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Krypta der St. Michaeliskirche in Hamburg

„Der Fußboden der Kirche ruhet auf sehr vielen kleinen steinernen Pfeilern, von mehr als Mannes Größe hoch, die reihenweis, gleich als die Alleen gesetzet worden sind. Zwischen denselben und bis an die Enden der Kirche sind eine große Menge Gräber gemauret, von denen sich die Familien Stellen aussuchen können.“

Mit diesen bildhaften Worten beschrieb Hauptpastor Ernst Ludwig Orlich in seiner Predigt am Tage der Einweyhung der grossen Neuen St. Michaelis Kirche am 19.0ktober 1762 das singuläre Gruftgewölbe, das sich flächendeckend unter dem gesamten Kirchenraum ausbreitet. Pfeilerfluchten vom Chor zum Turm sowie vom nördlichen zum südlichen Querhaus lassen das Auge in die Weite des klar gegliederten Bestattungsraums schweifen, der nach oben hin ein schlichtes weißgetünchtes Kreuzgewölbe aus Mauerwerk ausbildet. Ein Gewölbefeld als kleinste erkennbare Raumeinheit fasst jeweils vier der unterschiedslos aufgereihten Grabplatten zusammen. Betont wird der schlichte und regelmäßige Gesamteindruck aber auch durch die schmucklose Formelhaftigkeit, in der die Gräber gestaltet sind.

 

Quelle: HAMBURG - Eine Metropolregion zwischen früher Neuzeit und Aufklärung
Herausgegeben von Johann Anselm Steiger und Sandra Richter

Unter dem großen Gottesdienstraum der Hauptkirche St. Michaelis liegt ein zweiter Raum mit dem gleichen Grundriss – die Krypta. Sie ist ein Ehrfurcht einflößender Ort. Unter schweren, mit Inschriften versehenen Sandsteinplatten befinden sich 2.145 Grabstätten aus der Zeit von 1762-1817. 2007 berichtet das Hamburger Abendblatt über die Einrichtung eins neuen Kolumbarium mit Platz für rund 1000 Urnen. Es entsteht in einem bisher nicht zugänglichen Teil der barocken Krypta. Die vor 200 Jahren von den französischen Besatzern verbotene Tradition der Kirchenbestattung soll damit wieder möglich werden. Bereits Baumeister Georg Sonnin hatte nach dem Brand durch einen Blitzeinschlag von 1750 die Begräbnisstätte in der Krypta als Geldquelle eingeplant. Die Grabstätten konnten damals von reichen Hamburger Familien, Mitgliedern von Sterbekassen, Ämtern oder Bruderschaften erworben werden. Durch den Verkauf der Gräber konnte ein Teil des Wiederaufbaus der Kirche finanziert werden. In der Krypta ruhen ehrwürdige Hamburger wie Musikdirektor Carl Philipp Emanuel Bach, gestorben 1788, Michel-Erbauer Georg Sonnin (1794) oder der Oberalte Hans Albers (1764).

 

Neben den Grabanlagen beherbergt die Krypta auch noch zwei Ausstellungen. Eine von ihnen zeigt Grabfunde, die bei den Sanierungsarbeiten 2004-2008 entdeckt wurden. Die andere befasst sich mit der Geschichte der Kirche St. Michaelis - vom ersten Entwurf bis in die Neuzeit. Eine 2013 eröffnete Ausstellung zeigt seltenem Grabschmuck. Die Objekte sind spannende Zeugnisse einer Begräbniskultur, wie wir sie heute nicht mehr kennen. Das Besondere daran ist, dass solch edler und aufwendiger Grabschmuck sonst nur in Gräbern des Hochadels üblich war. Unter den Ausstellungsstücken sind eine puppengroße Christusfigur aus Blei, Beschläge und Wappen aus Weißmetall und ein Schmetterling, der mit einer Stahlfeder auf dem Sarg befestigt war.

