Die Baureihe 50 wurde ab 1939 von der Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt. Von dieser „modernen“, als Ersatz für ältere Länderbahn-Dampflokomotiven geplanten Güterzug-Maschine, sollten ursprünglich ca. 1200 Stück beschafft werden. Die Lokomotiven sollten in der Lage sein, auch auf Nebenbahnen mit nur schwachem Oberbau und oftmals schlecht verlegten Gleisen verkehren zu können. Der Rost war auch für die Verwertung von minderwertigem Brennstoff ausgelegt. So konnten die Maschinen im Hinblick auf einen geplanten Krieg praktisch europaweit eingesetzt werden. Aufgrund der politischen Begleitumstände, die Deutsche Reichsbahn musste bis dahin noch nicht gekannte Transportaufgaben bewältigen, wurden die Maschinen auch noch im 2. Weltkrieg von verschiedenen Lokfabriken, auch in den von Deutschland besetzten Ländern, gebaut. Während der Beschaffungszeit wurde die Bauart der Lokomotiven vereinfacht und zahlreiche Maschinen als Übergangs-Kriegslokomotiven (ÜK) in Dienst gestellt. Aus dieser vereinfachten Bauart entwickelte die Deutsche Reichsbahn später die Kriegslokomotive der Baureihe 52, die in über 6000 Exemplaren gebaut wurde. Wegen ihrer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h standen neben Güterzügen stets Personen- und Eilzüge und sogar Schnellzüge auf dem Betriebsprogramm. Viele Urlauberzüge, die über Nebenbahnen z.B. ins Sauerland oder an die Ostsee verkehrten, wurden von Lokomotiven der BR 50 befördert. Zahlreiche Maschinen waren im Ruhrgebiet und somit auch in auch Bochum-Dahlhausen beheimatet. Die hier erhaltene Maschine wurde 1943 als ÜK-Lokomotive mit der Betriebsnummer 50 3075 in Dienst gestellt. Ab 1968 trugen die Loks der BR 50 die computergerechte Baureihen-Bezeichnung 050 bis 053. Letztes Bahnbetriebswerk der DB, das noch 50er einsetzte, war Duisburg-Wedau. Dort war auch 053 075-8 bis zu ihrer Ausmusterung 1976 im Dienst. Danach wurde sie als technisches Denkmal auf dem Gelände der Fa. Vignold in Ratingen aufgestellt. Seit 1997 ist sie im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen. Die 053 075-8 war die letzte Dampflok der BR 50 der DB mit einem Wannentender der Kriegslokomotiven. Das allseitig geschlossene Führerhaus der ÜK-Loks bot dem Lokpersonal einen guten Schutz gegen die Witterung bei Rückwärtsfahrten.








Güterzugdampflokomotive der Deutschen Bundesbahn 053 075-8
Baujahr: 1943
Hersteller: MBA Berlin
Fabriknummer: 14201
Länge über Puffer: 23.055 mm
Treibraddurchmesser: 1.400 mm
Laufraddurchmesser: 850 mm
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Leistung: 1.625 PS
Kesselüberdruck: 16 bar
Rostfläche: 3,90 m²
Verdampfungsheizfläche: 177,6 m²
Überhitzer-Heizfläche: 64,1 m²
Dienstgewicht: 132,4 t
Kohlevorrat: 10t
Wasservorrat: 30 m³
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h vorw./rückw.
Gebaute Stückzahl: 3164 Stück
Beschaffungszeitraum: 1939 bis 1943
Planmäßig im Einsatz: in Westdeutschland bis 1976, in Ostdeutschland bis Mitte der 1980er Jahre
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