeche Jupiter 1 teufte 1847 den Schacht Juno ab. In der ersten Zeit wurde in dem 20 Meter tiefen Schacht mit einem Handhaspel die Kohle gefördert. Der Junoschacht wurde 1856 um weitere 21 Meter bis auf die St. Johannes Erbstollensohle abgeteuft. Außerdem wurde ein Pferdegöpel auf dem Schacht erbaut. Der Göpelschacht war viele Jahre in Betrieb und in dieser Gegend der Letzte seiner Art, bis es im Jahre 1887 zur vorläufigen Betriebseinstellung kam. Viele Jahre später hatte die Kleinzeche Jupiter einen Nachlesebergbau an verschiedenen Orten im Muttental betrieben. Ihre erste Förderstelle vom Mai 1934 lag östlich des Muttenbaches. Der Unternehmer Georg Horst ließ dort Kohlenreste abbauen, welche er in die nähere Umgebung förderte und verkaufte. Am 1. Januar des Jahres 1954 wurde die Zeche wieder in Betrieb genommen. Zur Förderung war ein tonnlägiger Schacht vorhanden, dieser hatte eine Teufe von etwa 60 Metern und reichte bis ins Flöz Finefrau. Der Schacht war mit einem neuen Holzgerüst ausgestattet. Zeitweise erfolgte die Förderung auch im Schacht der Zeche Renate. Noch im selben Jahr wurden mit 68 Bergleuten 11.151 Tonnen Steinkohle gefördert. Am 11. Juli des Jahres 1955 ereignete sich auf der Zeche ein Grubenunglück, danach wurde die Zeche Jupiter II stillgelegt. Die Relikte aus dem Nachlesebergbau sind noch vorhanden und können jederzeit besucht werden. Die hier gezeigten Überreste der Kohlenverladestation bestehen aus einer Seilwinde, einem Kreiselkipper sowie dem Stollenmundloch der alten Zeche Jupiter. Es wurde im Jahr 1979 restauriert und ist heute die Station 10 des Bergbauwanderwegs.

 
 

Die Stützmauer der Ladebucht ist zum Teil im Original erhalten. Im Stolleneingang befinden sich drei Rohre: ein weites Rohr mit Ventilator zur Frischluftversorgung, ein Wasserrohr für Bohrmaschinen und ein Druckluftrohr.

Ein Kreiselkipper ermöglichte es, die Wagen auf den Kopf zu stellen, um so die Kohle direkt auf die Ladefläche eines LKW zu entladen.
 
 

Dieser schräg nach unten führende Stollen war mit einem Presslufthaspel versehen, mit dessen Hilfe die Förderwagen über die Ladebucht gezogen wurden. Alle Geräte in der Grube wurden mit Pressluft betrieben, die ein Kompressor über Tage erzeugte.

Fördergerüst und Maschinenhaus Zeche Renate (KARTE NR. 16)

Seit 1950 besaß die Kleinzeche Renate hier einen Schacht, der schräg (tonnlägig) im Flöz Finefrau errichtet worden war und diesem bis in 60 Metern Tiefe folgte. Zeitweise förderte auch die Zeche Jupiter ihre Kohlen durch diesen Schacht. zutage. Zeche Renate stellt 1955 ihren Betrieb ein. Sie sehen heute - original erhalten - den betonierten Rand des alten Schachtes mit einer Eisenleiter. Nachgebaut sind das Fördergefäß, mit dem die Kohlen hochgezogen wurden, und ein Schachtgerüst mit einem Maschinenhaus, wie sie ähnlich hier gestanden haben. 

