Der sog. Kleine Glockenturm, auch Pingel- oder Klingelturm genannt, auf der Landzunge zwischen der Einfahrt zur ehemaligen "kleinen" Kaiserschleuse und der Einfahrt zur "großen" Kaiserschleuse wurde 1900 nach dem Entwurf des Hafenbaumeisters Rudolf Rudloff errichtet. Der runde, gedrungene Turmschaft erhielt einen bekrönenden Zinnenkranz über auskragenden Konsolen. Darüber erhebt sich die Laterne mit dem Leuchtfeuer auf der Spitze, das bei Nacht mit einem festen grünen Licht die Steuerbordseite der Einfahrt in die Kaiserschleuse markiert. Bei nebligem Wetter erklingen vier schnell aufeinanderfolgende Glockenschläge. Mit der prunkvollen Wehrturmarchitektur sollte dem Geltungsanspruch bremischen Hafenbaus, nachdem kurz zuvor die Kaiserschleuse als seinerzeit größte Schleuse der Welt fertiggestellt worden war, auch in repräsentativer Hinsicht sinnfällig Ausdruck verliehen werden. Das ca. 15 m hohe aus dem Jahre 1900 stammende rote Backsteingebäude des Hafenbaumeisters Rudloff ist am Deich schon aus der Ferne zu erkennen.
Funktion | Einfahrtsfeuer |
erbaut | 1900 |
in Betrieb | 15. Juli 1900 |
Denkmalschutz | seit 1984 |
Lage | westlich und östlich der Einfahrt zum Kaiserhafen |
Er dient als Molenfeuer, das heißt sein grünes Licht markiert die östliche (rechte) Seite der Einfahrt zur Kaiserschleuse, die die Weser mit den Häfen der Stadt Bremerhaven verbindet. Die linke Seite der Einfahrt markiert ein roter Mast mit einem roten Licht. Beide Feuer zeigen ein festes (d.h. nicht blinkendes) Licht. Seinen architektonischen Reiz hat der Turm durch seine historisierende Bauweise mit Blindfenstern und dem Rundbogenfries. Die Besonderheit dieses Leuchtturms ist allerdings die seitlich am Leuchtturm angebrachte Glocke. Sie lässt, als einzige in Deutschland, bei Nebel noch ihr Geläut erklingen. Daher ist der Turm auch unter seinem Spitzname "Pingelturm" gut bekannt.
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