◙ Dies und das: Rund um die Kirche

 Die 12 Apostel oder Jünger Jesu

Vielfach werden Ihnen beim Betrachten der Bilder in diesem Kapitel die Namen der 12 Apostel begegnen. Doch wer waren die Apostel oger Jünger eigentlich? Hier eine kurze Erklärung.

Matthäus:

Der Jünger Matthäus war der Sohn des Alphäus (nicht der Vater von Jakobus) und war Zöllner, bevor er Jesus nachfolgte. (Mt 9,9) Er wird auch Levi genannt. (Lk 5,27) Als Matthäus Jesus als den Messias anerkannte, führte das dazu, dass viele seiner Freunde ebenfalls zu glauben anfingen. (Mk 2,15). Matthäus schrieb das Matthäus-Evangelium. Seine Gebeine werden in Salerno verehrt.

Andreas:

Andreas war ein Sohn des Jona, stammte aus Bethsaida in Galiläa (Joh 1,44; 12,21) und war der Bruder von Simon Petrus. Gemeinsam mit diesem arbeitete er in Kapernaum als Fischer. Er zählte zu den ersten Jüngern Jesu. Davor war Andreas ein Jünger Johannes des Täufers gewesen. Er war es, der seinen Bruder Simon Petrus zu Jesus führte. (Joh 1,41-42). Andreas starb ca. 60 n.Chr. den Märtyrertod. Den Überlieferungen nach sei er an einem X-förmigen Kreuz gekreuzigt worden – deswegen wird das Verkehrszeichen an Bahnübergängen „Andreaskreuz“ genannt.

Jakobus (Sohn des Zebedäus):

Die Eltern von Jakobus hießen Zebedäus und Salome. Da es noch einen zweiten Jakobus unter den Jüngern Jesu gab, wird er auch Jakobus der Älteste/Große genannt. Der Jünger Johannes war sein Bruder. Zusammen bezeichnete Jesus sie wegen ihres feurigen Temperaments als die Donnersöhne. (Lk 9,54-56; Mk 3,17). Jakobus arbeitete mit seinem Bruder Johannes als Fischer am See Genezareth. Dort arbeiteten auch Simon Petrus und Andreas. Jakobus ist der einzige Jünger, dessen Märtyrertod um 44 n.Chr. in der Bibel berichtet wird. (Apg 12,1-2) Auf Bildern wird er mit einer Muschel dargestellt – weshalb der nach ihm benannte Pilgerweg „Jakobsweg“ eine Muschel als Symbol trägt.

Johannes:

Der Jünger Johannes war der Sohn des Zebedäus und der Salome. Sein Bruder war Jakobus der Älteste. Zusammen waren sie als die Donnersöhne bekannt (Mk 3,17) und arbeiteten als Fischer am See Genezareth. Über ihn wird oft gesagt, er sei der Lieblingsjünger Jesu gewesen. Konkret heißt es in der Bibel jedoch nur: „Jünger, den Jesus liebte“ (Joh 21,20). Vermutlich war er sich der Liebe Jesu in besonderem Maße bewusst. Johannes wohnte als einziger der Jünger der Kreuzigung Jesu bei. (Joh 19,26-27) Auf Wunsch Jesu kümmerte er sich um Maria, die Mutter Jesu, bis zu ihrem Tod – und war damit quasi ihr Adoptivsohn. Unter dem römischen Kaiser Domitian verbannten ihn die Römer auf die Insel Patmos. (Off 1,9) Dort starb er ca. 100 n.Chr.. Johannes schrieb das Johannes-Evangelium. Auf Bildern wird er häufig mit einem Adler, einer Palme oder einem Becher Wein dargestellt.

