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Große Kirche in Dortmund-Aplerbeck

Die Große Kirche Aplerbeck ist eine 1867–1869 erbaute, unter Denkmalschutz stehende evangelische Kirche in Aplerbeck, Märtmannstraße 13. Sie wird von der evangelischen Georgs-Kirchengemeinde Dortmund genutzt.

Wie es damals bei evangelischen Kirchen üblich war, bekam sie bei ihrer Einweihung am 15. Dezember 1869 keinen besonderen Namen. Die Bewohner Aplerbecks nannten sie deshalb einfach „Evangelische Kirche“. Später wurde sie im Volksmund auch die „Schwarze Kirche“ genannt, nachdem sich die Gewölbeausmalung mit den Jahren schwarz verfärbt hatte. Nach der Eingemeindung Aplerbecks zu Dortmund im Jahr 1929 wurde sie mitunter zur besseren Unterscheidung von anderen Kirchen in Dortmund inoffiziell als „Märtmannkirche“ bezeichnet, weil die Straße im Zuge der Eingemeindung von „Kirchstraße“ in „Märtmannstraße“ umbenannt wurde. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen erhielt sie aber auch nach 1945 keinen „richtigen“ Namen. Die individuelle Bezeichnung „Große Kirche“ erhielt sie erst im Jahre 1999 und setzte sich endgültig durch.

 

Quelle: wikipedia

 
 
  • EingangshalleErinnerung an die Kriegstoten: 1813 Freiheitskriege/Völkerschlacht, 1866 Deutscher Krieg, kurz nach Bau der Kirche 1870/71 Deutsch-französischer Krieg, 1914-1918 1. Weltkrieg, 1939-45 2. Weltkrieg. Grabplatten, die ursprünglich aus der Georgskirche stammen: südlich: Philippina Catharina von Ascheberg zu Göttendorf, verheiratete Hövel zu Sölde +1708. nördlich: Isabella Louisa Johanna von Ascheberg zu Heithoff +1730.
  • Architekturzeichnungen: Die sieben großformatigen Zeichnungen stammen von Architekt Christian Heyden in Barmen, der die Große Kirche errichtete. Sie wurden 2023 bei einer Auktion in Berlin wieder entdeckt und für die Kirchengemeinde erworben.

  • Kapitelle: Kapitelle mit Namen der Pfarrer M(oritz) L(ohoff) und G(ustav) M(einberg) mit Händen und des Baumeisters C(hristian) H(eyden), Barmen, +1869 mit (Freimaurer-)Symbolen Winkelmaß und Zirkel. Viele weitere Kapitelle mit Wein, Eichenlaub, Ölzweigen, Rosen. Kapitelle neben dem Ausgangsportal mit Hopfen.

  • Empore: Auf der Empore befinden sich das 1871 gemalte Altarbild von Paul Händler und die 1870 eingeweihte Orgel von Firma Schulze in Paulinzella mit 1914 Pfeifen. Ursprünglich waren auch Seitenemporen geplant, die jedoch nie eingebaut wurden. Dadurch entstanden zwei Blindemporen links und rechts des Chorraums. Diese waren zwischen 1935 und 2013 zugemauert. Auf ihnen waren von 1935-1953 Apostelbilder von Hilde Viering aus Düsseldorf gemalt.

  • Altarbild: Altarbild 1871 von Paul Händler, Berlin, Gekreuzigter mit Maria, Maria Magdalena und Lieblingsjünger.

  • Orgel: Die Orgel von Firma Schulze in Paulinzella wurde 1870 eingeweiht. Seitdem hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht, Als „Königin der Instrumente“ begleitet sie jedes Jahr zahlreiche große und kleine Konzerte, Festgottesdienste und Konfirmationen, Trauerfeiern und Andachten. Ihre Klangfülle reicht dabei von leisen, meditativen Klängen über die schwungvolle Begleitung von Kirchenliedern bis hin zu raumfüllenden Klangerlebnissen. In der Großen KIrche findet jeden 2. Sonntag im Monat eine Orgelvesper statt.

  • Turm: Der Wetterhahn markiert den höchsten Punkt des Stadtbezirks, die Gesamthöhe des Turmes beträgt 60,90 Meter. Der Turm kann geführt bis zum 4. Stockwerk besichtigt werden.

  • Taufstein: Taufstein von Michael Stephan, Köln, nach Entwurf von Christian Heyden.

