Zur Eröffnung des Museums 1961 waren es elf Bauten, authentische Eifler Häuser, die den Grundstock der mittlerweile auf 78 Gebäude und mehrere Baugruppen umfassende, und somit deutlich angewachsene Museumsanlage darstellten. Ziel war und ist bis heute geblieben, für das Rheinland typische Siedlungsbilder historischauthentisch zu erhalten und den Besucherinnen und Besuchern zugänglich zu machen. Alltagskulturelle rheinische „Eigenarten“ sollen so sichtbar und für nachfolgende Generationen nachvollziehbar gemacht werden. Das LVR-Freilichtmuseum Kommern und Rheinische Landesmuseum für Volkskunde in Kommern/Eifel in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ist heute mit über 100 ha eines der größten Freilichtmuseen Europas.
Die Planungen zu einem Freilichtmuseum im Rheinland gehen bis in die 1950er Jahre zurück. Um den Standort bewarben sich rund 30 Städte und Gemeinden zwischen Aachen, Köln und dem Ruhrgebiet, darunter Duisburg, Krefeld, Rheydt und das damals noch selbstständige Kommern (heute Stadtteil von Mechernich). Rund 78 Gebäude wie Bauernhöfe, Windmühlen, Werkstätten, eine Zehntscheune, dörfliche Gemeinschaftsbauten wie Schul- und Backhaus, Tanzsaal und Kapelle wurden je nach ihrer Herkunft aus dem Gebiet der ehemaligen preußischen Rheinprovinz bzw. den früheren in diesem Gebiet gelegenen Territorien zu vier Baugruppen zusammengefasst. Äcker, Bauerngärten und Obstwiesen runden das Ganze ab. Die Objekte kommen vorrangig aus dem Westerwald/Mittelrhein-Gebiet, aus Eifel/Voreifel, vom Niederrhein und aus dem Bergischen Land und stellen das Leben ab dem 15. Jahrhundert dar.
Der Weg vom Parkplatz zum Museumseingang zieht sich etwas steiler über 400 m hinauf. Wer sich das nicht zutraut kann (zumindest am Wochenende) mit einem Shuttlebus hochfahren.
Die im Folgenden gezeigten Bilder wurden in den Baugruppen "Westerwald/Mittelrhein" und "Eifel/Eifelvorland" erstellt.
Vom Tanzsaal aus sieht man bereits die erste Station, das Haus aus Hanf. Gemeint ist hier "Hanf", ein Ortsteil der Stadt Hennef im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen, nicht der Naturstoff, eine der ältesten Nutzpflanzen der Erde.
Schön zu sehen: Eine "Qualzucht Milchkuh" mit enormen Eutern gibt es hier nicht. Das Euter hat hier noch ein ganz normales Aussehen und Größe. Viele junge Kälber werden in ihren ersten Lebenswochen und -monaten kastriert und enthornt, hier dürfen sie bleiben, wie sie sind.
Der liebe Gott hat es auch nicht immer leicht:
„Nee, wat büst du 'n Gott“, see de Keerl,
„lettst mi dat Wiev un nimmst mi de Koh,
un denn ok noch de gode swart-bunte“…
1964 begann man dann mit dem Aufbau der Baugruppe Westerwald / Mittelrhein. Hier stehen Bauten aus dem Westerwald zwischen Siegtal im Norden und Lahntal im Süden und vom Rheintal zwischen Bonn und Koblenz und seiner Umgebung. Die Aufteilung in der Baugruppe ist so gewählt, dass auf der rechten Seite des Wegs vom Eingang aus gesehen die Westerwaldhäuser stehen, auf der linken die Häuser von den Randlandschaften des Rheintals, wobei sich allerdings zwangsläufig einige Überschneidungen ergeben. In dieser Gruppe findet man auch einen Bienenstand aus Birkenbeul, der heute als Lehrbienenstand genutzt wird. Auffällig ist hier auch die Schmiede aus Bornich und das Schul- und Backhaus aus Löhndorf. Die hier gebackenen Brote kann man kaufen und sie sind richtig lecker. Im Hof aus Oberbreisig ist die Gastwirtschaft zur Post eingezogen, hier kann sich vom Herumlaufen erholen. In der 70er-Jahre-Gaststätte gibt es typische Spezialitäten aus Eifel, Westerwald, Bergischem Land und Niederrhein.
Im nördlichen Teil des Westerwalds blieb der alte Geschossbau üblich, auch nachdem im Süden des Gebietes die Stockbauweise für Fachwerkhäuser eingeführt worden war. Dennoch versuchte man die modern gewordene Stockbauweise zu imitieren: Die senkrechten Eckständer des Hauses verjüngen sich am Übergang zwischen Ober- und Untergeschoss, so dass der obere Teil im Querschnitt größer dimensioniert blieb. Durch ein zusätzliches horizontales Profilband wird so der Eindruck erweckt, das Obergeschoss sei ein eigenständiges vorkragendes Stockwerk.
Typisch für den Westerwald ist auch der Schlot aus Holz, der im Hausinnern auf einem großen Rauchfang sitzt, unter dem ein offenes Feuer brannte. Dass das Haus aus Altenburg überhaupt einen Schlot hat, ist ein Hinweis darauf, dass es nicht sehr alt ist. Es dürfte um 1700 errichtet worden sein. Als das Gebäude 1966 für das Museum abgebaut wurde, waren ein Stall und eine Scheune angebaut, die aber nicht mit nach Kommern übernommen wurden. Man sieht hier also nur das Wohnhaus der Bauernfamilie.
Auch bei diesem Bauwerk erkennt man sofort, wie man im dortigen Raume die naturgebogenen Hölzer stets dekorativ auszunutzen versuchte. Wie alle Bauten am Dorfrande hat auch das Altenburger Haus zur Wetterseite hin ein tief abgeschlepptes Dach, wodurch im sogenannten „Niederlaß“ zwei zusätzliche Kammern entstanden. Die Stube ist auch hier wieder weitaus größer als in den Wohnhäusern der Eifel. Man erkennt daraus, dass im Westerwald der Stube eine größere Bedeutung im Sinne eines echten Wohnraumes zugemessen wird. Der Herdraum ist folglich nicht mehr der eigentliche Hauptaufenthaltsraum, sondern gleicht in stärkerem Maße unserem heutigen Begriff der Küche. Im Übrigen befindet sich hier wieder unter der Stube ein Keller, und im Obergeschoß sind mehrere Schlafkammern abgeteilt.
Takenplatten („Abdeckplatten“, vom lat. tegere = bedecken, abdecken) sind gusseiserne Platten, die in Bauernhäusern bis ins 19. Jahrhundert als Bestandteil einer Takenheizung in eine Aussparung der Feuerwand zwischen Küche und Stube eingemauert wurden. Sie leiteten die Wärme des offenen Feuers in der Küche (über dem der Kochkessel hing) zur Stube. Um die Wärme besser regulieren zu können, stellte man im gegenüberliegenden Raum, also zumeist in der Stube, einen sogenannten Takenschrank vor die Platte. Dieser Schrank war oft reich verziert und bildete einen wichtigen Schmuck in der Stube wohlhabender Bauern. Bei einer weit verbreiteten Form besaß der Schrank oben zwei Türen, darunter ein querrechteckiges Fach mit Tür und unten, vor der Takenplatte, wiederum Türen, die manchmal durchbrochen gearbeitet waren. Hinter den oberen Türen wurde Geschirr aufbewahrt, das querrechteckige Fach über der Takenplatte diente angeblich zum Warmhalten von Speisen oder zum Gehenlassen von Hefeteig. Durch Öffnen oder (teilweises) Schließen der unteren Türen konnte die Wärmezufuhr in die Wohnstube reguliert werden. Als Ende des 19. Jahrhunderts Herde auch auf dem Land üblich wurden und das offene Feuer verschwand, verloren die Takenplatten ihre Funktion. Sie blieben aber mit den Takenschränken oft in situ erhalten und wurden häufig erst bei Modernisierungen nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt. Takenplatten weisen zumeist ein querrechteckiges Format auf und besitzen keinen glatten Rand wie seitliche Ofenplatten. Sie werden aber trotzdem oft mit diesen oder mit Kaminplatten verwechselt.
Bienen zu halten war für manche Bauern Nebenerwerb und für die Klöster wichtiges Gewerbe – weniger des Honigs wegen, als zum Gewinnen von Bienenwachs für die Kirchenkerzen. Bis ins 19. Jahrhundert war kaum von Bienenzucht zu sprechen: Wer einen wilden Bienenschwarm an einem Baum fand, schlug ihn vom Ast in einen Flechtkorb, den Bienenkorb, wie wir ihn heute noch von Bildern kennen. Sollten diesem Bienenkorb dann am Ende des Sommers die Waben mit Wachs und Honig entnommen werden, drehte man den Korb auf den Kopf, stellte einen neuen, leeren Flechtkorb oben darauf und musste warten, bis das Bienenvolk in den neuen Korb umgezogen war. Erst mit ausgeklügelten Bienenstöcken aus Holz konnte man die Waben einfach entnehmen. Prinzip dieser Erfindung ist, den Bienen Holzrahmen mit einer Wachsplatte anzubieten, auf die sie ihre Waben bauen können. Erst 1851 fand man heraus, wann die Bienen sich in einem solchen Holzgehäuse wohlfühlen.