Ruhe-Kammern

 
 
 
Güntermanns Familien Grab, Anno 1767

▲ Die Sandsteinplatten zur Abdeckung der Grabkammern bestechen durch ihre betonte Schlichtheit, die auf Wort- und Bildgepränge vollkommen verzichtet. Eingemeißelt finden sich auf den Familiengruften lediglich Epigramme, die einem stereotypen Grundmuster folgen: Neben der Bezeichnung als „Ruhe Kammer“ bzw. „Ruhe Stätte“ oder seltener als „Grabmal“ bzw. „Begräbnis“ gehören zu seinen Bestandteilen jeweils Vor- und Zuname des Familienoberhaupts, die formelhafte Benennung der Angehörigen als „seine Frau und Kinder“ oder als „deszen Frau und Kinder“ sowie schließlich die das Bestattungsgeschäft erleichternden Angaben von Ruhezeit und Kammerbezeichnung. Auf drei Familiengruften tritt der sonst mit vollem Namen benannte Grabkäufer ähnlich wie bei den Körperschaften hinter das Kollektiv seiner Familie zurück: „Güntermanns Familien Grab“, „Das Boltensche Begräbnis“ und „D. & I. Brandenburgs/ Grab“ lauten die lapidaren Inschriften.

 

Quelle: s.o.

Ruhe-Kammer für Johann Gerhard Köster, Seine Frau und Kinder in 15 Jahren nach des Letzten Tode nicht zu eröffnen.
Mehr als 2.000 Verstorbene fanden hier ihre letzte Ruhestätte, meist reiche Hamburger Familien, die sich die Gräber etwas kosten ließen. Bis zu drei Särge fanden in einer Gruftkammer Platz, die mit massiven, aber schmucklosen Sandsteinplatten abgedeckt wurden.
Ruhekammer für Johann Hinrich Rodatz für sich seine Frau und Kinder wie auch Wilhelm Joachim Peper, dessen Frau und Sohn und nach des letzten Tode in 15 Jahren nicht zu (eröffnen).

▲ Johann Hinrich Rodatz wurde am 19. Dezember 1747 in Hamburg geboren. Seine Ehefrau Maria Elisabeth Rodatz (geborene Peper) wurde am 28. Mai 1753 in Hamburg geboren und verstarb im Alter von nur 29 Jahren am 1753–1782. 2 Jahre zuvor hatte sie eine Tochter Dorothea Marie (17. Oktober 1780) geboren. Johann Hinrich Rodatz verstarb am 11. März 1803 und wurde in der St. Michaelis-Kirche bestattet.

Der Verwandtschaftsgrad der Ehefrau Maria Elisabeth Rodatz zu Wilhelm Joachim Peper, der hier mit seiner Familie ebenfalls bestattet ist, kann nicht genau bestimmt werden. 

Grab des Musikers und Hamburger Kirchenmusikdirektors Carl Philipp Emanuel Bach. Er starb am 14. Dezember 1788.
Grab des Musikers und Hamburger Kirchenmusikdirektors Carl Philipp Emanuel Bach. Er starb am 14. Dezember 1788.

Durch den Haupteingang gehend führt eine Treppe hinab in eines der größten Gruftgewölbe Europas, in dem sich u.a. der Grabstein des sogenannten „Hamburger Bach“ Carl Philipp Emanuel Bach, Sohn von Johann Sebastian Bach befindet. Er übernahm 1768 als Nachfolger seines Paten Georg Philipp Telemann die Position des Kirchenmusikdirektors in Hamburg. Ausgestattet mit einer exzellenten Akustik sowohl für Kammermusik-Ensembles als auch für Gesang, Sprechtheater und Rezitationen ist die Krypta für diese Veranstaltungen und insbesondere für Gottesdienste der Hauptkirche mit einer aus dem Jahr 1917 stammenden "Felix Mendelssohn Bartholdy Orgel" ausgestattet worden.  

Im Gruftgewölbe der St. Michaelis-Kirche sind unter anderem die Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach und Georg Philipp Telemann begraben. In der Krypta steht ein Altar, auf dessen Altarplatte ein Steinkreuz eingelegt ist. Die Steine dieses Kreuzes stammen aus bedeutenden Orten der Christenheit sowie aus den vier anderen Hauptkirchen Hamburgs.
Ruhe-Kammer für Diederich Wilhelm Hilbranndt und Frau Gerdrut Schreibers, gebohrne Hildbrandt In 15 Jahren nicht zu öffnen

Diedrich Wilhelm Hilbran(n)dt war 1702 im Kirchspiel St. Nicolai zum Bürgerkapitän gewählt worden. Seit 1719 amtierte er als Präses des Kollegiums der Bürgerkapitäne. Als solcher wird er in den „Hamburger Adreßbüchern“ von 1722, 1723 und 1725 erwähnt. Diedrich Wilhelm Hilbrandt hatte mindestens vier Kinder. Catharina (um 1705-1753?), die Mutter von Diedrich Wilhelm Kummerfeld, Gertrud (1710-1778), die Witwe von Abraham Schreiber, die ihrem Bruder den Haushalt führte, „Onkel Hilbrand“ (um 1714-1770), der nach Aussage von Karoline Kummerfeld „der älteste Bankoschreiber in der Hamburger Bank und nie verehligt“ war, und Martin, der Vater von Hinrich Sebastian Hil(de)brand, der am 10. Juli 1759 seine Cousine Katharina Gertrud von Bostel (1733-1788) heiratete.

