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Schloss Werdringen - ein Biotop

Burgen, Schlösser, Klöster und Stifte sind bedeutende Träger von Geschichte und Kultur und wertvoller Teil unseres kulturellen Erbes. Seit Jahrhunderten regen sie die Phantasie der Menschen an. Sie als Zeugnisse vergangener Generationen zu erhalten ist die gemeinsame Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Bürgern. Nur gemeinsam Generationen übergreifend können wir unser gemeinsames europäisches Erbe unseren Kindern und Erben weitergeben. Ein solch wertvoller und erhaltenswerter Teil unseres kulturellen Erbes ist das Wasserschloss Werdringen, eine Wasserburg in Hagen-Vorhalle nahe der Ruhr am Harkortsee unterhalb des Kaisbergs mit ihrem Baumbestand, unzähligen Wildkräutern und geschützten Libellen-Arten.

Im Innenhof

Bewohner der Gräfte und des Schlosses

Im 13. Jahrhundert war das heutige Wasserschloss ein befestigtes Burghaus bzw. eine Turmburg. Werdringen gehörte zur Lehnskammer der Herren von Volmerstein. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts erfolgte der Ausbau in eine Wasserburg. Eine weitere Bauphase erlebte die Anlage zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals erfolgte der Anbau von Gebäudeteilen im neogotischen Baustil. Nach einer wechselvollen Geschichte gelangte die Anlage 1977 in den Besitz der Stadt Hagen.

Die ursprünglich als Wasserburg errichtete Anlage liegt in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet umgeben von altem Baumbestand. In den Gräften und Wassergräben der Schlossanlage sind seltene Tier- und Pflanzenarten zu finden. Die Landschaft um das Wasserschloss ist bekannt für eine vielfältige Amphibien-Fauna und zahlreiche geschützte Libellen-Arten, darunter auch die größten in Mitteleuropa vorkommenden Libellen. Es ist reizvoll, sich die Fossilien der Vorfahren dieser Amphibien und Libellen im Museum für Ur- und Frühgeschichte, das sich in der früheren Burganlage befindet, anzuschauen.

Baumbestand

Sumpfgelände
Pracht-Platane

Die Platane mit riesig breiter und merkwürdig verdrehter Krone steht direkt an der Gräfte. Gemessen wurde sie mit genau 500 cm Stammumfang.

Einer der Vorbesitzer des Schloss Werdringen hat vor mehr als 150 Jahren 15 verschiedene Baumarten gepflanzt. Er hatte damit eine eigene Apotheke, ein selbst gemachtes Waschmittel, Blattsalat und Nahrung für schlechte Zeiten! Zusammen mit den Wildkräutern im Schlosspark und auf den angrenzenden Wiesen eine ansehnliche Selbstversorgung! Lindenblütentee jedenfalls hätte ihm gegen Falten geholfen, der daran hoch kletternde Efeu gegen Cellulite. Kastanienfrüchte, um Waschlauge anzusetzen, Eichenrinde als Wundheilmittel, Weißdornblüten gegen hohen Blutdruck, Mädesüß, das als Aspirin-Ersatz gilt, Blutweiderich, das schon in der Antike gegen Durchfall verwendet wurde, und Schöllkraut, das gegen Warzen eingesetzt wird. Und für einen frischen Salat stehen zum Beispiel Gilbweiderich, mit dekorativen essbaren Blüten in Gelb, außerdem Rote Lichtnelken mit süßen Blüten in Pink zur Verfügung. Hier lassen sich Geheimnisse der Natur entdecken, schmackhafte Kräuter und heilsame Blätter finden. Ob es so war? Eine Anekdotenreiche Kräutertour zu Bäumen und Wildkräutern vor historischer Kulisse erwartet die Besucher bei einer Exkursion der VHS Hagen.

Trieb der Ross-Kastanie

Eine vom letzten Sturm abgebrochene Ross-Kastanie treibt wieder aus.

Beginn der Kirschblüte
Eingewachsen
 
 
Spiegelung

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