Fachwerk, starke Balken, verträumte Häuschen, fromme Sinnsprüche – wir lieben unsere Altstädte mit den vielen Fachwerkbauten. Sie erinnern uns an eine Zeit, als die Welt noch kleiner war, überschaubarer, ruhiger – als wäre die Zeit stehengeblieben. Bescheidene Handwerkerhäuschen in engen Gassen oder prächtige Bürgerhäuser rund um den Markt, die ursprüngliche Bauweise fasziniert uns. Die Technik des Fachwerkbaus ist sehr alt. Stabilität und Statik des Hauses beruht im Fachwerk auf einer Holzrahmenkonstruktion in bester Zimmermannsart. Am Ende müssen nur noch die Zwischenräume, die Gefache gefüllt werden und schon ist das Haus fast fertig.
Das Haus aus Hanf ist ein sogenannter Streck-Hof, bei dem alle Gebäude der Länge nach aneinander gebaut sind. Nachdem 1688 das Wohnhaus entstanden war, fügte man 1722 Stall und Scheune an. Das Alter der beiden Teile - Wohnhaus und später angebauter Wirtschaftsteil - kann man den Inschriften über der Tür beziehungsweise dem Stalltor entnehmen. Der Name des Erbauers ist leider nicht genannt. Doch im Dorf Hanf trug das Anwesen den Namen „Solbachs Hof“. Der letzte Besitzer mit Namen Solbach starb kurz vor 1900. Als Junggeselle war er kinderlos geblieben. So bekam das Anwesen neue Besitzer, die hier aber keine Landwirtschaft mehr unterhielten. Bis 1953 wechselten die Bewohner mehrfach, vier Familien sind bekannt. Dann stand das Gebäude leer. 1963 wurde es abgebaut und in das Freilichtmuseum überführt.
Takenplatten („Abdeckplatten“, vom lat. tegere = bedecken, abdecken) sind gusseiserne Platten, die in Bauernhäusern bis ins 19. Jahrhundert als Bestandteil einer Takenheizung in eine Aussparung der Feuerwand zwischen Küche und Stube eingemauert wurden. Sie leiteten die Wärme des offenen Feuers in der Küche (über dem der Kochkessel hing) zur Stube. Um die Wärme besser regulieren zu können, stellte man im gegenüberliegenden Raum, also zumeist in der Stube, einen sogenannten Takenschrank vor die Platte. Dieser Schrank war oft reich verziert und bildete einen wichtigen Schmuck in der Stube wohlhabender Bauern. Bei einer weit verbreiteten Form besaß der Schrank oben zwei Türen, darunter ein querrechteckiges Fach mit Tür und unten, vor der Takenplatte, wiederum Türen, die manchmal durchbrochen gearbeitet waren. Hinter den oberen Türen wurde Geschirr aufbewahrt, das querrechteckige Fach über der Takenplatte diente angeblich zum Warmhalten von Speisen oder zum Gehenlassen von Hefeteig. Durch Öffnen oder (teilweises) Schließen der unteren Türen konnte die Wärmezufuhr in die Wohnstube reguliert werden. Als Ende des 19. Jahrhunderts Herde auch auf dem Land üblich wurden und das offene Feuer verschwand, verloren die Takenplatten ihre Funktion. Sie blieben aber mit den Takenschränken oft in situ erhalten und wurden häufig erst bei Modernisierungen nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt. Takenplatten weisen zumeist ein querrechteckiges Format auf und besitzen keinen glatten Rand wie seitliche Ofenplatten. Sie werden aber trotzdem oft mit diesen oder mit Kaminplatten verwechselt.
Als letzter Betreiber der Schmiede in Bornich, einem kleinen Dorf südlich von Koblenz, arbeitete hier bis 1950 der Schmiedemeister Wilhelm Kesser als Huf- und Wagenschmied. Ursprünglich soll die Schmiede als Hofschmiede auf dem „Hof Esrod“ zwischen Rettershain und Weisel gestanden haben soll. Bauliche Spuren deuten jedoch darauf hin, dass das Gebäude als Garten- oder Weinbergshäuschen gebaut wurde. Sicher ist jedoch, dass die Schmiede einen Umbau erfahren hat. Wo heute die Tür sitzt, befand sich ursprünglich eine Verstrebung wie an der gegenüberliegenden Seite. 1966 verkaufte August Brodt, die Schmiede für 800 DM an das Freilichtmuseum. Sie sollte abgerissen werden, da sie die Fenster des danebenstehenden Hauses verdeckte. So wurde die Schmiede also versetzt und ist seitdem im Freilichtmuseum in der Baugruppe Westerwald/Mittelrhein zu besichtigen und wird regelmäßig vom Museumsschmied betrieben.
▲ Der Notstall war außerhalb der Schmiede und überdacht. In der Zeit, da man Kuh- und Ochsengespanne als Zugkräfte einsetzte, mussten die Tiere von Zeit zu Zeit beschlagen werden. Für das Jungvieh war öfter auch ein Klauenschnitt notwendig, wenn durch die Stallverhältnisse die Klauen sich falsch entwickelten. Es gab Pantoffelklauen oder Schnabelklauen. Solche verursachten den Tieren Schmerzen, vor allem, wenn die Tiere ganzjährig im Stall gehalten wurden. Bei Milchkühen führte es zu Leistungsminderung. Bei den Ochsen konnte nach kleinen Verletzungen an den Klauen der Hinterbeine die Zwischenklauenentzündung entstehen. Im Volksmund wurde sie „Katong“ genannt. Diese Tiere lahmten und mussten vom Tierarzt behandelt werden. Die Arbeitstiere erhielten je nach Verschleiß neue Eisenbeschläge. Manche Tiere versuchten das zu verhindern und mussten durch gutes Zureden oder andere Nachhilfen in den Notstall gebracht werden. Für die Behandlung der Klauen an Vorder- oder Hinterbeinen waren am Notstall Einrichtungen vorhanden, um die Beine und Klauen festzuhalten.
Bei Kühen wurden zuerst die Klauen im Notstall bearbeitet. Die Spitzen wurden mit einer speziellen Zange gekürzt. Der Tragrand musste begradigt, die Sohle geglättet und dann für das Eisen Maß genommen werden. Das Eisen, „De Blätt“, im Schmiedefeuer glühend gemacht, wurde noch ein bisschen verändert und auf die bearbeitete Klaue gepresst und eingebrannt, denn das „Horn“ war gefühllos. Das Vorderteil des Eisens musste angepasst werden und dann, wenn alles passte, das Eisen abgekühlt war, hat man die Nägel eingeschlagen. Dabei hielt der Schmied ein Eisen außerhalb gegen die Klaue, damit der Nagel richtig durch die Klauenwand kam und nicht lebende Teile verletzte, was zu Schmerzen für das Tier geführt hätte.
Der Schmied gehört zu den wichtigsten Handwerkern auf dem Land.Zu allererst mussten die Zugtiere mit Hufen beschlagen werden wenn sie nicht nur über den Acker sondern auch über gepflasterte Straßen laufen sollten. Besonders in Gebirgslandschaften mit steilen Straßen und Glatteis im Winter waren Hufeisen unverzichtbar. Daneben fertigte der Schmied aber auch viele Teile des Ackergerätes. Ohne diese Geräte wäre die Landwirtschaft kaum möglich gewesen und eine entsprechend hohe Bedeutung hatte der Schmied. Mit der Industrialisierung steigerte sich seine Bedeutung sogar noch, weil nun an den industriell hergestellten Pflügen und Eggen viele Teile aus Stahl gefertigt waren, die bis dahin noch aus Holz bestanden hatten. Der Schmied aus dem Dorf musste jetzt diese Industrieprodukte reparieren. Seine besondere Funktion brachte den Schmied auch mit vielen anderen Handwerkern zusammen. So war der Schmied unmittelbar daran beteligt wenn der Stellmacher ein Wagenrad aus Holz fertigstellte. Denn der Ring aus Holzstücken, die das Rad bilden, wird von einem Eisenreifen zusammengehalten. Dieser Ring muss heiß auf das Rad aufgesetzt werden und dann sofort abgekühlt werden. Dann zieht er sich zusammen und presst die Holzteile zusammen. Zu den Aufgaben des Dorfschmiedes gehörte vor allem das Beschlagen der Zugtiere mit Hufeisen. Das waren keineswegs nur Pferde. Gerade in ärmeren Gegenden der Mittelgebirge überwogen Zugochsen, und sogar Milchkühe wurden vor den Pflug gespannt. Für Rinder gab es daher besondere Formen von Hufeisen. Um zumindest die Pferde beim Beschlagen zuverlässig ruhig halten zu können, wurden sie in einem Holzgestell festgebunden, dem Notstall.
▲ Die Schmiede an seinem neuen Standort im Freilichtmuseum. Gut zu sehen ist das Kreuz mit einem vergoldeten Hufeisen auf der Spitze des Daches als Zeichen des Schmiedehandwerks.
Blitzschutz - Brandschutz
1790 starb Benjamin Franklin. Doch er hinterließ nicht nur ein politisches, sondern auch ein naturwissenschaftliches Vermächtnis. Franklin erforschte die Theorie der Elektrizität und Wärmestrahlung und erfand 1752 den Blitzableiter. Fast 200 Jahre später, 1969, schlug der Blitz in das Haus aus Ruppenrod ein und setzte das Dach in Brand. Glücklicherweise konnte das Feuer gelöscht werden, bevor es auf den Wandbereich übergriff. Dieser Brand war Anlass, die Museumsbauten - wie hier gut zu sehen beim Kelterhaus - mit Blitzableitern zu versehen. Heute müssen ältere Häuser, insbesondere mit Stroh- oder Holzdach, ebenso wie denkmalgeschützte Anlagen einen Blitzableiter haben.
