Bis 80.000 vor Christus reichen die Siedlungsspuren an der prähistorischen Kakushöhle zwischen Eiserfey und Weyer. Jäger- und Sammlergruppen der Neandertaler hinterließen zahlreiche Steingeräte der mittelpaläolithischen Epochen und Tierknochen. Das Naturschutzgebiet des Kartsteins mit der Kakushöhle in der Stadt Mechernich zählt zu den bedeutenden prähistorischen Fundstätten in Europa. Oberhalb des landschaftlich reizvollen Feytals im Ortsteil Dreimühlen gelegen, bietet der Kartstein mit der Kakushöhle zahlreiche Möglichkeiten für Wanderer, Natur- und Kulturinteressierte und kleine Abenteurer.
Alle reden von der Kakushöhle. Vielmehr müsste aber von den Kakushöhlen die Rede sein. Schließlich handelt es sich um drei Höhlen, und zwar um die "Große Kirche“, die "Dunkle Kammer“ und das "Kalte Loch“.
Beim Eintritt in die „Große Kirche“ unterhalb des riesigen Kalkfelsens fallen dem Besucher die imposanten Ausmaße der Höhle ins Auge: Sie ist 8 mal 10 Meter groß und etwa fünf Meter hoch. In den Sedimentschichten wurden die Archäologen fündig. Neben Steingeräten des Neandertalers und Tierknochen konnten drei Feuerstellen der Urmenschen nachgewiesen werden. Das Alter dieser Feuerstellen wurde auf 80.000 bis 50.000 Jahre vor Christus geschätzt. Verlässt der Besucher diese Höhle Richtung Osten, stößt er auf eine Treppe. Auf halber Höhe der Treppe erweitert sich zur linken Hand die Wand zu einer tiefen Spalte, der sogenannten "Dunklen Kammer".
Folgt man diesem Weg weiter, gelangt man über einen abwärts führenden Weg zu einer mächtigen Betonwand. Im Jahr 1977 drohten tonnenschwere Steinbrocken in die Tiefe zu stürzen. Um Besucher nicht zu gefährden, wurden die absturzgefährdeten Teile durch Betonarmierungen gesichert. Im Zuge der Sicherungsarbeiten wurden gerade an dieser Stelle die erfolgreichsten Ausgrabungen an den Kakushöhlen gemacht, wobei viele Überreste von Tieren gefunden wurden.
Oberhalb der Betonwand findet sich das „Kalte Loch“. Diese Höhle ist durch eine Mauer halb verschlossen. Darunter liegen Sedimente aus der letzten Eiszeit. Um zur kleinen Höhle zu gelangen, muss man zunächst das Plateau des Kartsteinfelsens erreichen. Dort findet sich zur linken Hand der schmale Eingang zur kleinen Höhle. Hier überwinterte in Urzeiten der Höhlenbär, wie sich an gefundenen Überresten beweisen ließ. Der Kölner Archäologe Carl Rademacher entdeckte hier zudem eine Abfallgrube keltischen Ursprungs. Über das Plateau hinweg führt der Weg wieder hinab zum Café.
Die bis zu 20 Meter hohe Höhle aus circa 300.000 Jahre alten Kalkfelsen ist in einem Naturschutzgebiet bei Mechernich zu finden. Gleich neben der großen Höhle befindet sich noch eine kleinere. Funde belegen, dass die Höhle bereits vor 30 000 bis 80 000 Jahren von Neandertalern bewohnt wurde. Vor 12.000 Jahren sollen hier Rentierjäger Rast gemacht haben. Heute ist die Höhle frei zugänglich und von einem Parkplatz, wo ein Kiosk steht, erreichbar. Laut der volkstümlichen Sage von Herkules und Kakus soll in dem Höhlensystem früher ein Riese namens Kakus gelebt haben. Herkules soll auf seiner Reise von Gallien nach Italien hier Kakus getötet haben.
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