Veste Oberhaus ist eine Festung auf der linken Seite der Donau, gegenüber der rechtsseitigen Altstadt von Passau. Gegründet im Jahr 1219, war sie für die meiste Zeit die Burg und Residenz des fürstlichen Bischofs vom Hochstift Passau. Die weit sichtbare Inschrift 1499 auf der Fassade zeigt nur eines der Baujahre der bis 1800 immer wieder erweiterten Burg. Die Veste Niederhaus (meist nur Niederhaus genannt) ist eine um das Jahr 1250 errichtete Passauer Wasserburg auf der Landspitze zwischen Donau und Ilz, unterhalb der Veste Oberhaus. Die Anlage befindet sich bis heute in Privatbesitz und ist daher nicht öffentlich zugänglich. Mit der Veste Oberhaus ist das Niederhaus über einen Wehrgang verbunden.
Der Bau der Veste Oberhaus auf dem Georgsberg über Passau datiert auf das Jahr 1219. Sie wurde vom ersten Passauer Fürstbischof Ulrich II. um eine bereits vorhandene Georgskapelle errichtet. Die Burganlage sollte Ausdruck militärischer Stärke und Zugleich Rückhalt sein für die 1217 erlangte Reichsfürstenwürde der Passauer Bischöfe. Des Weiteren sollte sie als Schutz vor äußeren und inneren Feinden dienen, so unter anderem gegen Passauer Bürger, die eine Reichsstadt errichten wollten. Aufgrund der fortschreitenden Belagerungstechnik wurde die Festung über die Jahrhunderte ständig ausgebaut und erweitert, wodurch sie die Möglichkeit bietet, die Fortifikationskunst vom 13. bis zum 19. Jahrhundert zu studieren. Die wichtigsten Umbauten fanden unter den Fürstbischöfen Leonhard von Layming, Christoph von Schachner, Urban von Trennbach und Johann Philipp von Lamberg statt. Sie bauten die Festung von einer gotischen Zwingburg, über einen Fürstensitz in der Frührenaissance, zu einem „Festen Hochschloss“ und schließlich, in Zeiten der Türkenbedrohung, zu einer repräsentativen Landesfestung aus. Die Veste Oberhaus erlebte fünf Belagerungen zwischen 1250 und 1482, die allesamt erfolglos blieben. Zweimal, 1298 und 1367, waren es die Bürger von Passau, die versuchten, sich gegen den Bischof zu erheben. Zwischen 1535 und 1540 waren im Kerker der Veste zahlreiche Anhänger der reformatorischen Täuferbewegung wegen ihrer Glaubensüberzeugungen inhaftiert. Während ihrer Haftzeit entstand der Ausbund (Gesangbuch), ein Gesangbuch, das noch heute in den Gottesdiensten der Amischen benutzt wird. Einige der Liederdichter verstarben in der Haftzeit, viele erlitten im Anschluss an den Kerkeraufenthalt den Märtyrertod. Mit der Säkularisation 1802 verlor der Bischof den Besitz. Napoleon I. benutzte die Festung in seinem Feldzug gegen Österreich. Sie wurde dem Verbündeten Bayern als Grenzfestung gegen Österreich zur Verfügung gestellt. 1805 ergab sich die Festung der österreichischen Armee. Nach dem Wiener Kongress wurde sie für fast ein Jahrhundert von der bayerischen Armee sowohl als Festung als auch ab 1822 als Staatsgefängnis für politische Gefangene und als Militärstrafanstalt benutzt. Bis 1918 war die Veste Oberhaus somit die gefürchtete „Bastille Bayerns“.
Die weit sichtbare Inschrift 1499 auf der Fassade zeigt nur eines der Baujahre der bis 1800 immer wieder erweiterten Burg. Die Schreibweise der Jahreszahl weist eine Besonderheit auf, nämlich bei der "4". Sie ist wie eine Schlaufe dargestellt, wobei es sich um eine „halbe Acht“ handeln soll, die für eine „4“ steht. Im europäischen Mittelalter war die Schreibung als halbe Acht gängig. Der Begriff Tetraphobie bezeichnet die abergläubische Angst vor der Zahl 4, die noch heute - besonders im ostasiatischen Raum- weit verbreitet ist. Ein ähnlicher Aberglaube war und ist in einigen Teilen Europas verbreitet. In Italien z.B. wird der Zahl 4 dort zum einen nachgesagt, sie symbolisiere einen Sarg, und könne somit Unglück bringen; zum anderen stehe sie für „das Geheimnis von allem und nichts“. Wie dem auch sei: Zu bedenken ist, dass wir uns in der Epoche zwischen Mittelalter und Neuzeit befinden. Als Wendepunkte gelten unter anderem die Entdeckung Amerikas 1492 und die Reformation ab 1517.
Von der Schanzlbrücke über die Donau erreicht man die Burg zu Fuß über die Oberhausleiten-Stiege. Das Ravelintor am Eingang der Anlage mit dem Wappen des Kardinals Johann Philipp von Lamberg stammt von 1703. Dahinter liegt das barocke Kronwerk, eine zwischen 1674 und 1740 angelegt Wallzone. Die dahinterliegende zweite Verteidigungszone stammt vorwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Vom mittleren Befestigungsring führt die Burgstraße an der Hauptwache vorbei über die Brücke in die eigentliche Hauptburg. Der Torturm am Zugang zeigt das Wappen des Fürstbischofs Leonhard von Laiming von 1440. Die Gebäude um den äußeren Burghof stammen aus dem 16. Jahrhundert. Im Inneren Burghof steht die Burgkirche St. Georg mit früh- und hochgotischen Fresken; sie ist noch älteren Datums als die Burg selbst. Im Schachnerbau von 1500, an dem außen das weithin sichtbare Wappen- und Jahreszahl-Fresko von 1499 angebracht ist, befindet sich im oberen Stockwerk der repräsentative Rittersaal, der durch einen offenen Arkadengang mit Dürnitz- und Fürstentrakt aus dem 14. bis 17. Jahrhundert verbunden ist. Im unteren Stockwerk des Schachnerbaus befinden sich Geschützbatterien.