In den historischen Baugruppen dominiert der Fachwerkbau mit Lehmausfachung. Dabei sind an vielen Häusern die Gefachfüllungen weiß gehalten und bieten den typischen Kontrast zum dunklen Fachwerk. Für diese weiße Erscheinung sorgen meist Kalkputze oder Kalkschlämmen, die aber nicht nur aus optischen Gründen aufgetragen werden, sondern als Schutz der bewitterten Lehmgefache dienen. Die bewitterten Lehmflächen sind besonders reparaturanfällig, weil Lehm im Gegensatz zu Kalk oder Zement nicht abbindet sondern nur durch Trocknung aushärtet. Der Vorgang des Erhärtens wird jederzeit rückgängig gemacht, sobald der Lehm mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Eine übliche Lösung gegen die Wasserempfindlichkeit des Lehms ist der Überzug mit einem haltbaren Oberputz, wie zum Beispiel dem Kalkputz, der Kalkschlämme oder dem Kalkanstrich. Da sich Kalk und Lehm nicht chemisch miteinander verbinden, ist es zwingend notwendig, eine mechanische Verbindung in Form von Haftbrücken herzustellen. Zu den üblichen historischen Haftbrücken gehören ornamentale Eindrückungen. Dabei werden senkrechte, waagerechte oder diagonale Muster in den noch feuchten Lehmschlag eingedrückt. In diese Muster kann sich der Kalkputz "festkrallen". Doch trotz aller Hilfsmittel platzt der Kalkputz schnell ab, sobald Wasser seinen Weg zwischen die Kalk- und Lehmschichten findet. Für uns im Museum bedeutet das, die Gefache regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu erneuern.
Die auch „Pitschkelter“ genannte Presse Kelterhaus aus Oberdollendorf war im Rheinland sehr verbreitet, stellte allerdings nicht die einzige Bauform dar. Das zeigt auch der Blick auf das Kelterhaus aus Ockenfels, der eine Baumkelter betrieb. Der Besucher kann so bequem die Unterschiede beim Pressen der Trauben vergleichen: Bei der Baumkelter nahm ein länglicher hoher Kasten die Trauben auf. Als Presskolben diente ein Holzbalken, der sogenannte Baum. Ihn zog man über hölzerne Schrauben an beiden Enden nach unten. Dadurch wirkten die Kräfte von zwei Seiten auf die Trauben. Anders bei der Spindel wie in Oberdollendorf: Die Trauben kamen in eine Wanne, über der sich ein wuchtiger Holzrahmen befand. Ein hölzerner Press-Stempel wurde auf den Keltertrog aufgesetzt und herabgedrückt. Die Kraftübertragung geschah durch eine senkrechte, imposante Spindel, die aus hartem Holz wie Buche oder Eiche bestand. Diese Form der Kelter kannten schon die Römer.
Quelle: u.a. Archiv Heimatverein Oberdollendorf/ Brückenhofmuseum / Wikipedia
Bereits im 14. Jahrhundert wurden die Baumkeltern in schriftlichen Quellen erwähnt. Anfänglich standen diese Keltern im Freien, doch spätestens in der „Frühen Neuzeit" wurden Gebäude um sie errichtet, so dass man die Trauben bei jedem Wetter pressen konnte. War eine Baumkelter entsprechend groß, so konnte man damit einen Pressdruck erzeugen, der dem einer modernen Presse kaum nachsteht. Um eine Baumkelter zu bedienen, waren mehrere Kelterknechte erforderlich. Zuerst wurde der Kelterbaum geöffnet, indem man den schweren Stein (s.Skizze unten) auf den Boden senkte. Danach mussten die Kelterknechte die Trauben auf den Presstisch schütten und mit Balken bedecken, um den Druck gleichmäßig zu verteilen. Der Vorlass, das ist der Saft, der bereits ohne Druck abfloss, war der beste Wein. War der Saft abgelaufen, drehten sie den Stein nach oben, indem sie das Gewinde an der Spindel nach oben bewegten. Somit hing der Stein frei in der Luft und drückte die schweren Stämme nach unten. War der Saft gepresst, musste der Baum erneut geöffnet werden. Der Trester wurde zerteilt und erneut aufgeschichtete, dann der Pressgang wiederholt. Dadurch konnte die Saftausbeute erhöht werden. Erst wenn der Trester fast trocken war, war das Pressen beendet. Doch schüttete man häufig noch Wasser auf und presste weiter. Dieser wässrige Traubensaft wurde zu Wein vergoren und als Haustrunk genommen.
Dieses Kelterhaus stand ursprünglich bis in die 1950er Jahre auf dem Anwesen der Familie Frembgen in Oberdollendorf, Kirchbitzgasse. Auf dem Sturzbalken über dem Eingangstor ist das Errichtungsdatum 1641 eingeschnitzt. Mit dem vorübergehenden Niedergang des Weinbaus in Oberdollendorf in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es für dieses Kelterhaus keine Verwendung mehr. Weil es zudem baufällig war, ließ es der Eigentümer niederlegen. Das Amt für Denkmalschutz in Bonn erkannte den historischen Wert und veranlasste die Wiedererrichtung im Freilichtmuseum Kommern.
Das Haus aus Oberdollendorf beherbergt die Saftpresse, die Kelter, in der die Trauben ausgepresst wurden. Eine einzelne Weintraube ist leicht zwischen den Fingern zu zerdrücken. Doch eine große Zahl von Trauben ist erstaunlich fest und verlangt zum Pressen große Kräfte. Will man eine große Zahl von Trauben schnell zerdrücken, braucht man eine große Pressvorrichtung. Für manchen Wein ist eine Beschleunigung der Winzerarbeit sogar für den Geschmack erforderlich, damit der Saft nicht lange an der Luft liegt. Allerdings war der Geschmack des Weines über Jahrhunderte nicht so wichtig, wie uns heute. Vor allem war Wein ein haltbares und hygienisches Getränk. Sein Alkoholgehalt schützte ihn vor dem Befall durch Mikroorganismen. Hingegen war manches Wasser, das getrunken wurde, alles andere als rein. Die Bauern behalfen sich gerne mit Dünnbier. Man konnte es den ganzen Tag trinken, ohne wirklich betrunken zu werden. Hingegen bevorzugte der Adel Wein. Vor allem aber war der Wein das liturgische Getränk der Kirche. So wundert es nicht, dass auch zahlreiche Klöster in Oberdollendorf Weinberge besaßen.
Das Jahr der Errichtung des Kelterhauses aus Oberdollendorf ist deutlich in den Sturz über dem Eingangstor geschnitzt: 1641. In diesem Hause vollzogen sich früher alle Arbeiten des Winzers bei der Weinbereitung. Sämtliche Geräte, die beim Weinbau und bei der Weingewinnung benötigt wurden, sind hier zusammengestellt worden.
Das wichtigste Gerät bei der Weingewinnung war zweifellos die Kelter, also die Traubenpresse. Deshalb hat auch das gesamte Gebäude, in dem sie ihren Platz gefunden hatte, von ihr seinen Namen erhalten. Die im Kelterhaus aufgestellte Presse stammt aus Oberhilbersheim (Kreis Bingen). Wie eine Jahreszahl im oberen Rahmenbalken ausweist, wurde sie 1825 zum ersten mal in Betrieb genommen. Es ist eine sogenannte Spindelkelter, in manchen Gegenden auch „Pitschkelter“ genannt. Ihr charakteristisches Merkmal ist eine massive Holzschraube, die sich von ihrem mächtigen Muttergeschränk herabsenkt und dabei die in dem schweren Keltertrog aufgeschütteten Trauben unter sich zusammenpresst. Am oberen Ende dieser Schraube befinden sich zwei weitere, durchgehende Bohrlöcher. Dadurch ist es möglich, an vier Seiten der Schraube den meist sehr langen Dreharm einzusetzen, der mit den Händen gedrückt wurde und so die Schraube in Bewegung setzte. In ihrer einfachen Form sind solche Spindelkeltern bereits um 50 n. Chr. entstanden. Gegenüber den vorher verwendeten Kelterarten waren sie eine geradezu revolutionierende Erfindung, und wegen ihres raumsparenden Umfanges hatten sie auch von allen Pressen die längste Lebensdauer. Natürlich wurden sie im Laufe der Zeit fortwährend verbessert. Schon im Mittelalter wurde der größte Nachteil dieser Kelterart beseitigt: Das Pressvermögen der Schraube war im Allgemeinen nur auf den Druck beschränkt, den die menschliche Kraft unmittelbar auf den Dreharm ausübte.
Wenn jedoch im Verlaufe des Pressvorganges der Widerstand der Keltermasse immer größer wurde und der Druck demzufolge verstärkt werden musste, reicht die menschliche Kraft meist nicht mehr aus.
Deshalb stellte man neben der Kelter einen aufrecht stehenden Wellbaum auf, dessen Schlingseil man an dem Dreharm befestigte. Durch die derart entstandene Seilwinde konnte man den Druck der Schraube erheblich vergrößern. Auch die Kelter aus Oberhilbersheim ist mit einer solchen Winde verbunden. Aber trotz aller Verbesserungen musste die Spindelkelter doch allmählich den industriellen Keltern weichen, auch wenn sie in kleineren Betrieben noch bis vor kurzem benutzt wurde.