▲ Ruhestätte für Rudolph Friedr. Minder, seine Frau und Kinder. Anno 1786

▲ Ruhe - Kammer vor Gerhard Hinrich Bahlburg, seine Frau und Kinder. Eltern und Schwieger Eltern und nach des letzten Tode in 35 Jahre nicht zu eröffnen. Anno 1772. d: 22 Febr.

 

▲ Grab A.W. Sievert verwittw. Roers und Kinder No 95

▲ D & I Brandenburgs Grab

▲ Begräbnis vor See: Jürgen Hennings, seine 4 Kinder, Anno 1764

▲ Ruhe Kammer von Michael Jacob Lange, Frau und Kinder, Anno 1763

▲ Johann Hinrich ... Kinder

Nachdem im Jahre 1750 die alte Michaeliskirche abgebrannt war, schlug der Baumeister Ernst Georg Sonnin für den Neubau vor, flächendeckend unter der Kirche ein Gewölbe anzulegen und unter deren Fußboden gleichförmige Grabkammern einzubauen. Insgesamt sind 268 Kammern unterhalb eines begehbaren Kellerbereiches entstanden. Man erhoffte, durch die Gebühren, die für eine 15-, 20-, 30-, 50- oder 100-jährige Ruhezeit anfielen, die Finanzierung des Kirchenbaus und den späteren Betrieb sicherzustellen. Im Jahre 1770 war diese großzügige Bestattungsanlage fertiggestellt; bestattet wurde hier aber schon seit 1762. Während der französischen Besatzung verbot ein Befehl Napoleons bereits im Jahre 1813 die Bestattungen in der Michelgruft. Dennoch wurden bis 1817 noch 108 Personen in der Gruft beigesetzt, so dass insgesamt eine Anzahl von mindestens 2.121 Bestatteten registriert ist. Hinzu kommen noch zahlreiche nichtregistrierte Bestattungen der Ämter, Bruderschaften und Sterbekassen. Aus diesem Sachverhalt wird deutlich, dass, anders als in anderen neuzeitlichen Gruftanlagen, die allein den sozial höherstehenden Schichten vorbehalten waren, in diesem Gruftgewölbe auch Handwerker, Händler oder Seeleute ihre letzte Ruhestätte fanden. Aufgrund von Sanierungs- und Sicherungsarbeiten am Baukörper der Kirche war es nötig, einen Teil der Grabkammern zu öffnen. Bei dieser Gelegenheit wurden von 2004 bis 2008 die Inhalte von 61 Kammern archäologisch dokumentiert. Den Fußboden des Gruftgewölbes bilden die Grabplatten aus Sandstein. Unterhalb dieser Grabplatten befinden sich die Kammern, die bis zu 4 m in den Erdboden hinunter reichen. Die Kammerinhalte und deren Erhaltungszustände sind sehr unterschiedlich. So sind in manchen Kammern vollständig intakte und geschlossene Särge enthalten, in anderen wiederum gibt es Särge, die teilweise zusammengefallen sind. In den meisten Fällen jedoch sind die Särge komplett zerfallen, so dass nur einzelne Bretter oder auch nur Brettfragmente erhalten sind. Daneben gibt es auch Sammelkammern mit Gebeinen oder Sargbestandteilen. Die Grabkammern wurden nach Ablauf der Ruhezeit oder bei Verkauf "gereinigt", d.h. die sterblichen Überreste entnommen und in eigens dafür vorgesehene Kammern umgebettet. Um einen Sarg in eine Kammer einzubringen, wurden die Grabplatten angehoben und der Sarg waagerecht auf den Fußboden oder auf bereits vorhandene Särge abgestellt. In der Regel stehen zwei Särge nebeneinander und wegen der geringen Breite der Kammern in entgegengesetzter Ausrichtung.