 
 
 
 

Dreibaum (KARTE NR. 17)
Den Waldweg leicht bergauf ist der Parkplatz Rauendahl bald erreicht, einer der alternativen Startpunkte an der Wanderstrecke. Direkt am Parkplatz befinden sich ein rekonstruierter Dreibaum und ein Gedenkstein für verunglückte Bergleute. Dreibäume sind die einfachsten und ältesten Schachtgerüste. Man verwendete sie beim Errichten von Schächten in steil gelagerten Flözen und zum Fördern der Kohle. Die Fördergefäße (Tonnen oder Körbe) wurden von Hand mit Hilfe einer Winde (Haspel) auf und ab bewegt. Hier steht heute ein rekonstruierter Dreibaum mit Haspel über Flöz Kreftenscheer (abgeleitet von "Krieftscheer" oder "Krebsschere"). Am Hang ist das Flöz zu erkennen, das an dieser Stelle einen Hakenschlag beschreibt: Ursprünglich an der Erdoberfläche auslaufend, knickt das Flöz der Hangneigung folgend ab. Es spreizt sich gleichsam und täuscht so eine viel größere Mächtigkeit vor, als es tatsächlich hat. Ursache ist das langsame Abrutschen der oberen Erdschichten infolge von Witterungseinflüssen.

 
 

Stollen Fortuna (KARTE NR. 14)

Der Tagebruch (Graben) hinter dem Stollenmundloch zeigt den ehemaligen Verlauf des Stollens Fortuna. Der Stollen wurde 1742 im Flöz Geitling aufgefahren, das hier mit einer Dicke von 1,4 Metern zutage tritt. Von 1934 bis 1950 betrieb die Zeche Jupiter an mehreren Stellen im Muttental Nachlesebergbau. An dieser Stelle führte ein schräger (tonnlägiger) Schacht in die Tiefe. Die Bergleute bauten mit Pressluftmaschinen Kohlereste ab, die früher zur Sicherheit oder an ungünstigen Stellen stehengeblieben waren. An der teilweise noch vorhandenen Verladerampe wurde die Kohle aus dem Förderwagen auf Lastwagen gekippt.

Halde Schacht Juno (KARTE NR. 15)

Direkt hinter der Halde Juno stößt man erneut auf eine Wegekreuzung. Links geht es zum Haus Rauendahl, einer Gaststätte an der Rauendahlstraße, rechts überquert man den Muttenbach und hat das südliche Ende des Bergbauwanderweges erreicht. 

Muttentalbahn (KARTE NR. 13)

Auf Initiative von Zechenbesitzern im Muttental wurde hier 1829 eine 6 Km lange Schienenbahn mit Spurkranzrädern fertiggestellt, die zu den ersten dieser Art in Europa zählte. Sie erleichterte insbesondere den Transport der Kohle südwärts ins Bergische Land. Mussten die Kohlentreiber bisher ihre Lasttiere mühsam über schlecht Wege bergan nach Bommerholz treiben, so zog nun ein Pferd fünf bis sechs Wagen auf mit Bandeisen beschlagenen Holzschienen (ab 1838 auf gusseiserne Schienen) zur Kohlenniederlage an der Straße nach Wuppertal. In nördlicher Richtung verband die Muttentalbahn die Zechen des Muttentals mit den Kohlenniederlagen am Ruhrufer, von wo aus Lastkähne die Kohle Flussabwärts transportierten. Das Bild zeigt den Nachbau eines Förderwagen zur damaligen Zeit. Der zweite hier ausgestellte Förderwagen wurde leider mutwillig zerstört.

 
 
 
 

Stollen Stettin (KARTE NR. 11)

Die Zeche Stettin erhielt erstmals vor über 200 Jahren Abbaurechte vom preußischem Bergamt und förderte zunächst auf der Höhe im Hintergrund. Später wurde dieser Stollen angelegt, um die Kohle unterirdisch auf kürzestem Weg ins Tal transportieren zu können. Gleichzeitig diente er zur Bewetterung der Grubenanlage: Wie beim Durchzug strömt Frischluft in den Stollen und verbrauchte Luft aus dem Schacht auf der Höhe hinaus. Auf dem Boden des Stollens ist eine mit Steinplatten abgedeckte Rinne zu erkennen (Wasserrösche), durch die das Grubenwasser Richtung Muttenbach abfließen konnte. Die oftmals pommerschen Namen der Zechen erklären sich dadurch, dass Bauernsöhne dort ihren Militärdienst abgeleistet und in Erinnerung daran Bezeichnungen für Zechen und Kohlenflöze vergeben haben.