Da die Spindelkelter eine jahrhundertelange Lebensdauer hatte, ist es nicht verwunderlich, dass die ersten industriellen Keltern nach ihrem Vorbilde mit einer festen Schraube konstruiert wurden. Ehe jedoch der Winzer seine Kelter im Herbst in Betrieb nehmen konnte, lag ein Jahr mühseliger Arbeit hinter ihm. Die schweren Hacken in einer Ecke des Kelterhauses weisen auf die Arbeit am Boden hin. In jedem Frühjahr wurde der Weinberg mit diesen Geräten einmal umgehackt. Außerdem musste der Winzer den Boden von Zeit zu Zeit auflockern, er musste das Unkraut beseitigen und das Regenwasser ableiten, sodass er mit den Erdarbeiten eigentlich nie fertig wurde. Die zahlreichen Rebmesser erinnern daran, dass auch die Arbeit am Stock nicht vernachlässigt werden durfte. Mit dem Beginn der Lese setzte dann auch die Arbeit an der Traube ein, wozu die meisten der im Kelterhaus vorhandenen Geräte benutzt wurden: Traubeneimer und Kiepen, Stößel und eine Traubenmühle, Blasebälge und Pumpen. Ebenso notwendig waren natürlich Fässer und Schläuche, Krüge, Bütten und viele anderen Hilfsmittel.
Es fällt kaum auf, doch es bringt Vorteile: Bezüglich der Wegbeschaffenheit hat man eine prima Lösung gefunden. Das Kopfsteinpflaster wurde an vielen Stellen - wie hier am Dorfplatz - halbseitig in seiner Höhe abgeschliffen. So lässt es sich für Rollstuhlfahrer aber auch mit Kinderwagen besser befahren (rechte Straßenseite).
Feuer, durch Blitzschlag oder Funkenflug gehörte zu den größten Bedrohungen für ein Dorf. Am gefährlichsten war es, wo die Häuser aus Holz und Fachwerk errichtet waren, die Dächer mit Stroh gedeckt und alle Häuser dicht an dicht standen wie in den Westerwälder Dörfern. Dort konnte ein Feuer von Haus zu Haus übergreifen und das ganze Dorf niederbrennen. Die Chancen, einen solchen Brand zu löschen, waren sehr gering. Es gab kein fließendes Wasser, schon gar nicht unter Druck, keine Hydranten und die Feuerwehr war weder besonders ausgebildet, noch kannte sie besondere Geräte. Über Jahrhunderte floh man bei Brand einfach aus dem Dorf, versuchte zu retten, was zu greifen war. Vor allem das Vieh musste ins Freie gelassen werden. Doch gerade in Panik flüchtendes Vieh konnte die Menschen niedertrampeln. Versuchte man zu löschen, gab es nur die Eimer von der Alltagsarbeit, um Wasser zu vergießen, das man aus dem Dorfteich holte. Oft war der Teich als Feuerlöschteich extra angelegt worden. Erst im 19. Jahrhundert gab es bewegliche Pumpen, mit denen das Teichwasser in einen Löschschlauch gepumpt werden konnte. Auch das half nicht mehr viel, wenn erst das Reetdach brannte oder das Holzskelett vom Haus.
Das Haus aus Großholbach wurde im frühen 18.Jahrhundert errichtet, aber in einer Fachwerk-Konstruktion die zur damaligen Zeit schon recht altmodisch war. Auch im Inneren ist es ein sehr traditionelles Haus, ein Rauchhaus ohne Schornstein. Immer diente es als Bauernhaus: Es war die Wohnung einer der knapp sechzig Familien, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Großholbach in der Nähe von Montabaur lebten. Da die Bauernhäuser im Westerwald keinen eigentlichen Wirtschaftsraum haben, wurden diese Wohnhäuser durch eigenständige Scheunengebäude ergänzt. Mit dem Aufkommen ausgedehnten Handels, dem Verkauf von billigen Industrieprodukten und der Einfuhr von Kolonialwaren entstanden im 19. Jahrhundert auch auf dem Land die Dorfläden. Obwohl es in diesem Haus niemals einen Laden gegeben hat, wird hier die mögliche Situation einer dörflichen Handlung gezeigt. Die neuen Dorfläden entstanden häufig in den Wohnräumen der Bauernhäuser, und deshalb wurde hier im Museum ein solcher Laden im Haus aus Großholbach eingerichtet. Das Warenangebot und die Ausstattung zeigen einen Laden , wie er in den 1930er Jahren ausgesehen hat.
Scheune aus Langenscheid. Rechts in dem kleinen angebauten Schuppen, findet man eine Feuerspritze aus dem Jahr 1855. Das erste Benzin getriebene Fahrzeug hat Carl Benz 1885 erfunden und dieses Mobil war ein dreirädriges Gefährt. Aber das erste Benzin getriebene Fahrzeug hat Carl Benz 1885 erfunden und dieses Mobil war ein dreirädriges Gefährt, das einem großen Dreirad ähnelte und nicht unbedingt einem Auto. Ohne Feuerwehrauto kümmerte sich die dörfliche Gemeinschaft um die Brandbekämpfung. Alle bildeten eine Menschenkette vom Löschteich bis zum Brandherd und reichten die gefüllten Eimer weiter, die in die Feuerspritze entleert wurden. Zwei kräftige Männer pumpten dann das Wasser in den Schlauch und das Feuer konnte gezielt bekämpft werden. Als es später Saugpumpen gab, konnte man das Wasser aus dem Teich in die Feuerspritze pumpen und die Menschenkette fiel weg.
▲ Das 1763 erbaute Schul- und Backhauses Löhndorf steht seit 1971 im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern. Im ehemaligen Schulraum wird dort die Situation in der späten Kaiserzeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts dargestellt. Und in der einstigen Lehrerwohnung befindet sich eine Ausstellung zur Schulgeschichte.
An heutigen Maßstäben gemessen, war die Schule im Backhaus nicht sonderlich komfortabel: Auf nur 30 Quadratmetern drängelten sich in einem einzigen Raum die Schüler sämtlicher Altersstufen, oft vom Qualm der im Untergeschoss liegenden Backöfen gestört. In der ersten Reihe saßen die Jüngsten, hinten die Älteren, von Lehrerpult aus streng überwacht. 1844 musste der Schulmeister 120 bis 130 Kinder gleichzeitig unterrichten. Lesen, Schreiben und Rechnen waren die einzigen Fächer, die die Kinder lernen sollten, und deshalb kam der Lehrer mit Kreidetafel und hölzerner Rechenmaschine aus. Neben dem Klassenraum befand sich die Lehrerwohnung, nicht mehr als 16 Quadratmeter groß. Eine Besonderheit, die in der Südeifel sowie im Westerwald häufiger anzutreffen war, ist die Kombination des Gemeindebackhauses („Backes“) mit der Dorfschule. Die Unterbringung beider öffentlicher Einrichtungen sowie der Lehrerwohnung in ein und demselben Gebäude senkte Bau- und Unterhaltskosten.
In den letzten 200 Jahren hat sich da einiges getan! Vor 1800 waren die Schulverhältnisse auf dem Land geradezu chaotisch. Meistens fehlte den Gemeinden das Geld, um Schulen einzurichten und Lehrer zu bezahlen. Schulstuben erfüllten häufig mehrere Funktionen und waren gleichzeitig Lehrerwohnung oder Werkstatt, in der der Lehrer während des Unterrichts seinem - meist einträglicherem - Nebenerwerb nachging. Nicht immer gab es für die Kinder Tische und Bänke und selbst einfachste Lehrmittel waren nicht vorhanden. Lesen, Schreiben und Rechnen war fast das einzige, was die Kinder lernen sollten. In einem Raum saßen alle Altersgruppen gemeinsam und wurden vom Lehrer streng überwacht. Die damaligen Schulmeister waren schlecht bezahlt und meist unzureichend ausgebildet. Sie standen auf unterster Stufe der dörflichen Hierarchie. Verbesserungen des Schulwesens traten - wenn auch auf dem Lande zögerlich - nach 1816 ein. Die Preußische Regierung hatte das Rheinland übernommen und reglementierte den Schulbesuch. Am 14.05.1825 wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt, die Schülerzahlen stiegen. Doch trotz Strafandrohung schickten viele Eltern ihre Kinder weiterhin nur unregelmäßig zur Schule. Mit Einführung der Schulpflicht entwickelte sich allmählich eine geregelte Lehrerausbildung und ein geordneter Schulunterricht nach pädagogischer Methodik. Doch auch wenn das Lehrerhonorar stieg, mussten viele Lehrer ihr Einkommen weiterhin durch Nebentätigkeiten als Küster, Organist oder Baumwart aufbessern.
Ein im Jahr 1770 erbauter Hof, der früher in Oberbreisig stand, ist heute im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern zu sehen. Das Haus und Torhaus sind original, die Scheune entspricht als Nachbau ihrem Vorbild am alten Standort. Nach einem Dorfbrand im Jahr 1769 wurde der Hof im Jahr 1770 gegenüber der St.-Viktor-Kirche in der eng bebauten Ortsmitte von Oberbreisig errichtet. Mansarddach und reich gestaltete Fassade machen diesen Fachwerkbau zu einer repräsentativen Erscheinung. Die einstigen Hof-Eigentümer betrieben zunächst Weinbau, später Feld- und Viehwirtschaft. In dem Raum neben dem Hoftor stand früher eine Weinkelter. Zwischen Wohnhaus und Scheune sowie im linken Teil der Scheune befanden sich Ställe für Großvieh. Von 1809 bis 1859 bewohnte der Oberbreisiger Pfarrer das Haus. Im Jahr 1963 gaben die Hofeigentümer die Landwirtschaft auf. Museumshandwerker den Hof daraufhin im Jahr 1974 ab, bevor er mehr als 20 Jahre später, von 1995 bis 1997 in Kommern wieder aufgebaut worden ist. Seitdem dient er als Museumsgaststätte. Zu diesem Zweck ist ein neuer Küchentrakt angebaut worden.