Bartolomäus:

Im Johannes-Evangelium wird er auch Nathanael genannt. (Joh 21,2) Bartolomäus stammte aus Kanaa in Galiläa und zählte zu den ersten Jüngern Jesu. Philippus war sein Freund und machte ihn mit Jesus bekannt (Joh 1,45). Jesus nannte ihn einen „Israelit, in dem kein Trug ist“. (Joh 1,47). Bartolomäus ist als Apostel des Orients bekannt. Den Überlieferungen nach wurde er in Syrien enthauptet – dort verehrt man zumindest seine Grabstätte. Auf Bilder wird er mit einem Buch, einem Schindmesser (ein Messer zum Häuten von Tieren) und einer Fahne dargestellt.

 

Jakobus (Sohn des Alphäus):

Jakobus war der Sohn des Alphäus und der Maria und mutmaßlich der Vater oder Bruder des Jüngers Judas Thaddäus. Er wird auch Jakobus der Jüngste bzw. Kleine genannt. (Mk 15,40), Er wird oft mit Jakobus, dem Bruder Jesu, verwechselt. Auf Bildern wird Jakobus der Jüngste mit Walkerstange oder Keule und einem Kranz in den Händen dargestellt.

 

Judas Thaddäus:

Judas Thaddäus war entweder der Bruder oder der Sohn des Jakobus. Sein Name war vermutlich Lebbäus und Thaddäus sein Beiname. (Mt 10,3) Er könnte ein Zelot gewesen sein. Von ihm ist nur eine Frage in Johannes 14,22 überliefert. Der Tradition nach soll er in Armenien gepredigt haben. Auf Bildern wird er häufig mit Buch, Keule und Steinen dargestellt.

 

Philippus:

Philippus stammte aus Bethsaida in Galiläa. (Joh 1,44; 12,21) Er war ein Freund von Andreas und bevor er ein Jünger Jesu wurde, war er ein Jünger Johannes des Täufers. Der erste Jünger Jesu war Philippus. (Joh 1,43) Und später führte er den Jünger Nathanael zu Jesus. (Joh 1,45). Sein Missionsgebiet war Phrygien. Seine Überreste finden sich angeblich in Rom in der Kirche der zwölf Apostel. Auf Bildern wird Philippus häufig mit Kreuz, Buch und Geißel dargestellt.

 

Simon der Zelot/der Kananäer:

Bevor Simon ein Jünger Jesu wurde, gehörte er zu den Zeloten (griechisch: Eiferer). Die Zeloten waren religiöse jüdische Eiferer oder Fanatiker, die zur Zeit Jesu politisch sehr aktiv waren. Sie bemühten sich, die Römer aus Israel zu vertreiben. Er wurde auch Simon der Kananäer (aramäisch: Eiferer) genannt. (Mt 10,4). Er missionierte mit Judas Thaddäus in Armenien und starb dort als Märtyrer. Auf Bilder wird Simon mit Säge, Lanze und Knüppel oder Schwert dargestellt.

 

Thomas:

Der Jünger Thomas wurde bekannt als „der Zweifler“ bzw. „der Ungläubige“, weil er nicht glauben wollte, dass Jesus auferstanden sei, ohne ihn mit eigenen Augen gesehen zu haben. (Joh 20,24-29) An anderer Stelle trotzte der ewig skeptische Thomas jedoch seinen Bedenken und folgte Jesus nach Judäa, obwohl er fürchtete, dort von den Juden umgebracht zu werden. (Joh 11, 7-16). Seine Mission führte ihn später bis nach Indien, wo er in Mailapur hingerichtet wurde. Die indischen Christen heißen deshalb bis heute Thomas-Christen.

