Weitere Symbole
Thanatos
Thanatos, Schlafes Bruder, der antike Gott mit seinen Attributen Mohn und gesenkte Fackel ist bereits an anderer Stelle erläutert worden. Er ist auf einigen Grabmalen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Relief erhalten.
Pelikan
Wenige Beispiele für symbolische Motive mit Pelikan sind erhalten. Die Legende, dass der Pelikan seine Jungen tötet, sie aber nach drei Tagen mit dem eigenen Blut zu neuem Leben erweckt, ist vermutlich durch das Werk des Physiologus überliefert. Diese Legende machte den Pelikan in der mittelalterlichen Kunst zum Symbol für den Opfertod Christi.
Lorbeer
Lorbeer spielte bereits im Kult der Antike eine bedeutende Rolle: Sänger und Dichter übernahmen den Lorbeer von ihrem Gott Apollo, als dessen heiliger Baum er galt. Lorbeer galt als Zeichen der Festfreude in der antiken Kunst. Auch fand er in der Medizin als Heilpflanze Verwendung, woraus sich wohl seine Bedeutung als Pflanze der Reinigung und Entsühnung ableitet. Bereits in der Renaissance neu belebt, wurde der Lorbeer im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in der Sepulkralkunst häufig genutzt. Bisweilen verwies er auf die Tugenden der Verstorbenen, oder auch auf die Beziehung der Verstorbenen zu künstlerischer Tätigkeit. In Verbindung mit dem christlichen Kreuz fungierte er jedoch eher als Symbol für Unsterblichkeit und den Sieg über den Tod.
Weinstock, Weinlaub, Traube
Das Motiv des Weins ist bereits auf vielen Reliefs römischer Sarkophage zu finden, die Szenen aus dem dionysischen Kult darstellen: Der Weinstock war das dem Dionysos heilige Gewächs und ein Symbol für die Wiedergeburt im alten Griechenland. Bereits damals galt der Wein als eucharistisches Getränk und stand, wie auch später im Christentum, für das Blut Gottes. Die Darstellung des Weinstockes wurde im frühen Christentum mit weiteren dionysischen Motiven übernommen.
Efeu
Als immergrünes Gewächs steht Efeu symbolisch für ewiges Leben. Als kultisch bedeutsame Pflanze war es mit den Göttern Osiris und Dionysos verbunden, beides Gottheiten, die im Zusammenhang mit dem Wiedergeburtsmythos und somit mit der Auferstehungshoffnung der Menschen bedeutsam waren. Ebenso wie bei der Bepflanzung der Grabstätten fand diese Pflanze auch auf den Grabmalen als Reliefdarstellung im Forschungszeitraum vielfache Verwendung.
Blatt- und Blütenkränze
Nach christlichem Verständnis ist der Kranz Siegespreis für den überstandenen Glaubenskampf. Kränze, die wir bis heute auch im Beerdigungsritual verwenden, wurden ab dem frühen 19. Jahrhundert vielfach als Relief auf den Grabmalen aufgearbeitet. Besonders häufig zu finden sind heute in der Wupperregion noch Lorbeer-, Eichenlaub- und Blütenkränze.
Eiche
Die Eiche bekam ihren besonderen, nicht-religiösen, sondern ideologischpatriotischen Sinngehalt zur Zeit der Befreiungskriege. Der Brauch, die Eiche als Freiheitssymbol zu pflanzen, wurde in den Amerikanischen Unabhängigkeitskriegen eingeführt, in der französichen Revolution wieder aufgenommen und später auch in Deutschland aufgegriffen. Auch Luther wurde zu seinem 400. Geburtstag im Geiste des wilhelminischen Nationalismus mit der „Luthereiche“ geehrt.
Pinienzapfen
Pinienzapfen wurden als bekrönendes und schmückendes Glied in der Architektur genutzt. In der Antike dienten sie als Fruchtbarkeitssymbol.
Kreuz und Christus mit der Dornenkrone
Abbildungen von Kreuz und von Christus mit der Dornenkrone verweisen auf den christlichen Glauben des Opfertodes und der Auferstehung. Besonders häufig sind sie auf Grabmalen der katholischen Begräbnisstätten zu finden. Kleine Medaillons mit dem Christusbildnis aus Marmor, Gips und Porzellan sind vielfach aus der Zeit um die Jahrhundertwende erhalten, finden aber auch auf neueren Grabmalen bis in die heutige Zeit Verbreitung.