Das Haus aus Ruppenrod in der Gemeinde Isselbach im Westerwald steht seit 1968 im LVR-Freilichtmuseum Kommern. Das zweistöckige Haus wurde 1744 erbaut und war Teil einer offenen Hofanlage mit Stall und Scheune. Mit seiner dreizonigen Raumgliederung hat es in jedem Stockwerk ein Zimmer mehr als es zu der Zeit in der Gegend üblich war. Auf diese Weise konnte beispielsweise eine kleine Werkstatt im Wohnhaus untergebracht werden, auf deren Zuverdienst viele Bauern angewiesen waren. Eigenartig wirkt der schräge Rücksprung der Giebelwand neben dem Eingang zum Hausgarten. Er war am alten Standort des Hauses durch eine enge Straßenkurve bedingt. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Kinderspielplatz. 1967 konnte das LVR-Freilichtmuseum Kommern das Haus von Ella Diemer, geb. Schlau, kaufen. Sie hatte den Hof von ihrem Vater, dem Stellmacher Wilhelm Schlau, geerbt, lebte aber selber nicht mehr dort. Schon ein Jahr später wurde das Gebäude im Museum wiederaufgebaut und für die Museumsgäste zugänglich gemacht. Der 14. Juni 1969 wird als schwarzer Tag in die Geschichte des Freilichtmuseums eingehen: um 18.10 Uhr schlug an diesem Tage ein Blitz in das gerade fertiggestellte Wohnhaus am Ruppenrod (Unterlahnkreis) ein. Das Gebäude fing sofort Feuer. Vor allem das Strohdach stand unmittelbar nach dem Blitzeinschlag in hellen Flammen. Obwohl die Feuerwehren aus Kommern, Mechernich und Euskirchen schon nach wenigen Minuten an der Brandstelle eintrafen, konnten von dem wertvollen Gebäude nur noch die Außenwände gerettet werden. Der gesamte Dachstuhl und eine großer Teil der Fachwerkgiebel wurden dagegen ein Opfer der Flammen. Glücklicherweise befanden sich zur Zeit des Gewitters keine Besucher in der Nähe des Ruppenroder Hauses, sodass Personen nicht zu Schaden kamen. Als Folge dieses unglücklichen Ereignisses wurden nunmehr alle an exponierter Stelle liegenden Häuser im „Westerwalddorf“ mit Blitzableitern versehen. Auch ein Löschteich, eine eigene Alarmanlage sowie weitere Blitzschutzvorrichtungen sollen in Zukunft ähnliche Unglücksfälle vermeiden bzw. ihr Ausmaß weitgehend einschränken. Das Haus aus Ruppenrod wurde danach originalgetreu wieder aufgerichtet und kann seit 1970 wieder besichtigt werden.
Im Museum können über 70 originale historische Gebäude, wie sie tatsächlich einmal in einem Dorf standen, besichtigt werden. Ausgestattet mit Möbeln, Haushaltsgegenständen und Arbeitsgeräten aus der Zeit lassen sie die Besucher in den Alltag ihrer Bewohner blicken.
Das Drechseln ist seit dem Altertum bekannt und wurde ursprünglich nicht in Holz- und Metalldreher unterschieden. Es gehörte zu den geschenkten Handwerken, und für Gesellen war eine Wanderzeit vorgeschrieben. Auf dem altertümlichen Fideldrehstuhl, der im 13. Jahrhundert erfundenen Wippdrehbank, und der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Fußdrehbank mit Kurbel und Schwungrad wurden Haushaltsutensilien aus Holz gedrechselt: Becher, Kerzenleuchter, Schüsseln, Stühle, Schemel, Spinnräder, Teller. Im handwerklichen Bereich fanden Drehteile für Möbelschreiner, komplette Handwerksgeräte oder Fasshähne Verwendung. Aber auch für die Kunst wurden Pfeifen und andere Musikinstrumente hergestellt. Während des Barocks wurden kostbare Materialien wie Bernstein oder Elfenbein und Edelmetalle verarbeitet. Seit dem 16. Jahrhundert wurde in der Metalldreherei die Antriebskraft des Wassers genutzt.
Hier sieht man ein Dampflokomobil, das vorwiegend zum Antrieb von Dreschmaschinen verwendet wurde. Diese alte Dampfmaschine wurde früher in der Landwirtschaft verwendet. Man hat den großen Kamin zum Transport umgelegt.
Die Heinrich Lanz AG in Mannheim war ein deutscher Landmaschinen-Hersteller. Die Aktienmehrheit des 1859 gegründeten Unternehmens wurde 1956 vom US-amerikanischen Landmaschinen-Hersteller John Deere übernommen.
Der Verkaufsname „Bulldog“ der von Lanz zwischen 1921 und 1960 hergestellten Ackerschlepper wurde zum synonymen Gattungsnamen für Traktoren aller Anbieter. Seit 1967 verwendet John Deere die Marke „Lanz“ nicht mehr für Produkte seiner deutschen Tochtergesellschaft, im gleichen Jahr wurde auch aus ihrem Firmennamen der Zusatz entfernt.
Überall im Museumsgelände begegnen den Besuchern Pferde, Kühe, Schweine, Gänse, Hühner. Sie haben früher zum bäuerlichen Hof dazugehört, wie auch Felder, Wiesen und Gärten. Typisch für das Bergische Land sind die kleinen Weilersiedlungen. Eine große Bedeutung hatte hier die Viehhaltung.
Haus aus Bilkheim von 1687
Inschrift im Balken:
IHM ANVANG WAR DAS WORT VND DAS WORT WAR BEI GOTT VND GOTT WAR DAS WORT! DIS HAVS HAT THEIS KLOFT ERBAVT! DIS HAVS STED IHN GOTTES HANT GOTT BEHVETE ES VOR FEVER VND BRANT! AMEN. 1687.
Im Anfang war das Wort.
Und das Wort war bei Gott.
Und Gott war das Wort.
Dies Haus hat Theis Kloft erbaut.
Dies Haus steht in Gottes Hand.
Gott behüt es vor Freuer und Brand.
Amen.
1687 den 19. Juni
In der Baugruppe Westerwald-Mittelrhein ist 1965/66 das Haus aus Bilkheim (Westerwald) fertiggestellt worden. Fast ein halbes Jahr haben die Zimmerleute allein für die Vorarbeiten zum Wiederaufbau dieses Gebäudes gebraucht. Diese lange Zeitspanne ist nötig gewesen, weil in diesem Bauwerk eine gewaltige Holzmenge verarbeitet worden ist. Immer wieder bestaunen die Besucher die wuchtigen Ständer aus Eichenholz, die eine Stärke von nahezu 60 cm aufweisen. Das Wohnhaus hat 2 ½ Stockwerke. An seiner Westseite ist ein sogenannter „Niederlaß“ angebaut worden, der durch das weit abgeschleppte Dach des Wohnhauses überdeckt ist und das Gebäude dadurch zur Wetterseite hin abschirmt. Auf diese Weise entstand ein Bauwerk mit einer hohen und einer niedrigen Traufseite. Solche Bauten sind im Rheinland, soweit es dem Bereich der mitteldeutschen Bauweise angehört, häufig zu finden. In Museum ist das Haus aus Bilkheim zweifellos das größte und eindrucksvollste Gebäude.
Da sich Kalk und Lehm nicht chemisch miteinander verbinden, ist es zwingend notwendig, eine mechanische Verbindung in Form von Haftbrücken herzustellen. Zu den üblichen historischen Haftbrücken gehören ornamentale Eindrückungen. Dabei werden senkrechte, waagerechte oder diagonale Muster in den noch feuchten Lehmschlag eingedrückt. In diese Muster kann sich der Kalkputz "festkrallen". Doch trotz aller Hilfsmittel platzt der Kalkputz schnell ab, sobald Wasser seinen Weg zwischen die Kalk- und Lehmschichten findet. Für das Museum bedeutet das, die Gefache regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu erneuern.
Westerwälder Dorfplatz: Der Westerwald erstreckt sich als Bergland zwischen der Sieg im Norden und der Lahn im Süden und gehört teilweise zu Hessen. Nur der rheinische Bereich des Westerwaldes wird in unserem Museum vorgestellt. Er hat gewisse Ähnlichkeit mit der Eifel, ist aber an den meisten Orten nicht so unwirtlich und rau. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts galt der Westerwald als eine wohlhabende Landschaft. Er war reich an Holz, hatte gute Handelsbeziehungen und die Menschen hielten viel Vieh. Durch Raubbau am Wald aber brach im 19. Jahrhundert die große Armut herein. Viele Westerwälder wanderten nach Amerika aus. Das Elend der Menschen aber kann ein Museum nicht darstellen.
Begonnen wurde der Aufbau im Museum mit der Baugruppe Eifel, die auch das nördliche Eifelvorland mit einbezieht. Die ersten in dieser Baugruppe errichteten Gebäude und die Windmühle aus Spiel waren zur Eröffnung am 20. Juli 1961 schon fertig. Heute stehen in dieser Baugruppe 26 Einzelbauten in 8 Hofanlagen, 16 weitere Gebäude sollen in den nächsten Jahren noch folgen und die Baugruppe vervollständigen. Mit den bisher übernommenen Gebäuden ist nur der nördliche Teil der Eifel, in dem bis zum vorigen Jahrhundert der Fachwerkbau vorherrschte, erfasst. Unter anderem stehen hier Häuser, Scheunen und Höfe aus Rohren, Brenig, Wallenthal, Elsig, Breidscheid, Binzenbach, Kessenich und Sechtem. Dazu eine Sägemühle aus Nieserweis und Grabkreuze, ein Wegkreuz und eine gerichtssäule aus Kommern. Das Steinbaugebiet der südlichen und südwestlichen Eifel ist hier noch nicht mit Gebäuden vertreten.