 

Judas Iskariot:

Judas verriet Jesus für 30 Silberlinge an die Hohenpriester Israels. (Mt 26,15; Mk 14,10) Von Jesus wurde er in den Evangelien als „Teufel“ und „Sohn des Verderbens bezeichnet. (Joh 17,12) Judas war vor dem Verrat Schatzmeister der Jünger Jesu. Nach seinem Verrat beging er Selbstmord. (Mt 27,5) Kein anderer Jünger hatte Judas Intentionen erkannt, bis Jesus ihn beim letzten Abendmahl als Verräter offenbarte. (Lk 22,48). Für seinen Beinamen „Iskariot“ gibt es zwei Theorien: Die meisten Leute sagen, dass er vermutlich aus Kerijoth in Juda stammte (Jos 15,25) und sich sein Beiname davon ableitete. Die andere Theorie geht davon aus, dass Judas vor seiner Zeit als Jünger Jesu zu den Sikariern (einer Splittergruppe der Zeloten) gehört hat. Die Sikarier wurden auch Dolchmänner genannt, da sie in großen Menschenmassen Juden abstachen, die mit den Römern zusammenarbeiteten.

 

Matthias:

Nach dem Verrat und Selbstmord von Judas nominierten die anderen Jünger Matthias per Losverfahren als Ersatz für Judas nach. (Apg 1,26). Er missionierte später in Äthiopien. Auf Bildern wird er mit Buch und Rolle, Schwert oder Beil und teilweise auch mit Steinen und Lanze dargestellt.

Paulus:

Paulus, mit hebräischem Namen Saulus, wandelte sich vom Christenverfolger zum Apostel der Völker. Er wurde um das Jahr 10 nach Christus in Tarsus in der heutigen Türkei geboren. Zu Lebzeiten des Paulus war Tarsus eine bedeutende Handelsstadt und Hauptstadt der römischen Provinz Cicilien. Der Vater war pharisäischer Jude und Zeltmacher in Tarsus. Von ihm erbte Paulus sein Gewerbe als Zeltmacher und vor allem das römische Bürgerrecht, was ihm im Laufe seines Lebens noch sehr hilfreich war. Über die Mutter ist so gut wie nichts bekannt. Streng religiös erzogen, wurde Paulus selbst Pharisäer und zunächst nach eigener Aussage ein radikaler Bekämpfer des Christentums. In der biblischen Apostelgeschichte wird geschildert, wie er auf dem Weg nach Damaskus war, um dort Christen gefangen zu nehmen. Unterwegs umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel, sodass er zu Boden stürzte und eine Stimme hörte: "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?" Er antwortete: "Wer bist du, Herr?" Dieser sagte: "Ich bin Jesus, den du verfolgst, steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst." Paulus war plötzlich blind, und seine Gefährten führten ihn nach Damaskus hinein. Die Apostelgeschichte berichtet weiter von einem Jünger Jesu namens Hananias, dem der Herr sagte: "Steh auf und geh zur sogenannten Geraden Straße und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht." Paulus wurde wieder sehend und ließ sich taufen. Er blieb bei den Jüngern Jesu in Damaskus und verkündete Jesus in den Synagogen.

 

Simon Petrus:

Simon war der Sohn Jonas und stammte aus der Stadt Bethsaida in Galiläa. (Joh 1,44; 12,21) Er lebte mit seiner Frau, deren Name nirgends genannt wird, und seiner Schwiegermutter in Kapernaum. Simon arbeitete mit seinem Bruder Andreas zusammen als Fischer am See Genezareth. Jesus gab ihm den Beinamen Petrus (griechisch) bzw. Kephas (aramäisch) – was Stein/Fels bedeutet. (Joh 1,42). In den Aufzählungen der Jünger wird Simon Petrus immer an erster Stelle genannt. Er war voller Liebe für Jesus und ein Mann der Tat. Das führte dazu, dass er sich des Öfteren überschätzte und Jesus im Hof des Hohepriesters dreimal verleugnete. Aber Jesus vergab ihm und gab ihm den Auftrag seine Schafe zu weiden. (Joh 21) Simon Petrus war der Sprecher der Apostel und predigte an Pfingsten das erste Mal öffentlich. (Apg 2). Simon Petrus schrieb zwei Briefe des Neuen Testaments und diente vermutlich als Quelle für das Markus-Evangelium. Er war der erste Papst und starb den Märtyrertod am Kreuz ca. 60 n.Chr. Auf Bildern wird er mit einem Schlüssel dargestellt.