  • Flügel: Der Julius-Blüthner-Flügel wurde 1998 von Theodor Schulze-Dellwig gestiftet (Enkel des Stifters der Kanzel) 

  • Kanzel: Die Kanzel von 1869 wurde gestiftet von Theodor Schulze-Dellwig, Sölde, und angefertigt von Herwart Schulze aus Paulinzella.

  • Kapelle: Die frühere Traukapelle war lange Zeit Presbytersakristei und ist heute eine Trauerkapelle für kleine Trauerfeiern. Seit 2018 beherbergt sie eine transportable Truhenorgel.

  • Grundstein: ANNO DOMINI MDCCCLXVII = Im Jahre des Herrn 1867

  • Chorfenster: Die ursprünglichen Fenster waren ein Geschenk König Wilhelms von Preußen und wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Die Chorfenster von 1953 sind von Fritz Mannewitz, Bochum, Ausführung H.(einrich) Töllner und Sohn, Dortmund (Körne). Sie sind zu lesen von links oben nach unten, in der Mitte von unten nach oben und rechts wieder von oben nach unten:
    1. Weihnachtsfenster mit JESAJA IX („Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht“)
    2. Passionsfenster: mit Symbol des Auges Gottes
    3. Osterfenster, auf dem unten die Pastoren Dieter Barnstein und Paul Kramm zu sehen sind, die Abendmahl an Konfirmanden und Gemeinde austeilen.

  • Altar: Im Lauf der Zeit standen in der Großen Kirche vier verschiedene Altäre:
    1. 1869 Alter Altar gestiftet von Ludwig Freiherr von Elverfeldt, Villigst/Berghofen, angefertigt von Herwart Schulze, mit einem Altarbild 1871. (Heute auf der Empore)
    2. 1935 Neuer Altar mit Kreuz statt Altarbild und „Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebr 13,8, heute Inschrift des Osterkerzenständers), Entwurf Hilde Viering, Ausführung Ligges, Aplerbeck. Der Altar befindet sich zerlegt auf der südlichen Chorempore.
    3. 1950-1953 Goldenes Wunder von 1525 aus der Petrikirche.
    4. seit 2014 Altar aus mit Kupfer belegter Mooreiche von Lutzenberger & Lutzenberger aus Bad Wörishofen.

  • Lesepult: 2014 aus mit Kupfer belegter Mooreiche von Lutzenberger & Lutzenberger aus Bad Wörishofen, darauf biblische Zitate zu Licht und Wasser.

  • Sakristei: Raum zur Gottesdienstvorbereitung mit Küchenzeile für Veranstaltungen.
 

Die gequaderten Langhausmauern sind durch Strebepfeiler und Maßwerkfenster mit Brücken gegliedert.

 
 

Besonders markant und von Weitem sichtbar ist der hohe Westturm. Er bildet bis auf halber Höhe einen quadratischen Grundriss und wird an den Ecken von massiven Strebepfeilern gestützt. Dann ändert er seine Form zum Achteck. 

Der Bochumer Kirchenmaler Fritz Mannewitz gestaltete 1953 die drei Chorfenster (das Weihnachts-, Passions- und Osterfenster) neu und übermalte die Apostelbilder an den zugemauerten Seitenemporen. 

 

Der unten quadratische, weiter oben in ein Achteck übergehende Turm ist mit einem spitzen, kupfergedeckten Helm bekrönt. Wie mag er im Original kurz nach der Fertigstellung im Sonnenlicht geglänzt haben? 

 

Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte die Reformation Aplerbeck. Die Gemeinde ging zum Augsburger Bekenntnis über, was der Aplerbecker Pfarrer Nicolaus Witthenius bei der Synode zu Unna im Oktober 1612 schriftlich bekräftigte. Bis zum Jahr 1850 gab es zwei Pfarrstellen. Danach wurden durch den Zuzug Tausender von Menschen während der Industrialisierung weitere Pfarrstellen nötig. Die Reinoldikirche in Dortmund besaß das Patronatsrecht über die Aplerbecker Georgskirche, das nie richtig durchgesetzt und deshalb Anfang des 19. Jahrhunderts außer Kraft gesetzt wurde. Durch die starke Zuwanderung wurde auch eine größere Kirche notwendig. Die Georgskirche ließ sich nicht vergrößern; deshalb wurde die Große Kirche Aplerbeck nach den Plänen des Barmer Baumeisters Christian Heyden neu gebaut. Sie wurde am 15. Dezember 1869 geweiht. Die Gemeinden in Berghofen, Schüren und Sölde wurden zu selbstständigen Pfarreien, und auch die Aplerbecker Mark und „Neu“-Aplerbeck bekamen eigene Pfarrstellen.

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