Das Fachwerkhaus aus Scheuerheck ist mit 28 m² eher ein kleines Haus mit einem ebenfalls sehr kleinen Stall nebenan. Auch wenn früher mehr Menschen auf gleichem Raum gewohnt haben wie heute, war es auch für damalige Verhältnisse sehr beengt. Ständer und Riegel sind eng gesetzt und dicker als statisch erforderlich. Der Giebel an der Straßenseite hat gebogene Streben in den Gefachen und mit Profilen versehene Hölzer. Auch der Türsturz an der Längsseite des Hauses ist sehr fein gearbeitet und mit dem Baujahr „1711“ geschmückt. Dies alles spricht nicht für einen armen Erbauer, denn Holz war damals ein teurer Rohstoff. Je enger man also die Hölzer setzte und je dicker sie waren, desto mehr kostete der Hausbau.
Ab 1823 wohnten mehrere Generationen der Familie Prinz in dem Häuschen. In diesem Jahr heirateten Anton Prinz aus dem benachbarten Mahlberg und Anna Magdalena Esch aus Scheuerheck. Sie bekamen neun Kinder. Seitdem hieß das Haus im Ort „Prinzenhäuschen“. Die nächsten drei Generationen der Familie Prinz lebten bis ca. 1894 in diesem Haus. Danach kauften die Nachbarn das Grundstück und das Haus blieb seitdem unbewohnt. Bis 1958 blieb es im Familienbesitz und wurde dann von Hubert Scheuren, dem Urgroßenkel von Anton Prinz, dem Freilichtmuseum überlassen. Hier war es das erste Wohnhaus, das wieder aufgebaut wurde. 1961 wurde hier Richtfest gefeiert.
Das Haus aus Scheuerheck von 1711 ist recht klein, zeigt dafür aber eine aufwändige Zimmerung. Der Straßengiebel, als vorgetäuschter "Stockgiebel", zeigt profilierte Hölzer, ein Andreaskreuz und gebogene Gefachstreben. Auch die Haustür hat einen fast schon künstlerisch mit dem Erbauungsdatum verzierten Sturz.
In den Stuben blickt der Besucher in das alte Himmelbett mit Strohsack und handgestrickter Überdecke, und in der Ecke tickt die Uhr wie ehedem und schlägt Stunde um Stunde, so, als ob die Bewohner nur für einen Augenblick das Haus verlassen hätten.
Der Flachs ist eine uralte Pflanze und wurde schon in Ägypten vor mehr als 4000 Jahren angebaut. Um 1750 wurden in Deutschland noch etwa 250000 Hektar Flachs angebaut, 1919 waren es noch 70000 Hektar. Heute ist der Flachsanbau in Mitteleuropa bedeutungslos. Die Baumwolle hat ihn längst verdrängt.
Links: Frischer Flachs mit Samenkapseln für die Arbeit am Reff. Mit einem Reff, einem eisernen Kamm mit bis zu 30 Zinken, wurden die Samen-Kapseln (Flachsknotten) der Flachspflanze abgezogen (Riffeln).
Rechts: "Gedarrter" Flachs nach der Wasserröste und der Flachsdarre für die Arbeit an der Breche.
Geerntet werden die Flachspflanzen mit der Hand. Sie werden „gerauft“, also mit den Wurzeln aus dem Boden gezogen. Schließlich sollt kein Zentimeter der wertvollen Faser verloren gehen. Danach wird der Lein auf dem Feld zum Bündeln aufgestellt, damit die Restfeuchtigkeit trocknen kann. War er trocken, haben die Bauern noch zu Hause in der Scheune den Lein geriffelt. Die getrockneten Stängel wurden durch den eisernen Kamm (Reff) gezogen und die Samenkapsel somit abgestreift.
Zahlreiche alte Gerätschaften stehen heute im Museum, sogenannte Dachbodenfunde und Leihgaben. Neben den Riffeleisen stehen hölzerne Brechen, Hecheln, Schwingen und auch Spinnräder.
Die Samenkapseln werden mit Schlegeln gedroschen und somit Leinsamen gewonnen. Den kennen wir noch heute: als gesundes Nahrungsmittel, als Leinöl und auch noch als Grundlage für Firnis. Die Stängel müssen derweilen nochmal zur „Röste“. „Rösten kommt hier von Rotte oder auch Fäulnis“, erklärt Gerhard Strauß. Auf dem Feld wird die Faser mehrere Wochen der Feuchtigkeit ausgesetzt, damit sie sich von Bast und Stroh teilt. Nach dem erneuten Trocken und Lagern ging es im Winter zur Weiterverarbeitung in die Darre, dem Herzstück jeder Flachsbrechhütte. Das gemauerte Rondell war durch einen unterirdischen Gang, den Fuchs, mit dem Feuerhaus verbunden. Gut 48 Stunden lagen die Fasern im Dörrkessel und wurden durch die heiße Luft spröde. Wegen des offenen Feuers lagen die Flachsbrechhütten stets außerhalb des Dorfes. Etwa eine Darre hat für den Jahresbedarf an Leinfasern für einen Hof gereicht. Beim Brechen der Fasern haben dann alle Familien zusammengeholfen. Auf der Breche werden die Fasern mit den obenliegenden Holzschienen in die untenliegenden Zwischenräume gedrückt. Unbrauchbare Rindenteile werden so abgetrennt. Danach geht es ans Schwingen. Über dem Schwingbock werden mit dem Schwingschwert weiter holzige Teile entfernt. Je genauer man bricht und schwingt, desto besser wird der Stoff, hieß es einst. Der vorerst letzte Arbeitsschritt war das Hecheln. Die langen Fasern wurden über die metallenen Zähne der Hechel gezogen – und heraus kamen feinste Härchen. Eine Arbeit, die sehr viel Geduld und Feingefühl verlangt. Aus 100 Kilo geriffeltem Flachsstroh erhält man zehn Kilo Faser. Etwa sechs Kilo davon werden zu feinen Fäden für Leinenstoffe gesponnen. Die anderen vier Kilo, das Werk, gibt einen gröberen Faden, aus dem Säcke gewebt wurden. Die feinen Fasern werden zu Flachszöpfen, dem Grundmaterial zum Spinnen von Fäden, gedreht. Flachszöpfe waren dereinst Teil der Aussteuer und fanden sich in jedem Weißschrank. Ohne Flachs bzw. Lein konnten die Bauern früher nicht überleben. Die Pflanze gehörte zum Alltag.
Die Hofanlage aus Binzenbach in der Gemeinde Kirchsahr, bei Altenahr in der Nähe von Ahrweiler, repräsentiert den in der Region häufig anzutreffenden Zweikant-Hof: Wohnhaus und Wirtschaftsteile stehen nahezu rechtwinklig zueinander. Der Hof wurde 1686 erbaut und 1959/60 ins LVR-Freilichtmuseum Kommern transloziert. 1850 war Martin Winnen Eigentümer des Hofes. In den nächsten drei Generationen erbten jeweils Töchter und Schwiegersöhne den Hof. Um 1900 wurde der Hof nur noch im Nebenerwerb bewirtschaftet. In den 1930er-Jahren hatte der Hot im Durchschnitt 9 Rinder und 2 Ochsen als Zugtiere. Nach dem zweiten Weltkrieg war kurze Zeit ein Pferd auf dem Hof, dann wurde ein Traktor gekauft. Heute ist die Landwirtschaft in Binzenbach und Umgebung weitgehend aufgegeben.
Was steht am Beginn einer Museumssammlung? Vielleicht ein herausragende Einzelstücke aus Holz, Metall oder gebranntem Ton von besonders hohem Wert? Im LVR-Freilichtmuseum Kommern wirkt das allererste Objekt mit der charakteristischen Inventarnummer 1958/1 auf den ersten Blick eher etwas unscheinbar. Es handelt sich um einen Holzstuhl aus der Eifel, vermutlich aus dem 19. Jahrhundert.