 
 

Stollen Zeche Maximus (KARTE NR. 12)

1849 entstand hier ein 91 Meter langer Querschlag. Im Unterschied zu Stollen, die üblicherweise dem Flözverlauf folgen, durchstößt ein Querschlag das Flöz und wird durch taubes Gestein weitergeführt, bis er dasselbe Flöz an anderer Stelle noch einmal erschließt bzw. auf ein anderes trifft. Hierdurch können mehrere Örter geschaffen werden, das heißt Stellen, an dehnen die Kohle gewonnen wird. Die Bezeichnung Maximus war in diesem Falle aber mehr Wunsch als Realität. Das Flöz enthält hier viele Störungen, so dass sich der Abbau nicht lohnte und der Betrieb bald wieder eingestellt wurde. Die neben dem Stolleneingang liegenden Fundamente stammen aus der Zeit nach 1899, als man erneut - und wieder am Rande der Rentabilität - den Kohleabbau aufgenommen hatte. Das Betriebsgebäude beherbergte eine Dampfmaschine und einen Kompressor.

Stollenmundloch Nachkriegsstollen Hardensteiner Weg (KARTE NR. 30)

Aus diesem Stollen wurde in de Zeit der Kohleknappheit nach dem 2. Weltkrieg Reste vorhandener Kohlevorkommen gefördert. Der Bergwerksbetrieb war vermutlich nicht registriert, so dass der Name des Stollens nicht genau bestimmt werden kann. Die Zeche Aufgottgewagt, der hier 1774 Abbaurechte verliehen worden waren, hatte die Kohlereste in früherer Zeit stehenlassen. Vor dem Stollenmundloch befand sich eine Verladerampe, von der aus die Kohle zum Weitertransport verladen wurde.

 
 

Vereinigungsstollen (KARTE NR. 29)

Als Gemeinschaftsprojekt von vier Zechen entstand 1803 der 300 m lange Vereinigungsstollen, der noch heute rostbraunes, stark eisenhaltiges Wasser aus seinem unterirdischem Einzugsgebiet zur Ruhr führt. Mit Hilfe dieses Stollens sollte der Kohletransport vereinfacht werden. Die Förderschächte der beteiligten Zechen befanden sich auf der Höhe im Hintergrund, von wo die Kohle mühsam mit Schiebekarren zur Verladung an das Ruhrufer gebracht wurde. Der neue Stollen ermöglichte einen unterirdischen Transport zur Kohlenniederlage, die sich hinter dem Bahndamm am Ruhrufer befand. Gleichzeitig konnte durch diesen Stollen das Grubenwasser der Zechen abgeführt und Frischluft zugeführt werden.

 
 

Zeche Hermann:  Förderturm und Maschinenhaus Schacht Margarethe (KARTE NR. 32)

