Der Maximilianpark liegt am Nordufer des Geithe-Baches, 4,5 km östlich der Hammer Innenstadt und 1,5 km südlich des Datteln-Hamm-Kanals in Ostwennemar an der Grenze zu Werries im Stadtbezirk Hamm- Uentrop. Der Park ist ein Teil der Route der Industriekultur und der Römerroute. Auf dem 22 ha großen Parkgelände gibt es nicht nur gepflegte Grünanlagen und unbändige Blütenpracht, sondern auch unberührte Naturbereiche, Kunstobjekte, Abenteuer-Spielplatz und Piratenschiff, einen tropischen Schmetterlingsgarten sowie Gastronomie und Seeterrasse.
Im Jahr 1984 fand auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian die erste Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen statt. Dabei wurde das Zechengelände zum Natur- und Freizeitpark umgestaltet. Eine Stahl-Glas-Konstruktion verwandelte dabei die alte Kohlenwäsche in ein Monument mit Rüssel und Stoßzähnen. Das markante Zusammenspiel von Industriedenkmal und moderner Kunst wurde von dem Hammer Architekten und Künstler Horst Rellecke geplant und nach dem Konzept des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser begrünt. Das ursprüngliche Konzept der Planer ging davon aus, dass die Überreste der ehemaligen Zechengebäude beseitigt und durch Grünanlagen ersetzt werden sollten. Durch das Engagement einer kleinen Künstlergruppe um den Galeristen Werner Kley aus Hamm wurde eine heftige Diskussion um den Erhalt dieser frühen Industrie-Architektur angeregt, die schließlich zu ihrer Integration in die Gartenschau führte. Während man über die Verwendung der historischen Backsteinhallen schnell einen Konsens zwischen Planern und Politikern herbeiführen konnte, schieden sich an der ehemaligen Kohlenwäsche, die schon gelegentlich als das hässlichste Gebäude Europas bezeichnet wurde, die Geister. Dieses Beton-Ungetüm bestand aus einem ca. 30 Meter hohen Westteil und einem niedrigeren Ostteil. In seinem Inneren befanden und befinden sich z.T. heute noch gewaltige Trichter, in denen die geförderte Kohle mit Wasser von unbrauchbarem Abraummaterial getrennt wurde.
Internet: maximilianpark.de
Das größte tropische Schmetterlingshaus
Bis zu 80 verschiedene Schmetterlingsarten aus den tropischen Regionen von Süd- und Mittelamerika, Afrika, Thailand, Malaysia und den Philippinen leben im Laufe einer Saison im größten tropischen Schmetterlingshaus in NRW. Die Schmetterlinge fliegen frei durch das rund 450 m² große Tropenparadies. Handtellergroße Nachtfalter wie die Atlas-Seidenspinner verbringen fast bewegungslos ihren Tagesschlaf. Die Züchter erfüllen die Bedingungen des internationalen Artenschutzabkommens (C.I.T.E.S.), dass jede Wildentnahme geschützter Arten verbietet. Die gezeigten tropischen Falter stammen ausschließlich von Nachzuchten aus Schmetterlingsfarmen und sind nicht artgeschützt. Im Laufe einer Saison sind bis zu 80 verschiedene Schmetterlingsarten aus den tropischen Regionen von Süd- und Mittel- Amerika, Afrika, Australien und Asien zu sehen. Im Schmetterlingshaus leben die Schmetterlinge länger als in der freien Natur, weil sie keine natürlichen Feinde haben.
Tropenparadies: Im rund 450 m² großen Pflanzenparadies herrschen tropische Klimabedingungen. Bei Temperaturen von rund 26° Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent blüht eine üppige Pflanzenpracht mit Urwaldgewächsen in einer Landschaft mit Bachläufen und Teichen. Vor dieser einzigartigen Kulisse leben die bunt-schillernden Falter.
Der Glaselefant im Maximilianpark Hamm ist nicht nur Wahrzeichen, sondern auch architektonisches Highlight der Stadt Hamm. Als weltweit größtes Gebäude in Tiergestalt ist er zudem im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen. Entstanden ist der Glaselefant aus der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Maximilian. Der Künstler und Architekt Horst Rellecke entwickelte im Rahmen der Landesgartenschau 1984 das Konzept und die Pläne zur Umgestaltung in eine begehbare Plastik. Die Dimensionen des Hammer Glaselefanten sind wahrlich beachtlich: Die Großplastik ist ca. 35 m hoch, 63 m lang und 18 m breit. Sie besteht aus einen Rückenteil, dem Kopf/Rüsselteil und dem Schwanz-Treppenhaus. Statisch gesehen ist der Kopf samt Rüssel ein selbständiges Gebäude, wie auch der Schwanz eine separate Konstruktion darstellt. Das gesamte Gebilde ist im Grunde eine klassische Gewächshauskonstruktion in extravaganter Form. Das Skelett besteht aus feuerverzinktem Stahl. Die vertikalen Flächen sind mit Einscheiben-Sicherheitsglas, die geneigten mit Verbundsicherheitsglas und die deckenden Flächen mit Drahtglas bestückt. Im Elefantenrüssel befindet sich der Aufzug, dessen Schachtkonstruktion gleichzeitig als Tragwerk für den ganzen Kopf dient. Wenn der Besucher seinen Erlebnisweg durch den Elefanten mit dem Einstieg in die teilweise verglaste Kabine beginnt, wird er selbst Teil einer künstlerischen Aktion. Wenn er zwischen den beiden Stoßzähnen hindurch bis in die Backentaschen hochgesaugt wird, weitet sich der Ausblick zum Panorama. Dringt er weiter in den Leib vor, beginnt gleichsam ein Verdauungsvorgang. Beim Ausstieg aus der Fahrkabine fällt der erste Blick auf einen Wasserfall, der Teil einer zentralen Pflanzanlage mit Wasserspiel ist. Der gesamte Rücken wird als Gewächs- oder Tropenhaus genutzt. In einem Bambusgarten gestalten sich Kunstausstellungen zu einem neuen Raumerlebnis. Von der obersten Ebene wird dann der Blick frei auf das Gartenschaugelände und die umliegende Landschaft.
Neben dem Glaselefanten sind auch andere historisch wertvolle Industriebauwerke Teil des Maximilianparks. So dient die ehemalige Waschkaue heute als Ort für Veranstaltungen, Messen und Kongresse. Aber auch in wasserreiche Kinderspielplätze ist reichlich investiert worden.
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