▲ Vermutlich aus einer Zinn-Blei-Legierung wurden die vielfältigen Sargbeschläge gegossen, die teils rein zierenden, teils symbolischen Charakter haben. Die meisten Beschläge haben gerade in der Sepulkralkultur eine tiefere Bedeutung, auch wenn nicht auszuschließen ist, dass sich diese Elemente im Laufe der Zeit verselbstständigten und ihr Symbolgehalt nicht mehr unbedingt bewusst wahrgenommen wurde. Unter den Sargbeschlägen überwiegen antikisierende Motive mit sepulkralem Charakter. Kruzifixe auf Särgen mit oder ohne Christusfigur sind als rein christliche Symbole anzusprechen und sind seit dem Mittelalter in unterschiedlicher Machart als religiöser Sargschmuck belegt. Eine Besonderheit sind große Kronen, die wahrscheinlich auf dem Kopfende des Sargdeckels gestanden haben. Bislang sind solche Kronen nur im adeligen Kontext auf Särgen zu finden. Hervorzuheben ist auch der singuläre Fund eines Schmetterlings, der mittels eines spiralförmigen Drahtes beweglich vermutlich auf einem Sargdeckel befestigt war. Der Schmetterling ist seit der Antike ein Symbol für die entfliehende Seele. Inschriftenbleche sind sowohl noch auf den Särgen selbst als auch in den Kammern verstreut zu finden. Ovale und trapezförmige Bleche sind die häufigsten Formen; gelegentlich kommen Bleche in Form einer Schriftrolle vor.

Der Schmetterling ist ein Symbol für die Verwandlung nach dem Tod: Die Seele kann aus dem Körper entfliehen. Dieses Exemplar ist ein klappbarer Beschlag für einen Sarg.
In der Krypta befindet sich die Krypta-Orgel "Felix Mendelssohn Bartholdy", ein romantisches Instrument der Firma Strebel von 1917 mit sieben Registern, 435 Pfeifen, zwei Manualen und Pedal. Eine Besonderheit ist eine computergesteuerte Setzeranlage.
Eine Kirche unter der Kirche: Der neu geschaffene Gottesdienstraum

Immer wieder finden auch Gottesdienste, Gedenkfeiern, kleine Konzerte und Meditationen. Schließlich ist der von 44 Säulen getragene Raum auch Gedenk- und Grabstätte, etwa von Johann Mattheson und Carl Philipp Emanuel Bach. Deshalb wurde hier als erster Baustein des neuen Orgel-Ensembles die Krypta-Orgel "Felix Mendelssohn Bartholdy" eingebaut.

 

◄ Das Altarbild zeigt den jungen Jesus in Jerusalem.
Geschaffen hat es der Bildhauer Fritz Fleer. Arbeiten des Hamburgers sind an mehreren Orten der Stadt zu finden, beispielsweise die Eingangstür zur St. Katharinen-Kirche.

 
 

Johann Mattheson (*28.9.1681, †17.4.1764)

Johann Mattheson, geboren am 28. September 1681 in Hamburg, war eine der vielseitigsten Begabungen seiner Zeit. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wirkte er in seiner Vaterstadt als Sänger (Tenor), Komponist, Dirigent und Legationssekretär des englischen Gesandten und wurde 1715 Musikdirektor am Dom, bis er diesen Posten 1728 wegen zunehmender Taubheit aufgeben mußte. Seinen eigentlichen Ruhm aber erwarb er sich als angesehener Musikkritiker und -theoretiker mit über zwanzig Büchern. Er starb am 17. April 1764 in Hamburg und wurde in der Krypta von St. Michaelis beigesetzt.

 
Verschiedene Ausstellungsstücke machen die Geschichte der Hauptkirche sichtbar. Die bronzene Skulptur von Oskar Ulmer von 1912 etwa zeigt den "Genius" mit einem Michel-Modell.
 