1882 wurde eine neue Mutung auf das Längenfeld der stillgelegten Zeche Österbank eingelegt. Im Jahr 1884 wurde neben Schacht Margarethe ein Zechenhaus erbaut. Das Haus hatte drei Räume und war mit einer Toilette ausgestattet. 1886 wurde das Grubenfeld der Zeche Herberholz übernommen. Diese Übernahme durch die Zeche Hermann war nur möglich geworden, weil der Hauptgewerke Köllermann einen Teil der stillgelegten Zeche Herberholz übernommen hatte. Trotz dieser Übernahme wurde das Grubenfeld weiterhin unter dem Namen Herberholz geführt. Durch die Übernahme des Feldes Herberholz war die Zeche Hermann berechtigt, auch unterhalb der Stollensohle abzubauen. Dadurch war es nun möglich, zwei Flöze, die sich unterhalb der Stollensohle befanden, abzubauen. Um an die Flöze zu gelangen, wurde der Schacht 1 tiefer geteuft. Um das Jahr 1888 wurde am Schacht eine Dampfmaschine für die Schachtförderung installiert. Mit Förderkübeln wurden die Kohlen im Schacht nach Übertage gefördert. Die Kübel wurden aber auch für die Wasserhaltung verwendet. Insbesondere bei nassem Wetter sammelte sich dieses Wasser im Schachtsumpf. 1889 wurde der Schacht 2, auch Schacht Anna oder Neuer Schacht genannt, geteuft. Der Schacht Anna wurde ebenso wie auch Schacht Margarethe tonnlägig geteuft. Er wurde im Muttental etwa 230 Meter westlich von Schacht 1 angesetzt und wurde bis auf eine Teufe von 84 Metern geteuft. Am 2. November des Jahres 1891 konsolidierte die Zeche Hermann mit anderen Zechen und Grubenfeldern zur Zeche Vereinigte Hermann.

 
 
 

Der Muttenbach ist ein linksseitiger Zufluss der Ruhr im Süden der Stadt Witten in Nordrhein-Westfalen zwischen den Ortsteilen Bommern und Herbede. Er prägt das Muttental, das heute durch den Bergbauwanderweg Muttental touristisch erschlossen ist. Der Muttenbach entspringt in der Flur „In der Mutte“ in Durchholz und mündet nach einer Strecke von etwa 6 km in der Nähe der Burgruine Hardenstein linksseitig in die Ruhr. Im Muttental bildet er die Grenze zwischen Herbede und Bommern. In den Jahren 1906 bis 1910 führte die „Genossenschaft zur Melioration des Muttenbachtales“ Maßnahmen zur Melioration der Wiesen durch. Dazu wurden kleine Wehre aus Beton mit Flachschiebern und Stichkanäle angelegt, um die Wiesen im Frühjahr gezielt zu überschwemmen.

Kleines Wehr im Winter mit Eis und Schnee

Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia in Witten

Das Gruben- und Feldbahnmuseum ► Zeche Theresia in Witten wird betreut von der Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn e.V. Die Arbeitsgemeinschaft wurde bereits im Jahre 1986 gegründet. Von 1989 bis 2002 erfolgte der Aufbau des Museums, das seitdem geöffnet ist und einen spannenden Einblick in diese Art von Schmalspurbahnen bietet, die zum zeitweisen oder langfristigen Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Bodenschätzen oder Baustellenmaterial dienten. Das Gelände des Gruben- und Feldbahnmuseums ist ein historischer Ort. Hier befand sich die Zeche Theresia, die bereits ab 1790 Kohle förderte. Im Jahre 1832 erfolgte die Teilkonsolidierung mit der benachbarten Zeche Nachtigall und anderen Förderbetrieben zur Zeche Vereinigte Nachtigall zwecks Ausweitung des Stollenbergbaus. Verschiedene Betriebsgebäude aus Naturstein und Ziegelstein-Fachwerk sind erhalten und restauriert. Sie bilden zum Teil Ausstellungsräume und beherbergen die Gastronomie des Museums. Im Freiland sind Feldbahngleise verlegt, auf denen die teils hergerichteten und teils etwas rostigen Ausstellungsstücke stehen und mit Schildern über technische Daten erläutert werden. Das Museum beherbergt inzwischen fast 100 Lokomotiven mit Elektro-, Diesel- oder Pressluftantrieb sowie etwa 200 Waggons für Güter- und Personentransport auf dem Feld oder unter Tage im Bergbau. In den Ausstellungsräumen u.a. im Obergeschoss eines der historischen Zechengebäude wird die Geschichte und Gegenwart dieser kleinen Eisenbahnen vorgestellt und auch der Prozess des Aufbaus des Museums in zahlreichen Fotos, Beschreibungen und einem Film dokumentiert.

 
 

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