Der Bau der Veste Oberhaus auf dem Georgsberg über Passau datiert auf das Jahr 1219. Sie wurde vom ersten Passauer Fürstbischof Ulrich II. um eine bereits vorhandene Georgskapelle errichtet. Die Burganlage sollte Ausdruck militärischer Stärke und Zugleich Rückhalt sein für die 1217 erlangte Reichsfürstenwürde der Passauer Bischöfe. Des Weiteren sollte sie als Schutz vor äußeren und inneren Feinden dienen, so unter anderem gegen Passauer Bürger, die eine Reichsstadt errichten wollten. Aufgrund der fortschreitenden Belagerungstechnik wurde die Festung über die Jahrhunderte ständig ausgebaut und erweitert, wodurch sie die Möglichkeit bietet, die Fortifikationskunst vom 13. bis zum 19. Jahrhundert zu studieren. Die wichtigsten Umbauten fanden unter den Fürstbischöfen Leonhard von Layming, Christoph von Schachner, Urban von Trennbach und Johann Philipp von Lamberg statt. Sie bauten die Festung von einer gotischen Zwingburg, über einen Fürstensitz in der Frührenaissance, zu einem „Festen Hochschloss“ und schließlich, in Zeiten der Türkenbedrohung, zu einer repräsentativen Landesfestung aus.
Die Veste Oberhaus erlebte fünf Belagerungen zwischen 1250 und 1482, die allesamt erfolglos blieben. Zweimal, 1298 und 1367, waren es die Bürger von Passau, die versuchten, sich gegen den Bischof zu erheben. Zwischen 1535 und 1540 waren im Kerker der Veste zahlreiche Anhänger der reformatorischen Täuferbewegung wegen ihrer Glaubensüberzeugungen inhaftiert. Während ihrer Haftzeit entstand der Ausbund (Gesangbuch), ein Gesangbuch, das noch heute in den Gottesdiensten der Amischen benutzt wird. Einige der Liederdichter verstarben in der Haftzeit, viele erlitten im Anschluss an den Kerkeraufenthalt den Märtyrertod. Mit der Säkularisation 1802 verlor der Bischof den Besitz. Napoleon I. benutzte die Festung in seinem Feldzug gegen Österreich. Sie wurde dem Verbündeten Bayern als Grenzfestung gegen Österreich zur Verfügung gestellt. 1805 ergab sich die Festung der österreichischen Armee. Nach dem Wiener Kongress wurde sie für fast ein Jahrhundert von der bayerischen Armee sowohl als Festung als auch ab 1822 als Staatsgefängnis für politische Gefangene und als Militärstrafanstalt benutzt. Bis 1918 war die Veste Oberhaus somit die gefürchtete „Bastille Bayerns“.
Im Zentrum der Veste sicherte ein massiver, ursprünglich zinnenbekrönter Brückenturm aus dem 14. Jahrhundert den Zugang zum begrünten und mit Skulpturen wie der "Wagenlenkerin"des Bildhauers Hans Wimmer verschönerten Innenhof. Der im Jahr 1499 vollendete "Schachnerbau" diente früher als Repräsentationsbau. Im Keller des Gebäudes waren jedoch auf die Altstadt gerichtete Geschütze untergebracht. Heute kann man hier das "Oberhausmuseum" mit einer Historischen Apotheke und Dauerausstellungen zur Geschichte der Stadt und deren Zünfte ebenso besichtigen wie eine Vielzahl von Hans-Wimmer-Werken.
Die Stadt Passau kam 1932 in den Besitz der Anlage und richtete das Oberhausmuseum ein. Das Oberhausmuseum umfasst das Stadtmuseum, eine Gemäldegalerie und weitere Sammlungen mit Schwerpunkt auf Ostbayern und die Nachbarländer Böhmen und Österreich. Die barocke Vorfeld-Fortifikation wurde 1934 von den Nationalsozialisten durch den ersten Thing des Dritten Reiches ersetzt (nach dem Entwurf von Ludwig Moshamer). Die Burg beherbergt daneben noch ein Restaurant, einen Aussichtsturm im sogenannten Observationsturm aus dem 18. Jahrhundert, eine Sternwarte und eine Jugendherberge im sogenannten Generalsgebäude von 1597.
Unterhalb der Geschützbatterie Linde beginnt der alte Wehrgang, der seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die Veste Oberhaus mit der Veste Niederhaus verbindet und der es den Fürstbischöfen ermöglichte, ungesehen und unangreifbar von einer Veste zur anderen zu wechseln. An diesem Wehrgang beginnt der 1893 in die Felsen gesprengte Ludwigsteig, der Prinz Ludwig von Bayern gewidmet wurde und dessen 200 Stufen auf kürzestem Weg hinunter zur Donau führen.
Unterhalb am Fluss und durch einen Wehrgang verbunden liegt die Veste Niederhaus. Von der Ilzseite führt eine befahrbare Straße zur Burg hinauf.
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