Am südlichen Stadtrand Gladbecks liegt inmitten ausgedehnter Waldflächen das Wasserschloss Wittringen. 1922 kaufte die Stadt Gladbeck von seinem adligen Vorbesitzer einen großen Teil des Wittringer Waldes. Die Planungen zur Umgestaltung - ganz im Sinne der Volksparkbewegung - lag in Händen des Tiefbauamtsleiters Josef Korte und zeichnete sich durch lineare, architektonische Formen aus. Eine 4,2 km lange Ringallee als Marathonbahn und Flächen für Sport, Bewegung und Erholung wechseln mit landschaftlichen Elementen ab. Zwischen Wald und Zeche entstanden verschiedene Sportanlagen, vor allem das Stadion "Vestische Kampfbahn" für rund 25.000, nach Ausbau heute 37.000 Zuschauer, das mit dem angrenzenden Schwimmbad eine architektonische Einheit bildet.
Die erste Erwähnung einer adeligen Familie, die sich „von Wittringen“ nannte, findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1263, die einen Ritter namens Ludolfus de Witteringe erwähnt. Er gilt als Erbauer der einstigen Burg, deren Wohnturm sich auf der heutigen Vogelinsel befand.
Im Jahre 1394 wird Heinrich von Brachtbecke (von Brabeck) – genannt „von Wittringe“ – als Besitzer der Burg verzeichnet. Die drei Wolfsangeln aus dem Brabecker Familienwappen finden sich noch heute im Wappen der Stadt Gladbeck. 1438 wurde Ernst von Oeffte von Herzog Adolf von Kleve mit einer Hälfte von Wittringen belehnt, die anderen 50 Prozent erwarb die Familie später, um alleiniger Besitzer von Wittringen zu werden.Etwa Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die gesamte Anlage als Verlobungsgeschenk auf das Rittergeschlecht von der Capellen übertragen, in deren Besitz sie etwa 150 Jahre lang verblieb.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Wittringen von hessischen Söldnern gebrandschatzt (1642).Das damalige Herrenhaus baute man anschließend als zweistöckiges Fachwerkhaus wieder auf. Anfang des 18. Jahrhunderts gelangte Wittringen in den Besitz der Familie Vittinghoff-Schell. Deren Nachfahre, Freiherr Friedrich von Vittinghof-Schell, verkaufte Wittringen mit den umliegenden Ländereien und Wäldern im Jahre 1922 für 3,75 Mio. Mark an die Stadt Gladbeck, die das Anwesen grundlegend sanierte.Der Wald war inzwischen durch Bodensenkungen, als Folge des Bergbaus, versumpft, von den Gebäuden waren nur noch Ruinen übrig. Das Herrenhaus wurde bis auf das Kellergeschoss abgetragen und nach Plänen, die man im Archiv des Schlosses Hugenpoet (bei Kettwig) fand, neu aufgebaut. Es beherbergt seit 1928 das Museum der Stadt Gladbeck mit Ausstellungen zum Bergbau, zur Stadtgeschichte und zur Alltagskultur. Von der ursprünglichen Bausubstanz sind nur der Schlossbrunnen, die alte Küche und ein Kamin übrig geblieben, die heute noch im Museum zu besichtigen sind.
In einem der Rundtürme befindet sich seit 2005 das Trauzimmer des Gladbecker Standesamtes. Damit ist Wittringen mit seinen ausgedehnten Grünanlagen, den Sportstätten, dem Schlossteich und der Vogelinsel nicht nur ein attraktives Ausflugsziel, sondern auch ein beliebter Ambiente-Trauort für Paare aus dem gesamten Ruhrgebiet.
Das repräsentative Backsteingebäude mit Balustrade und wuchtigen Rundtürmen beherbergt seit den 1920er Jahren ein Restaurant.
Das Torhaus von 1706 blieb weitgehend erhalten. Die ursprüngliche Zugbrücke über die Gräfte wurde rekonstruiert. Die Wirtschaftsgebäude auf der größeren Insel wurden abgerissen, um Platz für ein neues Hauptgebäude „im Stil der niederrheinischen Renaissance“ zu schaffen.
"STERNENGLANZ" – exquisite Geschenke zum Fest
Während einer 2-tägigen Sonderausstellung in Kombination mit einem Weihnachtsmarkt am Schloss präsentieren jährlich auserwählte Schmuckdesigner einzigartige Kostbarkeiten für den Gabentisch im Gildensaal des Schlosses und lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen; das Ganze bei Kerzenschein und Livemusik in weihnachtlicher Atmosphäre. Der Gildensaal ist das Prunkstück im Wasserschloss Wittringen. Er umfasst einladend dekoriert die gesamte erste Etage des historischen Bauwerks und ist ideal für Hochzeiten und andere Großveranstaltungen.
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