Das Mobiliar entspricht der Zeit um 1800 und kann als typisch gelten auch für die Jahrhunderte zuvor. Denn während die höfische und bürgerliche Wohnkultur von Modeströmungen verändert wurde, griff der ländliche Tischler neue Stile seltener auf. Auch das, was man mit einem modernen Wort als „Haustechnik“ bezeichnen könnte ist beinahe zeitlos, beispielsweise die Beleuchtung mit den drei Öllampen. Lampen, die mit Waltran oder ähnlichem Öl gefüllt wurden, rußten und gaben nur schwaches Licht. Außerdem stellten sie eine Brandgefahr dar. Dennoch waren sie die häufigste Lichtquelle neben den Kienspänen oder dem Feuer auf dem Herd. Kerzen gab es für Bauern nur selten. Das Bienenwachs wurde für die Kerzen der Kirchen und Klöster verbraucht. Petroleumlampen mit verbessertem Docht, sogenannte Argand-Lampen, kamen auf dem Land im 19. Jahrhundert erst verspätet auf. Das helle Spiritusglühlicht hatte ein kurzes Zwischenspiel in der Zeit ab dem Ersten Weltkrieg. Je nach Region in den 30er oder 50er Jahren des 20. Jahrhunderts kam das elektrische Licht. Wie die meisten älteren Bauernhäuser ist auch dieses Haus nicht unterkellert. Doch wenngleich der Untergrund nicht gepflastert ist, steht man nicht unmittelbar auf dem gewachsenen Erdreich: Eine Schicht humusfreien Lehms ist beim Hausbau aufgetragen und festgestampft worden. Das ist eine durchaus gute Form des Fußbodens, mit nur einem Nachteil: Der Boden wird „flüssig“, wenn man ihn mit Wasser aufwischen will. Nur trockenes Kehren ist möglich. Um dennoch Schmutz und verschüttete Flüssigkeiten entfernen zu können, wurden solche Böden gerne mit Heu bedeckt. Beim Hausputz kehrte man das Heu zusammen und gab es den Tieren zum Futter. An einer Feuerstelle ist jedoch die Brandgefahr für Heu zu groß. Deshalb wurde in einem solchen Herdraum der Boden entweder mit Sand bestreut oder blank gelassen. Zum Kehren verwendete man Reisigbesen, denn: je weicher der Fußboden, desto härter muss der Besen sein.
ANTHONEN ALTHAUSENS WITTIB CATHARINA ROEVENICHS HAT DIESE BEHAUSUNG ERBAWEN UNDT AUFFRICHTEN LASSEN ANNO 1719 DEN 20 JUNY
Haus aus Elsig Hof - Stadt Euskirchen 1719, Hof aus Wallenthal - Gemeinde Kall - 1. Hälfte 19. Jahrhundert, Vierseithof mit Haus, Scheune, Stall, Backhaus, Remise und Torhaus. Präsentation der Wohnsituation um 1910/30. Geräte verschiedener Herkunft zur Wäschepflege in der Kammer, Torhaus vom Kloster Schweinheim (Kreis Euskirchen), vermutlich 1726 Kelter von 1683 im Torhaus.
Besondere Aufmerksamkeit jedoch verdient die neben dem Hoftor aufgestellte große Kelter, die aus Haus Dürffenthal bei Ülpenich (Kreis Euskirchen) stammt. Eine kurze Inschrift im oberen Rahmenwerk zeigt das hohe Alter dieses Gerätes an: IG + AB - 1683. Vielleicht ist der Besucher verwundert, ein solches Gerät auf einem Eifelhof zu sehen. Aber in früheren Zeiten war Keltern auch im Kreise Euskirchen keine Seltenheit, denn auch hier wurde Weinbau betrieben. Bereits im Jahre 893 wird im Güterverzeichnis der Abtei Prüm Weinbau in den Orten Iversheim, Gymnich, Enzen und Weingarten erwähnt. Für Schwerfen ist Weinbau im Jahre 1354, für Münstereifel im Jahre 1399 bezeugt. Die Kelter im Hofe Elsig / Wallenthal verweist uns auf diese längst vergangene Rebkultur in unserem Heimatkreise, an die sonst nur noch einige Orts- und Flurnamen erinnern.
Hauptgebäude dieser vierseitigen Hofanlage in unserem Museum ist das Wohnhaus aus Elsig (Kreis Euskirchen). Dem Besucher fällt sofort eine Inschrift auf, die sich über die gesamte Vorderfront erstreckt: „ANTHONEN ALTHAUSENS WITTIB CATHARINA ROEVENICHS HAT DIESE BEHAUSUNG ERBAWEN UNDT AUFFRICHTEN LASSEN ANNO 1719 DEN 20 JUNY". Darunter befindet sich eine zweite Inschrift auf dem vorgeblendeten Gesims über den Türstur: „Pax Intratibus + Salus Exeuntibus“. Das letzte Wort ist etwas undeutlich geschrieben, weil der Schnitzer wahrscheinlich die lateinische Sprache nicht beherrschte. Aber der Sinn des Spruches ist klar: „Friede den Eintretenden, Heil den Scheidenden“. Der Rest einer dritten Inschrift ist im Außengiebel am Fuß des Obergeschosses zu erkennen: „O Herr beschirme dies Haus ...“ Zweifellos folgte die übliche Bitte um Schutz für die Ein- und Ausgehenden sowie um Bewahrung vor Feuer und Brand.
Im Gegensatz zu den meisten Häusern in der Baugruppe „Eifel und Köln-Bonner Bucht“ steht das Haus aus Elsig nicht mit dem Giebel, sondern mit der Traufseite und dadurch also mit dem Eingang zur Straße. Diese Traufenstellung ist seit dem 17. Jahrhundert sehr beliebt geworden, wahrscheinlich durch städtischen Einfluß hervorgerufen. Natürlich hängt sie auch mit der erwähnten Absicht zusammen, das Leben und Treiben auf dem Hofplatze dem Blicke neugieriger Straßenpassanten zu entziehen. Außerdem ist es durch die Traufenstellung dem Besucher möglich, das Haus unmittelbar von der Straße her zu betreten, ohne erst den Hofraum überqueren zu müssen.
Das Innere des Hauses weist ebenfalls einige Besonderheiten auf. Zunächst bemerken wir in dem ziemlich hellen Herdraum eine Tür, die zum Hofraum führt. Dadurch erhält dieser Raum zusätzlich die Funktion eines Flures, verliert aber seine Eigenschaft als Hauptaufenthaltsraum. Er wird mehr zur „Küche“ im heutigen Sinne, in der nur noch das Essen bereitet wird. Die Mahlzeiten aber werden in der Stube eingenommen, und die Hausfrau verlegt ihre Haupttätigkeit in die sich rechts anschließende Kammer. Dort befinden sich daher auch die Pumpe und der Spülstein. Ein großer Waschbottich und einige entsprechende Gefäße lassen uns erkennen, daß hier auch die Wäsche gewaschen wurde. Die Stube liegt in dem Haus aus Elsig auf dem gleichen Niveau wie der Herdraum. Sie ist zwar noch gleichzeitig der Schlafraum für das Ehepaar, aber die Schlafstätte befindet sich hinter einer Bettwand und ist somit den Blicken entzogen.
▲ Eine der letzten Fachwerkkapellen der Eifel, Datierung des Kapellenbaus 1783 über der Tür, das Kreuz auf dem Dachreiter mit Jahreszahl 1671 stammt vermutlich von einem Vorgängerbau, Altar aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
An „Mariä Himmelfahrt“, einem der höchsten Feste der Katholischen Kirche, wird hier an den traditionellen „Krautwischtag“ erinnert. Seit dem Mittelalter wurden zu Mariä Himmelfahrt Kräutersträuße gebunden und in der Kirche gesegnet.
Komplett und mit Geläut wurde die frühere Sankt-Michaels-Kapelle aus Mechernich-Schützendorf, ein winziges Gotteshaus im Eifeler Fachwerkstil, am Grundpütz ab- und auf dem Kommerner Kahlenbusch wiederaufgebaut.
Schützendorf ist ein Stadtteil von Mechernich im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen. Im Ort entspringen Nebenbäche des Mühlenbachs. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1251 als Schussinrodde, als Ritter Konrad von Schussinrodde dem Kloster Steinfeld Land in Lückerath schenkte. Die St.-Michael-Kapelle wurde 1959 errichtet; das ursprüngliche Kapellengebäude von 1783 steht jetzt hier im Rheinischen Freilichtmuseum wo es noch heute Mittelpunkt der Baugruppe Eifel ist. Die alte Kapelle konnte nur 20 Leute aufnehmen. Sie war für die Vielzahl der Kirchgänger zu klein geworden. Sie mussten zeitweise bei der Messe im Regen ausharren. Die Schützendorfer boten ihre Kapelle dem Rheinischen Freilichtmuseum in Kommern an, der dieses Geschenk gerne annahm und original im Freilichtmuseum Kommern aufbaute. Die Schützendorfer konnten ihre neue St. Michael Kapelle bauen.
Das Haus aus Kessenich, einem Stadtteil von Bonn, bildete an seinem alten Standort die hintere Seite eines Vierseithofes mit weiteren Wirtschaftgebäuden. Das Haus hatte seine guten Zeiten schon hinter sich gelassen, als es 1958 ins Freilichtmuseum kam. Seit 1902 war das Haus von Mietern bewohnt. Meist zwei Parteien und mehr lebten hier auf engstem Raum. Zuvor hatte die Eigentümerin selbst in dem kleinen Haus gewohnt: Die Witwe des Eisenbahnwärters und Nebenerwerbsbauern Caspar Ippendorf, der 1898 verstorben war. Die bescheidene Rente und der geringe Landbesitz reichten der alten Frau kaum zum Leben. So wird sie froh gewesen sein, als sie das Haus verkaufen konnte. 1616 wurde das Haus von einem durchaus vermögenden Bauern errichtet. Er wurde wenige Jahre später Schöffe und auch seine Nachfahren bekleideten ehrenvolle Ämter. Im 19. Jahrhundert wurde der letzte Nachfahr sogar Bürgermeister. Ihm war das für die Verhältnisse des 19. Jahrhunderts sehr bescheidene Haus zu klein und unansehnlich. So baute er am Ortsrand einen neuen, stattlichen Hof und verkaufte das Haus an einen Eisenbahnwärter.