 Sakrale Kunst

Die gemeinsame Geschichte von Religion und Kunst ist überaus alt und mindestens genauso traditionsreich. Schon seit ewigen Zeiten halten Künstler sakrale Vorstellungen in Bildern, Fresken und Plastiken fest, um sie für ihre Generation und die Nachwelt zu verewigen. Religiösen Bildern kommt ebenso wie der Religion selbst eine große Bedeutung zu. Sie sind vor allem zu finden in Kirchen, aber auch in zahlreichen öffentlichen und privaten Kunstsammlungen. Ob die Darstellung von Gottheiten, Engeln, Kreuzen, Tauben oder anderen religiösen Symbolen - religiöse Kunst ist durchaus vielseitig, ästhetisch sowie voller Ausdrucks- und Aussagekraft.

Marias Trauer – Was ist eine Pietà?

Als Pietà bezeichnet man im allgemeinen die bildliche Darstellung Marias, die um den toten Sohn in ihren Armen trauert. Entsprechende Werke der Bildenden Kunst entstanden seit Anfang des 14. Jahrhunderts in Deutschland. Dabei ist es eher ungewöhnlich, dass andere Personen mit dargestellt sind, da der Bildtypus auf den intimen Moment der trauernden Mutter zielt. Hierdurch unterscheidet sich die Pietà von der Beweinung Christi, bei der neben Christus und Maria oft weitere Personen gezeigt werden. Die Zusammenkunft mehrerer Menschen macht die Szene zu einer öffentlichen, aber auch lauteren Klage.

 Votivschiffe

Schiffsmodelle hängen nicht ohne Grund in einer Kirche an der Küste. Ob Walfangschiff, Kriegsfregatte oder schnittiger Seebäder-Dampfer – sie sind mehr als Schmuck. Sie hängen oder stehen dort zum Dank und aus Dankbarkeit, sicher auch zum Repräsentieren von Person, Familie oder Gilde.

 

Wähnten sich Seefahrer sicherer auf See, wenn sie der Heimatgemeinde ein Schiff spendierten? Sie zeigen  Verbundenheit ebenso wie Zusammenhalt. Die Kirche ein sicherer Hafen in schwerer Zeit. 

Wie kommt der Hahn auf  die Kirchturmspitze?

Sein Krähen kündigt den Sonnenaufgang an. Schon im alten Persien hatte der Hahn eine religiöse Bedeutung als Künder des Lichts. Auch auf Kirchen hat er es geschafft. Unter anderem, weil er den Verrat des Petrus kundtat. Gegen den Osterhasen hat er keine Chance. Doch als Künder des Lichtes und als Symbol der Auferstehung ist auch der Hahn ein populäres Ostersymbol. An vielen Kirchen hat es der vorlaute Gockel bis auf die Spitze geschafft – und dabei gegenüber seinem vierbeinigen Konkurrenten den Vorteil, dass die Menschen zu ihm aufschauen.

Kirchenkerzen als Zeichen des Gebets und der Verehrung

In unseren Kirchen nehmen die Kerzen seit alters her einen besonderen Platz ein. Zu jeder Messfeier, jedem Gottesdienst leuchten die schlanken Kerzen auf dem Altar. Auch im Ablauf des Kirchenjahres begegnen sie uns immer wieder:

  • Jahreskerzen
  • Adventskranz-Kerzen
  • Lichtmess Kerzen
  • Osterkerzen
  • Kerze zur Erstkommunion u.s.w.

Die Kerze begleitete die Menschen durch das ganze Jahr und wurde zu den kirchlichen Feiertagen angezündet. Zur Taufe, Kommunion und am Sterbebett leuchteten die zu Lichtmess geweihten Kerzen. Sie zierten den Christbaum und brannten zu Allerseelen auf den Gräbern.

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