Eine Ehrenhalle für Sonnin: Die Skulptur des „Genius“ mit einem Modell des Michels in Bronze

Ernst Georg Sonnin, der angesehenste Hamburger Baumeister des 18. Jahrhunderts, wurde am 10. Juni 1713 geboren. Nach dem Tod des Vaters zieht der Pastorensohn im Alter von 12 Jahren zu einem Freund der Familie nach Altona. 1734 begann er an der Friedrichs-Universität in Halle ein Theologiestudium. Dort stellte sich schnell heraus, dass sein Interesse mehr den Naturwissenschaften galt. 1737 brach er das Theologiestudium ab und kehrte nach Hamburg zurück. Sein bedeutendstes Projekt war der Wiederaufbau der St. Michaelis Kirche. Am Anfang war der Steinmetzmeister Johann Leonard Prey für den Bau der Kirche zuständig. An seiner Seite war Ernst Georg Sonnin als technischer Berater tätig. Am 1. Dezember 1757, kurz vor dem Richtfest des Kirchenschiffes starb Johann Leonard Prey. Nun war Ernst Georg Sonnin alleine für den Bau verantwortlich. Nachdem das Dach gedeckt, der Innenausbau abgeschlossen und das Gruftgewölbe angelegt wurde, wurde die Kirche am 19. Oktober 1762 nach zehnjähriger Bauzeit geweiht. Die Gestaltung des Kirchturms wurde Ernst Georg Sonnin ganz alleine übertragen.Von seinen zahlreichen Entwürfen wird der modernste, teuerste und höchste umgesetzt. Die Verwendung klar voneinander abgesetzter geometrischer Formen stand dabei bewusst im Kontrast zu den Türmen der anderen Hauptkirchen Hamburgs. Der Kirchturm wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Außerdem begann Ernst Georg Sonnin mit Reparaturen an Kirchen und erhielt Aufträge für bautechnische Gutachten. Vor allem durch seine eindrucksvolle Geraderichtung von Kirchturmspitzen erreichte er Anerkennung im Bauwesen. Ernst Georg Sonnin lebte diszipliniert und pflichtbewusst in  einfachen Verhältnissen. Er blieb unverheiratet und widmete sich ganz seinem Beruf. Im Alter von 81 Jahren starb er am 8. Juli 1794 in Hamburg. Ernst Georg Sonnin wurde in Grab 3 unter dem Chor auf der Nordseite beigesetzt. Er selbst wollte allerdings anonym beigesetzt werden.

Krippenausstellung 2019 / 2021

▲ Krippen-Ausstellung. Gezeigt werden rund 60 wertvolle Stücke aus aller Welt. Bei dieser Krippe aus Neapel findet die Heilige Familie neben einer Wirtschaft Unterschlupf, in der Würste und Schweineteile von der Decke baumeln.

Besonderer Höhepunkt 2017 war die Präsentation einer neapolitanischen Krippe bei der Eröffnung des Weihnachts-Marktes am 1. Dezember. Sie stammt aus einer Sammlung von rund 60 Krippen, die der Wahl-Hamburger Kurt Rechenberg der Kirche St. Michaelis geschenkt hat. Zu der außergewöhnlichen Sammlung zählen viele Stücke aus Südamerika, Portugal und Italien, die älteste Krippe stammt aus dem 15. Jahrhundert. Seit dem 2. Advent 2017 sind die wertvollen Stücke in einer Dauerausstellung in der Krypta zu sehen. Sie ergänzen damit die Ausstellung zur Baugeschichte, Grabkultur und Musik an St. Michaelis.

▲ Der Eingangsbereich stimmt mit Fundstücken aus der bewegten Geschichte der Kirche auf die einzigartige Krypta ein.

Der Hamburger Michel ist nicht nur Wahrzeichen der Stadt und die bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands, sondern beherbergt auch eine der größten Grabkammern Europas. Der Eingangsbereich stimmt mit Fundstücken aus der bewegten Geschichte der Kirche auf die einzigartige Krypta ein. Dazu gehören auch die Überreste zerstörter Glocken.

Zu den Fundstücken gehören auch die Überreste zerstörter Glocken.
Glockenklöppel und zwei originale Uhrzeiger in der Krypta
 
 
 

Sonnin war eigentlich nur Ingenieur, Tüftler und früher „Daniel Düsentrieb“. Er entwickelte Wasser- und Pendeluhren, parabolische Laternen, Winkelmesser sowie Erd- und Himmelskugeln.

 
 

Lutherdarstellungen aus dem Seemannsheim der Deutschen Seemannsmission

Zwei farbig bemalte Fenster mit Lutherdarstellungen aus dem Seemannsheim der Deutschen Seemannsmission erinnern an die ehemalige Filialkirche des Michels, die Lutherkirche. Sie stand bis zu ihrer Zerstörung 1943/44 in der Nähe der Landungsbrücken.

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