Haus aus Kessenich - Stadt Bonn - 1616: Eingeschossiges Fachwerkhaus mit Besonderheiten der Zimmerung des 16. und frühen 17. Jahrhunderts im Bonner Raum: Streben nur in der rechten Giebelseite, Wechsel von wandstarken und bohlenstarke Ständern, dichte Bundbalkenlage
▲Einen Zahn zulegen (auch: einen Zahn drauflegen, einen Zacken zulegen) ist eine Redewendung der deutschen Umgangssprache und bedeutet „die Geschwindigkeit steigern“.
Die Redewendung ist verwandt mit einen (großen, irren, tollen, ganz schönen) Zahn/Zacken draufhaben („sich mit sehr großer Geschwindigkeit fortbewegen“) und mit Komposita des Typs Mordszahn, Affenzahn („sehr große Geschwindigkeit“) und hat auch die verkürzten Formen zulegen, drauflegen („die Fahr- oder Marschgeschwindigkeit steigern, den Trab beschleunigen“) hervorgebracht. In den einschlägigen Wörterbüchern wird der Zahn oder Zacken dieser Redewendungen als Zahn am Zahnkranz des Handgashebels eines Kraftfahrzeugs, vereinzelt auch als Zahn an der gezähnten Stange des Handgashebels älterer Jagdflugzeuge gedeutet. Populärwissenschaftliche Erklärungen sehen die Herkunft bereits im Mittelalter und leiten sie aus der mit Krallen versehenen Stange eines Kesselhakens ab, eines sogenannten Kräuels, an dem das Tieferhängen des Kessels um eine Kralle (einen Zahn oder Zacken) nach unten die Kochhitze und hierdurch mittelbar auch die Kochgeschwindigkeit erhöht. Möglicherweise existieren tatsächlich ältere Wurzeln der Redewendung: Seit dem 19. Jahrhundert belegt ist der Volksglaube, das Kommen eines Gastes kündige sich an, wenn der Kesselhaken von selbst um einen Zahn herunterfalle.
Brenig ist ein kleines Dorf im Vorgebirge mit Blick in die Niederung des Rheins. Als dieser Hof 1556 errichtet wurde, lebten die Bauern hier neben dem Ackerbau auch von Wein. Im 19. Jahrhundert verschwand der Weinbau aus der Voreifel. Es wurde weniger Wein getrunken, während gleichzeitig die Ansprüche an die Qualität stiegen. Gleichzeitig aber wuchsen Bonn und Köln zu modernen Großstädten heran, die einen enormen Bedarf an Obst und Gemüse hatten. Bis heute ist das Vorgebirge ein wichtiges Gemüseanbaugebiet für den Kölner Großmarkt. Der einzige Teil des Hofes aus Brenig, der noch aus dem 16. Jahrhundert stammt, ist das Wohnhaus, das Hauptgebäude. Der Giebel wies zur Straße und war mit besonders schmuckem Fachwerk gebaut: Die Gefache sind gleichmäßig groß und schräge Streben gibt es nicht. Wenn man um die Hausecke herumgeht, sieht man dort ein schlichteres Fachwerk, das ausreicht, um stabil zu sein. Dieses einfache Konstruktionsfachwerk hat größere Abstände zwischen den senkrechten Ständern und wird durch Streben ausgesteift. Wie schon an anderen Stellen des Museums erkennt man hier, dass auch einfache Pachtbauern schon immer bereit waren, Geld für Schmuck auszugeben. Zumindest wenn dem Rest des Dorfes damit Wohlstand präsentiert werden konnte. Das Ebenmaß der Hausfassade war schön, Schönheit war Reichtum, Reichtum aber machte die Bedeutung des Bauern im Dorf aus. Und wer bedeutend war, konnte zum Beispiel in reichere Bauernfamilien einheiraten und bekam höhere Mitgift. So zog das Geld weiteres Geld an – auch auf dem niedrigsten Niveau.
Das älteste Gebäude dieses Hofes ist das Wohnhaus. Es wurde 1556 erbaut. Leider verzeichnete keine Jahreszahl sein ursprüngliches Baujahr. Das Haus ist nicht unterkellert (wie auch das datierte Haus aus Bonn-Kessenich aus dem Jahre 1616). Das Haus besitzt keine Streben, sondern bohlenartige Schräghölzer, die als „Schwertungen“ bezeichnet werden. Solche Schwertungen findet man auch an den Firstsäulenscheunen aus Breidscheid und Langenscheid aus den Jahren 1580 bzw. 1586. Die Versteifung des Verbandes durch Schwertungen wurde in unserem Raume bis höchstens 1620 vorgenommen. Am Straßengiebel befindet sich ein vorgekragtes Ziergespärre mit Giebelpfahl, allgemein als „Schwebegiebel“ bezeichnet. Das Gespärre wird von Knaggen unterstützt, die das fürs 16. Jahrhundert charakteristische Profil mit zwei tiefen Kehlen besitzen. Im Allgemeinen wurden diese gotisch anmutenden Knaggen um 1600 von reicher profilierten Hölzern abgelöst. Alle diese Besonderheiten lassen darauf schließen, dass das Gebäude während der letzten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Die ehemalige Scheune wurde im Jahre 1785 durch einen Neubau ersetzt, der jedoch im Zuge der Entwicklung zur vierseitigen Hofanlage an einer anderen Stelle errichtet wurde. Durch einen Kuhstall wurde diese Scheune mit dem Wohnhaus verbunden. Die Stube wurde durch einen Anbau erweitert, außerdem wurden ein Pferdestall, ein Schweinestall, ein Backhaus und ein überdachtes Hoftor neu errichtet. So war der Hofplatz nunmehr nach allen vier Seiten durch Gebäude abgeschlossen.
Eine Scheune für die Steuerabgaben
In Sechtem, einem Stadtteil von Bornheim in der Köln-Bonner Bucht, gab es mehrere Adelssitze. Weiße Burg und Graue Burg sind bis heute erhalten. Am südwestlichen Ortsrand liegt der Ophof, der in Besitz der Kirche war. Zu ihm gehörte die 1734 erbaute Zehntscheune. Die Scheune ist das größte Gebäude der Baugruppe Eifel/Eifelvorland (28m Länge und 13m Breite). Sie war im Besitz des Bonner Benediktinerinnenklosters. Der Zehntherr lagerte dort die Naturalabgaben der Zehntsteuer: Die Abgabe etwa eines Zehntels des Einkommens.
Saisonstart der Ausstellung "WILDE VIELFALT zwischen Küchengarten und Feldflur"
Pünktlich zum Frühlingsbeginn 2022 wurde die Ausstellung „Stadt, Land, Garten - WILDE VIELFALT zwischen Küchengarten und Feldflur“ in der Scheune Sechtem (Baugruppe Eifel) wiedereröffnet. Durch die Ausstellung zieht sich ein „grüner“ Faden: Ausgehend von der Kulturgeschichte des bäuerlichen und vorindustriellen Nutzgartens spannt „Stadt, Land, Garten“ den Bogen bis zu neuen experimentellen Formen des Urban Gardening. Im zweiten Teil der Ausstellung weitet sich der Blick in die umgebende Kulturlandschaft auf artenreiche Wildkräuter und ihre Funktionen für Menschen, Tiere und den Naturhaushalt. Dieser Bereich stellt das 2020 begonnene Projekt der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft als Projektträger mit dem LVR-Freilichtmuseum Kommern als Kooperationspartner vor. In einem kleinen Bereich der Ausstellung gibt es einen besonderen Einblick in die Museumsarbeit: Im Verlauf des Winters wurden Schäden am Fachwerk der Scheune Sechtem festgestellt, an deren Beseitigung die Zimmerleute des Museums arbeiteten.
Das 1511 erbaute Haus aus Swisttal-Straßfeld ist eines der ältesten Baudenkmale im Freilichtmuseum und gehörte dort einst als Haupthaus zum "Antoniterhof".
Der Antoniterhof (1409–1803) wechselte 1835 in den Besitz der Familie Joist. An die Zeit, da Straßfeld noch zu dem Kölner Orden gehörte, erinnert heute auch noch das Antoniusbrot, das jeweils am 17. Januar ausgeteilt wird, da der Heilige Antonius, ein Eremit, das Dorf einst von der Schweinepest gerettet haben soll. Es besteht aus kleinen Getreidekügelchen und wird ganz grob gebacken in der Kirche gesegnet und verteilt. Im Straßfelder Schutzpatron - nicht zu verwechseln mit dem mittelalterlichen Namensvetter aus Padua - wird der Eremit und Begründer des christlichen Mönchstums verehrt, der im vierten Jahrhundert als Einsiedler und Abt in Ägypten starb. Seine Gebeine gelangten im elften Jahrhundert nach Südfrankreich, mit der Entstehung des Antoniterordens 1095, dessen Mitglieder hatten sich der Krankenpflege verschrieben, wurde der auch „Antonius der Große“ genannte Heilige im Rheinland bekannt. Viele Kirchen ernannten ihn zu ihrem Schutzpatron, darunter auch Straßfeld.
"Die meisten Bauten, die in das Freilichtmuseum gebracht wurden, waren bereits seit einiger Zeit vom Leben verlassen und nicht mehr bewohnt. Es sind jetzt Museumsstücke geworden, mit anderen Worten museale Denkmäler. Damit beginnt für sie ein neues Leben. Aus dem intimen Kreis von Familie und alter Dorfgemeinschaft sind sie auf die Bühne getreten, vor die Öffentlichkeit: Ein Stück von unserem Erbe, ein Teil von der Vergangenheit, aus der wir kommen. Und wir wünschen uns und ihnen, daß ihre Sprache verstanden wird und dass das Verstehen über die Neugier hinausführt zur Ehrfurcht, die wir ihnen schuldig sind."
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